„Black Metal“ – Versionsunterschied

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Der schwer zu begrenzende Begriff wurde ursprünglich für Bands mit [[Satanismus|satanistischen]] Texten verwendet. Inzwischen werden darunter Bands subsumiert, deren Image, Auftreten und Texte auf satanistische, [[Heidentum|heidnische]] oder [[Misanthropie|misanthropische]] Elemente verweisen, oder auf andere Definitionen zurückgegriffen, zum Beispiel allein über die Musik, wobei diese Definition auf dem Stil skandinavischer Bands beruht. Bei diesen wird in der Regel auf [[Gutturaler Gesang#Screaming|gutturalen Gesang]] zurückgegriffen, der von sehr hohem Schreien bis hin zu tiefem Gekrächze reichen kann. Beim [[E-Gitarre|Gitarrenspiel]] überwiegen monotone [[Riff (Musik)|Riffs]]. Am [[Schlagzeug]] dominieren (außer in langsamen Passagen) [[Doublebass]] und [[Blastbeat]]s. Vereinzelt werden auch [[Keyboard]]s zum Aufbau eher orchestraler Momente verwendet.
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Version vom 9. Juni 2010, 19:25 Uhr

Black Metal

Entstehungsphase: 1980er Jahre
Herkunftsort: Hauptsächlich Europa
Stilistische Vorläufer
Thrash Metal
Pioniere
VenomBathoryHellhammerCeltic FrostMercyful Fate
Genretypische Instrumente
GitarreBassSchlagzeugGesang
Stilistische Nachfolger
Viking MetalPagan MetalGothic MetalDark Metal

Black Metal ist eine Subkultur des Metal, die in den 1980er Jahren entstand und sich insbesondere in Norwegen und Schweden und daraufhin in Nord- und Mitteleuropa rasch ausbreitete.

Der schwer zu begrenzende Begriff wurde ursprünglich für Bands mit satanistischen Texten verwendet. Inzwischen werden darunter Bands subsumiert, deren Image, Auftreten und Texte auf satanistische, heidnische oder misanthropische Elemente verweisen, oder auf andere Definitionen zurückgegriffen, zum Beispiel allein über die Musik, wobei diese Definition auf dem Stil skandinavischer Bands beruht. Bei diesen wird in der Regel auf gutturalen Gesang zurückgegriffen, der von sehr hohem Schreien bis hin zu tiefem Gekrächze reichen kann. Beim Gitarrenspiel überwiegen monotone Riffs. Am Schlagzeug dominieren (außer in langsamen Passagen) Doublebass und Blastbeats. Vereinzelt werden auch Keyboards zum Aufbau eher orchestraler Momente verwendet.

Der Szene lastet der Ruf an, von Menschen mit nationalistischer, nationalsozialistischer, rassistischer oder zumindest ausgeprägter patriotischer Einstellung dominiert zu werden, dies vor allem aufgrund einiger Zeitungsartikel und Äußerungen einzelner Musiker. Zudem ist das Bild der Szene vor allem von den kriminellen Akten, die Mitglieder der norwegischen Szene verübten, geprägt – unter anderem setzten diese mehrere Kirchen in Brand. Außerdem wird der Szene oftmals vorgeworfen, sich nicht deutlich genug von Bands mit nationalsozialistischer Gesinnung zu distanzieren beziehungsweise diese sogar zu dulden.

Entwicklung und Geschichte

Vorreiter

Venom aus England gab dem Black Metal seinen Namen
Celtic Frost aus der Schweiz gehört zu den Bands der ersten Generation des Black Metal
King Diamond von Mercyful Fate benutzte als einer der ersten Musiker Corpsepaint

Der Begriff Black Metal tauchte erstmals 1980 auf. In diesem Jahr erschien das erste Demotape der Band Holy Moses mit der Bezeichnung „Black Metal Masters“. Allerdings gilt Venom mit dem 1982 veröffentlichten Album „Black Metal“ als Namensgeber und Initiator. Venom kokettierte mit Satanismus, ihr Stil war technisch simpler, der Gesang und die Produktion weniger klar als damals im Metal üblich. Die Bandmitglieder verwendeten Pseudonyme (Cronos, Mantas und Abaddon), was für die damalige Zeit ebenfalls unüblich war, im Black Metal mittlerweile jedoch der Normalfall geworden ist.

1984 veröffentlichte die schwedische Band Bathory ihr gleichnamiges Debüt-Album, mit dem der typische Krächzgesang aufkam und dessen roher Proberaum-Klang den Standard des „schmutzigen“ Klangs setzte, der dem Black Metal seither eigen ist. Bald begann dieser neue Stil sich vor allem in Skandinavien zu verbreiten. Fenriz von Darkthrone beschrieb die Gitarrenspieltechnik, die Quorthon auf dem 1987er Album „Under the Sign of the Black Mark“ erstmals verwendete, als wegweisend für das, was später als norwegischer Black-Metal-Stil bezeichnet wurde.[1]

Ebenfalls als Einflüsse der späteren Black-Metal-Bewegung zählen Hellhammer, deren Nachfolgeband Celtic Frost und Mercyful Fate. Auf diese Bands geht u. a. das in dieser Subkultur verbreitete Corpsepaint zurück. Für Martin „Ain“ Stricker von Celtic Frost war Corpsepaint verbunden mit Lederkleidung und Patronengurten Ausdruck eines Selbstfindungsprozesses als Ausweg aus seiner streng katholischen Erziehung.[2] Mirai Kawashima bezeichnet ihr Album „Into the Pandemonium“ von 1987, das damals von zahlreichen Fans negativ aufgenommen wurde, zusammen mit Bathorys „Under the Sign of the Black Mark“ als Schablone des heutigen Black Metal und wichtigen Einfluss für seine Band Sigh.[3] Ebenfalls einflussreich und laut Øystein „Euronymous“ Aarseth unterschätzt waren die deutschen Bands Sodom und Destruction.[4] Diese und einige weitere Bands wie Bulldozer werden allgemein als „erste Welle des Black Metal“ bezeichnet. Bis auf ihr satanisches Auftreten und entsprechende Texte hatten die meisten dieser Bands jedoch wenig gemein und konstituierten keine Subszene des Metal.

Die satanistischen Bezüge waren meist wenig ernsthaft. Thomas „Warrior“ Fischer und Martin Stricker von Celtic Frost hatten die Veröffentlichungen von Anton Szandor LaVey gelesen und Kontakte zu einer Grotte der Church of Satan. Allerdings standen sie jeder Form organisierter Religion ablehnend gegenüber, sahen die Theorien LaVeys sehr kritisch und hielten sie teilweise für aberwitzig. Das satanistische Image war für die Musiker Ausdruck von Individualismus und Rebellion, ohne dass sie sich einer bestimmten organisierten Strömung zugehörig fühlten.[5] Das satanistische Image der amerikanischen Band Possessed hatte keinen ernstgemeinten Hintergrund,[6] bis auf den Sänger und Gitarristen Ler LaLonde waren alle Musiker der Band katholisch erzogen; Gitarrist Jeff Beccera erklärte, dass er nicht sicher sei, ob es einen Gott oder Satan gebe, er sich aber für Satanismus und Okkultismus interessiere und Bücher mit „Hell“ (Hölle) im Titel sammle.[6] Zudem hätten viele Musiker der Szene Mitte der 1980er Jahre ein okkultes Image gepflegt, ohne viel darüber zu wissen.[7] Die Band Venom erklärte in einem Interview 1985, dass sie weder „Satanismus, Okkultismus, die Hexerei oder sonst etwas“ verkünde und dass „Rock'n'Roll […] im Grunde genommen Entertainment [ist] und sonst gar nichts“.[8] Auch Running Wild griff auf ihrem Debüt „Gates to Purgatory“ ein satanisches Image auf; Rolf „Rock ’n’ Rolf“ Kasparek erklärte allerdings, er sei nicht religiös, und dass es für die Band eher ein politisches Symbol und der Teufel keine böse Figur gewesen sei, sondern ein Rebell, der alles infragestelle. Da dies missverstanden wurde, wurden die Texte auf „Branded and Exiled“ etwas klarer.[9] Mit dem dritten Album „Under Jolly Roger“ griff Running Wild schließlich ein neues Image auf und sang stattdessen über Piraten.

Eine Ausnahme stellte King Diamond, Sänger von Mercyful Fate, dar. Er bezeichnete die Satanische Bibel als Inspirationsquelle, für ihn war Satanismus ein Lebensstil und hatte das Wort Satan „eine besondere Bedeutung“.[10] Er wurde Mitglied der Church of Satan[11][12] und von LaVey zum Mitglied auf Lebenszeit ernannt.[11]

Auch Steve Sylvester von der italienischen Band Death SS stellt eine Ausnahme dar; er versteht seine Band als magisches musikalisches Projekt,[13] bei deren Gründung ein magisches Ritual vollzogen wurde, das die Band mit dem 2006 mit dem Album „The Seventh Seal“ erfüllt hatte.[13] Die Wiedervereinigung von 1988 verband er mit einem satanistischen Eid.[13] Sylvester war lange Zeit Mitglied des Ordo Templi Orientis[13], über dessen italienischen Ableger er die Aufsicht hatte.[14] Außerdem findet sich auf der EP „Let the Sabbath Begin“ „Hymn of the Satanic Empire, or The Battle Hymn of the Apocalypse“, das im Original von LaVey geschrieben wurde und eine Hommage an diesen darstellt.[15]

Für die heutige Black-Metal-Subkultur maßgeblich war allerdings die Szene, die sich ab den späten 1980er Jahren entwickelte, insbesondere die Norwegens.

Die „zweite Welle“

Logo der Band Mayhem aus Norwegen

In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre verlor die erste Welle des Black Metal zunehmend an Bedeutung. Die maßgeblichen Bands veränderten Stil und Image, während der neu entstehende (und teilweise auf die gleichen Bands zurückgehende) Death Metal an Popularität gewann. Bathory begründete damit in den späten 80er Jahren auch den Viking Metal, der die nordische Mythologie thematisiert. Dennoch entstanden auch in dieser Zeit neue Bands, darunter zahlreiche lateinamerikanische wie Sarcófago (die die Webseite „Metal Storm“ als erste Band mit „richtigem“ Corpsepaint bezeichnet[16]), Parabellum und Reencarnacion, und ein paar wegweisende Tonträger, wie Sarcófagos Debüt „I.N.R.I.“, die erste EP „Deathcrush“ der norwegischen Band Mayhem (beide 1987), Tormentors zweites Demo „Anno Domini“ (1988) und die erste EP „Medieval Prophecy“ von Samael aus der Schweiz; teilweise wurden auch sie dem Death Metal zugeordnet (so bezeichnete der Mayhem-Gitarrist Euronymous die Musik seiner Band damals als „Total Death Metal“). Euronymous, um den sich die norwegische Black-Metal-Szene bildete, prägte das Gedankengut des Black Metal entscheidend mit; nicht wenige bezeichnen ihn auch als „Vater“ der Bewegung und Initiator der sogenannten „zweiten Welle des Black Metal“. Zusammen mit Snorre „Blackthorn“ Ruch von Thorns erfand er zudem das typische norwegische Black-Metal-Riffing,[17][18][19] in dem Fenriz den eigentlichen Beginn des „New School Black Metal“ sieht.[17]. Für den Kawir-Gründer Therthonax gab es nur in Norwegen und Griechenland Szenen, wobei die norwegischen Musiker sich gegenseitig mehr unterstützten; er sieht diese beiden Szenen als Initiatoren des Black Metal.[20] Allerdings entwickelten auch die neu entstehenden Bands in anderen Regionen regionale, eigene Spielarten, wenngleich heutige Bands vor allem von norwegischen Bands beeinflusst sind, die durch ihre außermusikalischen Aktivitäten zusätzliche Aufmerksamkeit erlangten.

