„Metábasis eis állo génos“ – Versionsunterschied
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{{Zitat|''Οὐκ ἄρα ἔστιν ἐξ ἄλλου γένους μεταβάντα δεῖξαι, οἷον τὸ γεωμετρικὸν ἀριθμητικῆι.'' <br>(Folglich darf man auch Behufs eines Beweises nicht in ein anderes Gebiet übergreifen; so darf z.B. das Geometrische nicht durch arithmetische Sätze bewiesen werden.)|[[Analytica posteriora]]|1. Buch, Kap. 7, 75a 38}} |
{{Zitat|''Οὐκ ἄρα ἔστιν ἐξ ἄλλου γένους μεταβάντα δεῖξαι, οἷον τὸ γεωμετρικὸν ἀριθμητικῆι.'' <br>(Folglich darf man auch Behufs eines Beweises nicht in ein anderes Gebiet übergreifen; so darf z.B. das Geometrische nicht durch arithmetische Sätze bewiesen werden.)|[[Analytica posteriora]]|1. Buch, Kap. 7, 75a 38}} |
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Obwohl Arithmetik und Geometrie z. T. die selben Begriffe und Ausdrücke verwenden, sollen die Beweise aus einem Gebiet nicht ohne weiteres auf das andere übertragen werden, da die Begriffe je nach Bereich unterschiedliche Objekte spezifizieren. So wird die ''Metábasis'' auch in der [[Physik (Aristoteles)|aristotelischen Physik]]untersagt: |
Obwohl Arithmetik und Geometrie z. T. die selben Begriffe und Ausdrücke verwenden, sollen die Beweise aus einem Gebiet nicht ohne weiteres auf das andere übertragen werden, da die Begriffe je nach Bereich unterschiedliche Objekte spezifizieren. So wird die ''Metábasis'' auch in der [[Physik (Aristoteles)|aristotelischen Physik]] untersagt: |
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{{Zitat|''Ἀλλ’ ἐκεῖνο μὲν δῆλον, ὡς οὐκ (268b.) ἔστιν εἰς ἄλλο γένος μετάβασις, ὥσπερ ἐκ μήκους εἰς ἐπιφάνειαν, εἰς δὲ σῶμα ἐξ ἐπιφαείας·'' <br> (Eines jedoch ist klar. Wir können den Körper nicht auf eine andere Gattung hin überschreiten, wie wir von der Linie zur Fläche und von der Fläche zum Körper übergegangen sind.)|De caelo| 1. Buch, Kap. 1, 268b 1ff}} |
{{Zitat|''Ἀλλ’ ἐκεῖνο μὲν δῆλον, ὡς οὐκ (268b.) ἔστιν εἰς ἄλλο γένος μετάβασις, ὥσπερ ἐκ μήκους εἰς ἐπιφάνειαν, εἰς δὲ σῶμα ἐξ ἐπιφαείας·'' <br> (Eines jedoch ist klar. Wir können den Körper nicht auf eine andere Gattung hin überschreiten, wie wir von der Linie zur Fläche und von der Fläche zum Körper übergegangen sind.)|De caelo| 1. Buch, Kap. 1, 268b 1ff}} |
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Wo die ''Metábasis'' nicht ausdrücklich als [[Analogie]] vorgenommen wird, führt sie plötzlichen Sprung in einer Beweisführung oder Argumentation, in dem man auf fehlerhafte Weise nicht mehr den ursprünglichen Gegenstand der Beweisführung behandelt, sondern einen völlig anderen. Damit begeht man aber den Schlussfehler der [[Erschleichung]]. |
Wo die ''Metábasis'' nicht ausdrücklich als [[Analogie]] vorgenommen wird, führt sie plötzlichen Sprung in einer Beweisführung oder Argumentation, in dem man auf fehlerhafte Weise nicht mehr den ursprünglichen Gegenstand der Beweisführung behandelt, sondern einen völlig anderen. Damit begeht man aber den Schlussfehler der [[Erschleichung]]. |
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[[Kategorie:Logischer Fehlschluss]] |
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== Zitate== |
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=== [[Immanuel Kant|Kant]] === |
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{{Zitat|Gleichwohl hat man sich die Freiheit genommen, einen solchen Absprung (μεταβασις εις αλλο γενος) zu tun. Man schloß nämlich aus den Veränderungen in der Welt auf die empirische Zufälligkeit, d. i. die Abhängigkeit derselben von empirisch bestimmenden Ursachen, und bekam eine aufsteigende Reihe empirischer Bedingungen, welches auch ganz recht war|[[KdrV]]|Anmerkungen zur Thesis der vierten Antinomie der reinen Vernunft, A 458, B 486}} |
