„Nargaroth“ – Versionsunterschied

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Zu diesen Vorwürfen nahm Kanwulf in einem Interview mit dem ''Magacinum ab ovo'' Stellung. Er gab an, dass es ihm im konkreten Fall um die [[Kriegsgräberfürsorge]] ginge und er [[Nationalsozialismus]] allgemein als geistige Einschränkung empfände<ref name="artofmalice_interview_ns">{{Internetquelle|url=http://nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview|titel=Der wahre Geist des Black Metal?|datum=1999|zugriff=2010-06-30|archiv-datum=2008-07-28|sprache=Deutsch|kommentar=Originaler Link ist tot|autor=Diana Glöckner|zitat=Es ist doch keine nationalsozialistische Idee dahinter! Das würde ich niemals tun! Nationalsozialismus schränkt ein, setzt Grenzen. Das wäre mein geistiger Selbstmord! Die freie Entfaltung finde ich nur in dieser Musik!|archiv-url=http://web.archive.org/web/20080621112853/nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview}}</ref> Kanwulf unterstützt nach eigenen Angaben die [[Kriegsgräberfürsorge]] sowie die MIA&nbsp;– eine Organisation, die Vermisste des [[Vietnamkrieg]]es ausfindig macht.<ref name="artofmalice_interview_mia">{{Internetquelle|url=http://nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview|titel=Zwiegespräch zwischen „Kanwulf von Nargaroth“ und Diana Glöckner im „Magacinum Ab Ovo“|datum=1999|zugriff=2010-06-30|archiv-datum=2008-07-28|sprache=Deutsch|kommentar=Originaler Link ist tot|autor=Diana Glöckner|zitat=Sie hätten verstanden, daß kein faschistoider Gedanke dahintersteckt, weil sie wissen, daß ich die Kriegsgräberfürsorge und die MIA International unterstütze (Missing In Action, eine Organisation, die Vermißte des Vietnamkriegs ausfindig macht).|archiv-url=http://web.archive.org/web/20080621112853/nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview}}</ref> Allerdings wird diese Distanzierung vom Nationalsozialismus von einigen Kritikern als zu halbherzig empfunden. Von der Äußerung „made from White man for White man“ distanzierte er sich nicht, in den Neuauflagen des Albums wurde der Satz allerdings durch die Worte „a celtae hominis pro celtae homninis“ [sic] ersetzt.
Zu diesen Vorwürfen nahm Kanwulf in einem Interview mit dem ''Magacinum ab ovo'' Stellung. Er gab an, dass es ihm im konkreten Fall um die [[Kriegsgräberfürsorge]] ginge und er [[Nationalsozialismus]] allgemein als geistige Einschränkung empfände<ref name="artofmalice_interview_ns">{{Internetquelle|url=http://nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview|titel=Der wahre Geist des Black Metal?|datum=1999|zugriff=2010-06-30|archiv-datum=2008-07-28|sprache=Deutsch|kommentar=Originaler Link ist tot|autor=Diana Glöckner|zitat=Es ist doch keine nationalsozialistische Idee dahinter! Das würde ich niemals tun! Nationalsozialismus schränkt ein, setzt Grenzen. Das wäre mein geistiger Selbstmord! Die freie Entfaltung finde ich nur in dieser Musik!|archiv-url=http://web.archive.org/web/20080621112853/nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview}}</ref> Kanwulf unterstützt nach eigenen Angaben die [[Kriegsgräberfürsorge]] sowie die MIA&nbsp;– eine Organisation, die Vermisste des [[Vietnamkrieg]]es ausfindig macht.<ref name="artofmalice_interview_mia">{{Internetquelle|url=http://nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview|titel=Zwiegespräch zwischen „Kanwulf von Nargaroth“ und Diana Glöckner im „Magacinum Ab Ovo“|datum=1999|zugriff=2010-06-30|archiv-datum=2008-07-28|sprache=Deutsch|kommentar=Originaler Link ist tot|autor=Diana Glöckner|zitat=Sie hätten verstanden, daß kein faschistoider Gedanke dahintersteckt, weil sie wissen, daß ich die Kriegsgräberfürsorge und die MIA International unterstütze (Missing In Action, eine Organisation, die Vermißte des Vietnamkriegs ausfindig macht).|archiv-url=http://web.archive.org/web/20080621112853/nargaroth.shaddai.name/magacinum-ab-ovo-interview}}</ref> Allerdings wird diese Distanzierung vom Nationalsozialismus von einigen Kritikern als zu halbherzig empfunden. Von der Äußerung „made from White man for White man“ distanzierte er sich nicht, in den Neuauflagen des Albums wurde der Satz allerdings durch die Worte „a celtae hominis pro celtae homninis“ [sic] ersetzt.


Außerdem geben Kritiker an, in dem Lied ''Karmageddon'' (ebenfalls vom Debütalbum ''Herbstleyd'') sei eindeutig ein „Sieg Heil“ zu vernehmen. Exakt bezieht sich dies auf die im Booklet abgedruckte Textzeile ''„When I die, .... ....“'', wobei Kritiker die Leerstelle als eben die Stelle bezeichnen, wo der Ausruf „Sieg Heil“ ertönt und die „Eigenzensur“ im Booklet als ein Versuch, ein mögliches Verbot der CD zu umgehen, gewertet wird. Fakt ist, dass nach der Zeile ''„When I die…“'' noch Gesang vorkommt, der Text aber aufgrund des für das Genre üblichen extremen Kreischgesangs nicht eindeutig auszumachen ist. Bei der Aufnahme eines Konzerts in Erlangen, die auf der Doppel-LP-Version des ''Herbstleyd''-Albums zu finden ist, wurde die Stelle ebenfalls zensiert, wobei noch ein eindeutiges „Heil“ zu vernehmen ist. Im Anschluss sind Beleidigungen aus dem Publikum zu hören<ref>[http://www.metal-district.de/cdkritik-543-nargaroth-herbstleyd_2lp.html Besprechung der Herbstleyd-LP bei metal-district.de]</ref>. Außerdem fiel Kanwulf live durch [[Hitlergruß|Hitler]]-<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=IQUsipBwjCg Nargaroth live]</ref> und Kühnengrüße<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=LL-mXNmHrb8 ''Black Spell of Destruction'' live].</ref> auf.
Von Kritikern vermutete „Sieg Heil“-Rufe konnten bislang nicht eindeutig ausgemacht werden, jedoch kam es während der Aufnahme eines Konzerts in Erlangen, die auf der Doppel-LP-Version des ''Herbstleyd''-Albums zu finden ist, zu empörten Zwischenrufen aus dem Publikum.<ref>[http://www.metal-district.de/cdkritik-543-nargaroth-herbstleyd_2lp.html Besprechung der Herbstleyd-LP bei metal-district.de]</ref>. Außerdem fiel Kanwulf live durch [[Hitlergruß|Hitler]]-<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=IQUsipBwjCg Nargaroth live]</ref> und Kühnengrüße<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=LL-mXNmHrb8 ''Black Spell of Destruction'' live].</ref> auf.


Ebenso zweideutig erscheint die Tatsache, dass sich im Booklet zu ''Black Metal ist Krieg'' bei dem Lied ''Amarok – Zorn des Lammes III'' Bilder von Kanwulfs gefallenen Großonkeln sowie seines Urgroßvaters finden, die laut eigenen Angaben alle in Kriegen gefallen sind. Daneben ist ein kritischer Text über das heutige deutsche Nationalbewußtsein von Kanwulf zu finden. Des Weiteren wird im selben Booklet Moonblood als die „einzige Black-Metal-Band Deutschlands, die neben Absurd es auch wert ist, erwähnt zu werden“ bezeichnet, was das vorherige Abstreiten seiner Zuneigung zu Absurd wieder relativiert.
Ebenso zweideutig erscheint die Tatsache, dass sich im Booklet zu ''Black Metal ist Krieg'' bei dem Lied ''Amarok – Zorn des Lammes III'' Bilder von Kanwulfs gefallenen Großonkeln sowie seines Urgroßvaters finden, die laut eigenen Angaben alle in Kriegen gefallen sind. Daneben ist ein kritischer Text über das heutige deutsche Nationalbewußtsein von Kanwulf zu finden. Des Weiteren wird im selben Booklet Moonblood als die „einzige Black-Metal-Band Deutschlands, die neben Absurd es auch wert ist, erwähnt zu werden“ bezeichnet, was das vorherige Abstreiten seiner Zuneigung zu Absurd wieder relativiert.

