„Wikipedia:Meinungsbilder/Artikellemma Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien“ – Versionsunterschied

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Das vorgeschlagene lemma umfasst sowohl beschneidung als auch verstümmelung
→‎Argumente für den Vorschlag: Benutzer:ZDragon - ein Account, der nur bei Beschneidung weiblicher Genitalien auftritt ...... was soll das?
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* [[Beschneidung]] und [[Verstümmelung]] haben unterschiedliche Bedeutungen; sie sind ''Teilsynonyme''. ''"Beschneidung"'' benennt die Vorgehensweise (Schneiden mit spitzen Werkzeugen), die kulturelle Absicht der Praxis ([[Tahāra]]) und das rituel-planmäßige, immer ähnliche Vorgehen. ''"Verstümmelung"'' benennt auch das Endergebnis und weist auf den Funktionsverlust abgeschnittener oder verstümmelter Geschlechtsorgane und gesundheitliche Folgen hin. Der Artikel behandelt ausdrücklich beide Aspekte (siehe [[Beschneidung weiblicher Genitalien|Einleitungssatz]]). Die Beschränkung des Lemmas auf nur einen davon gibt das Thema unvollständig und einseitig wieder und verletzt damit das [[Wikipedia:Neutralität|Neutralitätsgebot]].
* [[Beschneidung]] und [[Verstümmelung]] haben unterschiedliche Bedeutungen; sie sind ''Teilsynonyme''. ''"Beschneidung"'' benennt die Vorgehensweise (Schneiden mit spitzen Werkzeugen), die kulturelle Absicht der Praxis ([[Tahāra]]) und das rituel-planmäßige, immer ähnliche Vorgehen. ''"Verstümmelung"'' benennt auch das Endergebnis und weist auf den Funktionsverlust abgeschnittener oder verstümmelter Geschlechtsorgane und gesundheitliche Folgen hin. Der Artikel behandelt ausdrücklich beide Aspekte (siehe [[Beschneidung weiblicher Genitalien|Einleitungssatz]]). Die Beschränkung des Lemmas auf nur einen davon gibt das Thema unvollständig und einseitig wieder und verletzt damit das [[Wikipedia:Neutralität|Neutralitätsgebot]].


