„Abspaltung (Softwareentwicklung)“ – Versionsunterschied
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In [[Verteilte_Versionsverwaltung#Verteilte_Versionsverwaltung|Verteilten Versionskontrollsystemen]] ist ein Fork im Allgemeinen nicht Ergebnis von Zwist oder Inaktivität eines Projekts sondern reguläres Arbeitsmittel um Neuerungen für ein Projekt beizusteuern. Zu [[Linus Torvalds]]' [[Linux]] [[Betriebssystemkern|Kernel]] gibt es allein auf [http://github.com/github/linux-2.6 github] 140 forks die zum Großteil nicht darauf angelegt sind, eigenständig weiterentwickelt zu werden sondern darauf, dass ihre individuellen Neuerungen wieder in das ursprüngliche [[Repository#Repositorien_mit_Versionsverwaltung|Repository]] einfließen. |
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Im Urheberrecht, das auch für Software gilt, hat der Begriff Derivat genau dieselbe Bedeutung wie in allen anderen Bereichen. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Derivat einer Software, solange keine Autorisierung durch die Rechteinhaber der Software gegeben ist, nur unter bestimmten Bedingungen (z. B. Fehlerkorrektur) erstellt (vom Land abhängig, z. B. durch [[EU-Richtlinie]]n reguliert) und insbesondere nicht verbreitet werden darf. D. h. solange die [[Lizenz]] einer Software nicht explizit erlaubt, dass Derivate erzeugt bzw. verbreitet werden dürfen, ist dies verboten. Diese spielt auch im Fall [[SCO gegen Linux]] eine gewichtige Rolle, denn SCO hat [[AIX]] sowie auch den [[Linux-Kernel]] mit [[Systemsoftware]] zu unautorisierten [[Unix-Derivat]]en erklärt. Obwohl es zwar strittig ist, ob SCO diese Rechte überhaupt hat, kann SCO, solange sich kein urheberrechtlich geschützter Quellcode im [[GNU/Linux]]-System findet, keinen Schuldspruch, z. B. für einen [[Linux-Distributor]], auf Basis des Urheberrechts erwirken. |
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Version vom 29. Januar 2010, 11:56 Uhr
Eine Abspaltung (auch Fork; englisch fork = Gabel, üblicherweise als Maskulinum verwendet) ist in der Softwareentwicklung ein Entwicklungszweig nach der Aufspaltung eines Projektes in zwei oder mehr Folgeprojekte, wobei Teile des Quellcodes und seiner Historie kopiert werden und dann unabhängig von dem ursprünglichen Projekt weiterentwickelt werden. Mit Bezug auf das Urheberrecht wird auch von einem Derivat (derivativ, lat.: derivare = ableiten) gesprochen. Die reine Ähnlichkeit einer Abspaltung erzeugt jedoch noch kein Software-Derivat.
Details
Gründe für einen Fork können verschiedene Ziele für das Projekt, Uneinigkeiten in der technischen Ausführung oder persönliche Unstimmigkeiten zwischen den Entwicklern sein.
Forks finden überwiegend in freien Software-Projekten statt, da bei diesen jeder das Recht zur Weiterentwicklung und Veränderung besitzt. Manche betrachten die Aufteilung in mehrere Projekte als Schwäche der freien Software, da die einen Fork üblicherweise begleitenden Diskussionen viel menschliche Arbeitszeit und Nerven kosten, die somit nicht mehr dem eigentlichen Projekt gewidmet werden können. Es kann auch bei Closed-Source-Projekten zu Forks kommen, wenn mehrere Firmen zusammenarbeiten und sich die Rechte an dem Produkt teilen.
Projekt-Beispiele
(Beispiele für Projekte, die aus Aufspaltungen entstanden sind)
- Von der spanischen Version der Wikipedia kapselte sich die Enciclopedia Libre ab.
- Das NTFS-Dateisystem basiert auf HPFS, dem Dateisystem von OS/2.
- Das freie OpenOffice.org entstand aus StarOffice, das seitdem kommerziell weiterentwickelt wird.
- Das Web-Content-Management-System Joomla entstand aus Mambo.
- Der Editor XEmacs, entstanden aus Emacs.
- Der Compiler EGCS entstand aus GCC.
- Der Internetbrowser Mozilla hat viele Tochterprojekte, einige davon sind Mozilla Firefox und Galeon, der wiederum aufgeteilt wurde: Epiphany.
- Der Multimediaplayer MPlayerXP ist aus MPlayer hervorgegangen.
- Die Filesharing-Software aMule (eDonkey-Netzwerk) ging aus xMule hervor.
- Die Peer-to-Peer-Software FrostWire ging aus LimeWire hervor.
- Das BSD-Derivat OpenBSD ging aus NetBSD hervor und legt höheren Wert auf Sicherheit als das Mutterprojekt. Ebenso ging DragonFly BSD aus FreeBSD hervor.
- X.Org ging aus XFree86 hervor, dessen Entwickler mit Version 4.4 eine andere Lizenz eingeführt haben.
- Der Composite Window Manager Beryl ist nach Unstimmigkeiten in den eigenen Reihen aus Compiz entstanden. Beide Projekte sind mittlerweile unter dem Namen Compiz Fusion wieder vereint
- Die Sammlung von Programmen zum Brennen von CDs und DVDs cdrkit wurde nach Lizenzstreitigkeiten von cdrtools abgespalten.
Fork in DVCS
In Verteilten Versionskontrollsystemen ist ein Fork im Allgemeinen nicht Ergebnis von Zwist oder Inaktivität eines Projekts sondern reguläres Arbeitsmittel um Neuerungen für ein Projekt beizusteuern. Zu Linus Torvalds' Linux Kernel gibt es allein auf github 140 forks die zum Großteil nicht darauf angelegt sind, eigenständig weiterentwickelt zu werden sondern darauf, dass ihre individuellen Neuerungen wieder in das ursprüngliche Repository einfließen.
Bedeutung nach dem Urheberrecht
Im Urheberrecht, das auch für Software gilt, hat der Begriff Derivat genau dieselbe Bedeutung wie in allen anderen Bereichen. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Derivat einer Software, solange keine Autorisierung durch die Rechteinhaber der Software gegeben ist, nur unter bestimmten Bedingungen (z. B. Fehlerkorrektur) erstellt (vom Land abhängig, z. B. durch EU-Richtlinien reguliert) und insbesondere nicht verbreitet werden darf. D. h. solange die Lizenz einer Software nicht explizit erlaubt, dass Derivate erzeugt bzw. verbreitet werden dürfen, ist dies verboten. Diese spielt auch im Fall SCO gegen Linux eine gewichtige Rolle, denn SCO hat AIX sowie auch den Linux-Kernel mit Systemsoftware zu unautorisierten Unix-Derivaten erklärt. Obwohl es zwar strittig ist, ob SCO diese Rechte überhaupt hat, kann SCO, solange sich kein urheberrechtlich geschützter Quellcode im GNU/Linux-System findet, keinen Schuldspruch, z. B. für einen Linux-Distributor, auf Basis des Urheberrechts erwirken.