„Merkendorf (Mittelfranken)“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
K →Geschichte: kl. Verbesserung |
|||
Zeile 53: | Zeile 53: | ||
1506 stattete Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] der Stadt einen Besuch ab und wurde im heutigen Rathaus Willkommen geheißen. |
1506 stattete Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] der Stadt einen Besuch ab und wurde im heutigen Rathaus Willkommen geheißen. |
||
1648, am Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], |
Am 12. März 1648, am Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], war die Stadt mit geflohenen Landbewohnern, schwedischen Reitern und Vieh überfüllt. Beim Abzug der [[Schweden]] entstand Feuer. Der Großteil des Städtchens, darunter die Stadtkirche, das Pfarrhaus und das Rathaus, brannte ab. 25 meist kleinere Häuser blieben vom Stadtbrand verschont. |
||
Am Mittwoch, den 18. April 1945, am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], beschossen heranrückende [[Vereinigte Staaten|Amerikaner]] die Stadt. Einige Gebäude gingen dabei in Flammen auf; darunter auch die Stadtkirche. Diese brannte vollständig aus. |
Am Mittwoch, den 18. April 1945, am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], beschossen heranrückende [[Vereinigte Staaten|Amerikaner]] die Stadt. Einige Gebäude gingen dabei in Flammen auf; darunter auch die Stadtkirche. Diese brannte vollständig aus. |
Version vom 6. März 2011, 14:58 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 12′ N, 10° 42′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Höhe: | 438 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,07 km2 | |
Einwohner: | 3071 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91732 | |
Vorwahlen: | 09826 und 09875 (für Bammersdorf und Gerbersdorf) | |
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 177 | |
Stadtgliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 91732 Merkendorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Hans Popp (Bürgerforum Merkendorf und CSU [2]) | |
Lage der Stadt Merkendorf im Landkreis Ansbach | ||
Merkendorf ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.
Geografie
Merkendorf liegt am Rande des Fränkischen Seenlandes. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Lichtenau, Wolframs-Eschenbach (im Landkreis Ansbach), Muhr am See (im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), Ornbau und Weidenbach (im Landkreis Ansbach).
Stadtgliederung
Merkendorf besteht aus zehn Stadtteilen,[3] einem Weiler, einer ehemaligen Mühle und einem Gehöft:
|
|
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Merkendorfs datiert aus dem Jahre 1249. Bereits im Jahre 1398 erhielt Merkendorf die Stadtrechte. 1506 stattete Kaiser Maximilian I. der Stadt einen Besuch ab und wurde im heutigen Rathaus Willkommen geheißen.
Am 12. März 1648, am Ende des Dreißigjährigen Krieges, war die Stadt mit geflohenen Landbewohnern, schwedischen Reitern und Vieh überfüllt. Beim Abzug der Schweden entstand Feuer. Der Großteil des Städtchens, darunter die Stadtkirche, das Pfarrhaus und das Rathaus, brannte ab. 25 meist kleinere Häuser blieben vom Stadtbrand verschont.
Am Mittwoch, den 18. April 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, beschossen heranrückende Amerikaner die Stadt. Einige Gebäude gingen dabei in Flammen auf; darunter auch die Stadtkirche. Diese brannte vollständig aus.
Mit der Gemeindegebietsreform in Bayern kam die Stadt Merkendorf mit den eingemeindeten Ortsteilen vom aufgelösten Landkreis Gunzenhausen zum neu gebildeten Groß-Landkreis Ansbach.
Die Stadt Merkendorf im heutigen Regierungsbezirk Mittelfranken gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach. Mit der Rheinbundakte fiel das preußische Verwaltungsamt durch Tausch 1806 an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt die heutige Gemeinde.