* Beschneidung/Verstümmelung und [[Infibulation]] gehören bei [[Beschneidung weiblicher Genitalien#Formen|Typ III-Beschneidungen]] zusammen. Bei der Infibulation wird nicht geschnitten, sondern genäht. Sie ist daher im bestehenden Lemma nicht inbegriffen. Dieses bildet also nicht alle Formen ab. Es bezieht sich vielmehr nur auf leichte Varianten. Während der Begriff „Beschneidung“ bei der bloßen Entfernung der Klitorisvorhaut noch zutreffend ist, wird er euphemistisch, wenn auch Klitoris und Schamlippen entfernt werden; er wird falsch, wenn zudem eine Infibulation durchgeführt wird.
* Beschneidung/Verstümmelung und [[Infibulation]] gehören bei [[Beschneidung weiblicher Genitalien#Formen|Typ III-Beschneidungen]] zusammen. Bei der Infibulation wird nicht geschnitten, sondern genäht. Sie ist daher im bestehenden Lemma nicht inbegriffen. Dieses bildet also nicht alle Formen ab. Es bezieht sich vielmehr nur auf leichte Varianten. Während der Begriff „Beschneidung“ bei der bloßen Entfernung der Klitorisvorhaut noch zutreffend ist, wird er euphemistisch, wenn auch Klitoris und Schamlippen entfernt werden; er wird falsch, wenn zudem eine Infibulation durchgeführt wird.
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# Allgemeiner Sprachgebrauch: Beide Begriffe, „Beschneidung“ und „Verstümmelung“, sind im deutschen Sprachraum ähnlich gebräuchlich: [http://www.google.de/search?q=verst%C3%BCmmelung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-beschneidung+-wiki+-pedia&hl=de&noj=1&biw=960&bih=818&num=10&lr=&ft=i&cr=&safe=images][http://www.google.de/search?hl=de&lr=&noj=1&biw=960&bih=818&q=beschneidung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-verst%C3%BCmmelung+-genitalverst%C3%BCmmelung+-wiki+-pedia&oq=beschneidung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-verst%C3%BCmmelung+-genitalverst%C3%BCmmelung+-wiki+-pedia&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=e&gs_upl=5690l6226l0l6704l2l2l0l0l0l0l325l588l2-1.1l2l0][http://www.google.de/search?hl=de&lr=&noj=1&biw=960&bih=818&q=beschneidung%20weiblich%20OR%20frauen%20OR%20m%C3%A4dchen%20-verst%C3%BCmmelung%20-genitalverst%C3%BCmmelung%20-wiki%20-pedia&gs_sm=e&gs_upl=5690l6226l0l6704l2l2l0l0l0l0l325l588l2-1.1l2l0&um=1&ie=UTF-8&tbo=u&tbm=bks&source=og&sa=N&tab=wp][http://www.google.de/search?hl=de&lr=&safe=off&noj=1&biw=1366&bih=595&tbm=bks&q=verst%C3%BCmmelung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-beschneidung+-wiki+-pedia&btnG=Suche&oq=verst%C3%BCmmelung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-beschneidung+-wiki+-pedia&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=s&gs_upl=26068l37229l0l41308l28l26l0l0l0l6l420l5941l3.8.8.6.1l26l0]
# Allgemeiner Sprachgebrauch: Beide Begriffe, „Beschneidung“ und „Verstümmelung“, sind im deutschen Sprachraum ähnlich gebräuchlich: [http://www.google.de/search?q=verst%C3%BCmmelung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-beschneidung+-wiki+-pedia&hl=de&noj=1&biw=960&bih=818&num=10&lr=&ft=i&cr=&safe=images][http://www.google.de/search?hl=de&lr=&noj=1&biw=960&bih=818&q=beschneidung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-verst%C3%BCmmelung+-genitalverst%C3%BCmmelung+-wiki+-pedia&oq=beschneidung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-verst%C3%BCmmelung+-genitalverst%C3%BCmmelung+-wiki+-pedia&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=e&gs_upl=5690l6226l0l6704l2l2l0l0l0l0l325l588l2-1.1l2l0][http://www.google.de/search?hl=de&lr=&noj=1&biw=960&bih=818&q=beschneidung%20weiblich%20OR%20frauen%20OR%20m%C3%A4dchen%20-verst%C3%BCmmelung%20-genitalverst%C3%BCmmelung%20-wiki%20-pedia&gs_sm=e&gs_upl=5690l6226l0l6704l2l2l0l0l0l0l325l588l2-1.1l2l0&um=1&ie=UTF-8&tbo=u&tbm=bks&source=og&sa=N&tab=wp][http://www.google.de/search?hl=de&lr=&safe=off&noj=1&biw=1366&bih=595&tbm=bks&q=verst%C3%BCmmelung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-beschneidung+-wiki+-pedia&btnG=Suche&oq=verst%C3%BCmmelung+weiblich+OR+frauen+OR+m%C3%A4dchen+-beschneidung+-wiki+-pedia&aq=f&aqi=&aql=&gs_sm=s&gs_upl=26068l37229l0l41308l28l26l0l0l0l6l420l5941l3.8.8.6.1l26l0]
# Amtliche Bezeichnungen: aktuelle Gesetzentwürfe, Bundesregierung, Bundesrat und Bundesministerien verwenden auch den ''Vestümmelung''sbegriff: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/012/1701217.pdf][http://www.bundesrat.de/cln_179/nn_6898/DE/presse/pm/2010/025-2010.html?__nnn=true][http://www.bmg.bund.de/ministerium/presse/pressemitteilungen/2011-01/bmg-verurteilt-genitalverstuemmelung.html][http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/themen/menschenrechte/frauenrechte/arbeitsfelder_und_instrumente/genitalverstuemmelung/index.html]
# Amtliche Bezeichnungen: Aktuelle Gesetzentwürfe, Bundesregierung, Bundesrat und Bundesministerien verwenden den ''Vestümmelung''sbegriff: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/012/1701217.pdf][http://www.bundesrat.de/cln_179/nn_6898/DE/presse/pm/2010/025-2010.html?__nnn=true][http://www.bmg.bund.de/ministerium/presse/pressemitteilungen/2011-01/bmg-verurteilt-genitalverstuemmelung.html][http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/themen/menschenrechte/frauenrechte/arbeitsfelder_und_instrumente/genitalverstuemmelung/index.html]
# Fachterminologie: In der Fachliteratur ist die Terminologie heftig umstritten. Beide Begriffe, Verstümmelung und Beschneidung, werden von Wissenschaftlern verwendet (es gibt einen Fokus medizinischer Publikationen bei "Verstümmelung" und einen Fokus soziologischer Publikationen bei "Beschneidung"). Neue Fach-Publikationen verweisen teilweise auf die entbrannten Diskussionen um die Benennung und verwenden dann eine Kombination beider Begriffe (→siehe [[Wikipedia:Meinungsbilder/Artikellemma Beschneidung/Verstümmelung weiblicher Genitalien/Belege für den Vorschlag|Belegübersicht]]).
# Fachterminologie: In der Fachliteratur ist die Terminologie heftig umstritten. Beide Begriffe, Verstümmelung und Beschneidung, werden von Wissenschaftlern verwendet. Neue Fach-Publikationen verweisen teilweise auf die entbrannten Diskussionen um die Benennung und verwenden dann eine Kombination beider Begriffe (→siehe [[Wikipedia:Meinungsbilder/Artikellemma Beschneidung/Verstümmelung weiblicher Genitalien/Belege für den Vorschlag|Belegübersicht]]).


* Das Verbinden teilsynonymer Begriff im mit „und“ im Lemma ist üblich, siehe z. B. [[Deutsche Kolonien und Schutzgebiete]], [[Liste mineralischer Schmuck- und Edelsteine]], [[Betriebs- und Geschäftsgeheimnis]], [[Sedimente und Sedimentgesteine]] und [[Rechtsextreme Symbole und Zeichen]].
* Das Verbinden teilsynonymer Begriff im mit „und“ im Lemma ist üblich, siehe z. B. [[Deutsche Kolonien und Schutzgebiete]], [[Liste mineralischer Schmuck- und Edelsteine]], [[Betriebs- und Geschäftsgeheimnis]], [[Sedimente und Sedimentgesteine]] und [[Rechtsextreme Symbole und Zeichen]].
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'''Zulässigkeit des MBs'''
'''Zulässigkeit des MBs'''


* Meinungsbilder zu einem einzigen Artikel sind unüblich, aber nach Ansicht der Initiatoren zulässig. Es gibt keine Regelung darüber, wie viele Artikel von einem Meinungsbild mindestens betroffen sein müssen.
* Meinungsbilder zu einem einzigen Artikel sind unüblich, aber zulässig. Es gibt keine Regelung darüber, wie viele Artikel von einem Meinungsbild mindestens betroffen sein müssen.


* Die [[Wikipedia:Meinungsbilder|WP:MB]]-Konventionen schließen Meinungsbilder über inhaltliche Fragen nicht aus: ''„Inhaltliche Kontroversen sollten <u>nach Möglichkeit</u> nie per Meinungsbild, sondern immer in der Diskussion nach den vorgebrachten Argumenten und Belegen entschieden werden.“'' Die Möglichkeiten der Diskussion wurden in großem Umfang genutzt und haben keinen Konsens erzielt. Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, ist ein Meinungsbild nach Meinung der Initiatoren das Mittel der Wahl, um eine von Allen akzeptierte Entscheidung herbeizuführen.
* Die [[Wikipedia:Meinungsbilder|WP:MB]]-Konventionen schließen Meinungsbilder über inhaltliche Fragen nicht aus: ''„Inhaltliche Kontroversen sollten <u>nach Möglichkeit</u> nie per Meinungsbild, sondern immer in der Diskussion nach den vorgebrachten Argumenten und Belegen entschieden werden.“'' Die Möglichkeiten der Diskussion wurden in großem Umfang genutzt und haben keinen Konsens erzielt. Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, ist ein Meinungsbild das Mittel der Wahl, um eine von Allen akzeptierte Entscheidung herbeizuführen.


* Es handelt sich ''nicht'' – wie unten aufgeführt – um einen [[Präzedenzfall]], der zur Umbenennung anderer Artikel führen kann. Die Problematik mit jahrelangen kontroversen Diskussionen und erfolglosem Schiedsgerichtsverfahren, die inhaltliche Argumentation zu den Begriffen ''Beschneidung'' und ''Genitalverstümmelung'', der Vorschlag und die Zustimmung der Unterstützer beziehen sich nur auf das Thema ''Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien.''
* Es handelt sich ''nicht'' – wie unten aufgeführt – um einen [[Präzedenzfall]], der zur Umbenennung anderer Artikel führen kann. Die Problematik mit jahrelangen kontroversen Diskussionen und erfolglosem Schiedsgerichtsverfahren, die inhaltliche Argumentation zu den Begriffen ''Beschneidung'' und ''Genitalverstümmelung'', der Vorschlag und die Zustimmung der Unterstützer beziehen sich nur auf das Thema ''Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien.''

Version vom 12. August 2011, 13:31 Uhr

Dieses Meinungsbild begann am 15. August 2011 um 12:00 Uhr und endete am 29. August 2011 um 12:00 Uhr. Bitte nicht mehr abstimmen!

Dieses Meinungsbild soll das Lemma Beschneidung weiblicher Genitalien auf seine Zulässigkeit überprüfen, nachdem alle anderen Versuche einer Konsensfindung an der unterschiedlichen Auslegung vorhandener Richtlinen gescheitert sind. Die Abstimmenden sollen entscheiden, ob durch eine Verschiebung nach Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien diesen Regeln besser entsprochen werden kann als durch den Status quo.

Initiatoren und Unterstützer

Initiator
Unterstützer (10 stimmberechtigte Unterstützer erforderlich, Stimmberechtigung überprüfen)

Die Unterstützer sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Meinungsbild nur startet, wenn es zur Abstimmung geeignet ist. Falls du dich hier bereits vor Ausformulierung des Meinungsbildes eingetragen hast, solltest du deinen Eintrag hier zurückziehen, falls dem Meinungsbild droht, in ungeeignetem Zustand gestartet zu werden.

  1. --Belladonna 14:54, 21. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]
  2. --PM3 18:16, 26. Jul. 2011 (CEST) sollte geklärt werden, siehe Diskussionsliste[Beantworten]
  3. --Hedwig in Washington (Post?)B 23:30, 29. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]
  4. --Freud DISK 20:17, 31. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]
    --Aalfons 02:13, 1. Aug. 2011 (CEST) Ziehe meine Unterstützung zurück, im Grundsätzlichen haben mich die Argumente der Gegner letztlich doch überzeugt. --Aalfons 17:29, 8. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]
  5. --Α72 08:28, 1. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]
  6. --Fröhlicher Türke 08:46, 5. Aug. 2011 (CEST) (begründung auf disk.)[Beantworten]
  7. --dontworry Eintrag am 5. August 2011 um 10:42
  8. --JosFritz 10:49, 5. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]
  9. --Engeltr 17:47, 5. Aug. 2011 (CEST) Na dann.[Beantworten]
  10. --Lutheraner 14:40, 8. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]
  11. --Franz Jäger Berlin 11:41, 9. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]

Hintergrund

Der Frage, die hier nun der Gemeinschaft zur Abstimmung vorlegt werden soll, geht eine langjährige und kontroverse Diskussion voraus. Seit Jahren wird auf der Diskussionsseite des Artikels darüber debattiert, ob der Verstümmelungsbegriff im Lemma untergebracht werden soll. Auch eine Empfehlung des Schiedsgerichts von 2008 führte zu keiner Lösung, da sich ein Konsens, den das Schiedgericht voraussetzte, nicht finden ließ.

Die Frage, welches Lemma den Namenskonventionen und dem Neutralitätsgebot entspricht, soll der Gemeinschaft als Entweder-Oder-Frage vorgelegt werden (also zwei Optionen), damit sich eine eindeutige Mehrheit bilden und die Patt-Situation überwunden werden kann. Beide Seiten stellen die Argumente für ihre Positionen hier vor.

Bisherige Diskussionen ohne Resultat

Vorhandene Richtlinien

Nach jahrelanger Diskussion über das Lemma wurde der Fall 2008 an das Schiedsgericht übergeben. Dabei ging es um die Entscheidung zwischen Beschneidung weiblicher Genitalien und Verstümmelung weiblicher Genitalien, also nicht um die hier vorgeschlagene Kombination beider Begriffe.

Das Schiedsgericht berief sich auf die allgemein anerkannte Praxis, dass umstrittene Änderungen nur nach eingehender Diskussion und einem abschließenden Konsens durchgeführt werden sollen. Es bekräftigte, dass wissenschaftlichen Quellen gegenüber journalistischen Quellen Vorrang gewährt werden soll und zog für die Urteilsfindung eine Bibiografie von 1993[1] heran, nach deren Auszählung „Beschneidung“ in der damaligen wissenschaftlichen Literatur der häufiger verwendete Begriff war. Das Schiedsgericht, das nicht in inhaltliche Entscheidungen eingreift, gab daher folgende Empfehlung heraus (siehe Schiedsgerichtsurteil von 2008):

„Aufgrund dieser Auswertung, die wir als zugunsten des Begriffs „Beschneidung“ ausgegangen sehen, bitten wir die Beteiligten, sich auf ein Lemma zu einigen. […] [E]rst, wenn ein Konsens gefunden wurde, kann erneut verschoben werden.“

Vorschlag

Das Lemma des Artikels Beschneidung weiblicher Genitalien soll in „Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien“ umbenannt werden. Erneute Umbenennungen des Lemmas aufgrund neuer Erkenntnisse bleiben möglich, sofern der Begriff „Verstümmelung“ dabei erhalten bleibt.

Die Abstimmung über diesen Vorschlag wird nicht zu einer gesonderten Richtlinie führen, sondern eine Interpretation der vorliegenden Regeln nach sich ziehen.

Argumente für den Vorschlag

Korrekte und neutrale Abbildung des Artikelinhaltes
  • Beschneidung und Verstümmelung haben unterschiedliche Bedeutungen; sie sind Teilsynonyme. "Beschneidung" benennt die Vorgehensweise (Schneiden mit spitzen Werkzeugen), die kulturelle Absicht der Praxis (Tahāra) und das rituel-planmäßige, immer ähnliche Vorgehen. "Verstümmelung" benennt auch das Endergebnis und weist auf den Funktionsverlust abgeschnittener oder verstümmelter Geschlechtsorgane und gesundheitliche Folgen hin. Der Artikel behandelt ausdrücklich beide Aspekte (siehe Einleitungssatz). Die Beschränkung des Lemmas auf nur einen davon gibt das Thema unvollständig und einseitig wieder und verletzt damit das Neutralitätsgebot.
  • Beschneidung/Verstümmelung und Infibulation gehören bei Typ III-Beschneidungen zusammen. Bei der Infibulation wird nicht geschnitten, sondern genäht. Sie ist daher im bestehenden Lemma nicht inbegriffen. Dieses bildet also nicht alle Formen ab. Es bezieht sich vielmehr nur auf leichte Varianten. Während der Begriff „Beschneidung“ bei der bloßen Entfernung der Klitorisvorhaut noch zutreffend ist, wird er euphemistisch, wenn auch Klitoris und Schamlippen entfernt werden; er wird falsch, wenn zudem eine Infibulation durchgeführt wird.

