„Max Frisch“ – Versionsunterschied

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Von Februar bis Oktober 1933 erfüllte Frisch sich den Wunsch einer ausgedehnten Auslandsreise, die er durch während der Reise verfasste [[Feuilleton]]beiträge finanzierte. So berichtete er unter anderem für die NZZ von der [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1933|Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag]]. Weitere Stationen waren [[Budapest]], [[Belgrad]], [[Sarajevo]], [[Dubrovnik]], [[Zagreb]], [[Istanbul]], [[Athen]], [[Bari]] und [[Rom]]. Aus den Erlebnissen dieser Reise entstand Frischs erster Roman ''Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt'', der 1934 erschien. Die Romanfigur Jürg Reinhart ist hierin ein alter ego Frischs, der im Zuge einer [[Balkanhalbinsel|Balkan]]-Reise versucht, seine Position im Leben zu bestimmen. Hierbei kommt er zu dem Schluss, sich nur durch eine „männliche Tat“ seiner Reife vergewissern zu können und vollzieht diese, indem er der todkranken Tochter seiner Pensionswirtin [[Sterbehilfe]] gewährt. Den Bedeutungswandel, den der Begriff [[Geschichte der Euthanasie|„Euthanasie“]] wenige Jahre später durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] erfahren würde, vermochte Frisch zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.
Von Februar bis Oktober 1933 erfüllte Frisch sich den Wunsch einer ausgedehnten Auslandsreise, die er durch während der Reise verfasste [[Feuilleton]]beiträge finanzierte. So berichtete er unter anderem für die NZZ von der [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1933|Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag]]. Weitere Stationen waren [[Budapest]], [[Belgrad]], [[Sarajevo]], [[Dubrovnik]], [[Zagreb]], [[Istanbul]], [[Athen]], [[Bari]] und [[Rom]]. Aus den Erlebnissen dieser Reise entstand Frischs erster Roman ''Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt'', der 1934 erschien. Die Romanfigur Jürg Reinhart ist hierin ein alter ego Frischs, der im Zuge einer [[Balkanhalbinsel|Balkan]]-Reise versucht, seine Position im Leben zu bestimmen. Hierbei kommt er zu dem Schluss, sich nur durch eine „männliche Tat“ seiner Reife vergewissern zu können und vollzieht diese, indem er der todkranken Tochter seiner Pensionswirtin [[Sterbehilfe]] gewährt. Den Bedeutungswandel, den der Begriff [[Geschichte der Euthanasie|„Euthanasie“]] wenige Jahre später durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] erfahren würde, vermochte Frisch zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.


Im Sommersemester 1934 lernte Frisch die drei Jahre jüngere Käte Rubensohn kennen, mit der er seine erste ernsthafte Liebesbeziehung einging. Als [[Jude|Jüdin]] war Rubensohn aus [[Berlin]] emigriert, um weiter studieren zu können. Als Frisch 1935 zum ersten Mal ins [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] reiste, bezog er in seinem ''Kleinen Tagebuch einer deutschen Reise'' kritisch Stellung gegenüber dem [[Antisemitismus]], äußerte sich jedoch bewundernd über die „rassekundliche“ Ausstellung ''Wunder des Lebens''.<ref>Lioba Waleczek: ''Max Frisch.'' Seite 39.</ref> Frisch wusste die Folgen des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren noch nicht abzuschätzen und konnte seine unpolitischen ersten Romane problemlos bei der [[Deutsche Verlags-Anstalt|Deutschen Verlags-Anstalt]] veröffentlichen, die der nationalsozialistischen Zensur unterlag. Erst im Laufe der 1940er Jahre begann Frisch, ein kritisches politisches Bewusstsein zu entwickeln. Diese zögerliche Entwicklung wird heute zum Teil durch das konservative Klima an der Universität Zürich erklärt, an der einzelne Professoren sogar Sympathien für [[Adolf Hitler|Hitler]] und [[Benito Mussolini|Mussolini]] pflegten.<ref>Lioba Waleczek: ''Max Frisch.'' Seite 23.</ref> Dass Frisch solche Sympathien fremd waren, erklärte er später selbstkritisch mit seiner Liebe zu Käte Rubensohn.<ref>In einem Interview vom 1978 sagte Frisch: „Falling in love with a Jewish girl in Berlin before the war saved me, or made it impossible for me, to embrace Hitler or any form of fascism.“ Deutsch: „Dass ich mich in Berlin vor dem Krieg in ein jüdisches Mädchen verliebt hatte, hat mich davor bewahrt, oder es mir unmöglich gemacht, Hitler oder jegliche Art des Faschismus zu begrüßen.“ Zitiert nach: Alexander Stephan: ''Max Frisch.'' In [[Heinz Ludwig Arnold]] (Hrsg.): ''[[Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur]]'' 11. Nachlieferung, [[Edition text+kritik]], Stand 1992</ref> Die Beziehung zu ihr zerbrach 1939, nachdem sie einen Heiratsantrag abgelehnt hatte.
Im Sommersemester 1934 lernte Frisch die drei Jahre jüngere Käte Rubensohn kennen, mit der er seine erste ernsthafte Liebesbeziehung einging. Als [[Juden in Deutschland|deutsche Jüdin]] war Rubensohn aus [[Berlin]] emigriert, um weiter studieren zu können. Als Frisch 1935 zum ersten Mal ins [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] reiste, bezog er in seinem ''Kleinen Tagebuch einer deutschen Reise'' kritisch Stellung gegenüber dem [[Antisemitismus]], äußerte sich jedoch bewundernd über die „rassekundliche“ Ausstellung ''Wunder des Lebens'' von [[Herbert Bayer]].<ref>Lioba Waleczek: ''Max Frisch.'' Seite 39.</ref> Frisch wusste die Folgen des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren noch nicht abzuschätzen und konnte seine unpolitischen ersten Romane problemlos bei der [[Deutsche Verlags-Anstalt|Deutschen Verlags-Anstalt]] veröffentlichen, die der nationalsozialistischen Zensur unterlag. Erst im Laufe der 1940er Jahre begann Frisch, ein kritisches politisches Bewusstsein zu entwickeln. Diese zögerliche Entwicklung wird heute zum Teil durch das konservative Klima an der Universität Zürich erklärt, an der einzelne Professoren sogar Sympathien für [[Adolf Hitler|Hitler]] und [[Benito Mussolini|Mussolini]] pflegten.<ref>Lioba Waleczek: ''Max Frisch.'' Seite 23.</ref> Dass Frisch solche Sympathien fremd waren, erklärte er später selbstkritisch mit seiner Liebe zu Käte Rubensohn.<ref>In einem Interview vom 1978 sagte Frisch: „Falling in love with a Jewish girl in Berlin before the war saved me, or made it impossible for me, to embrace Hitler or any form of fascism.“ Deutsch: „Dass ich mich in Berlin vor dem Krieg in ein jüdisches Mädchen verliebt hatte, hat mich davor bewahrt, oder es mir unmöglich gemacht, Hitler oder jegliche Art des Faschismus zu begrüßen.“ Zitiert nach: Alexander Stephan: ''Max Frisch.'' In [[Heinz Ludwig Arnold]] (Hrsg.): ''[[Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur]]'' 11. Nachlieferung, [[Edition text+kritik]], Stand 1992</ref> Die Beziehung zu ihr zerbrach 1939, nachdem sie einen Heiratsantrag abgelehnt hatte.