2003 schlossen sich in der Kommunalen Allianz Altmühl-Mönchswald-Region folgende Städte und Gemeinden zusammen, um gemeinsame Verwaltungsaufgaben zu meistern und den Tourismus weiter auszubauen:
- Stadt Merkendorf
- Gemeinde Mitteleschenbach
- Stadt Ornbau
- Markt Weidenbach
- Stadt Wolframs-Eschenbach
Bürgermeister der Stadt Merkendorf ab 1923
- 1923–1935: Wilhelm Hellein
- 1935–1945: Wilhelm Linck, (Kriegsdienst 1941–1945)
- 1941–1945: Georg Zippel, (führte in dieser Zeit die Amtsgeschäfte Lincks als erster Beigeordneter)
- 1. Mai–31. August 1945: August Schuler
- 1945–1946: Johann Winkler
- 1946–1966: Johann Sichart, (Kreisrat des Landkreises Gunzenhausen)
- 1966–1984: Heinrich Helmreich, (Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande)
- 1984–2002: Karl Huber, (Kreisrat des Landkreises Gunzenhausen von 1966–1972 und des Großkreises Ansbach von 1972–2008)
- seit 2002: Hans Popp, (Kreisrat des Landkreises Ansbach ab 2008)
Ehrenbürger der Stadt Merkendorf
- Leonhardt Weger, (langjähriger Gemeindekassier)
- Karl Preis, (Stadtpfarrer von 1915–1930)
- Adolf Kirsch, (Kirchenrat)
- Margarete Weglehner, (Stifterin)
- Max Auernhammer, (Hauptlehrer und Schulleiter)
- Ernst Klar, (Ingenieur)
Persönlichkeiten der Stadt Merkendorf
- Friedrich Candidus (1904 - 1986), deutscher Heimatdichter und Oberlehrer
- Wilhelm Koch (* 1926), deutscher Beamter, Heimatforscher und Buchautor
Glaube und Religion
Die Mehrheit der Bevölkerung Merkendorfs ist evangelisch. Etwa 10 % gehören keiner oder einer anderen Glaubensgemeinschachft an und der Rest ist katholisch und nach Wolframs-Eschenbach gepfarrt.
Einwohnerentwicklung
Stadt Merkendorf mit eingemeindeten Ortsteilen:
- 1939: 1.501 Einwohner
- 1950: 2.442 Einwohner
- 1961: 1.931 Einwohner
- 1979: 2.162 Einwohner
- 2004: 2.991 Einwohner
- 2008: 2.767 Einwohner
Stadt Merkendorf ohne eingemeindete Ortsteile:
Politik
Bürgermeister
Die Stadt Merkendorf hat seit der Kommunalwahl 2008 drei Bürgermeister (davor zwei Bürgermeister):
- Erster Bürgermeister: Hans Popp (CSU)
- Zweiter Bürgermeister: Herbert Argmann (Bürgerforum Merkendorf)
- Dritter Bürgermeister: Hans Fleischner (CSU)
(Stand: Kommunalwahl und Wahl des Zweiten und Dritten Bürgermeisters im Merkendorfer Stadtrat 2008)
Stadtrat
Der Stadtrat von Merkendorf hat 15 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters.
CSU | Bürgerforum Merkendorf/überparteiliche Wählergemeinschaft | Altbürger | Gesamt | |
2008 | 5 | 8 | 2 | 15 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Soziale Einrichtungen
- evangelisch-lutherischer Kindergarten "Weidachstrolche" (ehemals Kiga "Im Weidach") in der Lindenstraße (38 Kinder - Stand 2010)
- evangelisch-lutherischer Kindergarten "Pusteblume" (ehemals Kiga "Am Grenzbuck") in der Straße Am Grenzbuck (67 Kinder - Stand 2010)
- Grundschule Merkendorf in der Bammersdorfer Straße (98 Kinder - Stand 2010)[6]
Städtefreundschaften
Merkendorf unterhält freundschaftliche Beziehungen zu anderen Orten in Europa mit demselben Namen. Die folgenden Orte mit dem Namen "Merkendorf" haben sich - mit dem mittelfränkischen Merkendorf - zum "Verein Europäische Merkendorfs e.V." zusammengeschlossen:
- Merkendorf in Thüringen
- Merkendorf bei Coburg in Oberfranken
- Merkendorf bei Bamberg in Oberfranken
- Merkendorf in Schleswig-Holstein
- Merkendorf in der Steiermark
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein durchgehender roter Schragen (Andreaskreuz), belegt mit einem gesenkten schwarzen Anker.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- "Heimat- und Krautlandmuseum" in der Zehntscheune am Marktplatz
- "Bürger- und Trachtenstube um 1900" in der Adlerstraße
Bauwerke
- Historische Altstadt mit vollständiger Stadtmauer und
- spätgotischer Stadtkirche "Zu unserer Lieben Frau(en)" in der Schulstraße
- historischem Rathaus am Marktplatz
- Zehntscheune am Marktplatz
- Amtshaus am Marktplatz
- Kriegerdenkmal am Marktplatz
- Steingruberhaus in der Schulstraße
- erstem und zweitem Pfarrhaus in der Schulstraße
- Oberem Tor in der Hauptstraße
- Unterem Tor in der Hauptstraße
- Torwachhaus am Unteren Tor, Ecke Haupt-/Ringstraße
- Taschentor in der Adlerstraße
- wassergefülltem Stadtgrabenstück in der Ringstraße
- Turmruine in Breitenbronn
- Merkendorfer Krautbrunnen vor dem historischen Rathaus
Sport
- Naturfreibad Weißbachmühle
- TSV Merkendorf 1914 e. V.
- Schützenverein Merkendorf 1881 e. V.
Sportstätten
- Schulturnhalle in der Bammersdorfer Straße
- Sportanlage des TSV Merkendorf in der Heglauer Straße
- Schützenhaus des SV Merkendorf in der Heglauer Straße
- Fußballrasenplatz an der ehemaligen TSV-Turnhalle in der Straße Am Sportplatz
Veranstaltungen
Die traditionelle Merkendorfer Kirchweih wird am ersten Wochenende im September gefeiert. Von Freitag bis Montag ist der Vergnügungspark in der Altstadt geöffnet; die Gastronomen beginnen die Kirchweih schon am Mittwoch (bis einschließlich 2009 am Donnerstag) mit Gerichten aus Merkendorfer Kraut.
Jedes Jahr findet im September in Merkendorf die Merkendorfer Krautwoche mit der Merkendorfer Krautkönigin[7] statt. Im Ortsteil Heglau wird am dritten Sonntag im September das Krautfest gefeiert.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Merkendorf liegt an der Bundesstraße 13, nahe der Bundesautobahn 6 (Anschlussstelle 52 – Ansbach). Im Ortsteil Triesdorf Bahnhof hat Merkendorf Anschluss an die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg.
Landwirtschaft
Die Gegend um Merkendorf ist wegen ihrer jahrhundertealten Nutzung für den Anbau von Gemüsekohl bekannt als fränkisches „Krautland“.[9][10]
Ansässige Unternehmen
Der größte Arbeitgeber in der Stadt sind die Glaswerke Arnold, die 1993 von Gunzenhausen in die Neuseser Straße nach Merkendorf gezogen sind.
Seit 2005 haben sich mittelständische Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen, im gegenüberliegenden Energiepark niedergelassen.
Neben dem jahrhundertelangen Krautanbau gab es in der Stadt Merkendorf auch eine lange Brautradition, die durch die Brauerei Hellein bis 1965 aufrechterhalten wurde. Insgesamt gab es bis 1965 drei Brauereien in der Stadt.
Film
- Ehemalige Hoflieferanten - Die Merkendorfer Krautbauern, Dokumentation von Gabriele Mooser, 2008[11]
Literatur
- Wilhelm Koch und Heinrich Helmreich: Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland, Herausgeber Stadt Merkendorf, 1988
- Heinrich Helmreich: Merkendorf 1945 - 50 Jahre danach - Zeitzeugen erinnern sich, Herausgeber Heimatverein Merkendorf, 1995
- Wilhelm Koch: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398-1998, Herausgeber Stadt Merkendorf, 1998
- Wilhelm Koch: Krieg und Frieden - Merkendorf 1944-1949, Herausgeber Stadt Merkendorf, 2006
- Arbeitsgruppe Ortschronik Großbreitenbronn: Mein Breitenbronn - Chronik von Großbreitenbronn, Herausgeber Arbeitsgruppe Ortschronik Großbreitenbronn, 2007
- Wilhelm Koch: Merkendorfer Kraut in Vergangenheit und Gegenwart, Herausgeber: Stadt Merkendorf 2008
- Stadt Merkendorf: 800 Jahre Hirschlach-Neuses 1208-2008, Herausgeber Stadt Merkendorf, 2008
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wissenwerte von A - Z
- ↑ Bayerische Landesbibliothek
- ↑ Einwohnerzahlen des Bezirksamtes Gunzenhausen um 1900
- ↑ Verwaltungsgeschichte des Landkreises Gunzenhausen
- ↑ Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Merkendorf, Ausgabe 12/2010: "Bürgerversammlung Merkendorf - Bericht aus dem Altmühl-Boten", S. 3
- ↑ Merkendorfer Krautköniginnen
- ↑ Merkendorfer Kraut
- ↑ http://www.merkendorfer-kraut.de/html/geschichte.html Geschichte des Merkendorfer Krautes]
- ↑ Als das Kraut auszog, die Welt zu erobern. Beim Merkendorfer Krautfest wird die historische Bedeutung des Gemüses für die Region gefeiert. Nürnberger Nachrichten vom 17. September 2010
- ↑ Film "Ehemalige Hoflieferanten - Die Merkendorfer Krautbauern" - Bayerischer Rundfunk, 2008
Weblinks
- Offizielle Webseite von Merkendorf
- Eintrag zum Wappen von Merkendorf (Mittelfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte