„Ruth Pfau“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Revert - Vandalismus
K Änderungen von 84.154.89.92 (Diskussion) wurden auf die letzte Version von 217.84.179.185 zurückgesetzt
Zeile 1: Zeile 1:
'''Ruth Katherina Martha Pfau''' (* [[9. September]] [[1929]] in [[Leipzig]]) ist eine katholische [[Ordensschwester]] und [[Lepra]]ärztin in [[Pakistan]].
'''Ruth Katherina Martha Pfau THM''' (* [[9. September]] [[1929]] in [[Leipzig]]) ist eine katholische [[Ordensschwester]] und [[Lepra]]ärztin in [[Pakistan]].


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Ruth Pfau wurde am 9.September 1929 in Leipzig geboren. Mit 19 Jahren verließ sie ihre Heimat und folgte ihrem Vater in die Bundesrepublik. Im Jahre 1949 begann Ruth Pfau in [[Mainz]] mit dem [[Medizinstudium]], das sie in [[Marburg]] fortsetzte. Während ihrer Studienjahre wurde sie von der Suche nach einer bestimmenden Kraft für ihr Leben bewegt und fand diese im [[Christlicher Glaube|christlichen Glauben]]. Beeinflusst durch einen Freund, ließ sie sich 1951 taufen und wurde Mitglied der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]], konvertierte aber schon 1953 zur [[römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]].
Ruth Pfau wurde am 9.September 1929 in Leipzig geboren. Mit 19 Jahren verließ sie ihre Heimat und folgte ihrem Vater in die Bundesrepublik. Im Jahre 1949 begann Ruth Pfau in [[Mainz]] mit dem [[Medizinstudium]], das sie in [[Marburg]] fortsetzte. Während ihrer Studienjahre wurde sie von der Suche nach einer bestimmenden Kraft für ihr Leben bewegt und fand diese im [[Christlicher Glaube|christlichen Glauben]]. Beeinflusst durch einen Freund, ließ sie sich 1951 taufen und wurde Mitglied der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]], konvertierte aber schon 1953 zur [[römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]].


Nach Abschluss ihres Studiums mit dem medizinischen [[Staatsexamen]] leistete sie im Krankenhaus [[Winterberg]] (Sauerland) ihr medizinisches Praktikantenjahr. 1957 trat sie in die [[Ordensgemeinschaft|Kongregation]] der [[Gesellschaft der Töchter vom Herzen Mariä]] ein. Nach weiterführenden medizinischen Studien - 1958 internistische Ausbildung im [[Köln]]er Hildegardis-Krankenhaus, 1959 gynäkologische und geburtshilfliche Weiterbildung im Elisabeth-Krankenhaus in [[Bonn]] - wurde sie 1960 zunächst von ihrem Orden nach [[Indien]] geschickt, wo sie als [[Gynäkologie|Frauenärztin]] arbeiten sollte. Aufgrund von Visaproblemen musste sie jedoch in [[Pakistan]] ([[Karatschi]]) einen Zwischenstop machen. Dort blieb Ruth Pfau, denn die erste Begegnung mit [[lepra]]kranken Menschen in einem Elendsviertel Karachis wurde bestimmend für ihr ganzes Leben. Sie beschloss, ein Krankenhaus zur Leprabekämpfung zu errichten. Das ''Marie Adelaide Leprosy Centre'' (MALC) wurde zu einer in ganz Pakistan anerkannten Institution.
Nach Abschluss ihres Studiums mit dem medizinischen [[Staatsexamen]] leistete sie im Krankenhaus [[Winterberg]] (Sauerland) ihr medizinisches Praktikantenjahr. 1957 trat sie in die [[Ordensgemeinschaft|Kongregation]] der [[Gesellschaft der Töchter vom Herzen Mariä THM]] ein. Nach weiterführenden medizinischen Studien - 1958 internistische Ausbildung im [[Köln]]er Hildegardis-Krankenhaus, 1959 gynäkologische und geburtshilfliche Weiterbildung im Elisabeth-Krankenhaus in [[Bonn]] - wurde sie 1960 zunächst von ihrem Orden nach [[Indien]] geschickt, wo sie als [[Gynäkologie|Frauenärztin]] arbeiten sollte. Aufgrund von Visaproblemen musste sie jedoch in [[Pakistan]] ([[Karatschi]]) einen Zwischenstop machen. Dort blieb Ruth Pfau, denn die erste Begegnung mit [[lepra]]kranken Menschen in einem Elendsviertel Karachis wurde bestimmend für ihr ganzes Leben. Sie beschloss, ein Krankenhaus zur Leprabekämpfung zu errichten. Das ''Marie Adelaide Leprosy Centre'' (MALC) wurde zu einer in ganz Pakistan anerkannten Institution.


