LibreOffice

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LibreOffice

LibreOffice 3.3 Start Center
LibreOffice 3.3 Start Center
Basisdaten

Maintainer The Document Foundation
Entwickler The Document Foundation
Erscheinungsjahr 25. Januar 2011[1], 28. September 2010[2]
Aktuelle Version 3.3.1
(23. Februar 2011)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X, Solaris, FreeBSD und andere Unix-Varianten
Programmiersprache C++, Java
Kategorie Office-Paket
Lizenz LGPL (Freie Software)
deutschsprachig ja
de.libreoffice.org

LibreOffice [ˈliːbrə ˈɒfɪs] ist ein freies Office-Paket aus einer Kombination verschiedener Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und zum Zeichnen. Ein Datenbankprogramm und ein Formeleditor sind ebenfalls enthalten. Das Paket steht unter Version 3 der GNU Lesser General Public License (LGPL).

The Document Foundation

Aus Unzufriedenheit mit der Unterstützung durch Oracle, das nach der Übernahme von Sun Microsystems zum neuen Hauptsponsor wurde, gründeten unabhängige Mitglieder der OpenOffice.org-Gemeinde im September 2010 die neue Document Foundation. LibreOffice stellt daher eine Abspaltung von OpenOffice.org dar. Ziel ist es, die Open-Source-Bürosuite losgelöst von kommerziellen Firmeninteressen zu entwickeln.

Inzwischen haben sich große Teile der OpenOffice.org-Community neu organisiert und LibreOffice zugewandt.[3] Auch einige Unternehmen im Umfeld der Open-Source-Gemeinde (Google, Canonical, Novell und Red Hat) haben LibreOffice ihre Unterstützung zugesagt.[4][5] Nachdem Oracle eine Beteiligung abgelehnt hat und angekündigt hat, OpenOffice.org wie bisher weiterzuführen, ist die Übertragung der Namensrechte an die Document Foundation und eine Zusammenführung von OpenOffice.org und LibreOffice unwahrscheinlich.[6][7]

Das Projekt

Das Projekt sieht sich als die legitime Fortführung des Projektes OpenOffice.org, welches in Ermangelung der Markenrechte den neuen Namen LibreOffice erhielt.[8] Die OpenOffice.org-Abspaltungen Go-oo ist in LibreOffice aufgegangen,[9] BrOffice.org stellt dem Projekt große Teile seiner Ressourcen zur Verfügung.[10]

Während beim Start des Projekts im September 2010 20 Personen an der Entwicklung von LibreOffice arbeiteten, ist diese Zahl bei der Veröffentlichung der stabilen Version 3.3 bereits auf über 100 gestiegen.[11] Die Mehrzahl der Entwickler ist ehrenamtlich für das Projekt tätig, einige der im Projekt engagierten Unternehmen richten aber auch Mitarbeiterteams ein, die die LibreOffice-Entwicklung vorantreiben sollen.[12][13]

Mit Veröffentlichung von Ubuntu 11.04 Natty Narwhal wird die Linux-Distribution auf LibreOffice als Office-Paket setzen.[14] Novell hat angekündigt, dies bei OpenSUSE 11.4 ebenfalls zu tun.[15]

Entwicklungsgeschichte

LibreOffice knüpft bei der Vergabe seiner Versionsnummern direkt an OpenOffice.org an. Die erste stabile Veröffentlichung von LibreOffice lautete daher 3.3 und wird vom Projekt als Nachfolger von OpenOffice.org 3.2 betrachtet. Bereits zum Start der Stiftung am 27. September 2010 gab es dazu die erste Beta-Version 3.2.99.1,[6] welche laut Angaben der Stiftung in der ersten Woche 80.000 Mal heruntergeladen wurde.[16]

Version Veröffentlichung Anmerkungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.3.0 Beta 1 Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort Erste Veröffentlichung von LibreOffice und erste öffentliche Test- und Vorschauversion von LibreOffice 3.3;[6] Beta 2 folgte am 15. Oktober 2010,[17] Beta 3 am 18. November 2010.[18]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.3.0 RC 1 Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort Erster Freigabekandidat von LibreOffice 3.3;[10] RC 2 folgte am 23. Dezember 2010,[19] RC 3 am 13. Januar 2011[20] und RC 4 am 20. Januar 2011.[21]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.3.0 Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort Die erste stabile Veröffentlichung von LibreOffice, Version 3.3, basiert auf OpenOffice.org 3.3. Neben den Neuerungen von OpenOffice.org 3.3 erhielt LibreOffice weitere Neuerungen die im entsprechenden Unterabschnitt näher beschrieben sind.[22]
Aktuelle Version: 3.3.1 Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort Erstes Stabilitätsupdate von LibreOffice 3.3 mit neuen Dokumentenicons, aktualisierter Übersetzung und verschiedenen Fehlerkorrekturen.[23] Der Veröffentlichung gingen die Freigabekandidaten RC 1 vom 11. Februar 2011 und RC 2 vom 18. Februar 2011 voraus.
Legende:
Alte Version
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version

