„Fellatio“ – Versionsunterschied

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== Verbreitung ==
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Bei einer Studie zur freiwilligen und einvernehmlichen Ausübung von Fellatio an 1025 Frauen gaben 55 % der Befragten an, gelegentlich und 14 % häufig Oralverkehr zu haben. Unter den Opfern sexueller Übergriffe in London in den Jahren 1988 und 1989 wurden von den 1507 Opfern, darunter 104 Männer, 17 % der Frauen und 14 % der Männer während des Übergriffs zu Fellatio gezwungen, an 31 % der Männer wurde Fellatio gegen ihren Willen durchgeführt.<ref>Margaret M. Stark, Martha Stark: ''A Physician's Guide to Clinical Forensic Medicine'', Humana Press, 2000, Seiten 53-54, ISBN 0-89603-742-8</ref> In der [[Pornografie]] wird Fellatio häufig dargestellt, in der Regel vor aber auch manchmal nach dem vaginalen bzw. analen Geschlechtsverkehr und häufig mit der Darstellung einer [[Ejakulation]] auf das Gesicht oder in den Mund des Sexualpartners ([[Gesichtsbesamung]]).<ref>Heide Funk, Karl Lenz: ''Sexualitäten: Diskurse und Handlungsmuster im Wandel'', Juventa, 2005, Seiten 39-40, ISBN 3-7799-1373-9</ref>
Bei einer Studie zur freiwilligen und einvernehmlichen Ausübung von Fellatio an 1025 Frauen gaben 55 % der Befragten an, gelegentlich und 14 % häufig Oralverkehr zu haben. Unter den Opfern sexueller Übergriffe in London in den Jahren 1988 und 1989 wurden von den 1507 Opfern, darunter 104 Männer, 17 % der Frauen und 14 % der Männer während des Übergriffs zu Fellatio gezwungen, an 31 % der Männer wurde Fellatio gegen ihren Willen durchgeführt.<ref>Margaret M. Stark, Martha Stark: ''A Physician's Guide to Clinical Forensic Medicine'', Humana Press, 2000, Seiten 53-54, ISBN 0-89603-742-8</ref> In der [[Pornografie]] wird Fellatio häufig dargestellt, in der Regel vor aber auch manchmal nach dem vaginalen bzw. analen Geschlechtsverkehr und häufig mit der Darstellung einer [[Ejakulation]] auf das Gesicht oder in den Mund des Sexualpartners ([[Cumshot|Gesichtsbesamung]]).<ref>Heide Funk, Karl Lenz: ''Sexualitäten: Diskurse und Handlungsmuster im Wandel'', Juventa, 2005, Seiten 39-40, ISBN 3-7799-1373-9</ref>


== Risiken ==
== Risiken ==


Fellatio ist eine Form des [[Sexualkontakt]]es, die Risiken der Übertragung von [[Sexuell übertragbare Erkrankung|Geschlechtskrankheiten]] mit sich bringt. Insbesondere eine Ejakulation in den Mund stellt ein Infektionsrisiko für [[HIV]] und klassische Geschlechtskrankheiten wie [[Syphilis]] und [[Gonorrhoe]], insbesondere seitens des Partners, dessen Mund beteiligt ist (und erst recht bei Verletzungen des Gaumenfleisches), dar.<ref>[http://www.aids.at/index.php?id=14#oralrisiko Aidshilfe Österreich: ''Frequently Asked Questions''] und [http://dresden.aidshilfe.de/rathilfe/ov_fsm/index.html Aidshilfe Dresden: ''Oralverkehr - Frauen, die Sex mit Männern haben'']</ref> Institutionen der Gesundheitshilfe, zum Beispiel die [[Deutsche AIDS-Hilfe]] oder die [[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung]], empfehlen, bei Sexualkontakten grundsätzlich bestimmte [[Safer Sex|Safer-Sex-Regeln]] zur Minderung von Infektionsrisiken einzuhalten. Zur HIV-Prävention bei Fellatio wird empfohlen, entweder ein [[Kondom]] zu benutzen oder dafür zu sorgen, dass kein Sperma in den Mund gelangt. Das Infektionsrisiko für HIV durch das [[Präejakulat]] und durch [[Speichel]] wird aber als gering bewertet. Zum Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sind Kondome dagegen erforderlich.<ref>[http://www.aids.ch/d/hivpositiv/broschueren/beziehung_sexualitaet/kap2.html#oral Aidshilfe Schweiz: ''Oralsex – Verwöhnen mit dem Mund'']</ref>
Fellatio ist eine Form des [[Sexualkontakt]]es, die Risiken der Übertragung von [[Sexuell übertragbare Erkrankung|Geschlechtskrankheiten]] mit sich bringt. Insbesondere eine Ejakulation in den Mund stellt ein Infektionsrisiko für [[Humanes Immundefizienz-Virus|HIV]] und klassische Geschlechtskrankheiten wie [[Syphilis]] und [[Gonorrhoe]], insbesondere seitens des Partners, dessen Mund beteiligt ist (und erst recht bei Verletzungen des Gaumenfleisches), dar.<ref>[http://www.aids.at/index.php?id=14#oralrisiko Aidshilfe Österreich: ''Frequently Asked Questions''] und [http://dresden.aidshilfe.de/rathilfe/ov_fsm/index.html Aidshilfe Dresden: ''Oralverkehr - Frauen, die Sex mit Männern haben'']</ref> Institutionen der Gesundheitshilfe, zum Beispiel die [[AIDS-Hilfe|Deutsche AIDS-Hilfe]] oder die [[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung]], empfehlen, bei Sexualkontakten grundsätzlich bestimmte [[Safer Sex|Safer-Sex-Regeln]] zur Minderung von Infektionsrisiken einzuhalten. Zur HIV-Prävention bei Fellatio wird empfohlen, entweder ein [[Kondom]] zu benutzen oder dafür zu sorgen, dass kein Sperma in den Mund gelangt. Das Infektionsrisiko für HIV durch das [[Präejakulat]] und durch [[Speichel]] wird aber als gering bewertet. Zum Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sind Kondome dagegen erforderlich.<ref>[http://www.aids.ch/d/hivpositiv/broschueren/beziehung_sexualitaet/kap2.html#oral Aidshilfe Schweiz: ''Oralsex – Verwöhnen mit dem Mund'']</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 17. Mai 2010, 15:35 Uhr

