Gleisbremse

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Die Gleisbremse ist eine mechanische Bremseinrichtung am Fuße des Ablaufberges in Rangierbahnhöfen, worin die Geschwindigkeit der ablaufenden Eisenbahngüterwagen reguliert wird.

Unterscheidung nach Funktion

Rampenbremsen sorgen bei großen Bahnhöfen (meistens bei mehr als etwa 40 - 48 Richtungsgleisen, in Anlagen mit russischer Rangiertechnik jedoch oft auch bei weniger Richtungsgleisen) für eine Vorabbremsung, damit die Talbremsen ihre Funktion erfüllen können.

Talbremsen verzögern Wagen vor einer Richtungsgleisgruppe, so dass der Abstand zum vorherlaufenden Wagen groß genug bleibt, damit die Weichen in der Lücke umlaufen können. Eine Talbremse versorgt etwa 6 bis 12 (in Europa meistens 8) anschließende Richtungsgleise.

Gefälleausgleichsbremsen oder Richtungsgleisbremsen sind kleinere Bremsen, die in sehr großer Zahl installiert werden, um den Ablauf von Wagen in einem konstanten Gefälle (z.B. bei Gefällebahnhöfen mit geneigten Richtungsgleisen oder bei Flachbahnhöfen mit Ausrollanlage in eben dieser) genau zu regeln.

Unterscheidung nach Bauart

Tal- und Rampenbremsen

elektrische Balkenbremse

Hemmschuhauswurfbremsen (nach dem früher wichtigsten Hersteller auch Büssingbremsen genannt) sind keine eigentlichen Gleisbremsen, sondern beenden das Abbremsen eines Wagens, indem der unterliegende Hemmschuh durch eine weichenähnliche Konstruktion seitlich in einen Fangkasten geworfen wird.

Balkenbremsen verzögern die Wagen, indem Bremsbalken mit Verschleißschuhen seitlich gegen die Räder gepresst werden. Man unterscheidet nach Antriebsart:

In einigen Ländern ist nur ein System und in anderen Ländern sind verschiedene Systeme in Gebrauch.

Bei manchen Bremsen können die Bremsbalken für die Überfahrt von Triebfahrzeugen abgesenkt werden.

Gummigleisbremsen lassen in Bremsstellung die ablaufenden Wagen über Gummikörper rollen, die durch Walkarbeit ihre Energie absorbieren. In Lösestellung bleiben die Gummibalken versenkt und die Wagen passieren die Bremse auf den Spurkränzen laufend.

Es gibt auch stationäre Wirbelstromgleisbremsen.

Gefälleausgleichsbremsen

Dowty-Retarder mit Rad

Schraubengleisbremsen sind drehbare Körper mit einer Schraubenwendel, an die der Spurkranz beim Überfahren anläuft. Die Energie wird in Drehung des Bremskörpers umgesetzt. Schraubenbremsen können durch Abklappen ein- und durch Wegklappen wieder ausgeschaltet werden.

Dowty-Retarder sind kolbenförmige Elemente, die beim Überfahren niedergedrückt werden und dadurch Energie absorbieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gleisbremsen sind sie nicht ausschaltbar, sondern immer wirksam. Schraubenbremsen und Dowty-Retarder wirken geschwindigkeitsabhängig, bremsen also umso stärker, je schneller der sie überfahrende Wagen ist. Sie bremsen ihn auf max. 1m pro Sekunde ab. Im Gegensatz zu anderen Gleisbremsenbauarten können die ablaufenden Waggons mit Dowty-Retardern je nach Bedarf nicht nur abgebremst, sondern auch beschleunigt werden.

Staffelgleisbremsen vereinigen mehrere Dowty-Retarder in einem abklappbaren Schwenkelement und sind damit ausschaltbar.

Siehe auch: Rangierbahnhöfe