„Bahnhof Pasewalk“ – Versionsunterschied

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Ende 2008 wurde der Bahnhof umfassend saniert. Die historische denkmalgeschützte Bahnsteigüberdachung blieb dabei erhalten.
Ende 2008 wurde der Bahnhof umfassend saniert. Die historische denkmalgeschützte Bahnsteigüberdachung blieb dabei erhalten.


Am 27. März 2011 trafen die ersten Reisenden aus dem Freistaat Bayern ohne Umsteigen in Pasewalk ein. Der ICE 1208 mit dem Namen der thüringischen Weltspielwarenstadt Sonneberg erreichte nur um wenige Minuten verspätet den neuen ICE-Halt. Zahlreiche Bürger, ausgestattet mit Winkelementen, begrüßten sehr erfreut den modernen Hochgeschwindigkeitszug der Deutschen Bahn AG.
Am 27. März 2011 traf der ICE 1208 mit Namen der thüringischen Stadt [[Sonneberg]] als erste direkte Zugverbindung aus Bayern in Pasewalk ein, wo er von zahlreichen teils winkenden Bürgern begrüßt wurde.


== Personenverkehr ==
== Personenverkehr ==

Version vom 28. März 2011, 13:15 Uhr

Pasewalk
Daten
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung WP
Preisklasse 4
Eröffnung 16. März 1863
Lage
Land Mecklenburg-Vorpommern
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 30′ 55″ N, 13° 59′ 22″ OKoordinaten: 53° 30′ 55″ N, 13° 59′ 22″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Pasewalk
Bahnhöfe in Mecklenburg-Vorpommern
i16i16i18

Der Bahnhof Pasewalk ist ein Eisenbahnknoten im Osten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Hier kreuzen die Angermünde-Stralsunder Eisenbahn und die Bahnstrecke Bützow–Szczecin. Neben dem Bahnhof Stralsund ist Pasewalk der wichtigste deutsche Knotenbahnhof in Vorpommern.

Lage

Der Bahnhof liegt am nördlichen Stadtrand der 11.700 Einwohner zählenden Stadt Pasewalk. Er ist als Keilbahnhof angelegt. Die östliche Bahnhofsseite dient dabei dem Verkehr in Richtung Szczecin, die westliche dem in Richtung Angermünde. Im nördlichen Bahnhofsbereich sind beide Strecken miteinander verknüpft, dort befinden sich umfangreiche Anlagen für den Rangier- und Güterverkehr, die seit den 1990er Jahren kaum noch genutzt werden.

Geschichte

1863 erhielt Pasewalk Bahnanschluss, als die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft eine Bahn von Angermünde mit Anschluss aus Berlin nach Stralsund eröffnete. Der Personen- und Güterverkehr wurde am 16. März 1863 offiziell eröffnet. Mit der zeitgleich eröffneten Zweigbahn nach Stettin (heute Szczecin) wurde Pasewalk zum Eisenbahnknoten. Die Stadt Pasewalk zeigte sich sehr interessiert am Bahnbau und stellte ein Areal von 1.721 Quadratmetern kostenlos zur Verfügung.

Im Dezember 1866 wurde die Strecke aus Stettin nach Strasburg an der mecklenburgischen Grenze verlängert, wo Anschluss an die Strecke aus Bützow hergestellt wurde.

1880 ging die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft und damit auch die Strecken um Pasewalk in den Preußischen Staatseisenbahnen auf. Seit 1920 gehörte Pasewalk zur Reichsbahndirektion Stettin der Deutschen Reichsbahn.

1927 ging der Tunnel zu den Bahnsteigen auf der Ostseite, 1939 auf der Westseite in Betrieb. Ein durchgehender Tunnel zwischen beiden Bahnhofsseiten wurde aber nie gebaut, man muss stets durch oder um das Empfangsgebäude, um in den anderen Bahnhofsteil zu kommen.

Nach Kriegsende wurde Pasewalk für kurze Zeit Sitz der Reichsbahndirektion, die die auf deutscher Seite verbliebenen Strecken der ehemaligen Reichsbahndirektion Stettin umfasste. Bereits im Oktober 1945 wurde der Direktionssitz nach Greifswald verlegt.