Zeichnerische Darstellung von Fellatio.

Die Fellatio (lat. fellare „saugen“) ist eine Form des Oralverkehrs, bei der der Penis durch Mund, Zunge, Lippen und ggf. Zähne – beim sogenannten Deepthroating auch durch die Rachenregion – des Sexualpartners stimuliert wird; Lutschen und Saugen am Penis sind ebenfalls möglich. Umgangssprachliche Begriffe sind unter Anderem „jemandem einen blasen“, „Sex auf französisch“ oder aus dem Englischen übernommen „Blowjob“.

Kontext

Häufig wird Fellatio beim Vorspiel praktiziert, sowohl zur Steigerung der sexuellen Lust, als auch um eine Erektion herbeizuführen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen dient sie als eine Form des Pettings der sexuellen Erkundung. Männer mit schwacher Erektion, die deswegen vaginal oder anal nicht penetrieren können, erreichen mit Fellatio die Möglichkeit, penetrierenden Sex zu praktizieren. Neben der physischen Erregung kann auch ein Zusammenhang mit psychischen und sozialen Komponenten bestehen, der in solchen Fällen die Attraktivität der Fellatio steigern kann. Hierbei werden insbesondere symbolische Zusammenhänge mit Dominanz, Kontrolle und Macht auf der Seite des Penetrierenden und Hingabe auf Seiten des Ausführenden herangezogen. Gleichzeitig kann die Vorstellung, etwas Verbotenes zu tun, beziehungsweise ein Tabu zu brechen, zu einer Steigerung der Erregung führen.[1] Besonders gelenkige Männern können sich selbst oral befriedigen. Diese Form der Masturbation wird Autofellatio genannt. Eine wirklichkeitsnah gefilmte Autofellatio, die mit einer unvollständigen „Rolle rückwärts“ eingeleitet wird, ist Bestandteil der Handlung in dem Spielfilm Shortbus.

Verbreitung

Bei einer Studie zur freiwilligen und einvernehmlichen Ausübung von Fellatio an 1025 Frauen gaben 55 % der Befragten an, gelegentlich und 14 % häufig Oralverkehr zu haben. Unter den Opfern sexueller Übergriffe in London in den Jahren 1988 und 1989 wurden von den 1507 Opfern, darunter 104 Männer, 17 % der Frauen und 14 % der Männer während des Übergriffs zu Fellatio gezwungen, an 31 % der Männer wurde Fellatio gegen ihren Willen durchgeführt.[2] In der Pornografie wird Fellatio häufig dargestellt, in der Regel vor aber auch manchmal nach dem vaginalen bzw. analen Geschlechtsverkehr und häufig mit der Darstellung einer Ejakulation auf das Gesicht oder in den Mund des Sexualpartners (Gesichtsbesamung).[3]

Risiken

Fellatio ist eine Form des Sexualkontaktes, die Risiken der Übertragung von Geschlechtskrankheiten mit sich bringt. Insbesondere eine Ejakulation in den Mund stellt ein Infektionsrisiko für HIV und klassische Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhoe, insbesondere seitens des Partners, dessen Mund beteiligt ist (und erst recht bei Verletzungen des Gaumenfleisches), dar.[4] Institutionen der Gesundheitshilfe, zum Beispiel die Deutsche AIDS-Hilfe oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, empfehlen, bei Sexualkontakten grundsätzlich bestimmte Safer-Sex-Regeln zur Minderung von Infektionsrisiken einzuhalten. Zur HIV-Prävention bei Fellatio wird empfohlen, entweder ein Kondom zu benutzen oder dafür zu sorgen, dass kein Sperma in den Mund gelangt. Das Infektionsrisiko für HIV durch das Präejakulat und durch Speichel wird aber als gering bewertet. Zum Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten sind Kondome dagegen erforderlich.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Vern L. Bullough, Bonnie Bullough: Human Sexuality: An Encyclopedia, Taylor & Francis, 1994, Seiten 426 bis 429, ISBN 0-8240-7972-8

Weblinks

Commons: Fellatio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Fellatio – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. John H. Gagnon, William Simon: Sexual Conduct: The Social Sources of Human Sexuality, Aldine Transaction, 2005, Seite 64-65, ISBN 0-202-30664-X
  2. Margaret M. Stark, Martha Stark: A Physician's Guide to Clinical Forensic Medicine, Humana Press, 2000, Seiten 53-54, ISBN 0-89603-742-8
  3. Heide Funk, Karl Lenz: Sexualitäten: Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Juventa, 2005, Seiten 39-40, ISBN 3-7799-1373-9
  4. Aidshilfe Österreich: Frequently Asked Questions und Aidshilfe Dresden: Oralverkehr - Frauen, die Sex mit Männern haben
  5. Aidshilfe Schweiz: Oralsex – Verwöhnen mit dem Mund