Einhaltung der Namenskonventionen

  • Laut WP:NK richtet sich „[d]er Artikeltitel [...] nach objektiven Gegebenheiten außerhalb der Wikipedia (allgemeine Gebräuchlichkeit, verbindliche amtliche Bezeichnungen, anerkannte Fachterminologie usw.)“:
  1. Allgemeiner Sprachgebrauch: Beide Begriffe, „Beschneidung“ und „Verstümmelung“, sind im deutschen Sprachraum ähnlich gebräuchlich: [1][2][3][4]
  2. Amtliche Bezeichnungen: Aktuelle Gesetzentwürfe, Bundesregierung, Bundesrat und Bundesministerien verwenden den Vestümmelungsbegriff: [5][6][7][8]
  3. Fachterminologie: In der Fachliteratur ist die Terminologie heftig umstritten. Beide Begriffe, Verstümmelung und Beschneidung, werden von Wissenschaftlern verwendet. Neue Fach-Publikationen verweisen teilweise auf die entbrannten Diskussionen um die Benennung und verwenden dann eine Kombination beider Begriffe (→siehe Belegübersicht).

Zulässigkeit des MBs

  • Meinungsbilder zu einem einzigen Artikel sind unüblich, aber zulässig. Es gibt keine Regelung darüber, wie viele Artikel von einem Meinungsbild mindestens betroffen sein müssen.
  • Die WP:MB-Konventionen schließen Meinungsbilder über inhaltliche Fragen nicht aus: „Inhaltliche Kontroversen sollten nach Möglichkeit nie per Meinungsbild, sondern immer in der Diskussion nach den vorgebrachten Argumenten und Belegen entschieden werden.“ Die Möglichkeiten der Diskussion wurden in großem Umfang genutzt und haben keinen Konsens erzielt. Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, ist ein Meinungsbild das Mittel der Wahl, um eine von Allen akzeptierte Entscheidung herbeizuführen.
  • Es handelt sich nicht – wie unten aufgeführt – um einen Präzedenzfall, der zur Umbenennung anderer Artikel führen kann. Die Problematik mit jahrelangen kontroversen Diskussionen und erfolglosem Schiedsgerichtsverfahren, die inhaltliche Argumentation zu den Begriffen Beschneidung und Genitalverstümmelung, der Vorschlag und die Zustimmung der Unterstützer beziehen sich nur auf das Thema Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien.

Argumente gegen den Vorschlag

Unzulässigkeit des MBs

  • Meinungsbilder dienen laut WP:MB dazu, „generelle Fragen zu klären, die sich bei der Arbeit an der Enzyklopädie ergeben, und um in Teilbereichen der Enzyklopädie Konsistenz herzustellen“. Ziel eines Meinungsbildes ist es, eine für möglichst viele Benutzer zufriedenstellende und praktikable Richtlinie zu finden. Die Entscheidung über die Betitelung des Artikels Beschneidung weiblicher Genitalien ist keine „generelle Frage“ im Sinne von WP:MB; die Funktion der Wikipedia insgesamt wird durch die unterschiedlichen Positionen hierzu nicht tangiert. Die Entscheidung über einzelne Artikeltitel im Wege von Meinungsbildern herbeizuführen, ist nicht vorgesehen. WP:MB erwartet: „Um die Leute, die hier hauptsächlich Artikel schreiben wollen und mit Politik nichts am Hut haben, nicht zu belasten, versucht bitte, Meinungsbilder auf ein Minimum zu reduzieren“.
  • Für eine Abstimmung über inhaltliche Fragen sind Meinungsbilder nicht vorgesehen. Die Behauptung der Initiatoren wird von den Gegnern als faktisch falsch empfunden: Es wurden in der vergangenen Diskussion ganz konkrete Wege aufgezeigt, ein Artikellemma mit "Verstümmelung" zu erreichen, z.B. die Auswertung einer aktuelleren Bibliografie. Ein derartiger Versuch wurde aber von Befürwortern eines Lemmas, das "Verstümmelung" enthält, an keiner Stelle unternommen.
  • Es gilt hier weiterhin die Entscheidung des Schiedsgerichtes von 2008: „... erst, wenn ein Konsens gefunden wurde, kann erneut verschoben werden“. Ein MB ist kein Konsens in einer Artikel-Sachdiskussion und ersetzt keine Fakten.
  • Der aktuelle Vorschlag setzt das Artikellemma auf unbestimmte Zeit fest; neue Argumente könnten keine Verschiebung erreichen, sondern es wäre ein erneutes MB notwendig, da ein MB eine Richtlinie festhält. Dies ist vollkommen konträr zur sonstigen Arbeitsweise auf Wikipedia. Insbesondere ist zu befürchten, dass diese Praxis des Abstimmens über Artikelinhalte zur unlimitierten Festsetzung für andere kontroverse Inhalte übernommen wird.

Unzulässigkeit des Vorschlags

  • Es gilt die Vorgabe der Namenskonventionen: „Allgemein sollte als Artikeltitel (Lemma) diejenige Bezeichnung verwendet werden, die für den im Artikel behandelten Sachverhalt im deutschen Sprachraum am gebräuchlichsten ist. ... Der Artikeltitel richtet sich nach objektiven Gegebenheiten außerhalb der Wikipedia (allgemeine Gebräuchlichkeit, verbindliche amtliche Bezeichnungen, anerkannte Fachterminologie usw.).“ Der vorgeschlagene Artikeltitel entspricht diesen Vorgaben nicht, da er eine nach WP:KTF#Begriffsfindung unerwünschte Begriffsetablierung darstellt. Die unter 'pro' angegebenen Beispiele zu Lemmata mit 'und' haben (sofern nicht WP-spezifisch wie 'Liste'n-Lemmata) eine z.B. unter Google-Books und -Scholar überprüfbare erkennbare Verbreitung in der jeweiligen Fachsprache, der hier zur Diskussion stehende Vorschlag ist dort hingegen inexistent.
  • Beschneidung weiblicher Genitalien“ und „Verstümmelung weiblicher Genitalien“ bezeichnen dasselbe Thema und unterscheiden sich nur hinsichtlich ihrer Konnotation. Der im Jahr 2007 veröffentlichte gemeinsame „Leitfaden Weibliche Genitale Beschneidung - Umgang mit Betroffenen und Prävention“ der AG Frauengesundheit in der Entwicklungs-Zusammenarbeit und verschiedener Mitgliedsorganisationen von INTEGRA – Deutsches Netzwerk zur Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung stellte fest, dass „Beschneidung“ (engl. cutting, circumcision; francophon: „excision“) „kein Urteil“ enthält, „insofern neutral“ sei, während „Verstümmelung“ als „stigmatisierend“ eingeschätzt wird.[2] Als Artikeltitel (Hauptlemma) sollte laut WP:NK „diejenige Bezeichnung verwendet werden, die für den im Artikel behandelten Sachverhalt im deutschen Sprachraum am gebräuchlichsten ist“. Nach Auswertung der oben erwähnten Bibliographie von 1993[1] ist das im deutschen Sprachraum „Beschneidung“. Unterschiedliche Verwendungen einzelner Worte haben keine Wirkung auf feststehende etablierte Gesamtausdrücke. Gibt es alternative Bezeichnungen für den im Artikel behandelten Sachverhalt (Synonyme), dann sollten unter diesen Bezeichnungen Weiterleitungen (auch Redirects genannt) auf den Artikel angelegt werden. Solche Weiterleitungen existieren bereits sei Jahren, ebenso die Erwähnung von synonymen Lemmata in der Artikeleinleitung.