=== Zweites Studium und Arbeit als Architekt ===
=== Zweites Studium und Arbeit als Architekt ===

Version vom 23. März 2009, 23:41 Uhr

Max Frisch (* 15. Mai 1911 in Zürich; † 4. April 1991 ebenda) war ein Schweizer Architekt und Schriftsteller. Er gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern der Nachkriegszeit.

Leben

Elternhaus und Studium der Germanistik

Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zürich als zweiter Sohn des Architekten Franz Bruno Frisch und dessen Frau Karolina Bettina Frisch (geb. Wildermuth) geboren. Er hatte eine Halbschwester aus der ersten Ehe des Vaters, Emma Elisabeth (1899-1972) und einen acht Jahre älteren Bruder (1903-1978), der nach dem Vater Franz hieß. Die Familie lebte in einfachen Verhältnissen und die finanzielle Lage verschärfte sich, als der Vater während des ersten Weltkriegs seine Anstellung verlor. Frisch hatte kaum eine emotionale Beziehung zum Vater, stand seiner Mutter dagegen sehr nah. Während seiner Zeit als Gymnasiast (1924-1930) schrieb Frisch erste Stücke, die er erfolglos zur Aufführung zu bringen versuchte und später vernichtete. Am Gymnasium lernte er darüber hinaus Werner Coninx kennen, dessen Vater einen Verlag besaß und dessen Kenntnisse über Literatur und Philosophie Frisch im Laufe ihrer langjährigen Freundschaft zahlreiche Impulse gaben.

Dem Wunsch seiner Eltern gemäß, die ihren Kindern ein Studium nach freier Wahl ermöglichen wollten, begann Frisch im Wintersemester 1930/31 ein Germanistik-Studium an der Universität Zürich. Auf der einen Seite traf Frisch hier auf Professoren, die ihn beeindruckten und ihm Kontakte zu Verlagen und Zeitungen vermitteln konnten, darunter Robert Faesi, Schriftsteller und Professor für neuere und schweizerische Literatur, und den Romanisten Theophil Spoerri. Auf der anderen Seite stellte er fest, dass der akademische Lehrplan ihm nicht das solide schriftstellerische Handwerkszeug vermitteln konnte, das er sich von dem Studium erhofft hatte. Im Nebenfach belegte Frisch Forensische Psychologie, von der er sich tiefere Einsichten in den Kern menschlicher Existenz versprach.

Arbeit als Journalist

Frischs erster Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) stammt aus dem Mai 1931. Als im März 1932 sein Vater starb, konzentrierte Frisch sich zunehmend auf die journalistische Arbeit, um sich und seiner Mutter ein Auskommen zu sichern. Dieser Schritt ist Thema des im April 1932 entstandenen Essays Was bin ich?, der als eigentlicher Auftakt seiner freiberuflichen Tätigkeit gilt und bereits ein Grundproblem des gesamten späteren Werks zu erkennen gibt. Neben seiner Arbeit für verschiedene Zeitungen belegte Frisch bis 1934 weiterhin Kurse an der Universität. Die über 100 in dieser Zeit entstandenen Arbeiten sind unpolitisch und konzentrieren sich auf autobiographische Selbsterforschung und die Verarbeitung privater Erlebnisse, etwa der Trennung von der 18-jährigen Schauspielerin Else Schebesta, in die Frisch sich verliebt hatte. Nur wenige dieser Texte wurden später in die Werksausgabe aufgenommen. Schon während ihrer Entstehung hatte der Autor selbst bisweilen den Eindruck, dass die Selbstreflexion überhand nehme und versuchte sich durch körperliche Arbeit abzulenken, etwa im Rahmen einer studentischen Arbeitskolonie im Straßenbau 1932.

Von Februar bis Oktober 1933 erfüllte Frisch sich den Wunsch einer ausgedehnten Auslandsreise, die er durch während der Reise verfasste Feuilletonbeiträge finanzierte. So berichtete er unter anderem für die NZZ von der Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag. Weitere Stationen waren Budapest, Belgrad, Sarajevo, Dubrovnik, Zagreb, Istanbul, Athen, Bari und Rom. Aus den Erlebnissen dieser Reise entstand Frischs erster Roman Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt, der 1934 erschien. Die Romanfigur Jürg Reinhart ist hierin ein alter ego Frischs, der im Zuge einer Balkan-Reise versucht, seine Position im Leben zu bestimmen. Hierbei kommt er zu dem Schluss, sich nur durch eine „männliche Tat“ seiner Reife vergewissern zu können und vollzieht diese, indem er der todkranken Tochter seiner Pensionswirtin Sterbehilfe gewährt. Den Bedeutungswandel, den der Begriff „Euthanasie“ wenige Jahre später durch die Nationalsozialisten erfahren würde, vermochte Frisch zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.

Im Sommersemester 1934 lernte Frisch die drei Jahre jüngere Käte Rubensohn kennen, mit der er seine erste ernsthafte Liebesbeziehung einging. Als deutsche Jüdin war Rubensohn aus Berlin emigriert, um weiter studieren zu können. Als Frisch 1935 zum ersten Mal ins Deutsche Reich reiste, bezog er in seinem Kleinen Tagebuch einer deutschen Reise kritisch Stellung gegenüber dem Antisemitismus, äußerte sich jedoch bewundernd über die „rassekundliche“ Ausstellung Wunder des Lebens von Herbert Bayer.[1] Frisch wusste die Folgen des Nationalsozialismus in den 1930er Jahren noch nicht abzuschätzen und konnte seine unpolitischen ersten Romane problemlos bei der Deutschen Verlags-Anstalt veröffentlichen, die der nationalsozialistischen Zensur unterlag. Erst im Laufe der 1940er Jahre begann Frisch, ein kritisches politisches Bewusstsein zu entwickeln. Diese zögerliche Entwicklung wird heute zum Teil durch das konservative Klima an der Universität Zürich erklärt, an der einzelne Professoren sogar Sympathien für Hitler und Mussolini pflegten.[2] Dass Frisch solche Sympathien fremd waren, erklärte er später selbstkritisch mit seiner Liebe zu Käte Rubensohn.[3] Die Beziehung zu ihr zerbrach 1939, nachdem sie einen Heiratsantrag abgelehnt hatte.

Zweites Studium und Arbeit als Architekt

1937 erschien Frischs zweiter Roman, Antwort aus der Stille, über den er später vernichtend urteilte. Er greift das Thema der „männlichen Tat“ auf, bezieht nun aber ausdrücklich Stellung für einen bürgerlichen Lebensentwurf. Aus dieser Haltung zog Frisch nun die Konsequenz: Er ließ die Berufsbezeichnung „Schriftsteller“ aus seinem Pass löschen, verbrannte alle bisherigen Schriften und begann, mit einem Stipendium seines Freunds Werner Coninx ausgestattet, 1936 ein Studium in Architektur.

Frischs Vorsatz das Schreiben aufzugeben, wurde jedoch bereits 1938 durch den Gewinn des Conrad-Ferdinand-Meyer-Preises konterkariert, der mit immerhin 3000 Schweizer Franken dotiert war: Sein Jahresstipendium betrug zu diesem Zeitpunkt 4000 Franken. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde Frisch Kanonier der Schweizer Armee und leistete bis 1945 insgesamt 650 Aktivdiensttage. Während dieser Zeit begann er wieder zu schreiben und veröffentlichte seine Notizen 1939 unter dem Titel Aus dem Tagebuch eines Soldaten in der Zeitschrift Atlantis (im Folgejahr auch als Buch unter dem Titel Blätter aus dem Brotsack). In ihm kommt eine weitgehend unkritische Haltung zum Soldatenleben und der Stellung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg zum Ausdruck, die Frisch 1974 in seinem Dienstbüchlein aufarbeitet und revidiert.

An der ETH Zürich hörte er Architektur bei William Dunkel, wie seinerzeit auch Justus Dahinden und Alberto Camenzind. Nach dem Diplom im Sommer 1940 bot Dunkel Frisch eine feste Stelle in seinem Büro an, so dass dieser Ende 1940 die erste eigene Wohnung beziehen konnte. In Dunkels Atelier lernte Frisch auch die Architektin Gertrude Anna Constanze von Meyenburg kennen, die er am 30. Juli 1942 heiratete. Mit ihr hatte er zwei Töchter (Ursula, *1943 und Charlotte, *1949) sowie einen Sohn (Hans Peter, *1944). 1942 gewann Frisch darüber hinaus den mit 3000 Schweizer Franken dotierten Architekturwettbewerb der Stadt Zürich für den Bau des Freibad Letzigraben (umgangssprachlich auch Letzibad oder Max-Frisch-Bad genannt). Er eröffnete daraufhin sein eigenes Architekturbüro und beschäftigte zeitweise zwei Zeichner. Wegen kriegsbedingter Materialknappheit konnte der Bau jedoch erst 1947 beginnen. Das 1949 eröffnete Bad blieb der einzige größere Bau Frischs, steht heute unter Denkmalschutz und wurde 2006-07 im Zuge einer Totalsanierung wieder weitgehend in den Originalzustand gebracht.

Arbeiten für das Theater

Frisch besuchte schon während des Studiums regelmäßig Vorstellungen am Schauspielhaus Zürich, das in der Zeit des Nationalsozialismus deutsche Exilanten aufnahm und ein hochkarätiges Programm bot. Sein Direktor Kurt Hirschfeld ermutigte Frisch 1943 zu Arbeiten für das Theater und bot ihm Unterstützung bei deren Umsetzung an. In seinem ersten Stück Santa Cruz (1944, Uraufführung 1946), stellte der gerade verheiratete Frisch die Frage, wie sich Träume und Sehnsüchte des Einzelnen mit dem Eheleben vereinbaren lassen. Schon in dem 1943 veröffentlichten Roman J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen hatte er die Unvereinbarkeit von künstlerischer und bürgerlicher Existenz betont und dabei, in Weiterentwicklung des Protagonisten seines ersten Romans, eine misslingende Liebesbeziehung des Malers Jürg Reinhart geschildert. Im Prosatext Bin oder Die Reise nach Peking griff er die Problematik 1945 nochmals auf.

Die beiden folgenden Theaterstücke stehen unter dem Eindruck des Kriegs: Nun singen sie wieder (1945) wirft die Frage nach der persönlichen Schuld von Soldaten auf, die unmenschliche Befehle ausführen, und behandelt sie aus subjektiver Perspektive der Betroffenen. Das Stück vermeidet undifferenzierte Wertungen und wurde 1946/47 auch auf deutschen Bühnen gespielt. Die NZZ warf Frisch hingegen auf der Titelseite vor, den Terror des Nationalsozialismus zu „verbrämen“ und weigerte sich, eine Erwiderung des Autors abzudrucken. Die Chinesische Mauer (1946) setzt sich mit der Möglichkeit auseinander, dass die Menschheit sich mittels der gerade erfundenen Atombombe selbst ausrotten könnte. Das Stück sorgte für öffentliche Diskussion, ist heute im Vergleich zu Friedrich Dürrenmatts Die Physiker (1962) und Heinar Kipphardts In der Sache J. Robert Oppenheimer (1964) jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten.

Die Zusammenarbeit mit Hirschfeld ermöglichte Frisch Bekanntschaften, die ihn wesentlich beeinflussten: So lernte er 1946 Carl Zuckmayer kennen und 1947 den jungen Friedrich Dürrenmatt, mit dem ihn trotz Differenzen im künstlerischen Selbstverständnis eine langjährige Freundschaft verband. Im gleichen Jahr traf Frisch Bertolt Brecht, dessen Arbeit er bewunderte und mit dem er sich nun regelmäßig über künstlerische Fragen austauschte. Brecht ermunterte Frisch zu weiteren Stücken und wies ihn auf die gesellschaftliche Verantwortung des Künstlers hin. Obwohl Brechts Einfluss in Frischs kunsttheoretischen Ansichten und einigen praktischen Arbeiten erkennbar ist, zählt Frisch nicht zu den Schülern Brechts.[4] Er bewahrte sich eine eigenständige Position, die insbesondere durch Skepsis gegenüber der traditionellen politischen Lagerbildung gekennzeichnet war. Dies kommt besonders in dem Stück Als der Krieg zu Ende war zum Ausdruck, in dem Frisch Augenzeugenberichte über die Rote Armee als Besatzungsmacht verarbeitet.

Im April 1946 reiste Frisch zusammen mit Hirschfeld ins Nachkriegsdeutschland. Im August 1948 besuchte er einen internationalen Friedenskongress in Breslau, zu dem zahlreiche Intellektuelle eingeladen waren, die zur politischen Vermittlung zwischen Ost und West beitragen sollten. Da die Gastgeber den Kongress jedoch als Propagandaplattform missbrauchten und kaum einen Austausch zwischen den Gästen stattfand, reiste Frisch vorzeitig nach Warschau weiter, um in seinen Notizheften weiter eigenständige Eindrücke zu sammeln. Dennoch unterstellte ihm die NZZ nach seiner Rückkehr Sympathien mit dem Kommunismus und weigerte sich wiederum, eine Gegendarstellung abzudrucken, so dass Frisch die Zusammenarbeit mit der Zeitung aufkündigte.

Durchbruch als Romancier und freier Schriftsteller

Aus den etwa 130 Notizheften, die Frisch in der Nachkriegszeit anlegte, ging 1947 zunächst das literarische Tagebuch mit Marion hervor. Peter Suhrkamp ermutigte Frisch, das Konzept weiter auszubauen, und gab durch persönliche Rückmeldung zu den Texten konkrete Anregungen. 1950 erschien im neu gegründeten Suhrkamp Verlag das Tagebuch 1946-1949, ein Mosaik aus Reiseberichten und autobiographischen Betrachtungen, politischen und literaturtheoretischen Essays, sowie literarischen Skizzen, die Frischs Dramen und wesentliche Motive seines erzählerischen Schaffens des kommenden Jahrzehnts vorwegnahmen. Kritiker bescheinigten dem Werk, dass es der Gattung des literarischen Tagebuchs neue Impulse gebe, und seinem Autor, den „Anschluss ans europäische Niveau“ gefunden zu haben.[5] Der kommerzielle Erfolg setzte jedoch erst mit der Neuauflage 1958 ein.