Version vom 11. April 2011, 23:03 Uhr

Nargaroth
Datei:Nargaroth.jpg
Allgemeine Informationen
Genre(s) Metal
Gründung 1996
Website http://www.nargaroth.de
Gründungsmitglieder
René Wagner (Kanwulf, Ash)

Nargaroth ist eine deutsche Metal-Band. Einziges Mitglied ist René Wagner, der ursprünglich unter dem Pseudonym „Kanwulf“ auftrat und sich inzwischen „Ash“ nennt. Kanwulf schreibt Musik und Texte größtenteils selbst, wird jedoch von Gastmusikern unterstützt. Dazu gehören beispielsweise Akhenaten (Ex-Judas Iscariot, Ex-Weltmacht), Occulta Mors (Ex-Moonblood, Nachtfalke) sowie L’hiver (Winterblut, Ex-Seeds of Hate).

Bandname

Kanwulf selbst gibt an, der Bandname setze sich aus den Endsilben des Namens der Band Gorgoroth und der Anfangssilbe Narg, die angeblich Naturverbundenheit ausdrücken soll, zusammen.[1] Es wird jedoch öfters behauptet und vermutet, der Name stamme aus dem Fantasy-Tabletop Warhammer. Dort existiert unter sehr ähnlich klingendem Namen Naggaroth[2] ein düsterer, eisiger Kontinent, der von Dunkelelfen bewohnt wird. Kanwulf selbst allerdings weist diese Vermutungen vehement von sich und bezeichnet Tabletop-Spiele als sinnlosen Zeitvertreib. Ebenfalls erinnert der Name an Nargothrond aus J. R. R. Tolkiens Werk, das im Black Metal weite Verbreitung erfuhr.

Biografie

Nargaroth entstand nach Kanwulfs Angaben im Jahr 1989. Dieses Gründungsjahr ist allerdings aufgrund Kanwulfs widersprüchlicher Aussagen sehr umstritten. Dessen Aussagen zufolge sei bereits 1991 das Orke-Demo entstanden,[3] welches reine Instrumentalmusik enthielt. Auf diesem Demo benutzte Kanwulf erstmals auch Gitarre und Schlagzeug. Zu diesem Demo gibt es allerdings ebenfalls sehr widersprüchliche Aussagen Kanwulfs, und eine Veröffentlichung des Demos vor 1996 gilt als unwahrscheinlich, der tatsächliche Zeitpunkt der Veröffentlichung wird zumeist auf 1999 datiert.[4] Tatsächlich gilt als gesichert, dass die eigentliche Bandgründung erst 1996 erfolgt sein kann. Frühestens in dieses Jahr fällt dann auch die Entstehung des Herbstleyd-Demos, die Kanwulf selbst auf 1993 datiert.[5] In einem Interview behauptete Kanwulf zudem, dass er einen Besucher eines Nargaroth-Konzertes ermordet und deswegen für kurze Zeit im Gefängnis gesessen habe.[6]

