„Antonow An-2“ – Versionsunterschied

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Das nichteinziehbare, robuste Breitspur-Fahrwerk ermöglicht den Einsatz von unbefestigten Pisten aus. Wahlweise kann es auch mit Schwimmern oder Kufen ausgerüstet werden.
Das nichteinziehbare, robuste Breitspur-Fahrwerk ermöglicht den Einsatz von unbefestigten Pisten aus. Wahlweise kann es auch mit Schwimmern oder Kufen ausgerüstet werden.


Der 736 kW (1000 [[Pferdestärke|PS]]) starke [[Sternmotor]] vom Typ ASch-62 IR mit einer [[Luftschraube|Vierblatt-Verstellluftschraube]] vom Typ AW-2 verbraucht pro Stunde etwa 180 Liter hochoktaniges [[AvGas|Flugbenzin]] ([[Oktanzahl]] größer als 98) und zwei bis drei Liter Schmieröl. Der Kraftstoffvorrat beträgt maximal 1200 Liter und wird in insgesamt sechs Behältern in der oberen Tragfläche mitgeführt.
Der 736 kW (1000 [[Pferdestärke|PS]]) starke [[Sternmotor]] vom Typ ASch-62 IR mit einer [[Luftschraube|Vierblatt-Verstellluftschraube]] vom Typ AW-2 verbraucht pro Stunde etwa 180 Liter Kraftstoff und zwei bis drei Liter Schmieröl.<ref>[http://www.airliners.de/magazin/flugzeuglexikon/flugzeugdetails/typ/an-2/id/21/mid/7 Antonow An-2] im Flugzeuglexikon von Airliners.de, abgerufen am 23. November 2010</ref> Der Kraftstoffvorrat beträgt maximal 1200 Liter und wird in insgesamt sechs Behältern in der oberen Tragfläche mitgeführt.


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== Quellen ==
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* zu Versionen: Flieger Revue, Militärverlag der DDR, Ausgabe 5/1979 S.&nbsp;220 und 12/88 S.&nbsp;381
* zu Versionen: Flieger Revue, Militärverlag der DDR, Ausgabe 5/1979 S.&nbsp;220 und 12/88 S.&nbsp;381

=== Einzelnachweise ===
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Version vom 23. November 2010, 11:17 Uhr

Antonow An-2
Antonow An-2 der Awialessoochrana
Typ STOL-Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion Sowjetunion

Hersteller Antonow
PZL
Erstflug 31. August 1947
Produktionszeit

1947 bis 1992

Stückzahl etwa 18.000

Die Antonow An-2 (NATO-Codename: Colt) ist ein ESTOL-Mehrzweckflugzeug und mit einer Spannweite von 18,175 m der größte einmotorige Doppeldecker der Welt. Die An-2 wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in der UdSSR entwickelt und wird sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke bis heute genutzt. Aufgrund der Übermotorisierung mit 1000 PS sowie der günstigen Aerodynamik benötigt die AN-2 nur extrem kurze Start- und Landerollstrecken wie kaum ein anderes Flugzeug, das Fahrwerk erlaubt Landen und Starten auf allen für Flugzeuge geeigneten Flächen.

Entwicklung

Die An-2 wurde vom damaligen Ministerium für Land- und Forstwirtschaft in Auftrag gegeben. Sie war der erste motorisierte Entwurf des Konstrukteurs Oleg Antonow, der sich bis dahin mit dem Bau von Segel- und Jagdflugzeugen befasst und zu der Zeit gerade sein eigenes OKB eröffnet hatte.

Der Prototyp der An-2 flog am 31. August 1947 erstmalig. Die Serienproduktion erfolgte im Flugzeugwerk Kiew. Sie lief bis etwa 1959 und umfasste etwa 5000 Maschinen. Ab 1960 wurde die Fertigung aus der Sowjetunion nach Polen verlagert, wo bei PZL in Mielec unter der Bezeichnung WSK An-2 nochmals etwa 12.000 Stück entstanden. Die in Polen hergestellten An-2 sind an den Glasfiber-Verkleidungen für die beiden unter dem Rumpf angebrachten Antennen des Funkhöhenmessers sowie an den runden Einlassöffnungen für die Belüftungsanlage unter der oberen Tragfläche erkennbar. Ab der 60. Serie wurde die Spannweite des Höhenleitwerks von 6,6 m auf 7,2 m vergrößert. Die An-2 besaß unterschiedliche Luftschrauben. Waren diese anfangs noch sichelförmig, wurden dann gerade Holz- und in späteren Ausführungen Metallluftschrauben verwendet.

Auch in China begann ab 1957 als Fongsu-2 oder Yun-5 die Produktion der An-2. In Nanchang und Shijiazhuang wurden insgesamt 938 Flugzeuge produziert. Sie sind mit einem ASch-62IR-Lizenzmotor HS-5 ausgerüstet. Nordkorea kaufte 160 Stück.

Es wurden bis 1992 etwa 18.000 An-2 gebaut. Zahlreiche Exemplare der An-2 sind auch heute noch in flugfähigem Zustand, gelten als allgemein sicher und führen auf Flugtagen Rundflüge für zahlende Passagiere durch.

Technischer Aufbau

Dreiseitenriss

Der Rumpf der An-2 ist in Ganzmetall-Halbschalenbauweise gefertigt und weist im Bereich der Kabine einen rechteckigen Querschnitt auf, der zum Bug und Heck hin oval ausläuft. Die Höhenruder des abgestrebten Normalleitwerkes sind mit Stoff bespannt.

Aufgrund der geringeren Spannweite der unteren Tragfläche von 14,24 m wird die An-2 auch als Anderthalbdecker bezeichnet. Die Tragflächen sind zweiholmig und von der Vorderkante bis zum ersten Holm mit Metall beplankt, ansonsten mit Leinenstoff bespannt. Sie sind durch einen Farbanstrich wasserfest imprägniert und bilden durch zwei senkrechte I-Streben und eine kreuzweise Doppelverspannung einen strukturellen Verbund. Beide Tragflächen verfügen als Auftriebshilfen über elektrisch bedienbare Landeklappen und automatische Vorflügel sowie um 20° absenkbare Querruder, die der An-2 sehr kurze Start- und Landerollstrecken von nur rund 150 bis 180 m ermöglichen.

Das nichteinziehbare, robuste Breitspur-Fahrwerk ermöglicht den Einsatz von unbefestigten Pisten aus. Wahlweise kann es auch mit Schwimmern oder Kufen ausgerüstet werden.

Der 736 kW (1000 PS) starke Sternmotor vom Typ ASch-62 IR mit einer Vierblatt-Verstellluftschraube vom Typ AW-2 verbraucht pro Stunde etwa 180 Liter Kraftstoff und zwei bis drei Liter Schmieröl.[1] Der Kraftstoffvorrat beträgt maximal 1200 Liter und wird in insgesamt sechs Behältern in der oberen Tragfläche mitgeführt.

Versionen

Antonow An-2 in den Farben der Lufthansa (Ost) (2003)
Antonow An-2-TP (2008)
Sternmotor der Antonow An-2 (der Text auf dem blauen Schild ist allerdings falsch – die An-2 ist nur der größte einmotorige Doppeldecker der Welt)
Antonow An-2 bei einer Flugshow in Krefeld (2007)
Blick ins Cockpit
Antonov An-2 auf dem Flugplatz Bonn/Hangelar (2009)
Antonow An-2 in Löchgau (2010)
Bezeichnung Merkmale
SCh-1 Ursprüngliche Bezeichnung des Prototyps und des ersten Serienloses mit Schwezow-ASch-21-Motor mit 559 kW (760 PS) und sichelförmiger Luftschraube. Die Bezeichnung steht für Selsko-chosjaistwennij samoljot, Landwirtschaftsflugzeug.
An-2P Mehrzweckvariante für bis zu zwölf Passagiere (P steht für Passaschirski), acht bis zehn Fallschirmspringer oder 1500 kg Fracht. In der Sanitätsversion kann sie sechs Tragen und zwei Sanitäter befördern. Die Ausführung als Landwirtschaftsflugzeug heißt An-2S. Die polnische Version verfügt über bessere Schalldämpfung und einen besseren Propeller.
An-2W
(An-4)   
Schwimmerversion für den Einsatz in unwegsamen Gelände. Die Luftschraube wurde so konstruiert, dass sie einen negativen Schub erzeugen konnte. Damit war es möglich, den Landeweg zu verkürzen.
An-2PP    Feuerlöschversion der An-2W (PP steht für Protiwoposcharnij) mit Tanks für 1240 Liter Wasser. Beim Fliegen mit etwa 50 km/h konnten von der Wasseroberfläche in sieben Sekunden 630 Liter aufgenommen werden.
An-2Sa
An-6   
Höhenversion für meteorologische Forschungen mit zusätzlicher Kanzel vor dem Leitwerk zur Beobachtung von Eisbildung.
An-2M    Agrarflugzeug
An-2F
(An-2K-NAK, An-2NRK)   
Artilleriebeobachtungs- und Luftbildflugzeug (1948) mit verglastem Rumpfmittelteil, Waffenstand mit 23-mm-MK und Doppelleitwerk. Zwei Prototypen mit verschiedenen Luftschrauben wurden ab April 1949 erprobt. Kein Serienbau.
An-2L    Ausführung zur chemischen Feuerbekämpfung mit Glasbehältern unter Rumpf und Tragflächen.
An-2T    Polnische Ausführung der Mehrzweckvariante.
An-2TP    Flugzeug zur Personen- und Frachtbeförderung mit zwölf Sitzplätzen.
An-2TD    Fracht- und Fallschirmabsetzflugzeug. In der NVA kamen hauptsächlich die Ausführungen TP und TD zum Einsatz.
An-2S
(An-2D6, An-2PLux)   
Salonmodell mit vier Polstersitzen und Tisch. Äußerlich erkennbar an den eckigen Rumpffenstern. Eine Sanitätsversion trägt ebenfalls die Bezeichnung S.
An-2M    Polnisches Pendant zur An-2W.
An-2R    Spezielle Landwirtschaftsausführung mit hermetisch verschlossenem Cockpit und 1960-Liter-Düngemittelbehälter.
Lala-1    Experimentalausführung mit doppelten Leitwerksträgern für Forschungstests für das geplante TL-Agrarflugzeug PZL M-15 Belphegor. Lala steht für „Fliegendes Laboratorium“ (Latające Laboratorium). Erstflug war der 26. April 1972.
An-2E    Nicht verwirklichtes Projekt von E. Grunin eines Ekranoplans aus den 1970er-Jahren auf Basis der An-2W.

Technische Daten der Antonow An-2P (WSK-PZL)

Kenngröße Daten
Baujahre 1947–1992
Hersteller Antonow
Länge 12,74 m
Flügelspannweite oben: 18,18 m / unten: 14,24 m
Flügelfläche insgesamt 71,60 m²
Höhe (im Stand) 4,13 m
Höchstgeschwindigkeit 258 km/h (in 1750 m Höhe)
Reisegeschwindigkeit 190 km/h
Reichweite 1390 km (bei max. Betankung, ohne Reserven)
Dienstgipfelhöhe 4400 m
Leermasse 3450 kg
max. Startmasse 5500 kg
Triebwerk(e) Neunzylinder-Sternmotor Schwezow ASch-62
Leistung 736 kW (1000 PS)

Sonstiges

Die Spitznamen der An-2 bei der NVA lauteten „Anna“, „Tante Anna“ oder auch „Kastendrachen“. Die An-2 ist das einzige Flugzeug der DDR-Luftstreitkräfte, das von deren Gründung 1956 bis zu ihrer Auflösung 1990 im Dienst stand. Der große Motor und seine Robustheit haben ihm den Spitznamen "Traktor der Lüfte" eingebracht.

Weblinks

Commons: Antonow An-2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • zu Versionen: Flieger Revue, Militärverlag der DDR, Ausgabe 5/1979 S. 220 und 12/88 S. 381

Einzelnachweise

  1. Antonow An-2 im Flugzeuglexikon von Airliners.de, abgerufen am 23. November 2010