1951 folgte das im Tagebuch bereits skizzierte Drama Graf Öderland um einen Staatsanwalt, der vom bürgerlichen Leben gelangweilt ist und sich auf die Suche nach absoluter Freiheit begibt, wobei er mit einer Axt jeden ermordet, der sich diesem Ziel in den Weg stellt. Öderland endet als Anführer einer revolutionären Freiheitsbewegung und erhält durch diese Position Macht und Verantwortung, die ihn ebenso unfrei machen, wie er es zu Beginn des Stücks war. Das Drama wurde bei Publikum und Kritik zu einem klaren Misserfolg, es wurde vielfach als Ideologiekritik missverstanden oder als nihilistisch verurteilt. Frisch hingegen betrachtete Graf Öderland als eines seiner bedeutendsten Werke und arbeitete es für weitere Aufführungen 1956 und 1961 um, ohne damit eine wesentlich beifälligere Rezeption zu erreichen.

Mit einem Stipendium der Rockefeller-Stiftung ausgestattet bereiste Frisch zwischen April 1951 und Mai 1952 die USA und Mexiko. Während dieser Zeit arbeitete er unter dem Titel Was macht ihr mit der Liebe an einem Vorgänger des späteren Romans Stiller sowie an dem Theaterstück Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie, das im Mai 1953 zeitgleich in Zürich und Berlin uraufgeführt wurde. In diesem Stück kehrt er zur Thematik des Widerstreits zwischen ehelichen Pflichten und intellektuellen Interessen zurück: Die Hauptfigur des Stücks ist ein parodierter Don Juan, der sich in erster Linie für geometrische Studien und das Schachspiel interessiert und Frauen daher nur einen episodischen Platz in seinem Leben einräumt. Nachdem sein gefühlloses Verhalten zahlreiche Tote gefordert hat, verliebt er sich jedoch in eine frühere Prostituierte und erwartet von ihr ein Kind.

1954 erschien Frischs Roman Stiller, dessen Protagonist Anatol Ludwig Stiller zunächst behauptet, ein anderer zu sein, im Zuge eines Gerichtsverfahrens jedoch gezwungen wird, seine ursprüngliche Identität als Schweizer Bildhauer wieder anzuerkennen. Bis zu ihrem Tod lebt er daraufhin wieder mit der Ehefrau zusammen, die er in seinem früheren Leben verlassen hatte. Der Roman, der Elemente des Kriminalromans mit einem authentisch wirkenden, tagebuchartigen Erzählstil verbindet, wurde zu einem kommerziellen Erfolg und brachte Frisch eine breite Anerkennung als Schriftsteller ein. Zugleich lobte die Kritik die komplexe Konstruktion und Perspektivik sowie die Verbindung von philosophischen Einsichten mit autobiographischen Erfahrungen. Die These der Unvereinbarkeit von Kunst und Familie tauchte auch im Stiller wieder auf. Nach dessen Erscheinen zog Frisch die Konsequenzen, trennte sich von seiner Familie und bezog eine eigene kleine Wohnung. Nachdem das Schreiben schon einige Jahre in Folge seine Haupteinnahmequelle gewesen war, schloss er im Januar 1955 auch sein Architekturbüro, um nun ganz als freier Schriftsteller zu arbeiten.

Ende 1955 begann Frisch mit der Arbeit an dem Roman Homo faber, der häufig als komplementär zu Stiller gewertet wird und 1957 veröffentlicht wurde. Er handelt von einem Ingenieur, der mit seiner rein technisch-rationalen Weltsicht am realen Leben scheitert. Homo faber wurde in den Schulkanon aufgenommen und mit einer Gesamtauflage von über 3 Millionen und Übersetzungen in über 40 Sprachen[6] zu einem von Frischs meistgelesenen Büchern.

Erfolge am Theater und Beziehung zu Ingeborg Bachmann

Mit der Uraufführung von Biedermann und die Brandstifter folgte 1958 das Theaterstück, das Frisch endgültig als Dramatiker von Weltrang etablierte. Es handelt von einem Kleinbürger, der Hausierern Unterschlupf gewährt und trotz deutlicher Anzeichen nicht dagegen einschreitet, dass diese sein Haus niederbrennen. Erste Skizzen waren bereits 1948 unter dem Eindruck der kommunistischen Machtübernahme in der Tschechoslowakei entstanden und im Tagebuch 1946–1949 erschienen, 1953 hatte der Bayerische Rundfunk eine Hörspielfassung ausgestrahlt. Frischs Absicht war es, das Selbstvertrauen des Zuschauers zu erschüttern, dass er in einer ähnlichen Gefahrensituation besonnener reagieren würde. Als das Schweizer Publikum das Stück zunächst als reine Warnung vor dem Kommunismus auffasste, fühlte er sich missverstanden. Für die deutsche Uraufführung fügte er daher ein „Nachspiel“ hinzu, das nun als Warnung vor dem Nationalsozialismus verstanden und später wieder gestrichen wurde.

Auch das folgende Drama Andorra hatte Frisch bereits im Tagebuch skizziert: Es behandelt die Macht, die ein vorgefasstes Bild der Mitmenschen über den Betroffenen hat. Seine Hauptfigur ist das uneheliche Kind Andri, dessen Vater es als Jude ausgibt. In der Folge muss Andri sich mit antisemitischen Vorurteilen auseinandersetzen und nimmt mit der Zeit Wesenszüge an, die in seiner Umgebung als „typisch jüdisch“ gelten. Der Stoff lag Frisch besonders am Herzen, so dass er innerhalb von drei Jahren fünf Fassungen des Stücks schrieb, bevor es Ende 1961 zur Uraufführung kam. Obwohl es bei Kritik und Publikum erfolgreich war, brachte das Stück Frisch insbesondere nach der Uraufführung in den USA (1963) auch den Vorwurf eines zu leichtfertigen Umgangs mit der jüngsten historischen Wirklichkeit ein. Tatsächlich sahen einige Deutsche in der Tatsache, dass der vorurteilsbehaftete Umgang mit anderen in Andorra als allgemeiner menschlicher Fehler dargestellt ist, eine Relativierung der eigenen Schuld.

Im Juli 1958 lernte Frisch die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann kennen. Nachdem er bereits seit 1954 von Frau und Kindern getrennt gelebt hatte, ließ er sich 1959 auch offiziell von seiner ersten Frau Gertrude scheiden. Obwohl Bachmann einen schriftlichen Heiratsantrag ablehnte, folgte Frisch ihr 1960 nach Rom, wo er bis 1965 seinen Lebensmittelpunkt behielt. Die Beziehung gilt als intensiv, jedoch auch als für beide Seiten problematisch: Frisch, der seine sexuelle Untreue selbst stets offen eingestand, reagierte mit starker Eifersucht auf seine neue Partnerin, die für sich die gleichen Rechte einforderte.[7] Sein 1964 veröffentlichter Roman Mein Name sei Gantenbein gilt als literarische Reaktion auf die Beziehung, die im Winter 1962/63 zerbrochen war. Der Roman verarbeitet das Ende einer Ehe in einem komplexen Stil des „was-wäre-wenn“: Identitäten und Biografien der Hauptpersonen wechseln, wie auch Details des ehelichen Lebens. Der Erzähler probiert alternative Geschichten an „wie Kleider“ und kommt doch zu dem Schluss, dass keine davon seiner Erfahrung völlig gerecht wird. Hier greift Frisch die im Tagebuch 1946–1949 geäußerte Auffassung wieder auf, dass das Wesentliche für die Sprache unsagbar bleibe.

