Clean Energy Partnership

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Hervorgegangen aus der „Verkehrswirtschaftlichen Energiestrategie“ (VES) wurde die Clean Energy Partnership (CEP) im Dezember 2002 als gemeinsame Initiative von Politik unter Federführung des Verkehrsministeriums und Industrie etabliert.

Im Fokus steht die saubere Mobilität der Zukunft – geräusch-arm und emissionsfrei. 13 Partner – GM/Opel, die Berliner Ver-kehrsbetriebe, BMW, Daimler, Ford, Hamburger Hochbahn, Linde, Shell, Statoil, Total, Toyota, Vattenfall und Volkswagen – erproben die Systemfähigkeit von Wasserstoff im täglichen Einsatz.

Ein ehrgeiziges Vorhaben, denn sowohl die technischen als auch die wirtschaftlichen Aspekte sollen im Realbetrieb über-zeugen. Dazu zählen der kontinuierliche Betrieb leistungsfähi-ger Wasserstofffahrzeuge, deren schnelle und sichere Betan-kung, die saubere und nachhaltige Erzeugung von Wasserstoff sowie der Transport und seine Speicherung sowohl im flüssigen als auch im gasförmigen Zustand. Die zunehmende Einbindung erneuerbarer Energiequellen für die Wasserstoffproduktion ist ein klares Ziel der CEP.

Mittlerweile hat die Partnerschaft eine Strecke von 837.000 km mit Wasserstoff zurückgelegt – rechnerisch fast 21 Mal um die Welt. Die Clean Energy Partnership ist das Leuchtturmprojekt des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) im Verkehrsbereich. Umgesetzt wird das NIP von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Die Clean Energy Partnership zählt im Bereich der Wasserstofftechnologie zu den größten Demonstrationsprojekten in Europa.

2. CEP Phase I–III

Die erste Phase der Clean Energy Partnership begann im De-zember 2002 und endete am 30. Juni 2008. 2004 wurde die erste CEP-Wasserstofftankstelle von Aral und den CEP-Infrastrukturpartnern am Messedamm in Berlin eröffnet. Hier war erstmals die Betankung von gasförmigem sowie Flüssig-wasserstoff als Kraftstoff neben Diesel und Benzin öffentlich möglich.

Eine weitere, teils öffentliche Wasserstofftankstelle, kam mit dem neuen CEP-Partner TOTAL an der Heerstraße in Berlin-Spandau hinzu.

In der ersten Phase testete die Partnerschaft eine Vielzahl von H2-Anwendungen: dazu zählten die vor Ort Erzeugung von Wasserstoff durch Wasserelektrolyse oder LPG-Reforming, die zentrale Wasserstoffproduktion durch Dampfreformierung aus Erdgas sowie die Distribution per Tanklastzug, die Lagerung und Bereitstellung von druckförmigem und flüssigem Wasser-stoff an den Tankstellen sowie die mobile Anwendung als Kraft-stoff in durchschnittlich 17 Wasserstofffahrzeugen mit Brenn-stoffzellen und Verbrennungsmotor.

Wesentliche Ergebnisse der ersten Phase waren: • erfolgreiche Demonstration der Wasserstoffantriebs- und Betankungstechnologien über mehrere Jahre • Aufbau einer ersten Wasserstoffinfrastruktur • Identifizierung der technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zum Einsatz von H2 im Straßenver-kehr • Nachweis der Systemfähigkeit von Erzeugungs- und Bereitstellungstechnologien • erfolgreicher Test der Wasserstofffahrzeuge mit Brenn-stoffzelle bzw. mit Wasserstoffverbrennungsmotor

Im Mai 2008 startete die CEP in ihre zweite Phase. Bis 2010 sollen die Technologievalidierung und Weiterentwicklung der relevanten Technologien erfolgen.

Ein erster Meilenstein ist die Erweiterung der Berliner Wasserstoffflotte um zehn GM/Opel HydroGen4 mit 700-bar-Tanktechnologie und damit die Etablierung von konkurrenzfähigen Reichweiten. Haben die Brennstoffzellenfahrzeuge bisher nur Distanzen um die 200 km mit einer Tankfüllung geschafft, sind jetzt Entfernungen bis zu 450 km möglich.

Insgesamt fahren mittlerweile über 40 Fahrzeuge in der CEP Pkw-Flotte. Dazu kommen Busse mit Wasserstoffverbrennungsmotoren und neue Brennstoffzellen-Hybridbusse.

Der nächste Schritt gilt dem Ausbau der Infrastruktur: Bereits in Planung sind vier weitere Tankstellen, drei davon in Berlin. Mit der vierten schafft die CEP dann den Sprung nach Hamburg – in die Hamburger HafenCity.

In der Initiative H2 Mobility, die Projektleitung hierfür liegt bei der NOW GmbH, haben sich die CEP-Partner Daimler, Linde, Shell, Total und Vattenfall und andere über weitere Schritte zum Auf-bau einer Wasserstoffinfrastruktur in Europa – mit Startpunkt in Deutschland – verständigt. In einem Memorandum of Understanding wurde die Roadmap skizziert, um die infrastrukturseitigen Rahmenbedingungen zur Markteinführung von Wasserstoff zu schaffen. Ein Spiegelbild ähnlicher Bemühungen bildet das Abkommen weltweit führender Automobilunternehmen (u. a. die CEP-Partner Daimler, Ford, GM/Opel, Toyota), die sich auf hohe Stückzahlen von Brennstoffzellenautos ab dem Jahr 2015 verständigt haben.

Der CEP als dynamischer Gemeinschaft gelingt es auf Basis der bisherigen Erfolge in immer stärkerem Maße, weitere Key-Player zu integrieren. In der Phase II wurden mit Shell und der Hamburger Hochbahn zwei weitere Partner gewonnen. Im Januar 2010 ist Toyota als sechster Automobilkonzern der Partnerschaft beigetreten. Weitere Interessenten bemühen sich um eine Aufnahme. Zurzeit werden Gespräche mit der Landesinitiative Baden-Württemberg geführt. Nordrhein-Westfalen ist im Mai 2010 der CEP als assoziierter Partner beigetreten. Vertreten wird das Land durch die EnergieAgentur.NRW. Als wichtiges Demonstrationsprojekt setzt die CEP darüber hinaus auf internationale Allianzen: Im Austausch mit der Cali-fornia Fuel Cell Partnership (CaFCP) zum Beispiel stehen Standardisierungsprozesse und Forschungsergebnisse im Vor-dergrund.

Neben Fahrzeugbetrieb und Infrastruktur hat sich immer stärker die Evaluierung der Herstellungspfade von regenerativ erzeugtem Wasserstoff als zentrales Thema herauskristallisiert. Hierzu werden erste Vorhaben unter dem Dach der CEP realisiert, die bereits 2010 teilweise die Versorgung der in Berlin fahrenden H2-Pkw mit grünem Wasserstoff ermöglichen. Grundlage hier ist u. a. die lösungsorientierte Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Die dritte Phase der Clean Energy Partnership steht von 2011 bis 2016 ganz im Zeichen von Qualität, Quantität und Verbreitung.

Schwerpunkte der dritten Phase werden daher die Entwicklung einer Wasserstoffregion Berlin–Hamburg mit potenzieller Ver-bindung nach Skandinavien und zu weiteren Regionen in Deutschland sowie der Aufbau eines überregionalen Produkti-onsportfolios für Wasserstoff mit relevanten Anteilen aus regenerativen Energien sein.

Eine Herausforderung im Zuge der Einführung von Wasserstoff ist der heute für Fahrzeuge und Infrastruktur zu zahlende Preis. Sowohl die Infrastrukturpartner als auch die Fahrzeughersteller haben sich dem Ziel verpflichtet, „signifikant mehr Fahrzeuge in Phase III“ bereitzustellen, denn mit großen Stückzahlen sollen die Kosten maßgeblich reduziert und die Weichen gestellt werden, um Deutschland zum weltweit führenden Markt und Anbieter für Wasserstoffmobilität zu machen.


cleanenergypartnership.de

siehe auch