„Ironie“ – Versionsunterschied

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Was die Erkennbarkeit von Ironie in der Literatur betrifft, so soll [[Heinrich Heine]], nicht ohne Ironie, die Einführung eines [[Ironiezeichen]]s analog zum Ausrufezeichen gefordert haben, um Missverständnisse zu vermeiden. Im Französischen wurde ein solches Zeichen, der ''point d’ironie'' (siehe [[Ironiezeichen]]), von dem Schriftsteller Alcanter de Brahm erfunden, hat sich aber nicht durchgesetzt.
Was die Erkennbarkeit von Ironie in der Literatur betrifft, so soll [[Heinrich Heine]], nicht ohne Ironie, die Einführung eines [[Ironiezeichen]]s analog zum Ausrufezeichen gefordert haben, um Missverständnisse zu vermeiden. Im Französischen wurde ein solches Zeichen, der ''point d’ironie'' (siehe [[Ironiezeichen]]), von dem Schriftsteller Alcanter de Brahm erfunden, hat sich aber nicht durchgesetzt.

== Situationsironie, Ironie des Schicksals (kosmische Ironie), historische Ironie ==
Situationsironie entsteht durch einen Kontrast zwischen dem, was z.B. durch eine Äußerung oder eine andere Handlung bezweckt und erhofft wird und dem, was schließlich erreicht wird.

Beispiele von Situationsironie:
* Bei dem [[Attentat_auf_Ronald_Reagan|Attentat auf Ronald Reagan]] durch [[John Hinckley, Jr.]] wurde Ronald Reagan von einer Kugel getroffen, welche vom kugelsicheren Fenster seiner gepanzerten Limousine abgeprallt war. Somit war ein Fahrzeug, welches den damaligen Präsidenten schützen sollte, zum Teil verantwortlich für seine Verletzungen.
* In der Kurzgeschichte [[Das_Geschenk_der_Weisen|''Das Geschenk der Weisen'']] von [[O. Henry]] ist ein junges Ehepaar zu arm um sich gegenseitig ein Weihnachstgeschenk zu kaufen. Um ihrem Mann trotzdem eine Kette für seine kostbare Taschenuhr, ein Erbstück, zu schenken, schneidet die Frau ihr knielanges, schönes Haar ab und verkauft es einem Perückenmacher. Sie ist schockiert, als sie erfährt, dass ihr Mann seine Taschenuhr verkauft hat um ihr ein wertvolles Kammset für ihr schönes Haar zu schenken.

Die Ausdrücke ''Ironie des Schicksals'' bzw. ''Kosmischer Ironie'' entstammen der Vorstellung, dass sich die „Götter“ bzw. das „Schicksal“ auf Kosten der Seelen der Sterblichen amüsieren indem sie mit bewusst (situations)ironischer Absicht mit ihnen spielen. Die Schicksalsironie bezieht sich auf Situationen, in welchen es um Kontraste zwischen Realität und menschlichen Idealen oder menschlichen Absichten und den tatsächlichen Ergebnissen geht.

Bei der ''Historischen Ironie'' wird entsprechend der Schicksalsironie der „Geschichte“ ein Spiel mit den Seelen der Menschen unterstellt. Dabei geht es um den Kontrast wie historische Figuren die Zukunft der Welt sahen und was letztendlich tatsächlich eintrat.


== Ironie im Journalismus ==
== Ironie im Journalismus ==

Version vom 22. Oktober 2011, 19:10 Uhr

Beispiel für Ironie (etwa: „Ich kann mir kein richtiges Schild leisten“)

Ironie (griechisch Vorlage:Polytonisch eironeía, wörtlich „Verstellung, Vortäuschung“) bezeichnet zum einen eine rhetorische Figur (Rhetorische Ironie oder auch instrumentelle Ironie[1]), bei der sich der Sprecher verstellt und damit dennoch die Erwartung verbindet, dass der wahre Sinn seiner Äußerung verstanden wird, wenn auch vielleicht nicht von jedem oder von jedem in vollem Umfang. Zum anderen versteht man darunter seit dem Ende des 18. Jahrhunderts auch eine literarisch-philosophische Haltung (Romantische Ironie).