Streckenelektrifizierung in Pasewalk (1988)
Bahnhofsvorplatz
Bahnsteige

Die einstmals wichtige Rolle im Ost-West-Verkehr war durch die Grenzziehung zu Polen unterbrochen worden. Später nahm die Bedeutung vor allem im Güterverkehr wieder zu. 1957 wurden vier Stellwerke im Bahnhofsbereich neugebaut. Von 1975 bis 1977 wurde die Strecke Berlin–Pasewalk–Stralsund wieder zweigleisig ausgebaut, nachdem das zweite Gleis nach 1945 Reparationsleistungen an die Sowjetunion zum Opfer gefallen war.

Zur Entlastung des Bahnhofes entstand eine Verbindungskurve nordwestlich des Bahnhofes, die direkte Fahrten aus Richtung Neubrandenburg nach Greifswald ermöglichte. Am Abzweigbahnhof Charlottenhof sollte ein Containerbahnhof entstehen. Insgesamt arbeiteten 1200 Eisenbahner in der Dienststelle Pasewalk.

Am 28. Mai 1988 wurde der elektrische Betrieb von Pasewalk in Richtung Berlin aufgenommen.

Nach der politischen Wende in der DDR nahm die Bedeutung des Bahnhofes vor allem für den Güterverkehr rapide ab. Weite Teile der Gleisanlagen sind seit den 1990er Jahren ungenutzt.

Ende 2008 wurde der Bahnhof umfassend saniert. Die historische denkmalgeschützte Bahnsteigüberdachung blieb dabei erhalten.

Am 27. März 2011 traf der ICE 1208 mit Namen der thüringischen Stadt Sonneberg als erste direkte Zugverbindung aus Bayern in Pasewalk ein, wo er von zahlreichen teils winkenden Bürgern begrüßt wurde.

Personenverkehr

Der Bahnhof spielte und spielt ein wichtige Rolle im Fern- und Nahverkehr. Hier hielten Fernzüge aus Berlin (und weiter südlich) nach Stralsund und an die Ostseeküste und aus Hamburg nach Stettin. Letztere Relation spielt nach Ende des Zweiten Weltkrieges kaum noch eine Rolle. Hinzu kamen Nahverkehrszüge in die vier Hauptrichtungen sowie über die nördlich von Pasewalk abzweigende Bahnstrecke Jatznick–Ueckermünde.

Heute ist Pasewalk Halt der Intercity-Züge von Stralsund (teilweise Binz) nach Berlin und weiter in Richtung Halle, Erfurt, Kassel und Düsseldorf, sowie eines Eurocity-Zugpaares in Richtung Prag. Im Regionalverkehr verkehrt die Regionalexpress-Linie RE 3 von Stralsund über Berlin nach Elsterwerda. Die RE- und die IC/EC-Züge verkehren alle zwei Stunden (bei den IC mit einigen Lücken), so dass ein annähernder Stundentakt entsteht. In Ost-West-Richtung überlagern sich die Züge der Linie RE 6 und der OLA zu einem Stundentakt in Richtung Neubrandenburg und Bützow. Der RE 6 verkehrt alle zwei Stunden weiter nach Szczecin, die OLA nach Ueckermünde.

Sonstiges

Der Verein Lokschuppen Pomerania e. V. bemüht sich um die Erhaltung der nicht mehr benötigten Anlagen von Bahnhof und Bahnbetriebswerk. Im Sommerhalbjahr betreibt er ein Eisenbahnerlebniszentrum.

Bahnhof Pasewalk Ost

Im Nordosten der Stadt liegt an der Strecke nach Szczecin der Bahnhof Pasewalk Ost. Er entwickelte sich zeitweise selbst zu einem kleinen Verkehrsknoten. Hier begann die Kleinbahn Klockow–Pasewalk, die 1893 zunächst als Pferdebahn entstand und 1908 auf Dampfbetrieb umgestellt wurde. Die Strecke war bis 1961 für den Personen- und 1963 für den Güterverkehr in Betrieb. Östlich des Bahnhofs zweigt eine Bahnstrecke nach Gumnitz an der Strecke nach Ueckermünde ab. Die Strecke diente vor allem dem Zubringerverkehr zu den umfangreichen Anlagen der Nationalen Volksarmee im Raum Eggesin.

Literatur

  • Dieter Grusenick, Erich Morlok, Horst Regling: Die Angermünde-Stralsunder Eisenbahn einschließlich Nebenstrecken. transpress, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-71095-1.
Commons: Bahnhof Pasewalk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien