„Innocence in Danger“ – Versionsunterschied

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=== Kritik ===
=== Kritik ===
Ende 2010 wurden unter anderem in Veröffentlichungen aus dem [[M. DuMont Schauberg|DuMont-Verlagshaus]] verschiedene Punkte der Vereinsaktivitäten kritisiert. So bemängelte die [[Frankfurter Rundschau]], dass der Verein weder durch die Veröffentlichung der Finanzen noch durch ein DZI-Spendensiegel eine seriöse Mittelverwendung belegen würde, kein Präventionskonzept verfolge und auch keine Beratungsstellen unterhalte. Der Fokus liege beim sexuellen Missbrauch im Internet und damit außerhalb der Familien, die als primäres Tatumfeld beim sexuellen Missbrauch von Kindern gelten.<ref>Matthias Thieme: ''[http://www.fr-online.de/politik/-serioese-vereine-legen-ihre-finanzen-offen-/-/1472596/4873972/-/index.html „Seriöse Vereine legen ihre Finanzen offen“]''. In: [[Frankfurter Rundschau]], 27. November 2010.</ref><ref>Matthias Thieme und Katja Tichomirowa: ''[http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html Stephanie zu Guttenbergs Verein – Im Spendensumpf]'' [[Frankfurter Rundschau]] vom 27. November 2010.</ref>
Ende 2010 äußerten sich mehrere Hilfsorganisationen in Veröffentlichungen des [[M. DuMont Schauberg|DuMont-Verlagshaus]]es kritisch über Innocence in Danger. Kritisiert wurde etwa, dass der Verein weder durch die Veröffentlichung der Finanzen noch durch ein DZI-Spendensiegel eine seriöse Mittelverwendung belegen würde, kein Präventionskonzept verfolge und auch keine Beratungsstellen unterhalte. Der Fokus liege beim sexuellen Missbrauch im Internet und damit außerhalb der Familien, die als primäres Tatumfeld beim sexuellen Missbrauch von Kindern gelten.<ref>Matthias Thieme: ''[http://www.fr-online.de/politik/-serioese-vereine-legen-ihre-finanzen-offen-/-/1472596/4873972/-/index.html „Seriöse Vereine legen ihre Finanzen offen“]''. In: [[Frankfurter Rundschau]], 27. November 2010.</ref><ref>Matthias Thieme und Katja Tichomirowa: ''[http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html Stephanie zu Guttenbergs Verein – Im Spendensumpf]'' [[Frankfurter Rundschau]] vom 27. November 2010.</ref>

So forderte der Geschäftsführer des [[Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen|Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen]] [[Burkhard Wilke]] von Innocence in Danger die "Offenlegung der Finanzen", wie man es von "seriösen Organisationen, die derart um Spenden werben, erwarte".<ref>http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html</ref> Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen vergibt das [[DZI Spenden-Siegel]], das für die nachgeprüfte, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder und damit für die Seriosität und Transparenz der geprüften Organisation verliehen wird.

Der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) Gerd Engels kritisiert, dass Innocence in Danger bisher nicht durch "praktische Arbeit" aufgefallen ist. Ebenso betont die Bundesgeschäftsführerin der evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Insa Schöningh, dass „kein herausragendes Präventionskonzept von ,Innocence in Danger‘ bekannt“ sei. Der Präsident des [[Deutscher Kinderschutzbund|Deutschen Kinderschutzbunds]] [[Heinz Hilgers]] wirft Innocence in Danger vor "von den wichtigen Problemen ab[zulenken]". So kritisiert er wie Engels und Schönigh, dass Innocence in Danger weder eine Beratungsstelle noch ein Kinderhaus betreibe und damit keine praktische Arbeit leiste. Gleichzeitig aber durch ihre Fokusierung auf Missbrauch im Internet die eigentlichen Problemfelder aus dem Blick verlieren. So gebe es nur "sehr wenige [Missbrauchsfälle im Internet] im Jahr" - während in Familien hingegen "bis zu 120.000 Kinder jährlich Opfer" durch Missbrauch werden. <ref>http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html</ref>

Die Mitglieder des [[Runder Tisch Sexueller Kindesmissbrauch|Runden Tisches gegen sexuellen Kindesmissbrauch der Bundesregierung]] zeigten sich „entsetzt über die Machenschaften“ von Innocence in Danger: „Wer minderjährige Missbrauchs-Opfer im Fernsehen präsentiert, der geht über Leichen.“ <ref>http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html</ref>
''Innocence in Danger'' reagierte auf die Vorwürfe der Intransparenz unter anderem mit der Ankündigung einer Strafanzeige gegen Journalisten sowie Redakteure des DuMont-Verlagshauses<ref>Innocence in Danger: ''[http://www.innocenceindanger.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Pressemitteilungen/PM_Stellungnahme_Innocence_in_Danger.pdf Pressemitteilung]''</ref> und kündigte die Offenlegung der Finanzen für das laufende und vergangene Jahr an.<ref>[http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/guttenbergs-frau-gibt-oeffentlichem-druck-nach-448995/ Spendenorganisationen: Guttenbergs Frau gibt öffentlichem Druck nach]'' [[Wirtschaftswoche]] vom 2. Dezember 2010</ref> Die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] bezeichnete die Veröffentlichungen aus dem DuMont-Verlag als eine Kampagne und führte aus, es sei eine von vielen gemeinnützigen Organisationen, die auf ein Spendensiegel verzichteten, darunter [[Greenpeace]] und die [[Deutsche Krebshilfe]].<ref name="faz">Melanie Mühl: ''[http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EEFD5175F3987497DAE7525ED8855E10D~ATpl~Ecommon~Scontent.html Man muss nur die richtige Frage stellen]''. In Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2010.</ref>
''Innocence in Danger'' reagierte auf die Vorwürfe der Intransparenz unter anderem mit der Ankündigung einer [[Strafanzeige]] gegen Journalisten sowie Redakteure des DuMont-Verlagshauses<ref>Innocence in Danger: ''[http://www.innocenceindanger.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Pressemitteilungen/PM_Stellungnahme_Innocence_in_Danger.pdf Pressemitteilung]''</ref> und kündigte die Offenlegung der Finanzen für das laufende und vergangene Jahr an.<ref>[http://www.wiwo.de/politik-weltwirtschaft/guttenbergs-frau-gibt-oeffentlichem-druck-nach-448995/ Spendenorganisationen: Guttenbergs Frau gibt öffentlichem Druck nach]'' [[Wirtschaftswoche]] vom 2. Dezember 2010</ref> Die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] bezeichnete die Veröffentlichungen aus dem DuMont-Verlag als eine Kampagne und führte aus, es sei eine von vielen gemeinnützigen Organisationen, die auf ein Spendensiegel verzichteten, darunter [[Greenpeace]] und die [[Deutsche Krebshilfe]].<ref name="faz">Melanie Mühl: ''[http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EEFD5175F3987497DAE7525ED8855E10D~ATpl~Ecommon~Scontent.html Man muss nur die richtige Frage stellen]''. In Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2010.</ref>


=== Schweizer Sektion ===
=== Schweizer Sektion ===

Version vom 27. Februar 2011, 03:48 Uhr

Logo von „Innocence in Danger“

Innocence in Danger (englisch für Unschuld in Gefahr) ist eine international operierende Nichtregierungsorganisation, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, insbesondere die Verbreitung von Kinderpornografie durch die Neuen Medien positioniert.

Geschichte

Während einer UNESCO-Konferenz in Paris schloss sich 1999 eine Gruppe Innocence en danger/Innocence in Danger zusammen, die sich 2000 als international ausgerichtete Organisation gründete. Die Aktivitäten erfolgen über nationale Vereine in der Schweiz, Deutschland, Kolumbien, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Die Organisation ist dem europäischen Dachverband European NGO Alliance for Child Safety Online angeschlossen.

Sitz

Die Organisation gibt auf ihrer Website an, ihren Sitz in der Schweiz zu haben und in Form einer Schweizer Stiftung unter eidgenössischer Aufsicht organisiert zu sein.[1] Laut Handelsregister besteht jedoch in der Schweiz keine solche Stiftung mehr. Die im Oktober 2003 bei der Anwaltskanzlei Etude Zellweger & Associes in Neuenburg eingetragene Stiftung Fondation Internationale Homayra et Patrick Sellier "Innocence en danger" wurde im November 2007 aufgelöst und auf Antrag der Schweizer Aufsichtsbehörden von Amtes wegen aus dem Handelsregister gelöscht.[2]

Deutsche Sektion

Im September 2003 wurde die deutsche Sektion Innocence in Danger e.V. gegründet. Die Zielsetzung dieser Sektion ist die Aufklärung und Prävention im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern mit Fokus auf das Internet. Dabei wird gefordert, dass die Themen in die Lehrpläne und die Lehrerausbildung aufgenommen werden.

Präsidentin der deutschen Sektion ist Stephanie zu Guttenberg, Geschäftsführerin ist Julia Freifrau von und zu Weiler.

Tätigkeit

Der gemeinnützige Verein unterhält ein Büro in Köln und eine Repräsentanz in Berlin, die sich in der Privatwohnung eines Vorstandsmitglied befindet. Mit Unterstützung der Aktion Mensch und der Auerbach Stiftung hat der Verein das Präventionsmodell „Smart user“ durchgeführt.[3]

Weiterhin betreibt er auch Lobbyarbeit für Internetsperren gegen kinderpornografische Inhalte.[4][5]

Kritik

Ende 2010 äußerten sich mehrere Hilfsorganisationen in Veröffentlichungen des DuMont-Verlagshauses kritisch über Innocence in Danger. Kritisiert wurde etwa, dass der Verein weder durch die Veröffentlichung der Finanzen noch durch ein DZI-Spendensiegel eine seriöse Mittelverwendung belegen würde, kein Präventionskonzept verfolge und auch keine Beratungsstellen unterhalte. Der Fokus liege beim sexuellen Missbrauch im Internet und damit außerhalb der Familien, die als primäres Tatumfeld beim sexuellen Missbrauch von Kindern gelten.[6][7]

So forderte der Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen Burkhard Wilke von Innocence in Danger die "Offenlegung der Finanzen", wie man es von "seriösen Organisationen, die derart um Spenden werben, erwarte".[8] Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen vergibt das DZI Spenden-Siegel, das für die nachgeprüfte, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder und damit für die Seriosität und Transparenz der geprüften Organisation verliehen wird.

Der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (BAJ) Gerd Engels kritisiert, dass Innocence in Danger bisher nicht durch "praktische Arbeit" aufgefallen ist. Ebenso betont die Bundesgeschäftsführerin der evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Insa Schöningh, dass „kein herausragendes Präventionskonzept von ,Innocence in Danger‘ bekannt“ sei. Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbunds Heinz Hilgers wirft Innocence in Danger vor "von den wichtigen Problemen ab[zulenken]". So kritisiert er wie Engels und Schönigh, dass Innocence in Danger weder eine Beratungsstelle noch ein Kinderhaus betreibe und damit keine praktische Arbeit leiste. Gleichzeitig aber durch ihre Fokusierung auf Missbrauch im Internet die eigentlichen Problemfelder aus dem Blick verlieren. So gebe es nur "sehr wenige [Missbrauchsfälle im Internet] im Jahr" - während in Familien hingegen "bis zu 120.000 Kinder jährlich Opfer" durch Missbrauch werden. [9]

Die Mitglieder des Runden Tisches gegen sexuellen Kindesmissbrauch der Bundesregierung zeigten sich „entsetzt über die Machenschaften“ von Innocence in Danger: „Wer minderjährige Missbrauchs-Opfer im Fernsehen präsentiert, der geht über Leichen.“ [10]

Innocence in Danger reagierte auf die Vorwürfe der Intransparenz unter anderem mit der Ankündigung einer Strafanzeige gegen Journalisten sowie Redakteure des DuMont-Verlagshauses[11] und kündigte die Offenlegung der Finanzen für das laufende und vergangene Jahr an.[12] Die FAZ bezeichnete die Veröffentlichungen aus dem DuMont-Verlag als eine Kampagne und führte aus, es sei eine von vielen gemeinnützigen Organisationen, die auf ein Spendensiegel verzichteten, darunter Greenpeace und die Deutsche Krebshilfe.[3]

Schweizer Sektion

In der Schweiz besteht seit Mai 2003 ein im Handelsregister eingetragener Verein Innocence en danger (Suisse). Der in Nyon mit c/o-Adresse Homayra Sellier eingetragene Verein wird von Homayra Sellier präsidiert.[13] Als Kontaktadresse des Vereins wird ein Postfach in Gstaad verwendet.[14] Als Zweck des Vereins ist im Handelsregister eingetragen: „Schutz und die Verteidigung von Kindern vor Ausbeutung jeglicher Art, denen die Kindern zum Opfer fallen, insbesondere über das Internet und alle Arten der Kommunikationstechnik“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Innocence in danger - Organisation
  2. Eintrag der ehemaligen «Fondation Internationale Homayra et Patrick Sellier "Innocence en danger"» im Handelsregister des Kantons Waadt
  3. a b Melanie Mühl: Man muss nur die richtige Frage stellen. In Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Dezember 2010.
  4. Die Freifrau gibt sich zugeknöpft Badische Zeitung vom 30. November 2010
  5. Heftiger Lobbybetrieb vor Anhörung zu Web-Sperren Heise vom 26. Mai 2009
  6. Matthias Thieme: „Seriöse Vereine legen ihre Finanzen offen“. In: Frankfurter Rundschau, 27. November 2010.
  7. Matthias Thieme und Katja Tichomirowa: Stephanie zu Guttenbergs Verein – Im Spendensumpf Frankfurter Rundschau vom 27. November 2010.
  8. http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html
  9. http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html
  10. http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html
  11. Innocence in Danger: Pressemitteilung
  12. Spendenorganisationen: Guttenbergs Frau gibt öffentlichem Druck nach Wirtschaftswoche vom 2. Dezember 2010
  13. Eintrag des Vereins «Innocence en danger (Suisse)» im Handelsregister des Kantons Waadt
  14. Innocence in danger – Switzerland