Rhetorische Ironie

Die einfachste Form der rhetorischen Ironie besteht darin, das Gegenteil von dem zu sagen, was man meint. Um Missverständnissen vorzubeugen, kann Ironie dabei von sogenannten Ironiesignalen (Mimik, Gestik, Betonung, Anführungszeichen usw.) begleitet sein, die den Zuhörer erkennen lassen, dass der Sprecher das Gesagte nicht wörtlich, sondern ironisch verstanden wissen will.

In der Regel beruht das Verstehen von Ironie auf geteilten Wissensbeständen (Erläuterung siehe die unteren Beispiele), wobei beide Seiten, Sprecher und Hörer, von der Geteiltheit des Wissens wissen. Gegen diese geteilten Wissensbestände wird bei der Ironie verstoßen, gegen die Erwartung, dass man Wissensbestände beachtet. Als theoretisches Modell, welches die Entschlüsselung der ironischen Äußerung erklärt, gilt die Theorie der konversationellen Implikaturen von Paul Grice. Diese Theorie liefert jedoch keinen Hinweis auf die Funktion der Ironie.

Was diese Funktion betrifft, so wird in der Linguistik Ironie mit den empirischen Bestätigungen von M.Hartung[2] als Bewertungskommunikation diskutiert[3]. Wertungen, welche mit den Wissensbeständen verbunden sind, werden (indirekt) thematisiert, um diese dann, zwar nicht, wie nach der landläufigen Meinung ins Gegenteil, aber doch nach unten hin zu korrigieren. Die Erklärung der speziellen Eigenschaft der Ironie, die gemeinte Bewertung nicht direkt sondern indirekt durch das sprachliche Äußern des Gegenteils auszudrücken, ist noch nicht abschließend geklärt. Derzeit diskutierte Erklärungen sind z.B., dass die besondere Leistung der Ironie darin bestehe, eine Bewertungskluft zwischen dem Gesagten und Gemeinten anzuzeigen[4], oder auch dass durch die Indirektheit zusätzliche Beziehungsbotschaften kommuniziert werden (dass z.B. trotz einer ironisch formulierten Kritik die Beziehung noch in Ordnung ist[5]).

Da erfolgreiche Ironieverwendung nicht nur von der erfolgreichen Reflexion des eigenen Wissens, sondern auch vom erfolgreichen Erkennen des Wissens des Gegenübers zeugt, impliziert die erfolgreiche Verwendung von Ironie eine gewisse Intelligenz. Im Diskurs wird diese Eigenschaft der Ironieverwendung, nämlich das Beweisen seiner intellektuellen Überlegenheit, teilweise selbst wieder funktionalisiert. In hierarchischen Situationen, z. B. Dozent-Student, spricht man in diesem Zusammenhang auch vom „Ironierecht“, das fast ausnahmslos dem höhergestellten Kommunikationspartner zusteht.

Beispiele von Ironie:

  • A hat einen Stapel Geschirr fallen lassen. Daraufhin sagt B: „Prima machst du das!“ - Das geteilte Wissen besteht in diesem Fall darin, dass sowohl A als auch B wissen, dass es keineswegs lobenswert ist, einen Stapel Geschirr fallen zulassen. Indem A ein vermeintliches Lob ausspricht, beachtet er dies Wissen scheinbar nicht. Die Erkennung der Verstellung beruht darauf, dass der Hörer dies ebenfalls weiß und darüber hinaus auch weiß, dass der Sprecher dies weiß.
  • Ein Familienvater will eine überflüssige Geldausgabe rügen und kommentiert: „Wir haben's ja.“ - Hier geht der Sprecher von dem geteilten Wissen um die relative Beschränktheit der finanziellen Familienmittel aus. Ginge jetzt beispielsweise ein ironiefähiges Kind fälschlicherweise davon aus, dass die Familie reich sei, hätte sich der Vater also bei der familiären Geteiltheit des Wissens um die relative Beschränktheit der finanziellen Familienmittel geirrt, so würde dies wahrscheinlich dazu führen, dass die Ironie vom Kind nicht erkannt würde und es eher verwirrt reagierte.

Selbstironie

Selbstironie ist eine Ironie, deren unmittelbare Zielscheibe die eigene Rolle oder Meinung ist und die daher eine spielerische, relativierende oder sogar kritische Haltung sich selbst gegenüber einnimmt. Selbstironie gilt daher oft als Zeichen von Humor und sympathischer Bescheidenheit bzw. steht, aufgrund ihrer immanenten Selbstkritik, auch für eine generell undogmatische Lebenseinstellung. Entsprechend häufig ist sie daher auch in der Kunst (Literatur, Film, Theater) zu finden und wird von der Kunstkritik als Qualitätsmerkmal thematisiert. Ihr Fehlen wird nicht selten als künstlerisches Manko kritisiert.

Sokratische Ironie

Als Sokratische Ironie bezeichnet man häufig ein sich klein machendes Verstellen (man stellt sich dumm), um den sich überlegen wähnenden Gesprächspartner in die Falle zu locken, ihn zu belehren oder ihn zum Nachdenken zu bringen. Gemeint ist hiermit ein echtes Verstellen, das im Gegensatz zur rhetorischen Ironie nicht unbedingt als Verstellung erkannt werden will. Dieser Ironiebegriff entspricht der Bedeutung zur Zeit Sokrates’ und auch noch bei Aristoteles. Erst mit der Ausbildung der Rhetorik bekam der Begriff der Ironie seine heutige Bedeutung. Als echtes Verstellen galt in der Antike die Ironieverwendung auch als moralisch verwerflich. Sokrates bezeichnete seine Art der Gesprächsführung als Hebammenkunst (Mäeutik). Die Sokratische Ironie ist allerdings eine Fehlinterpretation von außen, z.B. aus Sicht des Alkibiades in Platons Symposion), und keine Beschreibung von Sokrates' wahrer Einstellung. Tatsächlich verstellte sich Sokrates nicht; er war von seinem Nichtwissen überzeugt[6] (zur weiteren Diskussion der Frage "Verstellen" versus "Echtes Nichtwissen" → Sokrates: Abschnitt Sinn und Methode Sokratischer Dialoge). Der Philosoph ist kein Weiser, er strebt nach Weisheit. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird mit dem Begriff der Sokratischen Ironie aber doch zumeist auf ein echtes sich klein machendes Verstellen verwiesen.

Ironie in der Literatur

In der Literatur (schriftlichen Mitteilungen) kommt Ironie in allen Formen vor. Zum einen wird rhetorische bzw. Sokratische Ironie in Unterhaltungen z.B. zwischen Romanfiguren inszeniert. Hierbei kümmert sich der Autor dann auch darum, dass der Leser erkennt, dass die Romanfiguren rhetorisch bzw. Sokratisch ironisch kommunizieren. Andererseits ist Literatur auch eine monodirektionale Kommunikation zwischen Autor und Leser. Hierbei gibt es bezüglich der Verwendung von rhetorischer Ironie das Problem, dass der Autor im Allgemeinen keine Kenntnis vom Wissensstand des Lesers hat. Dieses Problem kann der Autor z.B. dadurch lösen, dass er den Leser zunächst auf gleiche Augenhöhe bringt, sich also darum kümmert, dass der Leser über das nötige Wissen zur Entschlüsselung der Ironie verfügt. In der anspruchsvollen Literatur jedoch wird die Verantwortung für das Erkennen und Entschlüsseln der Ironie (z.B. durch genaues Studium von Werk, Autor und Literatur im Allgemeinen) ausschließlich dem Leser übertragen. Dabei nimmt der Autor bewusst in Kauf, dass seine Ironie nicht von jedem verstanden wird.