Die ''[[Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe]]'' e.V. (DAHW) ist seit den 60er Jahren einer der Hauptförderer der Lepra- und später auch der Tuberkulosearbeit Ruth Pfaus und ihres Teams in Pakistan.
Die ''[[Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe]]'' e.V. (DAHW) ist seit den 60er Jahren einer der Hauptförderer der Lepra- und später auch der Tuberkulosearbeit Ruth Pfaus und ihres Teams in Pakistan.

Version vom 21. August 2011, 19:17 Uhr

Ruth Katherina Martha Pfau THM (* 9. September 1929 in Leipzig) ist eine katholische Ordensschwester und Lepraärztin in Pakistan.

Leben und Werk

Ruth Pfau wurde am 9.September 1929 in Leipzig geboren. Mit 19 Jahren verließ sie ihre Heimat und folgte ihrem Vater in die Bundesrepublik. Im Jahre 1949 begann Ruth Pfau in Mainz mit dem Medizinstudium, das sie in Marburg fortsetzte. Während ihrer Studienjahre wurde sie von der Suche nach einer bestimmenden Kraft für ihr Leben bewegt und fand diese im christlichen Glauben. Beeinflusst durch einen Freund, ließ sie sich 1951 taufen und wurde Mitglied der evangelischen Kirche, konvertierte aber schon 1953 zur römisch-katholischen Kirche.

Nach Abschluss ihres Studiums mit dem medizinischen Staatsexamen leistete sie im Krankenhaus Winterberg (Sauerland) ihr medizinisches Praktikantenjahr. 1957 trat sie in die Kongregation der Gesellschaft der Töchter vom Herzen Mariä THM ein. Nach weiterführenden medizinischen Studien - 1958 internistische Ausbildung im Kölner Hildegardis-Krankenhaus, 1959 gynäkologische und geburtshilfliche Weiterbildung im Elisabeth-Krankenhaus in Bonn - wurde sie 1960 zunächst von ihrem Orden nach Indien geschickt, wo sie als Frauenärztin arbeiten sollte. Aufgrund von Visaproblemen musste sie jedoch in Pakistan (Karatschi) einen Zwischenstop machen. Dort blieb Ruth Pfau, denn die erste Begegnung mit leprakranken Menschen in einem Elendsviertel Karachis wurde bestimmend für ihr ganzes Leben. Sie beschloss, ein Krankenhaus zur Leprabekämpfung zu errichten. Das Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC) wurde zu einer in ganz Pakistan anerkannten Institution.

Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) ist seit den 60er Jahren einer der Hauptförderer der Lepra- und später auch der Tuberkulosearbeit Ruth Pfaus und ihres Teams in Pakistan.

1980 wurde Ruth Pfau zur nationalen Beraterin im Rang einer Staatssekretärin für das Lepra- und Tuberkulose-Kontrollprogramm für die pakistanische Regierung ernannt. 1996 war die Lepra in Pakistan erstmals unter Kontrolle.

Während eines Gefängnisbesuchs stellte Ruth Pfau fest, dass viele Menschen in Haft nahezu blind waren. In Zusammenarbeit mit der Christoffel-Blindenmission bekämpft sie seither unnötige Erblindungen.

Publikationen

Biographische Bücher

Auszeichnungen

Namenspatenschaften

Seit dem 10. Dezember 2010 trägt das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen in Leipzig den Namen Ruth-Pfau-Schule.

Weblinks

  1. Rupert Neudeck: "Botschafterin des Elends" - DZ Nr. 47 vom 17. Nov. 2005; Rede zur Preisverleihung