„Draize-Test“ – Versionsunterschied

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Der '''Draize-Augenreizungstest''' ist ein seit 1944 angewandter [[Tierversuch]] in der [[Toxizitätsbestimmung]], bei dem die zu prüfende Substanz in den Lidsack eines Kaninchenauges gegeben wird(daher auch '''Kaninchenaugentest''' genannt). Er dient der Prüfung einer möglichen reizenden Wirkung von Chemikalien auf das Auge. Substanzen die wegen extremer pH-Werte oder auf Grund eines entsprechenden Befundes aus einem Hautreizungstest als ätzend anzusehen sind, dürfen in diesem Test nicht eingesetzt werden.<ref>[http://puck.sourceoecd.org/vl=53562147/cl=13/nw=1/rpsv/ij/oecdjournals/1607310x/v1n4/s5/p1 OECD Guideline 405], Kapitel "Initial Considerations", Absatz 3-5</ref>
Der '''Draize-Augenreizungstest''' ist ein seit 1944 angewandter [[Tierversuch]] in der [[Toxizitätsbestimmung]], bei dem die zu prüfende Substanz in den Lidsack eines Kaninchenauges gegeben wird(daher auch '''Kaninchenaugentest''' genannt). Er dient der Prüfung einer möglichen reizenden Wirkung von Chemikalien auf das Auge. Substanzen die wegen extremer pH-Werte oder auf Grund eines entsprechenden Befundes aus einem Hautreizungstest als ätzend anzusehen sind, dürfen in diesem Test nicht eingesetzt werden.<ref>[http://puck.sourceoecd.org/vl=53562147/cl=13/nw=1/rpsv/ij/oecdjournals/1607310x/v1n4/s5/p1 OECD Guideline 405], Kapitel "Initial Considerations", Absatz 3-5</ref>


Der Test ist –&nbsp;nicht nur bei Tierversuchsgegnern&nbsp;– äußerst umstritten. Er konnte weitgehend durch den [[HET-CAM|Hühnerei-Test]] an der Chorion-Allantois-Membran (HET-CAM) ersetzt werden.<ref>[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=43418 Elsner A, ''Tierversuche: Die Relevanz für den Menschen ist umstritten''], in ''Dtsch Arztbl'', 101/2004, S.A-2511/B-2118/C-2038</ref> Auch mit der [[Spanische Wegschnecke|Spanischen Wegschnecke]] steht ein gleichwertiges Tiermodell zu Verfügung, welches auch [[Ethik|ethischen]] Gesichtspunkten Rechnung trägt.
Der Test ist –&nbsp;nicht nur bei Tierversuchsgegnern&nbsp;– äußerst umstritten. Er konnte weitgehend durch den [[HET-CAM|Hühnerei-Test]] an der Chorion-Allantois-Membran (HET-CAM) ersetzt werden.<ref>[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=43418 Elsner A, ''Tierversuche: Die Relevanz für den Menschen ist umstritten''], in ''Dtsch Arztbl'', 101/2004, S.A-2511/B-2118/C-2038</ref> Auch mit der [[Spanische Wegschnecke|Spanischen Wegschnecke]] steht ein gleichwertiges Tiermodell zu Verfügung, welches auch [[Tierschutzgesetz|rechtlichen]] Gesichtspunkten Rechnung trägt.<ref>Vgl. [http://dejure.org/gesetze/TierSchG/9.html § 9 (2) 1. TierSchG].</ref>


Namensgeber des Tests ist der amerikanische [[Toxikologe]] John Henry Draize (1900–1992), der diesen Test 1944 entwickelte.<ref>Draize JH et.al., ''Methods for the study of irritation and toxicity of substances applied topically to the skin and mucous membranes.'', in ''J. Pharmacol. and Exp. Therapeutics.'', 82/1944, S.377–90.</ref>
Namensgeber des Tests ist der amerikanische [[Toxikologe]] John Henry Draize (1900–1992), der diesen Test 1944 entwickelte.<ref>Draize JH et.al., ''Methods for the study of irritation and toxicity of substances applied topically to the skin and mucous membranes.'', in ''J. Pharmacol. and Exp. Therapeutics.'', 82/1944, S.377–90.</ref>

Version vom 11. Juli 2011, 23:22 Uhr

Datei:DraizeTest-PETA.jpg
Ein Kaninchen im Draize-Test

Der Draize-Augenreizungstest ist ein seit 1944 angewandter Tierversuch in der Toxizitätsbestimmung, bei dem die zu prüfende Substanz in den Lidsack eines Kaninchenauges gegeben wird(daher auch Kaninchenaugentest genannt). Er dient der Prüfung einer möglichen reizenden Wirkung von Chemikalien auf das Auge. Substanzen die wegen extremer pH-Werte oder auf Grund eines entsprechenden Befundes aus einem Hautreizungstest als ätzend anzusehen sind, dürfen in diesem Test nicht eingesetzt werden.[1]

Der Test ist – nicht nur bei Tierversuchsgegnern – äußerst umstritten. Er konnte weitgehend durch den Hühnerei-Test an der Chorion-Allantois-Membran (HET-CAM) ersetzt werden.[2] Auch mit der Spanischen Wegschnecke steht ein gleichwertiges Tiermodell zu Verfügung, welches auch rechtlichen Gesichtspunkten Rechnung trägt.[3]

Namensgeber des Tests ist der amerikanische Toxikologe John Henry Draize (1900–1992), der diesen Test 1944 entwickelte.[4]

Einzelnachweise

  1. OECD Guideline 405, Kapitel "Initial Considerations", Absatz 3-5
  2. Elsner A, Tierversuche: Die Relevanz für den Menschen ist umstritten, in Dtsch Arztbl, 101/2004, S.A-2511/B-2118/C-2038
  3. Vgl. § 9 (2) 1. TierSchG.
  4. Draize JH et.al., Methods for the study of irritation and toxicity of substances applied topically to the skin and mucous membranes., in J. Pharmacol. and Exp. Therapeutics., 82/1944, S.377–90.

Literatur

  • Curren, R.D. & Harbell, J.W. (2002) Ocular safety: a silent (in vitro) success story. Altern. Lab. Anim. 2, 69-74.
  • Holden, C. (1988) Much work but slow going on alternatives to Draize test. Science 242, 185–186.
  • Holden, C. (1989) Cosmetics firms drop Draize test. Science 245, 125.
  • Kaufman, Stephen R. "Problems with the Draize Test". Americans for Medical Advancement.
  • Kay, J.H. & Calandra, J.C. (1962) Interpretation of eye irritation tests. J. Soc. Cosmet. Chem. 13, 281–289.
  • Weil, D.S. & Scala, R.A. (1971) Toxicol. Appl. Pharmacol. 19, 276-360.
  • Wilhelmus, K. R. (2001). The Draize eye test. Surv. Ophthalmol. 45, 493–515.