Allerdings gleicht das Pseudonym „Kanwulf“ dem Namen eines „unsterblichen“ Wikingerkriegers, der in der erstmals 1995 ausgestrahlten vierten Staffel der franko-kanadischen Fantasy-Fernsehserie Highlander auftauchte.[7] Kanwulf räumte mittlerweile auf seiner Homepage ein, dieses Pseudonym und den Namen Nargaroth erst 1996 angenommen zu haben[1], womit er angesichts des Erscheinens der Namen auf sowohl Orke als auch dem Herbstleyd-Demo indirekt zugibt, dass diese Veröffentlichungen Fälschungen darstellen und sämtliche früheren seiner Aussagen diesbezüglich Lügen sind. Er behauptet jedoch auch, sein Pseudonym nicht der Serie entnommen zu haben, sondern „einem französischen Buch mit altskandinavischen Namen“.[8]

Im Jahr 1998 veröffentlichte das Plattenlabel No Colours Records Nargaroths Debütalbum Herbstleyd. 2000 erschienen die EP Amarok, welche ältere Aufnahmen wie beispielsweise die Burzum-Coverversion Black Spell of Destruction enthielt, und das Demo Fuck Off Nowadays Black Metal; bei diesem sollte beachtet werden, dass die angegebenen Limitierungen (Kassette 333 Stück, LP 100 Stück) wahrscheinlich nicht der Wahrheit entsprechen, sondern dass weitaus mehr Einheiten gepresst bzw. bespielt wurden.

2001 wurde das Album Black Metal ist Krieg – A Dedication Monument veröffentlicht, welches, so Wagner, als eine Art „Tribut“ an den Black Metal zu verstehen sei, und welches neben diversen Coverversionen bekannter Bands auch Lieder enthält, die sich mit Geschehnissen der Black-Metal-Geschichte beschäftigen, beispielsweise The Day Burzum Killed Mayhem, das sich auf den Mord an Øystein „Euronymous“ Aarseth durch Varg Vikernes bezieht, oder Erik, May You Rape the Angels, das eine Ehrbezeugung für den verstorbenen Musiker Erik „Grim“ Brødreskift darstellt. Der Musiker spielte unter anderem bei Immortal, Borknagar und Gorgoroth Schlagzeug und verübte am 4. Oktober 1999 Suizid.

Ein Jahr später, 2002, wurde dann der zweite Teil der Rasluka-Aufnahmen veröffentlicht. Diese Mini-CD ist, genau wie der erste Teil, einem angeblich 1995 verstorbenen Freund Kanwulfs gewidmet. Zu dem Tod gibt es allerdings wieder sehr widersprüchliche Aussagen Wagners, sodass nicht wenige die Existenz dieses Freundes anzweifeln.

Ein Jahr später erschien mit Geliebte des Regens wieder ein vollständiges Album, dann wurde 2004 das Album Prosatanica Shooting Angels veröffentlicht, welches sowohl musikalisch als auch textlich als stilistischer Wandel Nargaroths angesehen wurde. Kanwulf jedoch behauptet, es handle sich hierbei um Aufnahmen, welche ursprünglich als Nebenprojekt namens Prosatanica gedacht seien, die unter dem Veröffentlichungstitel Shooting Angels hätten erscheinen sollen. Er sehe sein Schaffen jedoch gemäß seiner des Öfteren skandierten Parole Kanwulf is Nargaroth; Nargaroth is Kanwulf. No compromise! „untrennbar mit Nargaroth verbunden“ und habe sich somit entschieden, diese unter dem Projektnamen Nargaroth zu veröffentlichen.

2007 erschien das Album Semper Fidelis, zu dem auch eine auf 99 Stück limitierte Box herauskam. Der Box lagen u. a. private Gegenstände bei.

2009 erschien das Album Jahreszeiten, 2011 Spectral Visions of Mental Warfare.

Musikstil und Verhältnis zur Black-Metal-Szene

Die Songs orientieren sich am Stil europäischer Black-Metal-Bands und sind sehr einfach aufgebaut, so besteht das Lied Black Metal ist Krieg lediglich aus zwei verschiedenen Gitarrenriffs. Das Tempo variiert zwischen schnellen Songs mit Blastbeats und langsamen, epischen Werken von bis zu zwanzig Minuten Länge. Die meisten Aufnahmen sind genretypisch in rauer Proberaum-Qualität und der Gesang weitgehend unverständlich. Weiterhin zu bemerken ist, dass auf dem Album Black Metal ist Krieg „verdammt wenig eigene Ideen mit dem professionellen Nachspielen von traditionellen Hörmustern […] aufgepeppt wurden“[9] und Wagner in den selbstgeschriebenen Liedern Stil und Riffs von etablierten Bands wie Immortal, Darkthrone und Strid ohne weitere Erwähnung übernimmt.[9][10][11][12] Kanwulf selbst bezeichnet seine Musik als German Hateful and Misanthropic Metal und nicht als Black Metal; dies in erster Linie aus dem Grund, dass Black Metal im klassischen Sinne satanistisch geprägt ist, was bei Nargaroth nicht der Fall ist. Trotz der Verneinung Kanwulfs wird die Musik Nargaroths aufgrund ihrer stilistischen Nähe zum klassischen Black Metal und ihres emotionalen Hintergrundes und Einflusses (der im Black Metal als eine der Essenzen dieser Musikrichtung gilt) dennoch oftmals dem Black Metal zugeordnet.

Auf Jahreszeiten machte Kanwulf einen radikalischen Stilwechsel. Die Musik ist atmosphärischer, technischer und insbesondere in Herbst mit Keyboards und Natursamples unterlegt. Ebenso finden sich Soli und teilweise klarer Gesang. Nach dem gesprochenen Intro beginnt Frühling mit einer an ein Kinderlied erinnernden bessarabischen Folkmelodie. Ash meinte dazu:

„Wie zu erwarten sorgte die Eingangsmelodie des ‚Frühling‘ für die stärksten Kontroversen, denn sie ist ein Anti-Statement gegen all die Neo-BM-Kids, die vom alten Wesen des Black Metals keine Ahnung haben und ihn mit ihren adoleszenten Kurzzeitideologien terrorisieren!“

René „Ash“ Wagner: [13]

Wagner fiel auch durch verbale Angriffe gegen einzelne Bands und Musiker auf, insbesondere Mystic Circle, Impending Doom und Agathodaimon, ebenso einige seiner Fans.[14][15] Wagner warf den Bands und Musikern vor, sie stünden „dem Geiste der Musik nicht nahe“.[16]

In der Szene selbst werden Kanwulfs Äußerungen zum Black Metal unterschiedlich betrachtet. Einige tun sie als „Spinnerei“ ab und sehen im Black Metal hauptsächlich eine Musikform, andere fühlen sich jedoch besonders durch Kanwulfs Ansichten von Nargaroth angesprochen. Sie sehen die Essenz des Black Metal ebenso in der Emotion und haben ein ähnliches Verständnis gegenüber dem Black Metal. Ein weiterer Teil der Szene zweifelt an der Glaubwürdigkeit Kanwulfs und begegnet Nargaroth mit starker Abneigung. Auch für seinen Auftritt in der Talkshow von Sonja Zietlow [17] erntet Kanwulf oftmals Spott, und auch sein Ausspruch „Black Metal ist Krieg“ ist ein häufiges Ziel szene-interner und -externer Parodien.

Rechtsextremismus-Vorwürfe

Nargaroth wird von einigen Kritikern zum National Socialist Black Metal (NSBM) gezählt. Wenngleich eindeutig antisemitische, rassistische oder neonazistische Texte nicht auszumachen sind, so fiel Kanwulf doch durch Aussagen wie die folgenden (zu finden im Booklet der Erstpressung der Herbstleyd-CD, Orthografie im Original belassen) auf:

Zur höheren Ehre des deutchen [sic] Soldaten der Wehrmacht 1933 [sic] – 1945. Die Negierung ihrer Leistungen sowie das Augenverschließen vor ihrer Opferbereitschaft, gerade im letzten Kriegsjahr, ist die Schande unserer Nation!
German hateful and misanthropic Black Metal, made from White man for White man.
Absurd, good to know yeah [sic] out of jail !!!.