Inhaltliche Probleme

  • Die Wikipedia ist ein Enzyklopädieprojekt und das Hauptlemma ist nach WP:WSIGA#Begriffsdefinition und Einleitung der Ausgangspunkt zur Darstellung des Artikelthemas. Sprachpolitische Ambitionen sind wegen WP:WWNI Punkt 3 als Zweck der Wikipedia ausdrücklich ausgeschlossen. Die Befürworter des Status quo sind sich bewusst, dass ein Hauptlemma ohne inkludiertes Werturteil bzgl. der zu beschreibenden Praktiken als Ausgangspunkt für die Themendarstellung von entscheidendem Vorteil ist. Ein Enzyklopädieartikel muss − anders als ein politischer Flyer oder eine juristische Bewertung − das Thema auch anthropologisch und sozialpsychologisch betrachten. Hierzu müssen direkt oder indirekt auch Wertungen der Durchführenden dargestellt werden, welche sprachlich mit dem in „Verstümmelung“ inkludierten, gegensätzlichen Werturteil kollidieren. Auch andere, moderne deutschsprachige Lexika bzw. Enzyklopädien wie die Werke des Bibliographischen Instituts & F. A. Brockhaus benutzen Beschneidungsbegriffe („Beschneidung“ oder „Beschneidung der Frau“) als Lemma.
  • Selbst auf der Belegseite der MB-Befürworter wird explizit festgehalten, dass in der internationalen Fachsprache selbst von weibl. Fachautorinnen nicht der Verstümmelungsbegriff präferiert wird (Benutzte Begriffe: „Female Genital Surgeries“ bzw. „female circumcision“)! Hier wurde ebenfalls nahegelegt, dass auch in der neueren Literatur der Begriff 'Beschneidung w.G.' deutlich überwiegt.
  • Die Richtlinie zu Belegen formuliert: „Artikel sollen nur überprüfbare Informationen aus zuverlässigen Quellen enthalten. (...) Die Pflicht, Informationen zu belegen, liegt bei dem, der sie im Artikel haben möchte (...) In strittigen Fällen können unbelegte Inhalte von jedem Bearbeiter jederzeit unter Hinweis auf diese Belegpflicht entfernt werden.“ Das Hauptlemma ist ein wichtiger Teil des Artikels. Für die Existenz der Bezeichnung „Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien“ existieren jedoch keinerlei zuverlässige Informationsquellen. Dieser Terminus könnte somit jederzeit unter Hinweis auf die Belegpflicht aus dem Artikel entfernt werden.

Verfahren

Die Abstimmung gliedert sich in zwei Teilabstimmungen. Jeder stimmberechtigte Benutzer hat eine Stimme pro Teilabstimmung.

Formale Gültigkeit

Hier wird über die Zulässigkeit, die formale Korrektheit des Verfahrens und die inhaltliche Korrektheit des Antragstextes entschieden. Entfallen auf Ich nehme das Meinungsbild formal an mehr Stimmen als auf Ich lehne das Meinungsbild formal ab, so ist das Meinungsbild formal angenommen. Wird diese Mehrheit verfehlt, so haben die unter Inhaltliche Abstimmung getroffenen Entscheidungen keine Gültigkeit. Enthaltungen werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Inhaltliche Abstimmung

Hier wird über den Vorschlag zur Umbenennung des Artikels abgestimmt. Enthaltungen werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Der Vorschlag ist gewählt, wenn er mehr als 50 % der zu berücksichtigenden Stimmen der Teilabstimmung erhält (absolute Mehrheit).

Abstimmung

Formale Gültigkeit

Ich nehme das Meinungsbild formal an

  1. ...

Ich lehne das Meinungsbild formal ab

  1. ...

Enthaltung bezüglich der Gültigkeit

  1. ...

Inhaltliche Abstimmung

Für die Verschiebung nach „Beschneidung und Verstümmelung weiblicher Genitalien“

  1. ...

Für „Beschneidung weiblicher Genitalien“ (Status Quo)

  1. ...

Enthaltung

  1. ...

Auswertung

...

Einzelnachweise

  1. a b Dominique Béguin Stöckli: Genitale Verstümmelung von Frauen: eine Bibliographie. Arbeitsblätter des Instituts für Ethnologie der Universität Bern Nr. 8, 1993.
  2. Christoph Zerm, AG FIDE e.V.: Weibliche Genitale Beschneidung – Zu Umgang mit Betroffenen und Prävention: Deutsche Empfehlungen für Angehörige des Gesundheitswesens und alle weiteren potentiell involvierten Berufsgruppen, Seite 5. PDF-Volltext
  3. Für das Artikelthema existieren verschiedene standpunktabhängige Bezeichnungen, z.B. "Abtreibung", "Abort", "Schwangerschaftsunterbrechung", "Mord am ungeborenen Leben"