Zu den ersten schwedischen Black-Metal-Bands gehören Abruptum, Ophthalamia und Dissection, zu den ersten finnischen Bands Beherit, Goat Vulva und Impaled Nazarene. In Belgien wurde 1989 die Band Ancient Rites gegründet, in den USA erste Bands wie Goatlord, Nocturnal Crypt, Order from Chaos, Toten, VON und Demoncy. In Ostdeutschland bildete sich etwa zur selben Zeit eine große Black-Metal-Untergrundszene mit Bands wie Eminenz, in Westdeutschland gehört Desaster zu den ersten Black-Metal-Bands; der deutsche Black Metal der zweiten Welle erlangte jedoch nie die Aufmerksamkeit, zu der der deutsche Thrash Metal der 1980er Jahre mit Bands wie Destruction und Kreator gekommen war. Auch in den osteuropäischen Ländern entstanden noch zur Sowjetzeit Bands wie Root, Master’s Hammer und Behemoth. Ebenso kamen in Asien neue Bands wie Sigh, Abhorer und Impiety und in Südamerika Gruppen wie Goatpenis, Impurity und Mystifier auf.

1990 erschienen unter anderem das chaotische und minimalistische Debüt der kanadischen Gruppe Blasphemy „Fallen Angel of Doom“, die einen chaotischeren Black-Metal-Stil vertritt, Roots Debüt „Zjevení“, und die ersten Demos der Band Abruptum, die eine Art „Anti-Musik“ mit Geräuschkulissen aus gutturalen Schreien, langsamen Gitarren, die zwar metallisch verzerrt sind, aber nur bedingt im traditionellen Sinne gespielt werden,[21] und ambientösem Lärm spielte,[22] die nur bedingt dem Black Metal zuzuordnen ist[23] und zum Death Industrial tendiert, und die ersten drei Beherit-Demos. Auch entstanden neue Bands wie Archgoat, Barathrum (beide Finnland), Profanatica (USA), Carpathian Forest (Norwegen), Nifelheim und Marduk (beide Schweden).

Aufmerksamkeit innerhalb der Metal-Szene erregte der Suizid des Mayhem-Sängers Per Yngve „Dead“ Ohlin mit einer Schrotflinte im Jahre 1991; seine Leiche wurde von Euronymous entdeckt, der nicht sofort die Polizei herbeirief, sondern zunächst Fotos von seinem toten Freund und Bandkollegen schoss und herumliegende Schädelsplitter auflas. Diese Schädelsplitter wurden zu Anhängern verarbeitet und an verschiedene Freunde Deads verschickt. Die Fotos von Deads Leichnam sollten für das kommende Album der Band verwendet werden; eines davon erschien später auf dem Cover des Bootleg-Albums „The Dawn of the Black Hearts – Live in Sarpsborg, NORWAY 28/2/1990“. Thorns veröffentlichte zwei wegweisende Demos, die ehemalige Death-Metal-Band Immortal ihre erste Single. Die Schweizer Band Samael brachte ihr über weite Strecken eher schleppendes Debütalbum „Worship Him“ heraus, Beherit die EP „Dawn of Satan’s Millennium“ und Master’s Hammer das Debütalbum „Ritual“; Fenriz bezeichnet dieses, wissend um die tschechische Herkunft der Band, dennoch als erstes norwegisches Black-Metal-Album.[24]. In den USA wurde das Label Full Moon Productions gegründet.

1992 erschien das Album „A Blaze in the Northern Sky“ von Darkthrone, das als das erste Album der „zweiten Welle des Black Metal“ gilt, während ihr erstes Album „Soulside Journey“ noch dem typischen skandinavischen Death Metal zuzuordnen war. Ebenso veröffentlichte das Projekt Burzum von Varg Vikernes, auch bekannt als „Count Grishnackh“, sein Debüt „Burzum“, das sich durch seine melancholische Atmosphäre vom Klang anderer Bands unterschied; Emperor veröffentlichte das Demo „Wrath of the Tyrant“, Immortal das Debüt „Diabolical Fullmoon Mysticism“. Unter Euronymous’ Einfluss hatten diese Bands sich 1991 dem Black Metal zugewandt und grenzten sich bewusst vom damals in der Metal-Szene vorherrschenden und als „Trend“ und „Kommerz“ verschrienen Death Metal ab;[25] nur wenige Death-Metal-Bands wie Morbid Angel und Deicide wurden aufgrund ihres satanistischen Auftretens auch dem Black Metal zugeordnet und auch dort populär.[26][27] Im Zuge ihrer Abgrenzung vom Death Metal wurde beispielsweise mehr Wert auf ein ernsteres Auftreten gelegt und auf typische Elemente des Death Metal verzichtet, beispielsweise das Tieferstimmen der Gitarren, die technisch anspruchsvolle Spielweise vieler Death-Metal-Bands und die tiefen Growls; die norwegischen Bands setzten stattdessen auf rohe und primitive Musik und Produktion mit hohem Gekrächze und Geschrei, das zum Teil übersteuert, verzerrt oder mit Nachhall unterlegt wurde, und trugen so maßgeblich zur Entwicklung eines eigenen norwegischen Black-Metal-Stils bei, der jedoch sowohl von den Musikern als auch den Magazinen und der Szene allgemein erst mit der Zeit als solcher wahrgenommen wurde: Während einige Bands ihre Musik als den „wahren“ Death Metal ansahen[28] und auch in Musikmagazinen oftmals diesem Genre zugeordnet wurden, wohingegen insbesondere die Death-Metal-Bands mit politischen Texten abwertend als „Life Metal“ bezeichnet wurden,[29][30] da Death Metal mit ernsthafter Todesverehrung einhergehen müsse[30][29][31], rechneten sich andere aufgrund ihrer Texte dem Black Metal zu oder griffen andere Bezeichnungen des eigenen Stils auf; beispielsweise bezeichnete die Band Immortal ihre Musik als „Holocaust Metal“. Zusätzlich entstanden neue Bands wie Gorgoroth, Ancient, Satyricon, Hades und Mysticum, Marduk veröffentlichte das Debüt „Dark Endless“, Mystifier „Wicca“, VON das Demo „Satanic Blood“, Samael „Blood Ritual“ und Master’s Hammer das von der Band als „Black-Metal-Operette in drei Akten“[32] und „erste Black-Metal-Operette der Welt“[33] bezeichnete Album „The Jilemnice Occultist“. In Deutschland entstanden neue Bands wie Mayhemic Truth, Tsatthoggua, Tha-Norr, Drowned, Mystic Circle und Aeba.

Jon Nödtveidt (im Vordergrund) von Dissection, Mitglied des „Inner Circle“,[34] führendes Mitglied der schwedischen Szene und des Misanthropic Luciferian Order
Die Stabkirche Fantoft brannte nach einem Brandanschlag komplett nieder.

Die damalige Szene sorgte auch durch Anschläge auf Kirchen und andere Bands für Aufmerksamkeit und bezeichnete ihren Kern als „Inner Circle“ (engl. „innerer Kreis“, manchmal auch „Svarte Sirkel“ bzw. „Black Circle“), der von Øystein „Euronymous“ Aarseth geleitet worden sein soll und dem auch schwedische Black Metaller wie Jon Nödtveidt von Dissection angehört haben sollen.[34] Ein Großteil der Mitglieder verbüßte später langjährige Haftstrafen wegen Mordes, Grabschändungen und Brandstiftungen. Dem „Inner Circle“ wurde zum Beispiel die Brandstiftung an der berühmten Fantoft-Stabkirche in Bergen zur Last gelegt, die am 6. Juni 1992 als erste niederbrannte. Verdächtigt wurde Varg Vikernes, dem die Brandstiftung jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Vikernes äußerte Verehrung für Adolf Hitler, Josef Stalin, Nicolae Ceauşescu sowie andere Diktatoren[35] und fiel ab 1993 durch ein stark von Rassismus und Nationalismus geprägtes Weltbild auf. Aufmerksamkeit erlangte er durch sein Auftreten gegenüber der Presse, mehrere Fälle von Kirchenbrandstiftung, verbale Angriffe gegen andere Black-Metal-Bands wie Profanatica[36] und die Beteiligung an einem Anschlag auf den Gitarristen der „Life-Metal“-Band Therion aus Schweden und angeblich eine Briefbombe, die an die israelische Band Salem gerichtet war.[37][38] Ebenso wurden andere schwedische „Life-Metal“-Bands bedroht, der Tourbus der britischen Band Paradise Lost im schwedischen Norrköping[39] von Black Metallern attackiert, die Band war zuvor gewarnt worden.[39] Laut Kerrang! soll die Band in Norwegen angegriffen worden sein (wohingegen der Übergriff in Schweden unerwähnt blieb),[35] im Rock-Hard-Interview mit der Band wird aber nur der Übergriff in Norrköping erwähnt. Auch zwischen norwegischen und finnischen Bands entstand eine Fehde. Die finnische Band Impaled Nazarene wurde bedroht und reagierte darauf mit Beleidigungen der Norweger im Booklet ihres 1993 veröffentlichten Debütalbums „Tol Cormpt Norz Norz Norz“, das aus kurzen Stücken in hoher Geschwindigkeit mit teilweise tiefem, verzerrten Geschrei und kurzen Interludien bestand. Bård „Faust“ Eithun zufolge sollte der Zirkel der Idee nach eine Organisation sein, „die sich hauptsächlich auf illegale Aktivitäten – keine legalen – gründen sollte.“[40] Emperor-Gitarrist Samoth zufolge bestand der Zirkel im Grunde aus dem Umfeld von Euronymous’ Plattenladen Helvete;[41] Anschläge seien mehr oder weniger auf spontaner Basis ausgeführt worden, es habe „keine formellen Treffen“gegeben.[42] Nachdem Vikernes den „Inner Circle“ in Interviews selbst erwähnt hatte,[43] behauptete er ab der zweiten Hälfte der 1990er Jahre, dieser sei in Wahrheit ein von den Medien aufgebauter Mythos bzw. eine Vision von Euronymous gewesen.[44][45][46][47]

Entsprechende Straftaten gingen daraufhin auch von Black Metallern aus anderen Ländern aus. In Polen etwa entstand der vom norwegischen „Inner Circle“ inspirierte The Temple of the Fullmoon, zu dessen Gründern Nergal (Behemoth), Blasphemous (Veles) und Venom (Xantotol) gehörten.[48] Zum Orden gehörten auch die Bands Infernum, Mysteries, Veles, Fullmoon, Behemoth und Graveland,[49] deren Gründer Rob Darken den Temple of the Fullmoon als idealistischere Kopie des norwegischen Zirkels bezeichnete.[50]

Ebenso kam es 1992 zum Mord an einem Homosexuellen in Lillehammer durch Eithun, der in den Bands Thorns und Emperor spielte. Durch ein Interview, das Varg Vikernes einer norwegischen Tageszeitung gab und in dem er die Black-Metal-Szene mit den Kirchenbränden in Verbindung brachte, und einen kurz darauf veröffentlichten, reißerischen Artikel über die Vorgänge innerhalb der norwegischen Black-Metal-Szene im britischen Magazin Kerrang![35] geriet die Szene 1993 ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit. Musiker von Bands wie Satyricon, Marduk, Burzum und Darkthrone gaben in Interviews neben gewaltverherrlichenden Aussagen auch solche von sich, in denen sie mit Rassismus und Rechtsextremismus kokettierten und so für den Boykott des Black Metal durch zahlreiche Medien sorgten. Dieser wurde jedoch auch durch verfälschte Interviews ausgelöst, wie das Interview mit Nocturno Culto von Darkthrone im deutschen Rock Hard, das der Redakteur Frank Albrecht, wie er später zugab, „nachgewürzt“ hatte, um die Aussagen drastischer wirken zu lassen.[51] Die rechtsextremen Aussagen der Musiker erklärt sich Vorphalack von Samael als zwangsläufige Folge ihrer Versuche, Extreme auf die Spitze zu treiben und Tabus zu brechen. Eine solche Sichtweise sei „von Grund auf völlig falsch“, aber er könne „den Weg in ein solches Loch nachvollziehen.“[52] Dementsprechend waren einige dieser Aussagen eher provokativ als tatsächlich rechtsextrem motiviert, zudem waren sie teilweise diffus und widersprüchlich zu den ebenfalls getätigten, menschen- und lebensfeindlichen Aussagen der Musiker.

Rotting Christ gehörte zu den prägenden Bands des griechischen Black Metal

Ein jähes Ende fand die Szene, als Vikernes seinen einstmaligen Weggefährten Euronymous im August 1993 ermordete. Die ausschlaggebenden Gründe für die Tat bleiben wohl für immer ungewiss. Vikernes wandte sich vom Satanismus hin zum nordischen Heidentum und trat zunehmend offen neonazistisch auf. Sein musikalisches Werk, das erheblichen Einfluss auf den heutigen Black Metal hatte, wird zwar durchaus geachtet, die Person Vikernes wird innerhalb der Szene jedoch unterschiedlich beurteilt. Von einigen Anhängern wird er als Ikone der Subkultur und des „NSBM“ („National Socialist Black Metal“) betrachtet, andere betrachten ihren wegen des Mordes an Euronymous oder seines ideologischen Wandels als Verräter und Schandfleck. Im selben Monat veröffentlichte Vikernes auch sein zweites Album „Det som engang var“. Satyricon debütierte mit „Dark Medieval Times“, auf dem sich Black-Metal-Passagen und solche mit Akustikgitarren und Flötenmusik abwechselten, Immortal veröffentlichte „Pure Holocaust“, Darkthrone „Under a Funeral Moon“ und Mayhem „Live in Leipzig“, eines der wenigen offiziellen Zeugnisse der Phase mit Dead am Gesang. Die griechischen Bands Varathron, Necromantia und Rotting Christ brachten nach mehreren Demos und Split-Veröffentlichungen ihre Debütalben „His Majesty at the Swamp“, „Crossing the Fiery Path“ und „Thy Mighty Contract“ heraus, Beherit das erste offizielle Album „Drawing Down the Doom“, und Euronymous hatte Abruptums Debüt „Obscuritatem Advoco Amplectére Me“ über sein Label Deathlike Silence Productions veröffentlicht, bevor er ermordet worden war; posthum erschien dort auch das thrash-lastige und sinfonische Debüt „Scorn Defeat“ der japanischen Band Sigh. Dissection debütierte mit dem death-metal-beeinflussten, melodischen „The Somberlain“, Beherit mit „Drawing Down the Moon“ und Absu mit dem death-metal-beeinflussten Album „Barathrum V.I.T.R.I.O.L.“, Marduk veröffentlichte „Those of the Unlight“ und Impaled Nazarene „Ugra-Karma“, auf dem die Band sich vom chaotischen Klang hin zu „etwas klareren, ausgefeilteren Songstrukturen“ entwickelte und „die schroffen Punk- und Grindcore-Akkorde vielerorts durch richtige Riffs ersetzt wurden“; Neuheit auf textlicher Ebene war „ein kruder Kauderwelsch aus Hindu-Mythologie, primitiver Teufelsanbetung und allerlei Perversitäten, die man auf englisch, deutsch, finnisch und sogar sanskrit (!) intoniert.“[53] Mystifier veröffentlichte „Göetia“ und Mysticum erste Demos, auf denen Black Metal und Industrial Metal vermischt wurden. In den USA entstand das Label Necropolis Records.

Logo der NSBM-Band Absurd

Ein paar Monate vor Euronymous’ Tod kam es auch in der ostdeutschen Szene zu einem Mordfall: Die Mitglieder der 1992 gegründeten Band Absurd ermordeten ihren Mitschüler Sandro Beyer und wurden dafür 1994 zu Gefängnisstrafen zwischen sechs und acht Jahren verurteilt; während ihrer Haftzeit entwickelte die Band sich zu einem der bekanntesten Vertreter des NSBM, obwohl sie keinen Black Metal spielte, sondern sich an Oi!, RAC und Horrorpunk orientierte. Der Mord wurde in den Medien reißerisch als „Satansmord von Sondershausen“ bezeichnet, obwohl die Täter keinen wirklichen Bezug zum Satanismus hatten. Ebenso entstand 1993 die Band Nagelfar, die später (vor allem durch die Veröffentlichung ihres Debüts „Hünengrab im Herbst“ im Jahre 1997) zu den bekanntesten Vertretern und richtungsweisenden Bands der deutschen Szene gehören sollte.[54]

Attila Csihar, Sänger bei Tormentor und auf dem Mayhem-Debüt „De Mysteriis Dom Sathanas

1994 erschien eine Vielzahl norwegischer Black-Metal-Alben: Das im Untergrund seit Jahren erwartete erste Mayhem-Album „De Mysteriis Dom Sathanas“, dessen Veröffentlichung mehrmals verschoben worden war, wurde posthum über Euronymous’ Label herausgebracht. Auf diesem Album wandte der Tormentor-Sänger Attila Csihar neben düsterem und krächzendem Gesang Techniken an, die er von einer Opernsängerin gelernt hatte.[55][56] Auf Euronymous’ Label erschienen auch das Enslaved-Debüt „Vikingligr Veldi“ und als letzte Veröffentlichung Abruptums zweites Album „In Umbra Malitiae Ambulabo, In Aeternum In Triumpho Tenebraum“ erschienen. Ebenso erschienen das erste Emperor-Album „In the Nightside Eclipse“, dessen Besetzung mit Ausnahme des Sängers Vegard „Ihsahn“ Tveitan zum Zeitpunkt der Veröffentlichung inhaftiert war, Darkthrones gegenüber den Vorgängern noch minimalistischeres „Transilvanian Hunger“, Satyricons „The Shadowthrone“, das Gorgoroth-Debüt „Pentagram“ und Burzums drittes, durchgehend monotones Album ohne Tempo- und mit nur wenigen Riffvariationen, „Hvis lyset tar oss“. Nach mehreren Demos, EPs und Split-Veröffentlichungen erschien Ancient Rites’ erstes Album „The Diabolical Serenades“ und ihre Split-EP „Scared by the Darkwinds / Longing for the Ancient Kingdom II“ mit der ebenfalls belgischen Band Enthroned. Ebenso debütierte das multinationale Projekt Diabolos Rising mit einer Mischung aus Black Metal, Elektro und Industrial Rock. In Deutschland entstand eine Welle weiterer Gruppen wie Lunar Aurora, Katharsis, Dark Fortress und Andras. In Russland entstand die als Blazebirth Hall bekannte Szene um die Bands Raven Dark, Forest, Branikald und Rundagor, die durch kriminelle Aktivitäten und eine rechtsextreme Orientierung auffielen.

Entwicklung ab Mitte der 1990er Jahre

Ein Großteil der Mitglieder der frühen norwegischen Szene war 1994 verhaftet und Mayhem nach Euronymous’ Tod aufgelöst worden, womit der dortigen Szene der einstige Bezugspunkt und viele ihrer wichtigsten Bands fehlten. Darkthrone veröffentlichte 1995 mit „Panzerfaust“ (1995) ihr letztes als Klassiker geltendes Album.[57][58]

Gruppen wie Emperor oder neuere Bands wie Ved Buens Ende, Arcturus und Dødheimsgard gaben dem Black Metal progressive Elemente; diese Zeit wird auch als „dritte Welle des Black Metal“ bezeichnet. In den Kompositionen ließ sich vor allem bei Emperor oftmals eine Tendenz zum Neoklassizismus ausmachen. Viele Bands entfernten sich durch neue Einflüsse vom traditionellen Black Metal: Gruppen wie Forgotten Woods und ihr Nebenprojekt Joyless verbanden einen depressiven Black-Metal-Stil mit Einflüssen von Proto- und Post-Punk-Künstlern wie The Velvet Underground und Joy Division, Gruppen wie Moonspell und Tiamat entwickelten sich zu wichtigen Vertretern des seit den frühen 1990er Jahren entstehenden Gothic Metal; andere Gruppen übernahmen zunehmend Einflüsse traditionellerer Metal-Strömungen, elektronische Einflüsse oder entzogen sich dem Metal vollständig, im Fall von Varg Vikernes bis hin zur Leugnung der Existenz einer norwegischen Black-Metal-Szene[59], und fortan rein elektronische Alben veröffentlichten. Diesen Weg waren bereits der ehemalige Emperor-Bassist Mortiis mit seinem gleichnamigen Soloprojekt und Nuclear Holocausto (Beherit, Suuri Shamaani) gegangen, die nun Ambient- beziehungsweise Dark-Ambient-Alben veröffentlichten. U. a. durch Mortiis’ Wechsel zum Industrial-Label Cold Meat Industry, wo 1994 sein zweites Album „Ånden som Gjorde Opprør“ erschien, wurden auch Black Metaller auf dieses Label aufmerksam, dessen Inhaber infolgedessen in Publikationen wie Slayer oder Nordic Vision interviewt wurde. Auch Blood-Axis-Musiker Michael Moynihan dürfte maßgeblich für das gegenseitige Interesse verantwortlich sein, da er ebenso wie Varg Vikernes, Magus Wampyr Daoloth, David Myatt und Kerry Bolton im Magazin Filosofem publizierte und zahlreiche Black-Metal-Musiker für sein Buch Lords of Chaos interviewte. 1997 erschien ein Sampler namens Souvenirs From Hell, auf dem unter Gruppen beider Szenen wie unter anderem Ulver, Blood Axis, N.A.O.S. und Diabolos Rising erschienen.

Shagrath von Dimmu Borgir
Fenriz und Nocturno Culto von Darkthrone
Immortal 2007
Mayhem 2008

Mit einigen musikalischen Entwicklungen ging auch die Kommerzialisierung und in den Augen vieler Anhänger auch der Niedergang des Black Metal diverser Urgesteine der 1990er Jahre wie Satyricon, Mayhem, Darkthrone und Immortal einher: Diese distanzierten sich von früheren Aussagen und näherten sich den Magazinen an, von denen sie zuvor boykottiert worden waren.[60] Die Subkultur erfuhr demnach eine „Invasion“ durch anfangs akzeptierte, im Zuge ihrer kommerziellen Ausrichtung aber abgelehnte Bands wie Dimmu Borgir und Cradle of Filth (manchmal abwertend als „Cradle of Borgir“[60] oder „Dimmu of Filth“[61][62] zusammengefasst), die sich im Zuge ihres Erfolges von den Aktivitäten des „Inner Circle“ distanzierten, oder – in Deutschland – Mystic Circle (von ihren Gegnern auch „Mystic Circus“ genannt[63][64][60]). Deutsche Labels wie Malicious Records, No Colours Records, Solistitium Records und Last Episode veröffentlichten zahlreiche Alben norwegischer Bands, die insbesondere aufgrund ihrer Herkunft hohe Verkaufszahlen erzielten. Mayhem wurde ohne Euronymous erneut aktiv und wandte sich vom Satanismus ab,[65][66] weshalb der Band vorgeworfen word, sich vom Black Metal abgewandt zu haben.[67] Durch diese Entwicklungen verlor der norwegische Black Metal sein Ansehen im Untergrund, und chartkompatible Bands wie Dimmu Borgir dominierten den Anteil norwegischer Plattenverkäufe.

Der Black-Metal-Untergrund verlagerte sich im Laufe der Jahre immer mehr in andere Länder; viele der osteuropäischen Bands kultivieren in ihren Texten vorchristliches Brauchtum, was sich in einem vermehrten Aufkommen von polnischen NSBM-Bands wie Graveland oder Infernum zuspitzt; insbesondere Griechenland und Polen weisen sehr große und offen radikalisierte NSBM-Szenen auf. Dem NSBM zuzuordnende Bands sind ab der Mitte der 1990er Jahre auszumachen, wo unter anderem Absurds Demo „Thuringian Pagan Madness“ (Deutschland), Legion of Dooms Debütalbum „Kingdom of Endless Darkness“ (Griechenland), Infernums Debüt „...Taur-Nu-Fuin...“ (Polen) und Spear of Longinus’ Demo „Nazi Occult Metal“ (Australien) erschienen; weitere frühe Vertreter dieser Strömung sind unter anderem Grand Belial’s Key (USA), Funeral und Osculum Infame (beide Frankreich). Angehörige dieser Strömung erklären ihr Entstehen als Reaktion auf den Niedergang der Ideale des Black Metal der frühen 1990er[68] oder als logische Konklusion der damaligen Zeit.[69]

Ebenso entstand eine neue Welle von Bands wie Ofermod, Funeral Mist und Malign, die als Reaktion auf den Werdegang der vorigen Generation in ihrer textlichen Beschäftigung mit dem Satanismus weiter ging als diese;[70] Ofermod bezeichnete die eigene Musik als „Orthodox Black Metal“, mit der Selbstbezeichnung als orthodox wollte die Band sich radikal von ihrer Meinung nach falschen Black-Metal-Bands abgrenzen, da sie der Ansicht ist, dass eine Band aus religiösen Satanisten bestehen müsse, um Black Metal zu spielen.[71]

Während die Szene der USA anfangs wenig beachtet wurde und norwegische Black-Metal-Alben dort anfangs fast nur als teure Importe erhältlich waren,[72] gewann diese mit der Zeit an Aufmerksamkeit. Wichtig für die Glaubwürdigkeit des US-Untergrundes waren Black Funeral, die NSBM-Band Grand Belial’s Key, Krieg, Demoncy, Black Witchery, Thornspawn und Absu.[73] Weitere bekannte Vertreter wurden unter anderem Judas Iscariot, Averse Sefira und später neuere Bands wie Xasthur, Leviathan, Nachtmystium, Weakling und das All-Star-Projekt Twilight. Ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgten die Black-Metal-Parodie Velvet Cacoon und die Gruppe Wolves in the Throne Room, die zwar vom traditionellen Black Metal beeinflusst ist, deren Musiker aber ihre Ursprünge im Punk haben, ökologisch orientierte und linke Ansichten vertreten und Einflüsse aus Postrock und Shoegazing in ihre Musik integrieren.

Gedankengut

Ob ein gemeinsames Gedankengut existiert, wird sogar innerhalb der Szene angezweifelt. Dennoch lassen sich unter den einzelnen Richtungen gemeinsame Grundgedanken finden.

Im Allgemeinen mutet das Gedankengut, das über die Texte und Aussagen in Interviews und Szenepublikationen befördert wird, extrem und befremdlich an; jedoch ist der Grad der Ausprägung individuell verschieden. Wohl auch wegen der Extremität der Ideologie ziehen gerade die Szenegänger des Black Metal oftmals eine Trennlinie zwischen ihrem „normalen“ und dem Szene-Leben. Der Aufenthalt in der Szene wird somit zum Ausdruck einer Persönlichkeitsseite, die im Alltag nicht unbedingt offen zum Tragen kommt.

Eine in den Songtexten immer wieder thematisierte Emotion ist der Hass. Man betrachtet den Hass als ein Mittel, um sich selbst von der Welt zu distanzieren, und sich selbst so besser zu erkennen. Der Hass tritt als allgemeine Misanthropie und Lebensfeindlichkeit in Erscheinung. Teilweise steigert sich dies dazu, jedem Leben den Wert abzuerkennen – auch dem eigenen, was erklärt, weshalb manche Black Metaller zu autoaggressivem Verhalten neigen. Analog dazu ist Todessehnsucht ein häufiges Motiv des Black Metal. Diese Tendenzen zeigen sich besonders deutlich in den Suiziden von Musikern wie Dead (Mayhem), Cernunnos (Enthroned) und Grim (u. a. Immortal, Borknagar und Gorgoroth). Letzterer starb an einer Überdosis; Drogenkonsum wird aufgrund seiner potentiell schädlichen Auswirkungen mitunter befürwortet,[74][75] einige Mitglieder der norwegischen Szene waren schwere Trinker.[76] Die Alkoholprobleme des Abruptum-Mitglieds Jim „All“ Berger wiederum führten zu dessen Ausschluss aus dem Projekt. Michayah/Belfagor (Nefandus, Ofermod) konsumierte einige Jahre lang Heroin, handelte auch damit und empfiehlt auch anderen, diesen Weg einzuschlagen; es sei ein Prozess, der das Individuum stärke. Inzwischen ist diese Phase für ihn jedoch „schon seit Langem passé“; man könne „keine wahre Gnosis unter dem Einfluss von Drogen erreichen“.[77][78][79][80][31] Lord Ahriman von Dark Funeral hingegen ist seit 2002 oder 2003 Nichttrinker,[61] ebenso war Varg Vikernes im Gegensatz zu einigen anderen Mitgliedern der frühen norwegischen Szene Nichttrinker.[76]

Mentale Selbstversenkung tritt in vielen Liedern als Thema auf, worauf wohl auch die gewollte Monotonie vieler Stücke zurückzuführen ist, durch die hypnotische Atmosphären kreiert werden sollen. Während Emotionalität weitestgehend verpönt ist, sehen viele Anhänger in der Musik einen Weg zu tiefgehendem spirituellem Erleben. Dementsprechend existiert die Ansicht, Black Metal müsse „allein gehört werden, in Ruhe, ohne Ablenkung, als eine Art Meditation, Konzentration auf das Wesentliche, Verdunkelung der Seele, Abstieg und Fall, Wahnsinn und Tod“.[54]

Im Black Metal treten auch eskapistische Momente auf. Einige Bands wie Burzum, Summoning und Rivendell befassen sich textlich mit den Büchern des Fantasy-Autors J. R. R. Tolkien.

„Fattigmannen“ von Theodor Kittelsen wurde auf Burzums Album „Hvis lyset tar oss“ als Cover verwendet.

Der Black Metal greift hiermit in vielerlei Hinsicht Elemente der Romantik auf: Neben der Suche nach spiritueller Entfaltung des eigenen Selbst tritt eine generelle Sehnsucht nach der Natur zutage – offen zu sehen an der häufigen Motivgebung verschneiter, nebliger Wälder. Auch ein generelles Interesse an der nationalen Kultur seitens vieler Black Metaller, insbesondere an vorchristlicher Geschichte und Religion, zeugt von Parallelen zur Romantik, die letzten Endes auch in den romantischen Gemälden Theodor Kittelsens, die unter anderem von Burzum, Empyrium und Carpathian Forest als Plattencover verwendet wurden, sichtbar wird und teilweise in nationalistischen Ideologien ausartet.

Ein anderer Ansatz sieht im Black Metal den Versuch, die alten, vorchristlichen Kulturen der europäischen Völker wieder auferstehen zu lassen. In den Augen seiner Vertreter ist die Bewegung damit heute quasi „tot“, da sie verfälscht worden sei. Unter Einfluss der sehr patriotischen norwegischen Romantik entdeckten einige Norweger für sich die Religion ihrer Vorfahren wieder. So lautet eine Passage aus dem Lied „A Blaze in the Northern Sky“ von Darkthrone frei übersetzt: „Man brauchte ein Jahrtausend, um uns die Botschaft des Gekreuzigten zu bringen. 1.000 Jahre sind seitdem vergangen; die nächsten 1.000 Jahre sind unser!“. Im Gegensatz zu Darkthrone bezogen sich Bands wie In the Woods… und Enslaved ausschließlich auf das Heidentum ohne Elemente des Satanismus. Ebenso entstand in Deutschland eine Reihe heidnischer Bands wie Falkenbach, Adorned Brood, Tumulus, Bergthron und Menhir. Diesen Weg gingen auch Black Messiah und Andras, die als Black-Metal-Bands gegründet worden waren. Hendrik Möbus von der Band Absurd erklärt die Hinwendung zum Heidentum durch eine Bewusstwerdung der sich u. a. in den Kirchenbränden äußernden Emotionen. [69] Aus der Black-Metal-Szene kapselten sich dementsprechend unter anderem die Substile Pagan Metal und Viking Metal ab. Bands mit heidnischen Texten werden aber vielfach vom Kern der Black-Metal-Szene verachtet,[81] da dieser die Musik als „rein satanische Kunstform“[81] für sich beansprucht. Umgekehrt treffen satanistische Bands bei heidnischen Gruppen oft auf Ablehnung, da diese den Satanismus als Teil des verhassten Christentums betrachten.

Die Black Metaller sehen sich in Opposition zu den Werten und Normen der Gesellschaft, da sie diese als heuchlerisch und verlogen betrachten. Im Bestreben zur Abgrenzung stilisiert sich der Black Metal in letzter Konsequenz als das „ultimativ Böse“. Die Affinität zum Satanismus beziehungsweise zu satanistischer Symbolik erklärt sich daher aus der Möglichkeit zur Provokation und Selbstausgrenzung in einer christlich geprägten Gesellschaft. Black Metallern erscheint das Christentum allgemein als heuchlerisch, und sie betrachten es nur als totalitäre Ideologie, die das Individuum durch Moralismus und Obrigkeitshörigkeit einschränken würde.[52] Ähnlich dem Death Metal existieren dementsprechend auch im Black Metal Liedtexte, in denen das Töten von Christen beschrieben und propagiert wird. Dies ist jedoch (in den meisten Fällen) keinesfalls konkret, sondern metaphorisch zu verstehen. Einige Black Metaller führen die Entstehung der Szene zum Teil auch darauf zurück, dass Norwegen in den Achtzigern sehr christlich-konservativ eingestellt war, was wahrscheinlich zur verschärften Artikulation der ideologischen Abgrenzung führte. Umgekehrt lehnen zahlreiche Black Metaller den christlichen Glauben als „Religion der Schwäche“ ab, verherrlichen aber die ihm entstammende Inquisition[43] sowie totalitäre Regime und andere Formen von Repression.[35][82][83]

Einige Szenegänger beschäftigen sich auch tiefergehend mit dem sog. „philosophischen Satanismus“ oder auch „Logensatanismus“, greifen aber auch nur einige Grundgedanken davon auf, wie z. B. den Individualismus. Andere sehen eine ideologische Hinwendung zum Satanismus als für einen Black Metaller essentiell an;[84][81][74][85][71] das häufige Fehlen einer ernsthaften satanistischen Überzeugung wird der Szene auch von einigen ihr nicht zugehörigen Satanisten vorgeworfen.[86] Das Aufgreifen des Satanismus kann auf höchst unterschiedliche Weise geschehen; bei einigen Bands beschränkt sich dieses auf (meist stark sexualisierte) Blasphemie und radikale antichristliche Äußerungen, während Euronymous die Vorstellung eines leibhaftigen, gehörnten Satan im Sinne eines invertierten Christentums vertrat.[4][35] Nuclear Holocausto von Beherit wiederum vertrat in den 1990er Jahren Elemente des atheistischen Satanismus nach Anton Szandor LaVey und der von ihm gegründeten Church of Satan (wie die meisten der „Nine Satanic Statements“),[87] sah die Anti-LaVey-Einstellung der norwegischen Black Metaller als kindisch an[88] und hatte Verbindungen u. a. zu Kerry Boltons Order of the Left Hand Path,[89] hat aber nun „seit Jahren mit satanischen Organisationen nichts mehr zu tun.“[90] Die Church of Satan wird auch vom Misanthropic Luciferian Order, dessen chaos-gnostischer und antikosmischer Satanismus von zahlreichen schwedischen Bands wie Dissection und Arckanum vertreten wird, als nicht genuin satanistisch angesehen und vehement abgelehnt.[86][91] Die Texte und Ideologie der ebenfalls chaos-gnostischen Band Ofermod[85] beschränken sich nicht auf Betrachtungen des Christentums aus satanistischer Perspektive, sondern sind „religiös übergreifend“[80] und integrieren unter anderem auch Elemente aus Judaismus und Hinduismus.[80] Die französische Band Deathspell Omega legt auf ihren Alben Si Monumentum Requires, Circumspice und Fas - Ite, Maledicti, in Ignem Aeternum einen Schwerpunkt auf die theologischen Aspekte von Gott und Satan sowie das Verhältnis des Menschen zu beiden. Die ebenfalls französische Band Aosoth bezieht sich mit ihrem Namen auf den Order of Nine Angles.[92][93][94][95] Die ersten Aufnahmen (bis „Ashes of Angels“) waren stark von den Doktrinen des ONA beeinflusst,[96] die Band beansprucht aber nicht, diesem anzugehören oder Propaganda für ihn zu betreiben.[97] Die Texte auf „Ashes of Angels“ allerdings schrieb der Sänger MkM in einem ähnlichen Kontext und Prozess wie die für seine andere Band Antaeus.[96][97] Einzelne Black-Metal-Musiker wie Pete Helmkamp (Order from Chaos), Michael W. Ford (Black Funeral), Karl NE (Nåstrond), Jeremy Christner (Great American Desert, Vrolok) und Shamaatae (Arckanum) haben Bücher zu Esoterik, Magie und Satanismus geschrieben. Während das Klischee satanistischer Opfer auf Friedhöfen vollkommen an der Realität vorbei geht, erwähnt der ehemalige Emperor-Bassist Tieropfer in der Szene von Kristiansand.[98] Außerdem war es Anfang der 1990er durchaus nicht verpönt, seine Ablehnung der christlichen Kultur durch Kirchenbrandstiftungen oder Grabschändungen auszudrücken.

Nicht alle Bands greifen auf satanische oder antichristliche Symbolik zurück. Manche lehnen das Stützen der eigenen Ideale auf Symbolen sogar als Zeichen der Schwäche ab. Vielen dient die Philosophie Friedrich Nietzsches als eine Quelle der Inspiration (Beispielsweise „Twilight of the Idols“ von Gorgoroth, benannt nach Nietzsches „Götzen-Dämmerung“).

Einige Bands spielen oben beschriebenen Kriterien entsprechende Musik, ordnen sich aber keineswegs inhaltlich satanischen oder okkulten Richtungen zu; ihre Kategorisierung als Black-Metal-Bands ist daher ein Streitthema. Christliche Bands, die in Musik und Auftreten Parallelen zum Black Metal zeigen, bilden eine vom satanischen Black Metal weitgehend unabhängige Szene, für die zur Differenzierung teils der Begriff „Unblack Metal“, der auf das Album „Hellig Usvart“ der Band Horde zurückgeht, auftaucht.

Ein wichtiges Charakteristikum ist ein gewisser Elitarismus, da man sich als der allgemeinen Masse überlegen ansieht[99]. Einige Bands wie Satyricon oder Gorgoroth treten in ihren Texten und Statements teilweise für sozialdarwinistische Gedanken ein. So meinte Gaahl, ehemaliger Sänger von Gorgoroth, im Namen seiner Band, dass der Mensch um jeden Preis sich selbst erfüllen muss, selbst wenn dies Mord erfordere.

Black Metaller sehen sich in einem stetigen Kampf gegen jede Art von Unterdrückung des eigenen Selbst. Allgemein wird das Zeigen von Schwäche in der Subkultur tabuisiert. Songtexte über eigene Unzulänglichkeiten oder Trauer finden sich nur selten. Auf diese aggressive Selbstausgrenzung ist ein gelegentlicher auftauchender Kriegsfetischismus zurückzuführen, so zum Beispiel bei der schwedischen Band Marduk.

Black Metaller erscheinen selbst aus der Sicht anderer Metaller oft als sonderbare Personen. Es ist unbedingt anzumerken, dass die oben erklärte Ideologie nicht unbedingt auf jeden Szenegänger zu übertragen ist. Vielen gefällt einfach nur die Musik, andere akzeptieren das vermittelte Gedankengut nur zu einem gewissen Grad. Lediglich Wenige entsprechen diesem Bild nahezu vollständig.

Black Metal versteht sich als nicht massentaugliche Untergrundmusik und zugleich Lebenseinstellung für Gleichgesinnte. Als Ausdruck dieser abgrenzenden Identität entstand ein Kodex der „Trueness“. Die „Trueness“ eines Black-Metallers stellt den Grad der ideologischen Authentizität dar. Tatsächlich ist der Kodex der „Trueness“ im Black Metal weitaus rigider und ausgeprägter als in anderen Metal-Stilen, weshalb dieser Kodex Opfer vieler szeneninterner und -externer Satiren wurde.

Aus Sicht des Sozialwissenschaftlers Martin Langebach ist Black Metal primär eine „kulturelle Ausdrucksform für eine kulturkritische bis -pessimistische Gesellschaftssicht, die sowohl die Zerstörung der Natur als auch die Macht der Kirche anklagt, ihren Humanismus und Kollektivismus und den Kapitalismus mit seinen Trends und Moden verachtet“. Diesem stellt Black Metal konstitutiv einen „radikalen Nihilismus und Individualismus“ entgegen.[100] Letztlich gibt es auch Black Metaller, die die Idee einer „Szene“ fundamental ablehnen, da dies dem individualistischen Grundgedanken des Black Metal widersprechen und das Individuum zur Anpassung und Konformation zwingen würde.

Die extreme Ideologie und Symbolik tragen einerseits dafür Sorge, dass der harte Kern der Black-Metal-Szene niemals Massenkompatibilität erreichen wird, andererseits wirken diese in vielerlei Hinsicht auch anziehend auf Jugendliche, die darin einen Weg finden, gegen ihre Umwelt und ihre Eltern zu rebellieren. Dabei findet jedoch nur selten eine Auseinandersetzung mit dem Inhalt und den Hintergründen der Musik statt. Erfahrenere Szenemitglieder reagieren auf solche Jugendliche oft mit Verachtung und Spott.

Musik

Trotz der verbreiteten Definition durch die Texte,[29][4][101] wird von den Anhängern und den Fachmedien auch eine Erklärung über die Art der Musik vollzogen; diese bezieht sich jedoch meist auf den Stil skandinavischer Bands und umfasst somit nicht die Spielarten anderer Regionen, beispielsweise den typisch griechischen Sound. Black Metal wird von Außenstehenden aufgrund vieler gewollter Dissonanzen oft als bloße Kakophonie wahrgenommen. Auch die Charakterisierung der Musik als monoton trifft nicht zwangsläufig zu: Dark Funeral beispielsweise spielt in durchgängig sehr hohem Tempo und wird oft als monoton bezeichnet, Gitarrist Micke „Lord Ahriman“ Svanberg hält aber dagegen, dass „der Teufel“ „im Detail“ stecke und er die „extreme Aggression“ „äußerst melodisch“ verpacke, wodurch sich beide Elemente verstärkten.[102] Burzums „Hvis lyset tar oss“ hingegen ist gewollt durchweg monoton[103] ohne Tempo- und mit nur wenigen Riffvariationen. Anders als beispielsweise im technischen Death Metal oder dem Progressive Metal ist das musikalische Können im Black Metal weniger von Bedeutung als die Atmosphäre.[74]

Der Gesang im Black Metal wird häufig als vorrangiges Identifikationsmerkmal herangezogen. Er besteht in der Regel aus Gekrächze oder Schreien, im Unterschied zu den tiefen Growls des Death Metal. Klargesang findet vereinzelt Anwendung, meist im Zusammenhang mit akustischen Passagen. Klarer Frauengesang wird meist abgelehnt, oft in Verbindung mit sexistischen Aussagen.[104] Dementsprechend sind Frauen in der Szene selten und Bands mit einer rein weiblichen Besetzung, wie Ebonsight (Türkei) oder Astarte (Griechenland), eine Ausnahme.

Für den Black Metal war seit seiner Erfindung ein schnelles, extrem verzerrtes Gitarrenspiel üblich. Die Gitarren werden zur Differenzierung vom Death Metal kaum bis gar nicht tiefer gestimmt. Die Riffs der Gitarren sind im allgemeinen relativ simpel; der Fokus liegt viel mehr darauf, sie oft zu wiederholen, was nicht selten auch zur Erzeugung hypnotischer Passagen verwendet wird. Ein gutes Beispiel stellt das Lied „Jesu Død“ (beziehungsweise bei der deutschen Pressung des Albums „Filosofem“ „Jesus’ Tod“ [sic!]) von Burzum dar, bei dem dasselbe Riff ständig wiederholt und von einem schnellen, ebenfalls repetitiven Schlagzeugspiel untermalt wird. Auch bei Bands wie VON und Ildjarn oder auf Darkthrones Alben „Under a Funeral Moon“ und „Transilvanian Hunger“ basieren die Lieder auf der ständigen Wiederholung des selben, oft einfachen, Riffs, teilweise variiert und oft von schnellem Schlagzeugspiel begleitet. Im Gegensatz zu anderen Metalstilen werden im Black Metal nicht nur Powerchords verwendet, sondern häufig auch dissonante Intervalle und Akkorde. Durch extreme Einstellmöglichkeiten der Verzerrer der elektroakustischen Gitarrenverstärker entsteht ein Rauschen, das den atonalen Gitarrensound ausmacht, der im Black Metal stilprägend ist. Ein Beispiel ist „The Loss and Curse of Reverence“ von Emperor, in dem die Melodien und Akkorde der Gitarren oftmals nur schwer bis gar nicht zu hören sind.

Auch die oftmals bewusst sehr roh belassene Produktion ist charakteristisch. Zahlreiche Klassiker des norwegischen Black Metal (unter anderem von Mayhem, Burzum, Emperor, Gorgoroth, Immortal und Enslaved) entstanden in Eirik „Pytten“ Hundvins Grieghallen Lydstudio und weisen eine dünne Produktion auf.

Der Klang schwedischer Black-Metal-Bands hingegen ist oftmals klarer. Bekannte schwedische Produzenten sind Tore „Necromorbus“ Stjerna (unter anderem Ex-Necromorbus, Ex-Watain, Ex-Funeral Mist, Ex-Corpus Christii), Dan Swanö und Peter Tägtgren.

Während der nordische Black Metal meist deutlich vom Death Metal differenzierbar ist, gibt es im Gegensatz dazu auch Bands, die deutlich von diesem geprägt sind. Beispielsweise sind bei Absu und Impaled Nazarene schwere Death-Metal-Riffs und tiefe Growls zu hören. Die Musik der Bands Blasphemy, Bestial Warlust und Impiety weist einen chaotischen Klang auf und enthält Elemente des Grindcore. Dieser Stil wird von den Bandmitgliedern selbst sowie in Publikationen auch als „War Metal“ bezeichnet.

Auch der basslastigere Stil der griechischen Bands wie Rotting Christ, Necromantia, Nergal, Zemial und Varathron weicht stark vom nordischen ab; typischerweise basiert er auf tiefen Heavy-Metal-Riffs, die oftmals langsam gespielt werden, verbunden mit einer dunklen Gesangsstimme (und teilweise geflüsterten Passagen) und oftmals einem charakteristischen Keyboardklang, die zusammen eine dunkle Atmosphäre erzeugen sollen.[105] Der griechische Sound ist außerdem von Sakis Tolis und Magus Wampyr Daoloth im Storm-Studio geprägt worden.[20]

Ein weiterer Substil ist der auf Einflüssen des Doom Metal basierende Black Doom. Ein früher Vertreter dieses Stils ist Barathrum; auch die Frühwerke der Band Bethlehem entsprechen stilistisch dieser Mischform, die sich jedoch nicht auf den Satanismus berufen und somit dem Dark Metal zugeordnet werden. Ein bekannterer neuerer Vertreter ist das vom Funeral Doom beeinflusste Projekt Nortt aus Dänemark.

Hauptriffs von „Transilvanian Hunger“ von Darkthrone Hörbeispiel/?

In harmonischer Hinsicht wenden sich Black-Metal-Bands häufig vom klassischen Kadenzmodell ab. Sehr oft wird auf Dissonanzen zurückgegriffen, die durch eine Verschiebung der Riffs auf eine chromatische oder dissonante Tonstufe erreicht werden. So besteht beispielsweise das Hauptriff des Songs „Beast of Prey“ von Marduk aus Powerchords auf den chromatischen Tönen fis, g und gis, deren Dreiklänge keinerlei tonale Beziehung zueinander haben. Insgesamt beinhaltet Black Metal sehr starke atonale Elemente, wenngleich auch für Solopassagen und Keyboardarrangements häufig auf klassische Modelle für Melodik und Harmonik zurückgegriffen wird.

Schlagzeug und Gitarre werden nicht selten mit sehr hoher Geschwindigkeit gespielt, es existieren aber auch zahlreiche Black-Metal-Stücke mit eher normalem oder sogar langsamem Tempo sowie zahlreichen Wechseln; als Beispiele lassen sich hier „Quintessence“ (langsames Tempo) oder „Kathaarian Life Code“ (häufige Tempowechsel) von Darkthrone nennen.

Der atmosphärische Einsatz von Keyboards außerhalb von Intros oder Outros war in den 1980er und frühen 1990er Jahren unüblich; lediglich Bathory verwendete seltene Keyboardpassagen. Früh wurden dezente Keyboards unter anderem von Carpathian Forest, Burzum, Emperor (ab der ersten EP und besonders auf ihrem Debüt „In the Nightside Eclipse“) sowie dem deutschen Projekt Baxaxaxa eingesetzt. Während insbesondere starker Keyboardeinsatz im Underground verpönt ist, finden diese aufgrund ihrer vom genretypischen Standard abweichenden Klangfarben vor allem im „Mainstream“ zur Erzeugung und Unterstreichung bestimmter Atmosphären Verwendung. So hat das Keyboard bei Limbonic Art und auf Dimmu Borgirs Album „Enthrone Darkness Triumphant“ eine tragende Rolle bei der Melodieführung. Auf dem Album „Death Cult Armageddon“ verwendete die Band sogar ein ganzes Orchester, die Prager Philharmoniker. Diese Alben erschienen jedoch nach Dimmu Borgirs Black-Metal-Phase, generell ist die Zuordnung symphonischer und keyboardlastiger Bands zum Black Metal ein Streitthema. Im Grenzbereich zum Viking- bzw. Pagan Metal kommen gelegentlich auch traditionelle Instrumente, vor allem Holzblasinstrumente hinzu.

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre entstand auch eine Strömung, deren Texte, Ästhetik und Auftreten sich um Themen wie Suizid, Selbstverstümmelung und selbstverletzendes Verhalten drehen, verbunden mit depressivem Black Metal, der von Bands wie Strid, Manes, Burzum und der deutschen Dark-Metal-Band Bethlehem beeinflusst ist.[106][107][108][109] Bekannte Vertreter sind unter anderem Shining, Krohm, Hypothermia und Abyssic Hate.

Ein stetig wachsender Anteil der „progressiven“ Black Metaller bemüht sich, Elemente der Musik mit anderen Musikstilen zu verbinden. Nach Emperor folgten das Projekt Peccatum, das mittlerweile fast ganz dem Black Metal entsagt und sich einer Mischung aus Neoklassik und Jazz mit „harten“ Einlagen bedient, und die italienische Gruppe Ephel Duath, die Jazz mit hartem Metal vermischt.

Ebenso gibt es Überschneidungen mit Teilen der Industrial-Szene. Auf frühen Black-Metal-Alben sind instrumentale Intros und Outros zu finden, die zum Ambient und Industrial tendieren (das Outro zu Forest of N’Gai von Rotting Christ ist sogar direkt von Zero Kama übernommen), und bei Bands wie Abruptum Experimente mit Elementen des Death Industrial. Seit den 1990er Jahren existieren Industrial-Projekte aus dem Black-Metal-Umfeld wie Moëvöt, Aäkon Këëtrëh und Darkness Enshroud. Auch Blood-Axis-Musiker Michael Moynihan dürfte maßgeblich für das gegenseitige Interesse verantwortlich sein, da er ebenso wie Varg Vikernes im Magazin Filosofem publizierte und zahlreiche Black-Metal-Musiker für sein Buch Lords of Chaos interviewte. Einige Bands vermischen Black Metal mit Dark Ambient und Noise, auch solche, die angeben, selbst keinen Industrial zu hören.[110] Ein frühes Beispiel für die Vermischung von Black Metal mit Dark Ambient stellt Burzums Album „Filosofem“ dar, weitere Vertreter sind unter anderem Xasthur, Blut Aus Nord, Vinterriket, Darkspace und Striborg. Diese Black-Metal-/Ambient-„Hybride“, die nicht zwangsläufig interessant für Black-Metal-Hörer sind, können sowohl naturorientierter wie Vinterriket ausfallen oder „astraler“, wie Darkspace. Das Ergebnis kann aber auch bei ein und derselben Band zwischen verstörenderem, industrial-lastigerem Klang[111] und black-metal-lastigerer Ausrichtung[112] schwanken. Musiker wie Mikko Aspa und Nordvargr wiederum sind in beiden Szenen sehr aktiv und haben an mehreren bekannten Projekten mitgewirkt.

Eine neuere Entwicklung ist die Vermischung von Black Metal und Shoegazing durch Bands wie Alcest, Wolves in the Throne Room und Caïna.

In Bezug auf Fremdeinflüsse zeigt sich die Black-Metal-Szene wesentlich rigider in ihren „Reinheits“-Vorstellungen als die traditionelle Metal-Szene. Bands, die Elemente aus anderen Musikstilen in ihr Werk einfließen lassen, werden häufig – und nur aus diesem Grunde – diffamiert. Innerhalb der Szene ist diesbezüglich jedoch auch eine Diskussion im Gange. Während die eine Partei gegen jegliche Abweichung sturmläuft, kritisiert die andere, dass die Ablehnung von Entwicklung „genau das Gegenteil von dem, was Black Metal ursprünglich war“,[113] sei; Alben wie Mayhems Debüt „De Mysteriis Dom Sathanas“, auf die sich die Szene beriefen, seien schließlich auch „etwas […] revolutionäres und neues, was es so vorher nicht gegeben hat, gewesen.“[113] Innovation sei „sogar unausweichlich, wenn das Genre nicht wie z.B. Punk oder Rock'n'Roll an sich selber ersticken will.“[114] Forciert durch jene Meinungsverschiedenheiten entstanden für Bands, die Black-Metal-Elemente mit Fremdeinflüssen verbinden, alternative Bezeichnungen wie zum Beispiel Dark Metal. Dazu gehören u. a. Bands wie Cradle of Filth, Dimmu Borgir, Agathodaimon, Bethlehem, Eisregen, Mystic Circle und Nocte Obducta.

Auftreten

Für viele Gruppen des Black Metal typisches Bühnenoutfit (hier King ov Hell und Gaahl, beide Ex-Gorgoroth): Schwarze Kleidung, Corpsepaint, Patronengurte und Nieten

Image und äußere Erscheinung spielen in der Szene eine relativ große Rolle. Da Black Metal mit satanischen Elementen spielt, wurde ein düsteres, teils beabsichtigt abschreckendes Erscheinungsbild gewählt, was durch schwarze Kleidung, Nietenschmuck und Patronengurte verdeutlicht wird. Accessoires wie Drudenfüße und Petruskreuze sind üblich.

Häufig findet sich bei Black Metallern eine als „Corpsepaint“ (oder auch „Warpaint“) bezeichnete, meist schwarz-weiße Gesichtsbemalung wieder. Aufgrund der verwendeten Farben wird oftmals eine Analogie zu der Rockband Kiss hergestellt. Dass diese Herleitung falsch ist, zeigt sich bereits in den Unterschieden im Bemalungsstil und den verwendeten Motiven. Gelegentlich verwenden die Black Metaller zur Schminke auch Kunst- oder echtes Blut. Zudem ist das Posieren mit mittelalterlichen Waffen wie Schwertern, Äxten oder Stachelkeulen nicht unüblich.

In der Regel verwenden die Musiker und anderen aktiven Szenemitglieder Pseudonyme, die oft mit Herrschafts- oder Adelsprädikaten verbunden sind. Diese sollen die Musik und die Ideologie unterstreichen (Infernus) und finden ihren Ursprung oft in jüdischer oder christlicher Dämonologie (Baron von Abaddon, Legion), nordischer (Fenriz), griechischer (z. B. Zephyrous), babylonischer/sumerischer oder anderer nicht-christlicher Mythologie oder in den Büchern J. R. R. Tolkiens (Count Grishnackh, Shagrath).

Abgesehen von dem Ausdruck der eigenen Weltsicht stellt dieses Auftreten, insbesondere die Gesichtsbemalung, für die Anhänger oft eine Möglichkeit dar, ihr öffentliches Leben von ihrer Existenz als Black Metaller sichtbar zu trennen. Dementsprechend wird Corpsepaint in der Regel ausschließlich auf Promo-Bildern und bei Liveauftritten von Bands verwendet, sofern sie überhaupt auftreten; viele Black-Metal-Bands geben generell keine Auftritte, unabhängig davon, ob es sich um Ein- oder Zwei-Mann-Projekte handelt oder nicht; diese engagieren, wenn sie auftreten, dafür Sessionmusiker. Einige Szenemitglieder vertreten die Ansicht, Black Metal gehöre „[g]enerell […] nicht auf die Bühne“ und müsse „allein gehört werden“.[54]

Kritik

Auch innerhalb der Metal-Subkultur selbst „genießt“ der Black Metal einen zweifelhaften Ruf. Die Art von Ethik, auf die diese Kritik zurückgreift, besitzt in den Augen der dadurch Angegriffenen allerdings keinerlei Relevanz. Ebenfalls sollte man wissen, dass viele Fans zwischen den Einstellungen und der Musik jener Bands einen Unterschied machen; während sie einerseits das künstlerische Schaffen dieser Gruppen schätzen, klammern sie den Rest dieser Persönlichkeiten aus und dulden somit auch NSBM-Bands. Andererseits werden NSBM-Bands und ähnliches häufig ganz boykottiert.

Ein Hauptangriffspunkt liegt oft darin, dass viele Black-Metal-Bands in ihren Texten und ihren Aussagen mit Themengebieten wie Krieg, Nationalsozialismus, Rassismus und generell allen Arten des Tötens in einer scheinbar inflationären und unbekümmert-unreflektierten Weise hantieren. Selbst wenn dies nicht aus Überzeugung, sondern „nur“ aus Provokation geschieht, werde die Brisanz dieser Thematiken auf gefährliche Art und Weise von ihnen verharmlost. So wird der Band Marduk häufig Kriegsverherrlichung vorgeworfen, was diese auch nur halbherzig zu dementieren versucht.

Tatsächlich ist solches Gedankengut selbst in der „Prominenz“ der Szene teilweise fest etabliert. So ließ der Norweger Jan Axel „Hellhammer“ Blomberg (u. a. Mayhem, Arcturus, Dimmu Borgir) des Öfteren verlauten, Black Metal sei „etwas für Weiße“[115] und forderte, „daß Norwegen wieder ein ausländerfreies Land wird. […] Norwegen soll wieder von nur einer Rasse bewohnt werden. Die Vermischung verschiedener Rassen erzeugt lediglich Probleme.“[116] Besonders einzelne Musiker verdeutlichen die Existenz dieser Problematik entscheidend; war es früher noch der rechtsradikale Varg Vikernes, so wurde beispielsweise der in mehrere Verbrechen verwickelte Ex-Sänger von Gorgoroth im Mai 2004 zu einer 14-monatigen Haftstrafe und einer Geldstrafe in Höhe von 190.000 norwegischen Kronen verurteilt, nachdem er einen Mann verprügelt und danach bedroht hatte. Angesichts der Tatsache, dass es nicht nur von seiner Band regelmäßig Skandale zu hören gibt und viele Musiker auf eine immer extremere Selbstdarstellung zurückgreifen, wird vielen der Black Metaller eine getrübte Sicht der Realität nachgesagt.

Von vielen anderen äußerst erfolgreichen Bands wie Darkthrone, Emperor oder Satyricon sind ebenfalls derartige Statements und Einstellungen bekannt. Dass die Szenemedien jene Bands und Musiker als „Szene-Ikonen“ bezeichnen, kommt dem Ruf des Black Metal ebenfalls alles andere als zugute. Beispielsweise wurde im Metal-Magazin Legacy unter der Überschrift „Polnischer Stolz“ ein Interview mit Graveland abgedruckt, in dem eindeutig nationalistische und rassistische Aussagen Verwendung fanden.

Jedoch sind sich vor allem Black-Metal-Anhänger selbst dieser Kritik bewusst und stellen sich entschieden dagegen. Einstige zweifelhafte Behauptungen von Emperor- und Darkthrone-Mitgliedern sind seit Jahren dementiert, die vorherrschende Einstellung gegenüber der Black-Metal-Philosophie ist, dass sie unpolitisch bleiben muss.

Literatur

Deutsch

  • Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos – Satanischer Metal: Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund. , Index Verlag / ProMedia, Zeltingen-Rachtig 2005, 978-3936878004; englische Originalausgabe: Feral House, Los Angeles 2003, ISBN 978-0-922915-94-1.
  • Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen – Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Münster, Unrast Verlag, 3. korr. Aufl. 2007, ISBN 978-3-89771-817-3.
  • Martin Langebach: Die Black-Metal-Szene: Eine qualitative Studie. Saarbrücken, VDM Verlag, 2007, ISBN 978-3-8364-1413-5
  • Roman Seidl: Ideologie im Black Metal: Eine psychologische Analyse zu Neuheidentum und rechtsextremer Gesinnung. Saarbrücken, VDM Verlag, 2008, ISBN 978-3-8364-5649-4.
  • Alexander Fuchs, Carsten Majewski: Black Metal - Musiksoziologische Analyse der Darstellungsformen und -inhalte einer Subkultur. Diplomica Verlag, 2000, ISBN 978-3-8324-2550-0.
  • Sarah Chaker: Black und Death Metal – Eine empirische Untersuchung zu Gewalt, Religion und politischer Orientierung. GRIN Verlag, 2004, ISBN 3-638-37425-4.
  • Rainer Fromm: Genese der Black Metal-Subkultur und des Neosatanismus in der Rockmusik. In: BPjM (Hg.): BPJM-Aktuell. nr. 4, ISSN 1611-3608, 2003, S. 6–12 (Aufsatz online als PDF verfügbar).
  • Dietmar Dath: Das mächtigste Feuer – Die Kriegsfantasie als Nukleus von Moderne und Gegenmoderne in Pop oder/und Avantgarde. 3: Wehrsportgruppe BURZUM: Heavy-Metal-Soldaten in Odins Rassenkrieg. In: testcard #9: Pop und Krieg. Ventil Verlag, Mainz 2000, ISBN 978-3-931555-08-5, S. 70–73.

Englisch

  • Garry Sharpe-Young: Rockdetector. A-Z of Black Metal. I.P. Verlag,Berlin 2001, ISBN 978-3-931624-89-7.
  • Karl Jones: A Blaze in the Northern Sky: Black Metal Music and Subculture - An Interactionist Account. University of Manchester (Department of Sociology), 2002, ISBN 978-0-946180-60-8.
  • Jason Forster: Commodified Evil's Wayward Children: Black Metal and Death Metal as Purveyors of an Alternative Form of Modern Escapism. VDM Verlag, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-639-01060-2.
  • Peter Beste: True Norwegian Black Metal. Vice Books, 2008, ISBN 978-1-57687-435-6 (Fotobuch).

Dokumentation

Aaron Aites und Audrey Ewell, zwei kalifornische Dokumentarfilmer, haben in mehrjähriger Arbeit, die Geschichte des Black Metal in Norwegen recherchiert und ihre Ergebnisse mit »Until the Light Takes Us« 2009 veröffentlicht. In ihrem Werk sind u. a. Interviews mit Fenriz, Varg Vikernes sowie Jan Axel Blomberg enthalten.

Einzelnachweise

  1. Albert Mudrian: Hunger Strikes: The Making of Darkthrone's Transilvanian Hunger. In: Precious Metal. Decibel presents the Stories Behind 25 Extreme Metal Masterpieces. Da Capo Press, 2009, ISBN 978-0-306-81806-6, S. 184.
  2. J. Bennett: Procreation of the Wicked: The Making of Celtic Frost's Morbid Tales. In: Albert Mudrian (Hrsg.): Precious Metal. Decibel presents the Stories Behind 25 Extreme Metal Masterpieces. Da Capo Press, 2009, ISBN 978-0-306-81806-6, S. 41.
  3. Mirai Kawashima: Mirai Kawashima on CELTIC FROST - Into The Pandemonium. Abgerufen am 2. März 2010 (englisch).
  4. a b c Esa Lahdenpera: Northern Black Metal Legends Mayhem. In: Kill Yourself. Abgerufen am 16. November 2009 (englisch).
  5. J. Bennett: Procreation of the Wicked. a.a.O., S. 43
  6. a b Frank Stöver: POSSESSED. Abgerufen am 7. April 2010 (englisch).
  7. Ian Christe: Sound of the Beast. The Complete Headbanging History of Heavy Metal. ItBooks, 2004, ISBN 978-0-380-81127-4, S. 244.
  8. Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe. Index Verlag, 2007, ISBN 978-3-936878-00-4, S. 31.
  9. Martin Fust: 02/1996 Martin Fust Rolf Kasparek. 1996, abgerufen am 11. März 2010 (englisch).
  10. Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. S. 32
  11. a b Nate Denver: King Diamond. Abgerufen am 17. Februar 2010 (englisch).
  12. Shane und Amy Bugbee: The Doctor is In... 1999, abgerufen am 17. Februar 2010 (englisch).
  13. a b c d Javi Metal: DEATH SS: "Tuve que dejar el grupo entre 1982 y 1984 debido a enfermedades mentales". Abgerufen am 2. März 2010 (spanisch).
  14. Riccardo „Zirukkio“ Fassone: DEATH SS - Apocalypse Now! 9. April 2006, abgerufen am 2. März 2010 (italienisch).
  15. Lorenzo „Thelema“ Macinanti: DEATH SS - Intervista A Steve Sylvester. 7. April 2001, abgerufen am 2. März 2010 (italienisch).
  16. On the Role of Clothing Styles In The Development of Metal - Part I
  17. a b Interview mit Fenriz von Darkthrone bei Schwarze-News
  18. Rezension zu „Stigma Diabolicum“ bei diabolicalconquest.com
  19. Interview mit Fenriz von Darkthrone bei CoC
  20. a b Vaso Prasa: Interviews: Kawir - Therthonax. metalzone.gr, 22. Februar 2008, abgerufen am 26. Januar 2010 (englisch).
  21. Rezension der EP „De Profundis Mors Vas Cousumet“ bei Maelstrom
  22. Rezension der CD „Evil Genius“ bei Metal Storm
  23. Rezension der CD „Evil Genius“ bei The Metal Crypt
  24. Fenriz: DARKTHRONE BIOGRAPHY AND VIDEO CLIPS. 21. November 2009, abgerufen am 5. Februar 2010 (englisch).
  25. Varg Vikernes: A review of M. Moynihan & D. Søderlind's "Lords Of Chaos: The Bloody Rise Of The Satanic Metal Underground" (New Edition). 28. Juni 2004, abgerufen am 28. Januar 2010 (englisch).
  26. Varg Vikernes: A Burzum Story: Part I - The Origin And Meaning
  27. Kerrang #436
  28. Black Metal: A Brief Guide
  29. a b c Interview mit Euronymous von Mayhem in Bård „Faust“ Eithuns Fanzine Orcustus
  30. a b Interview mit Varg Vikernes von Burzum in Bård „Faust“ Eithuns Fanzine Orcustus, 1992
  31. a b Interview mit Belfagor im Terrorizer, August 2005
  32. historie. Abgerufen am 22. Januar 2010 (tschechisch).
  33. Master's Hammer Archives. Abgerufen am 22. Januar 2010 (englisch).
  34. a b Dissection-Biographie auf der offiziellen Seite
  35. a b c d e "WE ARE BUT SLAVES OF THE ONE WITH HORNS..."
  36. Interview mit Profanatica
  37. salem biography. Abgerufen am 7. Januar 2010.
  38. Kris Boehmunde: Det som engang var. In: A-Blaze. Nr. 2, 2007, S. 9.
  39. a b Frank Albrecht: Kaffee, Geigen und Doofsäcke, in: Rock Hard, Nr. 71, April 1993, S. 20.
  40. Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. Satanischer Metal: Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe 2005. 6. Auflage. ProMedia GmbH, Zeltingen-Rachtig 2005, ISBN 3-936878-00-5, S. 90.
  41. Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 32.
  42. Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. Satanischer Metal: Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe 2005. 6. Auflage. ProMedia GmbH, Zeltingen-Rachtig 2005, ISBN 3-936878-00-5, S. 121.
  43. a b Sounds of Death #4 1994
  44. Interview with Bjorn Hallberg Part I (March 1998)
  45. Metal Hammer UK interview
  46. Scream Magazine #28 interview
  47. Varg Vikernes: A personal review of Gavin Baddeley's book "Lucifer Rising: Sin, Devil Worship and Rock'n'Roll". 13. August 2004, abgerufen am 14. Mai 2010 (englisch).
  48. Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 47 f.
  49. Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 48.
  50. J. Bennett: GRAVELAND interview for Decibel Magazine. In: Decibel Magazine. März 2006, abgerufen am 28. November 2009 (englisch).
  51. Holger Stratmann (Hrsg.): Rock Hard Mania: 20 Jahre Rock & Metal im Überblick. Das Beste aus den ersten 100 Hard Rock Heften im kommentierten Original-Nachdruck ISBN 3-9805171-5-2
  52. a b Interview mit Samael beim Metalglory Magazine
  53. Herjulf: Impaled Nazarene # Ugra-Karma. Vönger Musikmagazin, 9. April 2005, abgerufen am 8. Juni 2010.
  54. a b c Torsten: Nihil Nocturne (Ger) - Interview. 2004, abgerufen am 30. November 2009.
  55. Chris Campion: Chris Campion on metal's maddest: Mayhem. 20. Februar 2005, abgerufen am 21. Januar 2010 (englisch).
  56. Hubert Chapuis: flagMAYHEM - interview with Attila Csihar, December 2007. 2007, abgerufen am 21. Januar 2010 (englisch).
  57. „Panzerfaust“-Rezension bei The Metal Observer
  58. Metal Reviews: Darkthrone - Panzerfaust
  59. Interview mit Varg Vikernes im Scream Magazine #28
  60. a b c Shaddai: Manifest. Abgerufen am 17. November 2009.
  61. a b Jan Jaedike: Papa ist peinlich. In: Rock Hard. Nr. 271, Dezember 2009, S. 39.
  62. Yang Yu/Metalfan/Unique: CARPATHIAN FOREST for Painkiller Mag #7, April 2003. 2003, abgerufen am 1. Dezember 2009 (englisch).
  63. THE UNDERGROUND EMPiRE METAL MEGAZiNE: AKTUELLE REVIEWS. Abgerufen am 17. November 2009.
  64. Shaddai: Lügen und Halbwahrheiten um „Kanwulf von Nargaroth“. Abgerufen am 17. November 2009.
  65. Interview mit Jan Axel Blomberg aus dem SOD Mag auf der offiziellen Bandseite
  66. Interview mit Jan Axel Blomberg auf der offiziellen Bandseite
  67. Interview mit Funeral Winds bei archaic-magazine.com
  68. mirgilus.com: Interview mit Capricornus
  69. a b „National Socialist Black Metal“ von Hendrik Möbus
  70. Interview mit Belfagor im Unrestrained Magazine #39
  71. a b The Holy Union of OFERMOD
  72. Wrath: Wrath on IMMORTAL - Pure Holocaust. Abgerufen am 2. März 2010 (englisch).
  73. Bruno Zamora: Judas Iscariot interview @ Tartareandesire.com. Abgerufen am 29. April 2010 (englisch).
  74. a b c Interview mit Watain im Fortitude Webzine
  75. Interview mit Kvarforth im Webzine „Black Terror“, Oktober 2005
  76. a b Interview mit Fenriz aus dem Dorfdisco Mag.
  77. Rezension zu „Tiamtü“ von Ofermod bei Imhotep
  78. Artikel „Dooms Day Metal“ im Vice Magazine
  79. Interview mit Ofermod im Unrestrained Magazine, 2005
  80. a b c Stahlschrulle: metal.de - Interview / Story: Ofermod. 31. Oktober 2008, abgerufen am 5. Februar 2010.
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  85. a b Stewart Voegtlin: Interview: Ofermod. 14. November 2008, abgerufen am 5. Februar 2010 (englisch).
  86. a b Interview mit zwei Mitgliedern des Misantropiska Lucifer Orden im Slayer Magazine, Teil 2
  87. Z.A.S.T.-Interview mit Beherit bei sadomator.com
  88. Master-of-Brutality-Interview mit Beherit bei sadomator.com
  89. Spulchural-Noise-Interview mit Beherit bei sadomator.com
  90. Beherit-Artikel auf der Legacy-Seite
  91. DISSECTION. Interview mit Jon Nödtveidt, Juni 2003
  92. Order of the Nine Angles (Hrsg.): NAOS. A Practical Guide to Modern Magick. Skull Press, 1999, S. 74 (angelfire.com [PDF]).
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  97. a b Absolute Zero Media: Absolute Zero Media 2010: Aosoth Interview is up 1/6/2010. 6. Januar 2010, abgerufen am 5. Februar 2010 (englisch).
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  99. Die Ideologie des Black-Metal
  100. Martin Langebach: Die Black-Metal-Szene, S. 71
  101. Interview with Count. In: Putrefaction #7. Abgerufen am 16. November 2009 (englisch).
  102. Gunnar Sauermann: Extremer Drehmoment. In: Metal Hammer. Dezember 2009, S. 86 f.
  103. Varg Vikernes: A Burzum Story: Part X - The White God. 14. November 2009, abgerufen am 19. November 2009 (englisch).
  104. Bruno Zamora: Judas Iscariot interview @ Tartareandesire.com. Abgerufen am 22. Januar 2009 (englisch).
  105. Hellenic Metal. Abgerufen am 15. Februar 2010 (englisch).
  106. Interview mit The Ruins of Beverast im Frostkamp Magazine
  107. Interview mit Kvarforth bei FinalWar
  108. Interview mit Kvarforth bei rockline.it
  109. Interview mit Kvarforth bei lordsofmetal.nl
  110. Interview mit Bob Nekrasov bei Heathen Harvest
  111. Rezension des Albums „Into the No-mans-sphere of Ancient Days“ bei Heathen Harvest
  112. Rezension des Albums „The Form of Thought from Beast“ bei Heathen Harvest
  113. a b Fafnir: DARK FORTRESS (V. SANTURA) Interview vom 06.02.2006. 6. Februar 2006, abgerufen am 12. Februar 2010.
  114. Vargtid: Dark Fortress - Ein Blick in den Spiegel, den man so schnell nicht vergisst. 29. Februar 2008, abgerufen am 15. Februar 2010.
  115. Interview in: Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos: Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund. Prophecy Publishing, 2002, ISBN 3-936878-00-5, S. 373
  116. Interview in: Ablaze Nr. 6, September/Oktober 1995, S. 13

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