LibreOffice 3.3

LibreOffice 3.3 Writer

LibreOffice 3.3 basiert auf OpenOffice.org 3.3, dessen Codebasis gesichtet und überarbeitet wurde. Die Import-, Öffnen- und Speicherfunktionen wurden verbessert, so ist nun in allen Programmen des Office-Pakets der Import von PDF-Dokumenten sowie das Öffnen und Speichern von Dokumenten als einzelnes XML-Dokument möglich. Der Druckdialog wurde überarbeitet und soll dem Benutzer einen übersichtlicheren und schnelleren Zugriff auf die wesentlichsten Funktionen bieten. Auf Linux-Systemen ist das Java Media Framework zum Abspielen von Musik und Filmen nicht mehr erforderlich.

Writer hat eine überarbeitete Funktion zur Autokorrektur erhalten und Titelseiten lassen sich mit Hilfe eines neuen Dialogs leichter verwalten. Der Navigator, mit dessen Hilfe die Struktur größerer Dokumente schneller und leichter nachvollzogen werden kann, wurde überarbeitet. Die Such- und die Statistikfunktionen wurden im Detail verbessert. In Microsoft Word-Dokumenten lassen sich nun Formulare einfügen und in Lotus Word Pro erstellte Dokumente können importiert werden. Der Export von Dokumenten ins RTF-Format wurde deutlich verbessert.

In Calc lässt sich der Vorschlag der Autovervollständigung nun mit dem Drücken der Tabulatortaste bestätigen, wodurch der Cursor in die nächste Zelle springt. Mittels Tastenkombination ist auch der Zugriff auf alternative Vorschläge der Autovervollständigung möglich. Generell wurde die Möglichkeit überarbeitet, Tastenkürzel zu verwenden. So ist nun beispielsweise die Navigation in Formeln mittels Tastenkombinationen möglich. Das Öffnen von Tabellenblättern wurde generell beschleunigt.

Impress und Draw können nun mit Grafiken im SVG-Format umgehen. Das Öffnen von Microsoft PowerPoint-Dokumenten in Impress wurde beschleunigt und die Handhabung von Folien-Layouts verbessert.

Zusätzlich sind alle Neuerungen von OpenOffice.org 3.3 auch in LibreOffice 3.3 enthalten.[22] Dies gilt auch für die im Rahmen von Go-oo entwickelten Verbesserungen.[9]

Zukunft

Das zukünftige Hauptaugenmerk des Projekts liegt auf der Überarbeitung von Calc, das eine neue Engine (Codename Ixion) erhalten soll, die bessere Performance und Unterstützung für VBA-Makros und Datenbanken bieten soll. Bei Writer soll ein stärkeres Augenmerk auf Dokumentlayouts gelegt und Impress um neue Slideshow-Elemente erweitert werden. Darüber hinaus soll die Kompatibilität zu Microsoft Office verbessert und die Abhängigkeit von Java reduziert werden.[24][25] Ähnlich dem Renaissance-Projekt von OpenOffice.org plant auch LibreOffice die Bedienoberfläche des Office-Pakets komplett zu überarbeiten. Zunächst soll sich die Entwicklung hierbei auf Impress konzentrieren.[26]

Portable Ausgabe

LibreOffice erfordert unter Microsoft Windows im Normalfall eine Installation auf dem Zielsystem, was den rechnerübergreifenden Einsatz mit Wechseldatenträgern (beispielsweise USB-Sticks oder Speicherkarten) erschwert. Mit Hilfe einer portablen Ausgabe ist es möglich, das Office-Paket auch ohne Installation und unter Beibehaltung der Programmeinstellungen zu verwenden. Die offizielle portable Ausgabe wurde auch bereits in das Projekt PortableApps aufgenommen. Nach dem Entpacken auf dem Wechseldatenträger kann LibreOffice mit dem vollen Funktionsumfang verwendet werden; alle Anwendungsdaten wie Programmeinstellungen werden ebenfalls auf dem Wechseldatenträger gespeichert, wodurch keinerlei Daten auf dem System verbleiben.[27]

Weblinks

Commons: LibreOffice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.osnews.com.
  2. wiki.documentfoundation.org.
  3. Andreas Proschofsky: OpenOffice.org-Spaltung: „Es ist falsch Oracle die Schuld zu geben“. derStandard.at, 16. November 2010, abgerufen am 20. November 2010.
  4. Barry Collins: OpenOffice group breaks away from Oracle. In: PC Pro. Dennis Publishing Limited, 29. September 2010, abgerufen am 29. September 2010 (englisch).
  5. Dieter Brors: OpenOffice wird zu LibreOffice: Die OpenOffice-Community löst sich von Oracle. Heise Online, 28. September 2010, abgerufen am 28. September 2010.
  6. a b c OpenOffice.org Community announces The Document Foundation. The Document Foundation, 28. September 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010 (englisch).
  7. Oliver Diedrich: Oracle macht bei LibreOffice nicht mit. Heise Online, 5. Oktober 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010.
  8. Jörg Thoma: LibreOffice: Oracle erteilt dem Communityprojekt eine Absage. Golem.de, 6. Oktober 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  9. a b The Document Foundation: Frequently Asked Questions (FAQ). The Document Foundation, abgerufen am 8. Oktober 2010 (englisch).
  10. a b Jörg Thoma: Openoffice.org: Libreoffice 3.3 fast fertig. Golem.de, 6. Dezember 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  11. Ingo Pakalski: LibreOffice 3.3: Erste stabile Version des Openoffice.org-Ablegers. Über 100 Entwickler arbeiten an Libreoffice. Golem.de, 25. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011: „Nach Angaben der Document Foundation arbeiten derzeit mehr als 100 Entwickler für Libreoffice. Zum Start im September 2010 waren es nur 20.“
  12. A warm welcome to Canonical. The Document Foundation, 21. Februar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch).
  13. Oliver Diedrich: Canonical unterstützt LibreOffice. Heise online, 22. Februar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011.
  14. Jörg Thoma: Büropaket: Ubuntu wechselt zu Libreoffice. Golem.de, 5. Januar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011.
  15. Andrea Müller: Dritter Milestone von OpenSuse 11.4 mit LibreOffice. Heise online, 12. November 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  16. Jörg Thoma: LibreOffice: Document-Foundation veröffentlicht erste Zahlen. Golem.de, 6. Oktober 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  17. Jens Ihlenfeld: Document Foundation: Zweite Beta des Openoffice.org-Forks Libreoffice. Golem.de, 15. Oktober 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  18. Jens Ihlenfeld: Openoffice.org Fork: Libreoffice 3.3 Beta 3 veröffentlicht. Golem.de, 18. November 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  19. Jens Ihlenfeld: Openoffice.org Fork: Zweiter Release Candidate von Libreoffice 3.3 erschienen. Golem.de, 23. Dezember 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  20. Jens Ihlenfeld: Freie Office-Suite: Libreoffice 3.3 RC 3 veröffentlicht. Golem.de, 13. Januar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011.
  21. Jens Ihlenfeld: Office-Suite: Vierter Release Candidate von Libreoffice 3.3. Golem.de, 21. Januar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011.
  22. a b Ingo Pakalski: LibreOffice 3.3: Erste stabile Version des Openoffice.org-Ablegers. Golem.de, 25. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011 (Einzelnachweis bezieht sich auf den gesamten Abschnitt).
  23. Dieter Brors: LibreOffice 3.3.1 veröffentlicht. Heise online, 23. Februar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011.
  24. Jörg Thoma: Libreoffice: Erste Pläne für die freie Office-Suite. Golem.de, 10. November 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  25. Florian Effenberger: TDF offers preview of future product and technology developments. The Document Foundation, 10. November 2010, abgerufen am 20. November 2010 (englisch).
  26. Jörg Thoma: Libreoffice: Büropaket will sich neu kostümieren. Golem.de, 22. November 2010, abgerufen am 23. Februar 2011.
  27. Ingo Pakalski: LibreOffice 3.3: Portable Version für USB-Sticks ist fertig. Golem.de, 27. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011.