Zu diesen Vorwürfen nahm Kanwulf in einem Interview mit dem Magacinum ab ovo Stellung. Er gab an, dass es ihm im konkreten Fall um die Kriegsgräberfürsorge ginge und er Nationalsozialismus allgemein als geistige Einschränkung empfände[18] Kanwulf unterstützt nach eigenen Angaben die Kriegsgräberfürsorge sowie die MIA – eine Organisation, die Vermisste des Vietnamkrieges ausfindig macht.[19] Allerdings wird diese Distanzierung vom Nationalsozialismus von einigen Kritikern als zu halbherzig empfunden. Von der Äußerung „made from White man for White man“ distanzierte er sich nicht, in den Neuauflagen des Albums wurde der Satz allerdings durch die Worte „a celtae hominis pro celtae homninis“ [sic] ersetzt.

Von Kritikern vermutete „Sieg Heil“-Rufe konnten bislang nicht eindeutig ausgemacht werden, jedoch kam es während der Aufnahme eines Konzerts in Erlangen, die auf der Doppel-LP-Version des Herbstleyd-Albums zu finden ist, zu empörten Zwischenrufen aus dem Publikum.[20]. Außerdem fiel Kanwulf live durch Hitler-[21] und Kühnengrüße[22] auf.

Ebenso zweideutig erscheint die Tatsache, dass sich im Booklet zu Black Metal ist Krieg bei dem Lied Amarok – Zorn des Lammes III Bilder von Kanwulfs gefallenen Großonkeln sowie seines Urgroßvaters finden, die laut eigenen Angaben alle in Kriegen gefallen sind. Daneben ist ein kritischer Text über das heutige deutsche Nationalbewußtsein von Kanwulf zu finden. Des Weiteren wird im selben Booklet Moonblood als die „einzige Black-Metal-Band Deutschlands, die neben Absurd es auch wert ist, erwähnt zu werden“ bezeichnet, was das vorherige Abstreiten seiner Zuneigung zu Absurd wieder relativiert.

Des Weiteren spielte Kanwulf in den späten 90er Jahren für ein Konzert und einige wenige Proben bei der NSBM-Band Totenburg aus Thüringen.

Außerdem weisen Mitmusiker Kanwulfs sowie deren Projekte ebenfalls eine Nähe zum Rechtsextremismus auf: Akhenaten beispielsweise beteiligte sich mit seiner Band Weltmacht an der Kompilation The Night and the Fog. A Tribute to the National Socialist Black Metal Underground, und Occulta Mors, der ebenso wie Kanwulf bei Totenburg aushalf, wurde aus der Band Lyssa entlassen, weil er bei ihren Auftritten den Arm zum Hitlergruß hob.[23] Außerdem äußerte er in einem Interview:

„Wir Deutschen sind die Herrenrasse! Wir müssen alles dafür tun, dass der Pöbel nicht die Oberhand gewinnt, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Deutsche Mensch ausstirbt, und alles in einer riesigen Multikulti-Kloake versinkt. Muss das etwa sein?“

Tino „Occulta Mors“ Mothes: [23]

Diskografie

Demos

Als stark zweifelhaft gelten die von Kanwulf angegebenen Erscheinungsdaten der ersten beiden Demoaufnahmen.

  • 1991: Orke (frühestens 1996, am wahrscheinlichsten 1999)
  • 1993: Herbstleyd (wahrscheinlich erst 1999)

Alben

EPs

  • 2000: Amarok
  • 2002: Rasluka Pt. II
  • 2004: Rasluka Pt. I

DVD

  • 2008: Dead~Ication

Samplerbeiträge

  • 1998: Herbstleyd (Different Version) auf No Colours Records Compilation (Pt. II)
  • 1999: Herbstleyd (Edit) auf Ablaze #28 Juli / August 1999
  • 2001: The Day Burzum Killed Mayhem (Edit) auf Ablaze #28 März / April 2001