In der Literatur(-kritik) ist eine weitere Form von Ironie von Bedeutung: In der Romantik wurde mit Ludwig Tieck, besonders aber mit Friedrich Schlegel, der Begriff der Ironie um eine literarische Haltung erweitert, die später als Romantische Ironie bezeichnet wurde. Diese zeichnet sich durch eine Distanz zum eigenen Werk aus, die beispielsweise dadurch erreicht wird, dass der Schaffensprozess selbst thematisiert wird, etwa durch Einflechten von Reflexionen über das Schreiben des aktuellen Romans. Das Adjektiv „romantisch“ verweist hier auf das erste Auftreten des Begriffs.

Allerdings ist der Begriff der Romantischen Ironie nicht eindeutig. Er wurde insbesondere seit dem Ende des 19. Jahrhundert ausführlich diskutiert und erfuhr dabei verschiedene philosophische Differenzierungen. Ironie, jetzt nicht mehr eindeutig Verstellung, sondern „schwebend“ zwischen dem Gesagten und dem klassich ironisch Gemeinten, wird zur philosophischen Haltung. Thomas Mann beschreibt diese Ironie als heitere Ambiguität[7]. Mit ihr könne er die Antinomien des Lebens aussöhnen, aus dem «Entweder-oder» ein «Sowohl-als-auch» machen. Dieses Geltenlassen bedeutet ihm, ähnlich wie Goethe, ein Mehr an Objektivität, denn Ironie aber ist immer Ironie nach beiden Seiten hin. [8] Auch schon für Friedrich Schlegel galt: Ironie ist klares Bewusstsein der ewigen Agilität, des unendlich vollen Chaos.[9]

In der Literaturkritik werden für die beschriebenen zwei Arten der Romantischen Ironie zur Unterscheidung die Begriffe subjektive Ironie (Thematisierung des Schaffensprozesses) bzw. objektive Ironie (philosophische Haltung) verwendet, obwohl diese Bezeichnungen als „wenig glücklich“[10] gelten. Die mit der Bezeichnung Romantische Ironie beschriebenen Haltungen lassen sich bis in die Literatur der Antike zurückverfolgen und spielen bis in die heutigen Zeit für Literatur (und auch für Film und Theater) eine wichtige Rolle.

Im 20. Jahrhundert wurde insbesondere durch Richard Rorty der Begriff der Ironie weiterentwickelt zu einer philosophischen Haltung, die sich durch eine ironische Distanz zur eigenen Sprache auszeichnet (→ Ironismus).

Ein weitere Form der literarischen Ironie, die schon in der antiken Tragödie verwendet wurde, ist die dramatische oder tragische Ironie. Hierbei erscheint der Protagonist ahnungslos, während seine Katastrophe für den Leser/Zuschauer usw. erkennbar bevorsteht.

Was die Erkennbarkeit von Ironie in der Literatur betrifft, so soll Heinrich Heine, nicht ohne Ironie, die Einführung eines Ironiezeichens analog zum Ausrufezeichen gefordert haben, um Missverständnisse zu vermeiden. Im Französischen wurde ein solches Zeichen, der point d’ironie (siehe Ironiezeichen), von dem Schriftsteller Alcanter de Brahm erfunden, hat sich aber nicht durchgesetzt.

Situationsironie, Ironie des Schicksals (kosmische Ironie), historische Ironie

Situationsironie entsteht durch einen Kontrast zwischen dem, was z.B. durch eine Äußerung oder eine andere Handlung bezweckt und erhofft wird und dem, was schließlich erreicht wird.

Beispiele von Situationsironie:

  • Bei dem Attentat auf Ronald Reagan durch John Hinckley, Jr. wurde Ronald Reagan von einer Kugel getroffen, welche vom kugelsicheren Fenster seiner gepanzerten Limousine abgeprallt war. Somit war ein Fahrzeug, welches den damaligen Präsidenten schützen sollte, zum Teil verantwortlich für seine Verletzungen.
  • In der Kurzgeschichte Das Geschenk der Weisen von O. Henry ist ein junges Ehepaar zu arm um sich gegenseitig ein Weihnachstgeschenk zu kaufen. Um ihrem Mann trotzdem eine Kette für seine kostbare Taschenuhr, ein Erbstück, zu schenken, schneidet die Frau ihr knielanges, schönes Haar ab und verkauft es einem Perückenmacher. Sie ist schockiert, als sie erfährt, dass ihr Mann seine Taschenuhr verkauft hat um ihr ein wertvolles Kammset für ihr schönes Haar zu schenken.

Die Ausdrücke Ironie des Schicksals bzw. Kosmischer Ironie entstammen der Vorstellung, dass sich die „Götter“ bzw. das „Schicksal“ auf Kosten der Seelen der Sterblichen amüsieren indem sie mit bewusst (situations)ironischer Absicht mit ihnen spielen. Die Schicksalsironie bezieht sich auf Situationen, in welchen es um Kontraste zwischen Realität und menschlichen Idealen oder menschlichen Absichten und den tatsächlichen Ergebnissen geht.

Bei der Historischen Ironie wird entsprechend der Schicksalsironie der „Geschichte“ ein Spiel mit den Seelen der Menschen unterstellt. Dabei geht es um den Kontrast wie historische Figuren die Zukunft der Welt sahen und was letztendlich tatsächlich eintrat.

Ironie im Journalismus

Was das Mittel der Ironie im Journalismus angeht, so entstehen dort die gleichen Erkennbarkeitsprobleme wie im Literaturabschnitt beschrieben. Wendet sich eine Zeitschrift an ein spezielles Publikum, so kann Ironie durchaus selbstverständlich sein. Je breiter das Publikum jedoch ist, an das sich ein Journalist richtet, desto größer die Gefahr, dass Ironie an einem Teil der Adressaten vorbei geht. Daher die unter Publizisten übliche Warnung: Ironie versteht der Leser nie. In den Medien ist sie deshalb, von unfreiwilliger Ironie abgesehen, fast nur in Reservaten anzutreffen. Glossen beispielsweise sind zumeist klar als solche gekennzeichnet und haben oft einen festen Stammplatz (Rubrik in der Zeitung, Sendeplatz im Rundfunk).

Ironie im Internet

Bei der Kommunikation im Internet (beispielsweise in Mitteilungsforen, E-Mails und Chats) pflegen die Partner einen eher lockeren Umgangston. Mit besonderen Zusätzen können sie Gedanken andeuten, die über das geschriebene Wort hinausgehen, zum Beispiel Gefühle und auch Ironie:

  • Emoticons als Ersatz für begleitende Mimik (z. B. ;-))
  • Inflektive (auch Erikativ genannt) und begrenzt Lautmalereien als Gestik-Ersatz (z. B. *grins*, *zwinker*)
  • Versalschrift, Textdicke, -farbe, -größe (u. a. wie -laufweite) dienen zur Hervorhebung als Alternative zur Satzbetonung (z. B. NEIN, wie kommst du denn DARAUF?)
  • Gestik, Mimik und Betonung, die bei der schriftlichen Kommunikation nicht sichtbar sind, werden oft durch sichtbare Pseudo-HTML- oder BB-Codes ersetzt. Beispiele sind <ironie>Ja, natürlich!</ironie> oder [ironie]Nein, niemals![/ironie], wobei oft nur der schließende HTML-Tag geschrieben wird.
  • Außerdem wird immer öfter ein doppelter Zirkumflex ^^ (der auch das japanische horizontale Emoticon für lächeln/grinsen ist[11]) besonders bei der vernetzten Kommunikation der Jugendlichen zur Erkennung ironischen Inhalts verwendet.

Mehr dazu siehe Netzjargon.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Picht: Die Ironie des Sokrates. In: Hier und Jetzt. Philosophieren nach Auschwitz und Hiroshima. Band 1. Stuttgart 1980, S. 221-238
  • C. Horn, C. Rapp: Wörterbuch der antiken Philosophie. München 2002 (s. v. eironeia)
  • Ernst Behler: Klassische Ironie, romantische Ironie, tragische Ironie : zum Ursprung dieser Begriffe, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1981 ISBN 3-534-05741-4.
  • Wayne Booth: A Rhetoric of Irony. University of Chicago Press, Chicago 1974, ISBN 0-226-06552-9.
  • Martin Hartung: Ironie in der Alltagssprache. Eine gesprächsanalytische Untersuchung. Dissertation an der Uni Freiburg. Verlag für Gesprächsforschung 2002, ISBN 3-936656-00-2. (frei herunterladbare PDF-Version)
  • Wolfgang Müller: Ironie, Lüge, Simulation und Dissimulation und verwandte Termini., In: Christian Wagenknecht (Hrsg.): Zur Terminologie der Literaturwissenschaften.Würzburg, 1986, ISBN 3-476-00619-0, S. 189–208.
  • Heinrich Plett: Einführung in die rhetorische Textanalyse. Buske, Hamburg 1991, ISBN 3-87118-082-3.
  • Richard Rorty: Contingency, Irony, and Solidarity. Dt. Kontingenz, Ironie und Solidarität. 1992
  • Bettina Schubarth: Ironie in Institutionen. Die Reflexion gesellschaftlichen Wissens im ironischen Sprechen. Iudicium, 2001.
  • C. Jan Swaeringen: Rhetoric and Irony: Western Literacy and Western Lies. Oxford University Press, New York 1991, ISBN 0-19-506362-7.
  • Helmut Willke: Ironie des Staates: Grundlinien einer Staatstheorie polyzentrischer Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1992, ISBN 3-518-58115-5.
  • Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Band II. 1844. S. 99.
  • D. C. Muecke: The Compass of Irony. Methuen & Co LTD, London 1969.
  • Claus Ehrhardt; Hans Jürgen Heringer: Pragmatik. - Fink, Paderborn 2011, S. 16 f.

Einzelnachweise

  1. Norbert Groeben/Brigitte Schelen, Produktion und Rezeption von Ironie, Bd. 1, Tübingen (1984), S. 2
  2. Martin Hartung: Ironie in der Alltagssprache. Eine gesprächsanalytische Untersuchung. Dissertation an der Uni Freiburg. Verlag für Gesprächsforschung 2002
  3. Siehe Diskussion in Helga Kotthoff: Spaß verstehen.Zur Pragmatik von konversationellen Humor (1998), S. 334-337
  4. Helga Kotthoff: Spaß verstehen.Zur Pragmatik von konversationellen Humor (1998), S. 336
  5. Monika Schwarz-Friesel: Expressive Bedeutung und E-Implikaturen. Zur Relevanz konzeptueller Bewertungen bei indirekten Sprechakten: Das Streichbarkeitskriterium und seine kognitive Realität. In W.Rudnitzky (ed.), Kultura kak tekst (Kultur als Text). SGT (2010)
  6. Georg Picht, Die Ironie des Sokrates, in: Hier und Jetzt. Philosophieren nach Auschwitz und Hiroshima, Bd. 1, Stuttgart 1980 S. 221-238
  7. Am 13. Oktober 1953 notiert er im Tagebuch: Heitere Ambiguität im Grunde mein Element.
  8. Betrachtungen eines Unpolitischen (1918), S. 592
  9. Philosophische Lehrjahre: Kritische Ausgabe, Band 18, Nr. IV 411
  10. Ernst Behler: Klassische Ironie, romantische Ironie, tragische Ironie. Zum Ursprung der Begriffe(1972), S. 147-148
  11. http://de.wikipedia.org/wiki/Emoticons#Japanische_Emoticons