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{{Zitat|2901. υ-ψ. L 72'. Zu L §. 261: differentia numerica (s Caius, Titius ) und specifica (s -- generica (toto genere unterschieden, eine materia peccans sui generis, μεταβασις εἰς αλλο γενος). ) numero diversa possunt esse specie eadem.|Logik, Handschriftlicher Nachlass|Inhalt, Umfang der Begriffe. Höherer, niederer Begriff. Gattung, Art, S.566f.}} |
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{{Zitat|Der Übergang von einem Geschäfte zum anderen geschieht nicht |
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so wie der eines bewegten Korpers indem er gleichformig eine Linie |
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beschreibt in einem Augenblik sondern es wird eine Zeit dazu erfordert |
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um sich zu dem anderen Geschäfte nachdem man das erstere Verlassen |
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hat einer gewissen Absicht gemäs anzuschicken und es zu vollenden. Ebendaß |
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sollte man denken werde auch zu dem Ubergange von der Metaphys. |
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d. N. zur Phys. erfordert. Allein hier ist nicht die Frage von einer mechanischen |
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Beschäftigung sondern reinen Intellectuellen dem Wechsel des |
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Princips (μεταβασις εις αλλο γενος) von Begriffen einer Art (den |
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reinen a priori) zu Begriffen anderer Art (empirischen) überzuschreiten |
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und da sind Zwischenbegriffe nöthig die weder ganz zu dem einen Territorium |
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der Naturwissenschaft noch ganz zum Anderen gehören und zwar |
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darinn daß die erstern auf das Subject die andern auf das object bezogen |
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unter einander zur Einheit verbunden werden.|Handschriftlicher Nachlass|Zweites Konvolut, 2. Bogen}} |
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{{Zitat|Wenn ich von einem Gattungsbegriffe zu einer Species die unter |
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ihm enthalten ist fortschreite z. B. dem der Metalle zum Begriffe des |
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Eisens so ist dieses nur ein Fortgang (progreßus) so denke ich mir nur das |
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Besondere unter dem allgemeinen und bestimme den letzteren Begriff; |
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gehe ich aber von einer Gattung zur anderen z. B. von dem Begriffe |
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der Metalle zu dem der Steine so ist das ein Übergang (transitus) |
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welcher wenn er nicht durch logische Eintheilung eines höheren Begrifs |
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in die niedrigere die unter ihm enthalten sind mithin systematisch verrichtet |
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worden als ein fehlerhafter Übergang von einer Gattung zur |
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Anderen (μεταβασις εις αλλο γενος) von den Logikern getadelt wird.|Handschriftlicher Nachlass|Drittes Konvolut, 3. Bogen, 1. Seite}} |
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{{Zitat|Der Ubergang in eine andere Gattung der Begriffe (μεταβασις |
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εις αλλο γενος) ist aber entweder indirect durch Zwischen Begriffe und |
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erlaubt oder direct und unerlaubt; jener durch einen Schritt (passus) |
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dieser durch einen Sprung (saltus): welcher letztere damit geschieht |
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daß von der Metaph. zur Physik also fragmentarisch zu einem System |
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(dergleichen die Physik ist) unmittelbar übergegangen wird z. B. von |
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der Metaph. der Natur zur Chemie ohne erst die bewegende Kräfte |
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der Materie die vorher specificirt werden mußten als die Materie den |
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formalen Bedingungen ihrer Zusammensetzung durch Begriffe a priori |
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zu unterwerfen; welches der Tendenz zur Physik als einem System |
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gesetzmäßiger Naturforschung mithin der Absicht der Metaph. |
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A. Gr. widerstreitet. — Dieser Fehler der Methode der Naturwissenschaft |
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überhaupt (philosophia naturalis) in die Physik als System er |
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zu schweifen ehe noch die Vollstandigkeit der Elementarbegriffe berichtigt |
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ist oder auch diese als Materialien zusammen zu stoppeln ohne formale |
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Principien der Einheit in der Mannigfaltigkeit der Begriffe von den |
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Objecten deren Aggregation ohne eine sie beschränkende systematische |
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Anordnung derselben rührt davon her daß die Begriffe von den bewegenden |
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Kräften der Materie ihre Realität nur empirisch erwerben können|Handschriftlicher Nachlass|Sechstes Konvolut, 1. Bogen, 3. Seite}} |
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=== [[Bernard Bolzano|Bolzano]] === |
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{{Zitat|Zweytens muß ich anzeigen, daß ich mich auch bey einem völlig strengen Beweise noch nicht befriedigen zu dürfen glaubte, wenn derselbe nicht aus den Begriffen, welche die zu beweisende thesis enthält, selbst hergeleitet ist, sondern sich vielmehr irgendeines zufälligen, fremdartigen Mittelbegriffes bedient, welches allemal eine fehlerhafte μεταβασις εις αλλο γενος ist. Hieher zählte ich in der Geometrie den Fehler, daß man alle Sätze von Winkeln und Verhältnissen gerader Linien gegeneinander (in Dreyecken) mittelst Betrachtungen der Ebene erweiset, wozu in den thesibus gar keine Veranlassung enthalten ist. Hieher zähle ich auch den Begriff der Bewegung, den manche Mathematiker zu Beweisen reingeometrischer Wahrheiten angewandt haben.|Betrachtungen über einige Gegenstände der Elementargeometrie|Vorrede}} |
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=== [[Sergei_Nikolajewitsch_Bulgakow|S.N.Bulgakow]] === |
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{{Zitat|Nichts bildet für sich den Anfangsmoment der Dialektik des Seins, an den sie sich haftet und zu dem sie |
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zurückkehrt; er entspricht der größten Gemeinsamkeit, Undifferenziertheit, Nichtoffenbarung des Seins, |
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aber befindet sich gleichzeitig völlig auf dessen Ebene - mit anderen Worten, Nichts ist. Eben |
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deshalb gibt es auf dem Weg von Nichts zum Etwas, vom Nichtsein zum Sein, keinen Sprung oder |
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Tranzense, metaphysische μετάβασις είς άλλο γένος, kennt keinen Hiatus sowohl das Nichts, wie das Was, wie auch das Sein und |
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das Nichtsein, gleichermaßen gibt es ein Sein in verschiedenen dialektischen Momenten seiner |
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Selbstbestimmung.|Das abendlose Licht. Kontemplationen und Spekulationen|III. Das göttliche Nichts}} |
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=== [[Ernst Cassirer|Cassirer]] === |
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{{Zitat|In der Tat erfordert schon die primitivste sprachliche Äußerung die Umsetzung eines bestimmten Anschauungs- oder Gefühlsgehaltes in den Laut, also in ein diesem Inhalt fremdes, ja disparates Medium: (...) Hier findet nicht nur eine Übertragung, sondern eine echte μεταβασις εις αλλο γενος statt; ja es wird hierbei nicht nur in eine andere, bereits bestehende Gattung übergegangen, sondern die Gattung, in die der Übergang erfolgt, wird selbst erst erschaffen.|Sprache und Mythos|Kap. 6}} |
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=== [[Adorno]] === |
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{{Zitat|Verpönt wird zumal das gesellschaftliche Bewußtsein, wie es gerade den antiken Ontologien vom philosophischen untrennbar war, als Heterodoxie, als Befassung mit bloß Seiendem und μεταβασις εις αλλο γενος.|[[Negative Dialektik]]|Erster Teil, Kapitel I, Textabschnitt "Enttäuschtes Bedürfnis"}} |
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{{Zitat|Das ideologische Wesen der Musik, ihr Affirmatives, besteht, im Gegensatz zu anderen Künsten, nicht in ihrem spezifischen Inhalt, (...), sondern darin, dass sie nur ''anhebt'', überhaupt Musik ''ist'' (...). Unter diesem Gesichtspunkt wäre Beethoven als der Versuch aufzufassen, durch die immanente Bewegung des Begriffs, als sich ''entfaltende'' Wahrheit, die apriorische Unwahrheit des Anhebens, des Musiksein ''zurückzunehmen''. Daher vielleicht die Nichtigkeit des Beginns. (...) Der Spätstil würde bedeuten, daß die Musik der ''Grenze'' dieser Bewegung innewird - der Unmöglichkeit, kraft der eigenen Logik die Prämisse aufzuheben. Der Spätstil ist die μεταβασις εις αλλο γενος.|Beethoven. Philosophie der Musik|Abschnitt 12}} |
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[[Kategorie:Philosophische Logik]] |
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[[Kategorie:Fehler]] |
[[Kategorie:Fehler]] |
Version vom 11. April 2011, 13:46 Uhr
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Als Metábasis eis állo génos (gr. μετάβασις εἰς ἄλλο γένος, wörtl. Wechsel in eine andere Gattung) oder Übergriff in ein anderes Gebiet versteht man eine unangezeigte Verschiebung der Bedeutung eines Begriffes durch Änderung der Gattung, in deren Kontext der Begriff auf etwas konkretes verweist.
Der Ausdruck stammt ursprünglich aus der Analytica posteriora von Aristoteles:
„Οὐκ ἄρα ἔστιν ἐξ ἄλλου γένους μεταβάντα δεῖξαι, οἷον τὸ γεωμετρικὸν ἀριθμητικῆι.
(Folglich darf man auch Behufs eines Beweises nicht in ein anderes Gebiet übergreifen; so darf z.B. das Geometrische nicht durch arithmetische Sätze bewiesen werden.)“
Obwohl Arithmetik und Geometrie z. T. die selben Begriffe und Ausdrücke verwenden, sollen die Beweise aus einem Gebiet nicht ohne weiteres auf das andere übertragen werden, da die Begriffe je nach Bereich unterschiedliche Objekte spezifizieren. So wird die Metábasis auch in der aristotelischen Physik untersagt:
„Ἀλλ’ ἐκεῖνο μὲν δῆλον, ὡς οὐκ (268b.) ἔστιν εἰς ἄλλο γένος μετάβασις, ὥσπερ ἐκ μήκους εἰς ἐπιφάνειαν, εἰς δὲ σῶμα ἐξ ἐπιφαείας·
(Eines jedoch ist klar. Wir können den Körper nicht auf eine andere Gattung hin überschreiten, wie wir von der Linie zur Fläche und von der Fläche zum Körper übergegangen sind.)“
Wo die Metábasis nicht ausdrücklich als Analogie vorgenommen wird, führt sie plötzlichen Sprung in einer Beweisführung oder Argumentation, in dem man auf fehlerhafte Weise nicht mehr den ursprünglichen Gegenstand der Beweisführung behandelt, sondern einen völlig anderen. Damit begeht man aber den Schlussfehler der Erschleichung.