Sonstiges

  • 2000: Fuck Off Nowadays Black Metal (Demotape/LP)
  • 2001: Black Metal Endsieg II (Split mit Decayed, Apolokia und Godless North)
  • 2004: Crushing Some Belgian Scum (Live)

Einzelnachweise

  1. a b Kanwulf von Nargaroth: Screenshot der Homepage von Nargaroth mit Angaben zum Entstehungszeitraum der Namen „Kanwulf“ und „Nargaroth“. (PNG) Abgerufen am 30. Juni 2010 (deutsch, Screenshot ist notwendig, da die Nargaroth-Webseite auf Flash basiert und eine direkte Verlinkung nicht möglich ist): „Ash, der sich ab dem Frühjahr 1996 „Kanwulf“ nannte, …“
  2. http://whfb.lexicanum.de/wiki/Naggaroth
  3. Nargaroth - Orke. Abgerufen am 30. Juni 2010.
  4. Orke. Discogs, abgerufen am 18. Januar 2010.
  5. Garry Sharpe-Young: Biography. MusicMight.com, abgerufen am 18. Januar 2011.
  6. Interview mit Kanwulf, abgerufen am 4.3.2011
  7. IMDB-Eintrag der Highlander-Folge Homeland. Abgerufen am 30. Juni 2010.
  8. Angaben im Abschnitt Biografie auf der offiziellen Nargaroth-Seite.
  9. a b Rezension des Albums Black Metal ist Krieg.
  10. Interview mit Yersinia aus dem Sheol Webmagazin
  11. Rezension zu Strids End of Life bei Abditus Vultus
  12. Rezensionen zu Nargaroth bei FinalWar
  13. http://www.nargaroth.de/releases/inhalt_deu/rel_pdf_deu/16_jahreszeiten.pdf Statement zu Jahreszeiten. Zugriff: 11. November 2009
  14. Bericht vom Summer Breeze 2002 auf Powermetal.de
  15. Bericht vom Summer Breeze 2002 von Wallsoffire.de
  16. Diana Glöckner: Der wahre Geist des Black Metal? 1999, archiviert vom Original am 28. Juli 2008; abgerufen am 30. Juni 2010 (deutsch, Originaler Link ist tot): „Weil die Leute dem Geiste der Musik nicht nahestanden, das habe ich vorher schon erklärt. Die standen so nicht dahinter und ich wollte nicht, daß noch mehr davon passiert und glaube mir, diese Gothics und Punks, die da was versucht haben – schrecklich! Es war auch zu unserem Besten.“
  17. Kanwulf bei Sonja Zietlow. (DivX-AVI (26,1 MB)) Abgerufen am 30. Juni 2010 (deutsch).
  18. Diana Glöckner: Der wahre Geist des Black Metal? 1999, archiviert vom Original am 28. Juli 2008; abgerufen am 30. Juni 2010 (deutsch, Originaler Link ist tot): „Es ist doch keine nationalsozialistische Idee dahinter! Das würde ich niemals tun! Nationalsozialismus schränkt ein, setzt Grenzen. Das wäre mein geistiger Selbstmord! Die freie Entfaltung finde ich nur in dieser Musik!“
  19. Diana Glöckner: Zwiegespräch zwischen „Kanwulf von Nargaroth“ und Diana Glöckner im „Magacinum Ab Ovo“. 1999, archiviert vom Original am 28. Juli 2008; abgerufen am 30. Juni 2010 (deutsch, Originaler Link ist tot): „Sie hätten verstanden, daß kein faschistoider Gedanke dahintersteckt, weil sie wissen, daß ich die Kriegsgräberfürsorge und die MIA International unterstütze (Missing In Action, eine Organisation, die Vermißte des Vietnamkriegs ausfindig macht).“
  20. Besprechung der Herbstleyd-LP bei metal-district.de
  21. Nargaroth live
  22. Black Spell of Destruction live.
  23. a b Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-817-0, S. 182.

Weblinks