Mit ähnlichen Mitteln gestaltete Frisch das Stück Biografie: Ein Spiel. Von den Missverständnissen um Biedermann und die Brandstifter und Andorra enttäuscht, wandte Frisch sich von der Parabelform ab und suchte nach einer neuen Ausdrucksform, die er als „Dramaturgie der Permutation“ bezeichnete. Im Zentrum des Stücks steht ein Verhaltensforscher, der die Möglichkeit erhält, sein Leben noch einmal zu führen und dabei letztlich keine wesentlich anderen Entscheidungen treffen kann. Die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rudolf Noelte scheiterte im Herbst 1967, eine Woche vor der angekündigten Premiere. Aber auch die 1968 zur Aufführung gebrachte Umsetzung unter Leopold Lindtberg stellte weder den Autor, noch Kritik und Publikum zufrieden. Frisch hatte die Zuschauer aufrufen wollen, die Möglichkeiten zur Veränderung im Bewusstsein ihrer Beschränktheit voll auszunutzen und empfand das Stück auf der Bühne letztlich selbst als zu fatalistisch. Erst 11 Jahre nach dieser erneuten Enttäuschung kehrte Frisch ans Theater zurück.

Zweite Ehe mit Marianne Oellers und rege Reisen

Im Sommer 1962 begegnete der damals 51-jährige Frisch der 28 Jahre jüngeren Germanistik- und Romanistik-Studentin Marianne Oellers. 1964 bezogen die beiden eine gemeinsame Wohnung in Rom, im Herbst 1965 zogen sie in ein aufwändig renoviertes Häuschen in Berzona im Tessin um. Als „soziales Experiment“ lebte das Paar ab 1966 zeitweise auch in einer Zweitwohnung in der Wohnsiedlung Lochergut, tauschte sie jedoch bald gegen eine Wohnung in Küsnacht am Zürichsee. Ende 1968 heirateten die beiden.

Marianne Oellers begleitete ihren späteren Ehemann auf zahlreichen Reisen: 1963 besuchten sie die amerikanischen Uraufführungen von Biedermann und Andorra, 1965 reisten sie anlässlich der Verleihung des Man's Freedom Prize nach Jerusalem, wo Frisch die erste offizielle deutschsprachige Rede nach Ende des Zweiten Weltkriegs hielt. Im Bemühen um ein eigenständiges Urteil über das Leben hinter dem „Eisernen Vorhang“ bereisten sie 1966 die Sowjetunion. Anlässlich eines Schriftstellerkongresses kehrten sie zwei Jahre später dorthin zurück und trafen unter anderem die DDR-Schriftsteller Christa und Gerhard Wolf, mit denen sie von nun an eine Freundschaft verband. Nach der Hochzeit folgten 1969 eine Reise nach Japan sowie 1970–72 ausgedehnte Aufenthalte in den USA. Viele Eindrücke dieser Reisen sind im Tagebuch 1966–1971 wiedergegeben.

Nach der Rückkehr aus den USA nahm das Ehepaar Frisch 1972 eine Zweitwohnung in Berlin im Bezirk Friedenau, die zunehmend zum Lebensmittelpunkt wurde und 1973–79 einen intensiven und anregenden Kontakt zu den dortigen Intellektuellen ermöglichte. In diesen Jahren verstärkte sich Frischs kritische Haltung gegenüber der Schweiz, die sich in Werken wie Wilhelm Tell für die Schule (1970) und dem Dienstbüchlein (1974) niederschlägt, aber auch in der Rede Die Schweiz als Heimat?, die Frisch im Januar 1974 anlässlich der Verleihung des Grossen Schillerpreises der Schweizerischen Schillerstiftung hielt. Obwohl er keine politischen Ambitionen hatte, hegte Frisch Sympathien für Ideen der Sozialdemokratie. Aus persönlicher Verbundenheit mit Helmut Schmidt begleitete er ihn 1975 auf dessen China-Reise und hielt 1977 eine Rede auf dem SPD-Parteitag.

Im April 1974 hatte Frisch auf einer Lesetour in den USA eine Affäre mit der 32 Jahre jüngeren Amerikanerin Alice Locke-Carey. Diese Begegnung im Dorf Montauk auf Long Island nahm er als Ausgangspunkt der 1975 erschienenen gleichnamigen Erzählung, die sein autobiographischstes Buch wurde und von allen seinen bisherigen Liebesbeziehungen berichtet, einschließlich der Ehe mit Marianne und deren Seitensprung mit dem amerikanischen Schriftsteller Donald Barthelme. Anlässlich der Veröffentlichung kam es zwischen den Eheleuten zu einem offenen Streit über das Verhältnis von Öffentlichem und Privatem und in der Folge zu einer zunehmenden Entfremdung. 1979 wurde die Ehe geschieden.

Spätwerk und Alter

Nachdem Frisch 1978 ernsthafte gesundheitliche Probleme durchlebt hatte, wurde im Oktober 1979 unter seiner Mitwirkung die Max-Frisch-Stiftung gegründet, die mit der Verwaltung seines Nachlasses beauftragt wurde. Ihr Archiv befindet sich in der ETH Zürich und ist seit 1983 öffentlich zugänglich.

Alter und Vergänglichkeit rückten nun zunehmend ins Zentrum von Frischs Werk. 1976 nahm er die Arbeit an dem im Totenreich spielenden Theaterstück Triptychon auf, das im April 1979 in einer Hörspielfassung gesendet wurde und im Oktober des gleichen Jahres in Lausanne zur Uraufführung kam. Eine Aufführung in Frankfurt scheiterte am Widerstand des dortigen Ensembles, das das Stück als zu unpolitisch ablehnte. Die Premiere am Burgtheater in Wien betrachtete Frisch als gelungen, das Publikum reagierte jedoch zurückhaltend auf das komplex konstruierte Werk.

1980 nahm Frisch erneut Kontakt zu Alice Locke-Carey auf und lebte mit ihr bis 1984 in New York. In den USA war Frisch inzwischen ein geschätzter Schriftsteller, unter anderem erhielt er 1980 die Ehrendoktorwürde des Bard College und 1982 die der City University of New York. Die Übersetzung von Der Mensch erscheint im Holozän wurde mit dem amerikanischen Kritikerpreis als beste Erzählung des Jahres 1980 ausgezeichnet. Der Text berichtet von einem pensionierten Industriellen, dem der Verlust eigener geistiger Fähigkeiten und der Schwund mitmenschlicher Beziehungen zu schaffen machen. Frisch bemühte sich in diesem Text um Authentizität, wehrte sich jedoch gegen eine allzu autobiographische Deutung. Nach Abschluss der 1979 erschienenen Arbeit erlebte Frisch eine Schreibhemmung, die er erst im Herbst 1981 mit dem Prosatext Blaubart überwand.

1984 kehrte Frisch nach Zürich zurück, wo er nun bis zu seinem Tode lebte. 1985 begann die Beziehung zu seiner letzten Lebensgefährtin Karin Pilliod, mit der er 1987 am Moskauer „Forum für eine atomwaffenfreie Welt“ teilnahm. Im März 1989 wurde bei Frisch unheilbarer Darmkrebs diagnostiziert. Im selben Jahr erfuhr er im Rahmen der Fichenaffäre, dass er seit seiner Teilnahme am internationalen Friedenskongress 1948 wie viele andere Schweizer Bürger von den Behörden bespitzelt worden war.

Frisch regelte die Umstände seiner Bestattung, engagierte sich jedoch noch im Rahmen der Diskussion über die Abschaffung der Schweizer Armee und veröffentlichte den Prosatext Schweiz ohne Armee? Ein Palaver, sowie eine Bühnenfassung davon, Jonas und sein Veteran. Max Frisch starb am 4. April 1991, mitten in den Vorbereitungen für seinen 80. Geburtstag. Die Trauerfeier fand am 9. April 1991 in St. Peter statt. Es sprachen seine Freunde Peter Bichsel und Michel Seigner. Karin Pilliod verlas eine Erklärung, jedoch war kein Pfarrer zugegen. Frisch war ein Agnostiker, der jedes Glaubensbekenntnis für überflüssig befand.[8] Die Asche Max Frischs wurde bei einem Erinnerungsfest der Freunde im Tessin in ein Feuer ausgestreut, eine Tafel an der Friedhofsmauer des Ortes Berzona erinnert an ihn.

Literarisches Werk

Das Tagebuch als literarische Form

Das Tagebuch gilt als die für Frisch typische Prosaform. Hiermit ist weder ein privates Tagebuch gemeint, dessen Veröffentlichung der voyeuristischen Befriedigung der Leserschaft dienen würde, noch ein „journal intim“ im Sinne Henri-Frédéric Amiels, sondern vielmehr eine literarisch gestaltete Bewusstseinsschilderung in der Tradition James Joyce' und Alfred Döblins, die neben der Schilderung realer Fakten Fiktionalität als gleichberechtigtes Mittel der Wahrheitsfindung akzeptiert.[9] Nach dem Vorsatz, die Schriftstellerei aufzugeben, hatte Frisch unter dem Eindruck einer als existenziell empfundenen Bedrohung durch den Militärdienst angefangen ein Kriegstagebuch zu führen, das 1940 unter dem Titel Blätter aus dem Brotsack veröffentlicht wurde. Anders als seine früheren Arbeiten konnten die literarischen Ergebnisse in Tagebuchform vor ihrem Autor bestehen. Frisch fand so zu der Form, die sein weiteres Prosawerk bestimmte. Er veröffentlichte zwei weitere literarische Tagebücher (aus den Zeiträumen 1946–1949 bzw. 1966–1971), ein später begonnenes drittes vernichtete er als 70-Jähriger, weil er sich dessen kreativer Gestaltung aufgrund eines zunehmenden Verlusts seines Kurzzeitgedächtnisses nicht mehr gewachsen fühlte.[10]

Viele zentrale Werke Frischs sind als Skizze bereits im Tagebuch 1946–1949 angelegt, darunter die Dramen Graf Öderland, Andorra, Don Juan und Biedermann und die Brandstifter, aber auch Elemente des Romans Stiller. Gleichzeitig sind die Romane Stiller und Homo faber sowie die Erzählung Montauk als Tagebuch ihres jeweiligen Protagonisten angelegt; Sybille Heidenreich weist darauf hin, dass auch die offene Erzählform des Romans Mein Name sei Gantenbein eng an die Tagebuchform angelehnt ist.[11] Rolf Kieser sieht in der Tatsache, dass die unter Mitwirkung Frischs 1976 herausgegebenen Gesammelten Werke nicht nach Textart, sondern streng chronologisch geordnet sind, die Tagebuchform sogar als Schema auf das Gesamtwerk übertragen.[12]

Frisch selbst vertrat die Auffassung, dass die Tagebuchform die einzige ihm entsprechende Prosaform sei und er sie daher ebenso wenig wählen könne wie die Form seiner Nase.[11] Von fremder Seite gab es dennoch Ansätze, Frischs Wahl der Textform zu begründen: So sieht Friedrich Dürrenmatt darin die „rettende Idee“, die es Frisch im Stiller ermöglicht habe, „aus sich selber eine Gestalt, einen Roman“ zu machen, ohne dabei „der Peinlichkeit [zu] verfallen“.[13] Insbesondere sieht er in der Figur James Larkin Whites, der in Wirklichkeit mit Stiller identisch ist, dies in seinen Aufzeichnungen über Stiller aber stets bestreitet, die Verkörperung des Schriftstellers, der in seinem Werk nicht umhin kommt, „sich selbst zu meinen“, dies im Interesse der literarischen Qualität seines Ergebnisses aber ständig verbergen muss. Rolf Kieser weist darauf hin, dass in der Tagebuchform am deutlichsten Frischs Auffassung Rechnung getragen wird, dass Denken immer nur für einen bestimmten Standpunkt und Kontext stimme und es unmöglich ist, mit Sprache ein geschlossenes Bild der Welt oder auch nur eines einzelnen Lebens zu entwerfen.[12]

Themen

Das literarische Werk Max Frischs befasst sich u. a. mit folgenden Gedanken:

Wie kann der Einzelne Gewissheit über die eigene Identität erlangen? Wie konstruiert sich der Mensch die eigene Biografie (vgl. Biografie. Ein Spiel, die Feststellung der Hauptperson, sie „probiere Geschichten an wie Kleider“ in Mein Name sei Gantenbein, die Aussage „Ich bin nicht Stiller“ in Stiller)? Das Spätwerk Der Mensch erscheint im Holozän untersucht die Rolle des Wissens und des Gedächtnisses für den Menschen: Wie klein ist er mit seinen bescheidenen Erkenntnissen im Verhältnis zur Natur, was bleibt von ihm?

Daneben spielt auch die Zuweisung von Identitäten durch andere eine Rolle. Frisch möchte das Gebot „Du sollst dir kein Bildnis machen“ auf das Verhältnis unter Menschen übertragen wissen. Die Stücke Don Juan oder die Liebe zur Geometrie und Andorra befassen sich u.a. mit den Folgen der menschlichen Neigung, sich vom Gegenüber ein Bild zu machen, sie in eine Rolle zu drängen bzw. sich in eine Rolle drängen zu lassen und daran – biologisch oder geistig – zu sterben. In dieser Hinsicht ist vornehmlich sein 1957 erschienenes Prosawerk Homo faber zu nennen, in dessen Verlauf die Identität des Menschen als der Technik verhaftetes Mängelwesen und als im Alltagsleben oder im Aufeinandertreffen mit Natur und menschlichen Regungen (namentlich der Liebe) zum Scheitern verdammt dargestellt wird.

