Mercurial

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Mercurial

Datei:Mercurial logo.png
Basisdaten

Entwickler Matt Mackall, u. v. a.
Erscheinungsjahr 19. April 2005[1]
Aktuelle Version 1.6.2
(2. August 2010)
Betriebssystem Linux, Mac OS X, Windows etc.
Programmier­sprache Python, C
Kategorie Versionsverwaltung
Lizenz GPLv2+[2] (Freie Software)
deutschsprachig ja
http://mercurial.selenic.com

Mercurial ist ein plattformunabhängiges, verteiltes Versionskontrollsystem zur Software-Entwicklung. Es wird nahezu vollständig in Python entwickelt: lediglich eine diff-Implementierung, die mit binären Dateien umgehen kann, ist in C verwirklicht.[3] Mercurial wird primär über die Kommandozeile benutzt; alle Kommandos beginnen mit „hg“, dem Elementsymbol von Quecksilber (engl. Mercury).

Entwicklungsschwerpunkte von Mercurial sind Effizienz, Skalierbarkeit und robuste Handhabung von Text- und Binärdateien. Während bei Versionskontrollsystemen mit zentralem Server (wie CVS oder SVN) Dritte in der Regel nur lesenden Zugriff auf das Repository haben, wird bei Mercurial das Repository des Projektes, an dem man entwickeln will, „geklont“, also eine lokale Kopie erstellt. Auf dieser lokalen Kopie stehen dann die üblichen Funktionen zur Verfügung, beispielsweise das Erstellen neuer Revisionen, Change Set genannt.

Die Fähigkeit, Entwicklungszweige zu erstellen und zusammenzuführen (engl.: „branching“ und „merging“), ist fester Bestandteil von Mercurial. Eine integrierte Web-Schnittstelle steht zur Verfügung.

Geschichte

Am 19. April 2005 wurde Mercurial von Matt Mackall auf der Linux-Kernel-Mailingliste angekündigt.[4] Ausschlaggebend war die Ankündigung der Firma BitMover, die kostenlose Version von BitKeeper nicht mehr bereitzustellen. BitKeeper wurde seinerzeit beim Linux-Kernel als Versionskontrollsystem verwendet, aber aufgrund des Endes der kostenlosen Version hatte sich Mackall entschieden, einen Ersatz zu entwickeln. Ungefähr zur gleichen Zeit hatte Linus Torvalds damit begonnen, ein eigenes Projekt namens Git zu starten, welches ähnliche Ziele verfolgt wie Mercurial.

Offiziell wird für den Linux-Kernel Git benutzt,[5] allerdings gibt es auch Kernel-Entwickler, die Mercurial einsetzen.[6][7]

Verbreitung

Mercurial wird von vielen bekannten Software-Projekten und Firmen eingesetzt. Unter anderem findet es Einsatz bei Mozilla (Firefox, Thunderbird, etc.)[8][9][10], Google Inc. (Google Chrome, Google Code[11], etc.), Microsoft (CodePlex[12]), Sun Microsystems (OpenOffice.org[13][14], OpenSolaris[15], Illumos[16] OpenJDK[17][18]), Xen[19], NetBeans IDE[20] und Python.[21][22]

GUI-Clients

Für Microsoft Windows und Gnome/Nautilus steht mit der grafischen Oberfläche TortoiseHg, und Mac OS X mit MacHG, ein jeweils einfach zu bedienendes Frontend zur Verfügung, das die Benutzung von Mercurial ohne Kommandozeilenbefehle erlaubt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mercurial v0.1 - a minimal scalable distributed SCM. (abgerufen am 11. März 2013).
  2. License FAQ. In: Mercurial Wiki. 20. Januar 2010, abgerufen am 5. April 2010.
  3. Matt Mackall, Towards a Better SCM: Revlog and Mercurial, Ottawa Linux Symposium Proceedings, 2006.
  4. Mercurial v0.1 – a minimal scalable distributed SCM
  5. siehe Versionsverwaltungssystem des Linux-Kernels
  6. siehe beispielsweise Versionsverwaltungssystem des LinuxTV-Projekts
  7. Linux Mercurial Repository
  8. Mozillazine Version Control System Shootout Redux Redux (en)
  9. Working with Mozilla source code (en)
  10. Mozilla (hg) Repo
  11. David Baum: Mercurial Support for Project Hosting on Google Code. In: The Google Code Blog. 24. April 2009, abgerufen am 26. Januar 2010.
  12. CodePlex now supporting native Mercurial (en)
  13. OpenOffice.org development switches to Mercurial (en)
  14. Mercurial - OpenOffice.org Wiki (en)
  15. Source Code Management for OpenSolaris (en)
  16. Mercurial Gateway des Illumos Projektes
  17. OpenJDK Mercurial Transition Final Update (en)
  18. OpenJDK (hg) Repo
  19. XenSource: Xen Distribution mercurial (hg) Repositories Browser (en)
  20. NetBeans (hg) Repo
  21. Migrating from svn to Mercurial (en)
  22. Python Repo index