Des weiteren stellt Frisch immer wieder die Sonderstellung der Schweiz (als vermeintlich vorbildlich demokratische und rechtsstaatliche Nation; die Neutralität usw.) in Frage, u.a. mit der Demontage des Nationalepos von Wilhelm Tell in Wilhelm Tell für die Schule, worin der Gründungsmythos als eine Geschichte dargestellt wird, die auf Zufälle, Unzulänglichkeiten sowie die Beschränktheit und den Opportunismus eines hinterwäldlerischen Volkes verweist.

Dieses zweite Thema, das Wesen der Schweiz, verweist auf das Werk Frischs als ein politisches. Aber auch die Schriften zum vorgenannten Thema der Identität öffnen sich zumeist zur Frage hin, welche Gesellschaft mit den beschriebenen Personen zu machen ist: ironisch, weit weniger offensiv als das Brechtsche Theater die Dramen, die Prosa mehr fragend denn Gewissheit verbreitend, bis hin zum „Lehrstück ohne Lehre“ (so der Untertitel von Biedermann und die Brandstifter).

Für die Verbindung der genannten Themen mag eine vielzitierte Stelle aus der Mitte des Romans Mein Name sei Gantenbein stehen:
„Manchmal scheint mir auch, dass jedes Buch, so es sich nicht befasst mit der Verhinderung des Krieges, mit der Schaffung einer besseren Gesellschaft und so weiter, sinnlos ist, müssig, unverantwortlich, langweilig, nicht wert, dass man es liest, unstatthaft. Es ist nicht Zeit für Ichgeschichten. Und doch vollzieht sich das menschliche Leben oder verfehlt sich am einzelnen Ich, nirgends sonst.“

Auszeichnungen

Im Gedenken an Max Frisch vergibt die Stadt Zürich seit 1998 den Max-Frisch-Preis.

Werke (Auswahl)

Originalausgaben

Prosawerke

  • Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt. Roman, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1934
  • Antwort aus der Stille. Erzählung, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1937
  • Blätter aus dem Brotsack. Geschrieben im Grenzdienst 1939, Atlantis, Zürich 1940
  • J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen. Roman, Atlantis, Zürich 1943
    • Neufassung: Die Schwierigen oder j'adore ce qui me brûle, Atlantis, Zürich 1957
  • Bin oder die Reise nach Peking, Atlantis, Zürich 1945
  • Tagebuch mit Marion, Atlantis, Zürich 1947
  • Tagebuch 1946–1949, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1950
  • Stiller. Roman, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1954
  • Achtung: die Schweiz (Ein Pamphlet, Gespräch mit Lucius Burckhardt und Markus Kutter), Handschin, Basel 1955
  • Homo faber. Ein Bericht, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1957
  • Mein Name sei Gantenbein. Roman, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1964
  • Öffentlichkeit als Partner (Reden und Essays), Suhrkamp (edition suhrkamp 209), Frankfurt am Main 1967
  • Erinnerungen an Brecht (= Erste Einzelausgabe), Friedenauer Presse, Berlin 1968
  • Wilhelm Tell für die Schule. Mit alten Illustrationen, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971
  • Tagebuch 1966–1971, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972
  • Dienstbüchlein, Suhrkamp (als Taschenbuch!, st 205), Frankfurt am Main 1974
  • Montauk. Eine Erzählung, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975
  • Wir hoffen. Rede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1976, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976
  • Der Mensch erscheint im Holozän. Eine Erzählung, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979
  • Blaubart. Eine Erzählung, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1982
  • Forderungen des Tages. Portraits, Skizzen, Reden 1943–1982, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983
  • Schweiz ohne Armee? Ein Palaver, Limmat, Zürich 1989
  • Schweiz als Heimat? Versuche über 50 Jahre. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Walter Obschlager, Suhrkamp (Weißes Programm Schweiz), Frankfurt am Main 1990

Theaterstücke

  • Santa Cruz. Eine Romanze, Schwabe, Basel 1947 (geschrieben 1944) (Uraufführung am 7. März 1946 am Zürcher Schauspielhaus. Regie: Heinz Hilpert)
  • Nun singen sie wieder. Versuch eines Requiems, Schwabe, Basel 1946
  • Die Chinesische Mauer. Eine Farce, Schwabe, Basel 1947 (Uraufführung am 10. Oktober 1946 am Zürcher Schauspielhaus. Regie: Leonard Steckel)
  • Als der Krieg zu Ende war. Schauspiel, Schwabe, Basel 1949
  • Graf Öderland. Ein Spiel in zehn Bildern, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1951 (Uraufführung am 10. Februar 1951 am Zürcher Schauspielhaus. Regie: Leonard Steckel)
  • Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie. Eine Komödie in fünf Akten, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1953 (Uraufführung am 5. Mai 1953 gleichzeitig am Zürcher Schauspielhaus und am Berliner Schiller-Theater)
  • Rip van Winkle. Hörspiel (erstmals ausgestrahlt 1953), erste Einzelausgabe: Reclam, Stuttgart 1969
    • Erstdruck in: Kreidestriche ins Ungewisse. Zwölf deutsche Hörspiele nach 1945, hg. v. Gerhard Prager, Moderner Buch-Club, Darmstadt 1960
  • Herr Biedermann und die Brandstifter. Mit einem Nachwort von C. E. Lewalter, Hans Bredow-Institut, Hamburg 1955 (= Erstdruck des im März 1953 im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlten Hörspiels)
    • Herr Biedermann und die Brandstifter. Rip van Winkle. Zwei Hörspiele, Suhrkamp (st 599), Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-37099-5
  • Biedermann und die Brandstifter. Ein Lehrstück ohne Lehre. Mit einem Nachspiel, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1958 (Uraufführung am 29. März 1958 am Zürcher Schauspielhaus)
  • Die große Wut des Philipp Hotz. Ein Sketch, in: hortulus 32, Heft 2/1958 (Illustrierte Zweimonatsschrift für neue Dichtung), hg. von Hans Rudolf Hilty
  • Andorra. Stück in zwölf Bildern, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1961 (Uraufführung im November 1961 am Zürcher Schauspielhaus)
  • Zürich – Transit. Skizze eines Films, Suhrkamp (edition suhrkamp 161), Frankfurt am Main 1967
  • Biografie: Ein Spiel, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967
  • Triptychon. Drei szenische Bilder, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1978

Sammelbände

  • Stücke, 2 Bände, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1962
    • I: Santa Cruz. Nun singen sie wieder. Die Chinesische Mauer. Als der Krieg zu Ende war. Graf öderland
    • II: Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie. Biedermann und die Brandstifter. Die große Wut des Philipp Hotz. Andorra
  • Gesammelte Werke in zeitlicher Folge, hg. v. Hans Mayer, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976 (Bände 1 bis 6) bzw. 1986 (Band 7)
    • Band 1: 1931–1944. Kleine Prosaschriften, Blätter aus dem Brotsack. Jürg Reinhart. Die Schwierigen oder J'adore ce qui me brûle. Bin oder die Reise nach Peking
    • Band 2: 1944–1949. Santa Cruz, Nun singen sie wieder, Die Chinesische Mauer, Als der Krieg zu Ende war, Kleine Prosaschriften, Tagebuch 1946–1949
    • Band 3: 1949–1956. Graf Öderland. Don Juan oder die Liebe zur Geometrie. Kleine Prosaschriften. Der Laie und die Architektur. Achtung: Die Schweiz. Stiller. Rip van Winkle
    • Band 4: 1957–1963. Homo faber. Kleine Prosaschriften. Herr Biedermann und die Brandstifter. Biedermann und die Brandstifter. Mit einem Nachspiel. Die große Wut des Philipp Hotz. Andorra
    • Band 5: 1964–1967. Mein Name sei Gantenbein. Kleine Prosaschriften. Zürich-Transit. Biografie: Ein Spiel
    • Band 6: 1968–1975. Tagebuch 1966–1971. Wilhelm Tell für die Schule. Kleine Prosaschriften. Dienstbüchlein. Montauk
    • Band 7: 1976–1985. Kleine Prosaschriften. Triptychon. Der Mensch erscheint im Holozän. Blaubart
      • als Taschenbuch-Ausgabe: 12 Bände in Kassette, Suhrkamp (= edition suhrkamp), Frankfurt am Main 1976; neu in 7 Bänden: ISBN 978-3-518-06533-4

Posthum erschienen

  • Jetzt ist Sehenszeit. Briefe, Notate, Dokumente 1943–1963. Im Auftrag der Max Frisch-Stiftung hg. von Julian Schütt, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 978-3-518-40981-7
  • Max Frisch/Friedrich Dürrenmatt. Briefwechsel. Hg. von Peter Rüedi, Diogenes, Zürich 1998, ISBN 978-3-257-06174-1 (als detebe: ISBN 978-3-257-23289-9)
  • Max Frisch/Uwe Johnson. Briefwechsel. Hg. von Eberhard Fahlke, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999
  • Im übrigen bin ich immer völlig allein. Briefwechsel mit der Mutter 1933, Berichte von der Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag, Reisefeuilletons. Hg. von Walter Obschlager, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 978-3-518-41156-8
  • Max Frisch. Journalistische Arbeiten 1931–1939. Hg. von Carsten Niemann unter Mitwirkung von Walter Obschlager, Niedersächsisches Staatstheater, Hannover 2001, ISBN 978-3-931266-07-3
  • Max Frisch. Schwarzes Quadrat. Zwei Poetikvorlesungen. Hg. von Daniel de Vin unter Mitarbeit von Walter Obschlager. Mit einem Nachwort von Peter Bichsel. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 2008, ISBN 978-3-518-41999-1

Literatur

  • Urs Bircher: Vom langsamen Wachsen eines Zorns: Max Frisch 1911–1955, Limmat, Zürich 1997, 220 S., ISBN 3-85791-286-3
  • Urs Bircher: Mit Ausnahme der Freundschaft: Max Frisch 1956–1991, Limmat, Zürich 2000, 274 S., ISBN 3-85791-297-9
  • Luis Bolliger et al.: jetzt: max frisch, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 978-3-518-39734-3
  • Volker Hage: Max Frisch, Rowohlt (rm 616), Reinbek bei Hamburg 1999 (14., üb. A. 2004, 156 S.), ISBN 3-499-50616-5
  • Jürgen H. Petersen: Max Frisch. Realien zur Literatur, Metzler (Sammlung Metzler Band 173), Stuttgart 1978 (3., akt. A. 2002, 231 S., ISBN 3-476-13173-4)
  • Fernand Rausser (Fotos): Fünf Orte im Leben von Max Frisch, gesehen von Fernand Rausser, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981
  • Marcel Reich-Ranicki: Max Frisch. Aufsätze, Ammann, Zürich 1991, 125 S.
  • Sonja Rüegg: Ich hasse nicht die Schweiz, sondern die Verlogenheit. Das Schweiz-Bild in Max Frischs Werken „Graf Öderland“, „Stiller“ und „Achtung: die Schweiz“ und ihre zeitgenössische Kritik (Dissertation), Chronos, Zürich 1998, ISBN 978-3-905312-72-0
  • Siegfried Unseld (Hg.): Begegnungen. Eine Festschrift für Max Frisch zum siebzigsten Geburtstag (ill. v. Günter Grass), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, ISBN 978-3-518-02842-1
  • Karin Tantow-Jung/Lutz Tantow: Max Frisch. Ein Klassiker der Moderne, Heyne (Biographien Band 222), München 1994, 253 S.
  • Lioba Waleczek: Max Frisch, Deutscher Taschenbuchverlag (dtv portrait 31045), München 2001, 159 S., ISBN 3-423-31045-6

Film und Fernsehen

  • Wenn es die Literatur nicht gäbe... Stichworte zu Max Frisch. Regie: Peter K. Wehrli. Schweiz 1998
  • Max Frisch − Citoyen. Regie: Matthias von Gunten. Schweiz 2008 (94 Min.)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Lioba Waleczek: Max Frisch. Seite 39.
  2. Lioba Waleczek: Max Frisch. Seite 23.
  3. In einem Interview vom 1978 sagte Frisch: „Falling in love with a Jewish girl in Berlin before the war saved me, or made it impossible for me, to embrace Hitler or any form of fascism.“ Deutsch: „Dass ich mich in Berlin vor dem Krieg in ein jüdisches Mädchen verliebt hatte, hat mich davor bewahrt, oder es mir unmöglich gemacht, Hitler oder jegliche Art des Faschismus zu begrüßen.“ Zitiert nach: Alexander Stephan: Max Frisch. In Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur 11. Nachlieferung, Edition text+kritik, Stand 1992
  4. Lioba Waleczek: Max Frisch. Seite 70.
  5. Lioba Waleczek: Max Frisch. Seite 74.
  6. Lioba Waleczek: Max Frisch. Seite 91.
  7. Lioba Waleczek: Max Frisch. Seite 101.
  8. NZZ: Ein Bewusstsein von dem, was fehlt 10. Februar 2007
  9. Rolf Kieser: Das Tagebuch als Idee und Struktur im Werke Max Frischs. In: Walter Schmitz (Hrsg.): Max Frisch. Materialien. Suhrkamp, 1987. ISBN 3-518-38559-3. Seite 21.
  10. Alexander Stephan: Max Frisch. In Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur 11. Nachlieferung, Edition text+kritik, Stand 1992. Seite 21.
  11. a b Sybille Heidenreich: Max Frisch. Mein Name sei Gantenbein. Montauk. Stiller. Untersuchungen und Anmerkungen. Joachim Beyer Verlag, 2. Auflage 1978. ISBN 3-921202-19-1. Seite 126.
  12. a b Rolf Kieser: Das Tagebuch als Idee und Struktur im Werke Max Frischs. In: Walter Schmitz (Hrsg.): Max Frisch. Materialien. Suhrkamp, 1987. ISBN 3-518-38559-3. Seite 18.
  13. Friedrich Dürrenmatt: „Stiller“, Roman von Max Frisch. Fragment einer Kritik. In: Thomas Beckermann (Hrsg.): Über Max Frisch. Suhrkamp, 1971. Seiten 8/9.