„Olympische Winterspiele 2010“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Triebtäter (MMX) (Diskussion | Beiträge)
zurück auf Stand vor der Diskussion, so muss man davon ausgehen sie hätte das feuer mitentzündet, das ist aber falsch
Ergänzung. Gerald
Zeile 21: Zeile 21:
| [[Hayley Wickenheiser]] <small>(Athleten)</small><br />Michel Verrault <small>(Kampfrichter)</small>
| [[Hayley Wickenheiser]] <small>(Athleten)</small><br />Michel Verrault <small>(Kampfrichter)</small>
|- bgcolor="#FFFFFF"
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Olympischer Fackellauf|Olympische Fackel]] || [[Wayne Gretzky]]<br />[[Nancy Greene]]<br />[[Steve Nash]]<br />''[[Catriona LeMay Doan]]''
| [[Olympischer Fackellauf|Olympische Fackel]] || [[Wayne Gretzky]]<br />[[Nancy Greene]]<br />[[Steve Nash]]<br />([[Catriona LeMay Doan]])<ref>[http://www.faz.net/s/RubF2A58246382C443FAD97201144CCF25E/Doc~E18628915DB424F59A6041CDB084BBA73~ATpl~Ecommon~Scontent.html Zündende Idee]: Catriona LeMay Doan konnte aus technischen Gründen den vierten überdimensionalen Eiszapfen nicht entzünden, da der hydraulische Mechanismus zum Herausfahren nicht funktionierte.</ref>
|}
|}
<!-- HINWEIS: Diese Vorlage wird in den Hauptartikel eingebunden. Bitte nur die besten zehn Mannschaften erwähnen, bei Bedarf auch Mannschaften der deutschsprachigen Länder.
<!-- HINWEIS: Diese Vorlage wird in den Hauptartikel eingebunden. Bitte nur die besten zehn Mannschaften erwähnen, bei Bedarf auch Mannschaften der deutschsprachigen Länder.

Version vom 16. Februar 2010, 08:24 Uhr

XXI. Olympische Winterspiele
Logo der Olympischen Winterspiele 2010 Vancouver
Teilnehmende Nationen 82
Teilnehmende Athleten 2632[1]
Wettbewerbe 86 in 7 Sportarten
Eröffnung 12. Februar 2010
Schlussfeier 28. Februar 2010
Eröffnung durch Michaëlle Jean
(Generalgouverneurin)
Motto With glowing hearts/ Des plus brillants exploits[2] (für deutsche Übersetzung siehe Artikel)
Olympischer Eid Hayley Wickenheiser (Athleten)
Michel Verrault (Kampfrichter)
Olympische Fackel Wayne Gretzky
Nancy Greene
Steve Nash
(Catriona LeMay Doan)[3]
Logo der Olympischen Winterspiele 2010 mit den olympischen Ringen
Logo der Olympischen Winterspiele 2010 mit den olympischen Ringen

Diese Tabelle zeigt den Medaillenspiegel der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. Die Platzierungen sind nach der Anzahl der gewonnenen Goldmedaillen sortiert, gefolgt von der Anzahl der Silber- und Bronzemedaillen. Weisen zwei oder mehr Länder eine identische Medaillenbilanz auf, werden sie alphabetisch geordnet auf dem gleichen Rang geführt. Dies entspricht dem System, das vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) verwendet wird.

Beim Biathlon wurden im Einzelrennen der Männer über 20 km zwei Silbermedaillen, jedoch keine Bronzemedaille vergeben.

Medaillenspiegel

Platz Mannschaft Goldmedaillen Gold Silbermedaillen Silber Bronzemedaillen Bronze Gesamt
01 Kanada Kanada (CAN) 14 7 5 26
02 Deutschland Deutschland (GER) 10 13 7 30
03 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (USA) 9 15 13 37
04 Norwegen Norwegen (NOR) 9 8 6 23
05 Korea Sud Südkorea (KOR) 6 6 2 14
06 Schweiz Schweiz (SUI) 6 3 9
07 Schweden Schweden (SWE) 5 2 4 11
0 China Volksrepublik Volksrepublik China (CHN) 5 2 4 11
09 Osterreich Österreich (AUT) 4 6 6 16
10 Niederlande Niederlande (NLD) 4 1 3 8
11 Russland Russland (RUS) 3 5 7 15
12 Frankreich Frankreich (FRA) 2 3 6 11
13 Australien Australien (AUS) 2 1 3
14 Tschechien Tschechien (CZE) 2 4 6
15 Polen Polen (POL) 1 3 2 6
16 Italien Italien (ITA) 1 1 3 5
17 Slowakei Slowakei (SVK) 1 1 1 3
0 Belarus 1995 Belarus (BLR) 1 1 1 3
19 Vereinigtes Konigreich Großbritannien (GBR) 1 1
20 Japan Japan (JPN) 3 2 5
21 Kroatien Kroatien (CRO) 2 1 3
0 Slowenien Slowenien (SVN) 2 1 3
23 Lettland Lettland (LAT) 2 2
24 Finnland Finnland (FIN) 1 4 5
25 Estland Estland (EST) 1 1
0 Kasachstan Kasachstan (KAZ) 1 1
Gesamt 86 87 85 258

Siehe auch

Weblinks

|- | colspan="6" align="center" bgcolor="#FFFFFF" | Vollständiger Medaillenspiegel |}

Die XXI. Olympischen Winterspiele werden vom 12. bis 28. Februar 2010 in Vancouver, der größten Stadt der kanadischen Provinz British Columbia, ausgetragen. Verschiedene Wettkämpfe werden auch im Wintersportort Whistler sowie in den Vororten Richmond und West Vancouver stattfinden. Sowohl die Olympischen Winterspiele als auch die daran anschließenden Winter-Paralympics werden vom Vancouver Organizing Committee (VANOC) organisiert. Kanada ist 2010 zum dritten Mal Gastgeber von Olympischen Spielen, nach den Sommerspielen 1976 in Montreal und den Winterspielen 1988 in Calgary. Bereits 1976 hatte sich Whistler, wo die meisten Wettkämpfe in den Schneesportarten stattfinden werden, erfolglos für die Ausrichtung beworben.

Wahl des Austragungsortes

Logo der Kandidatur

In der innerkanadischen Ausscheidung des Canadian Olympic Committee setzte sich Vancouver gegen Calgary (das eine zweite Austragung nach 1988 anstrebte) und Québec (das mit der Kandidatur für die Winterspiele 2002 gescheitert war) durch. Nachdem ein Bestechungsskandal um die Vergabe der Winterspiele 2002 nach Salt Lake City aufgeflogen war, führte das Internationale Olympische Komitee (IOC) 1999 ein neues Auswahlverfahren ein, das bedeutend mehr Wert auf die technischen Aspekte einer Kandidatur legt und Korruption unterbinden soll. Seither prüft ein Evaluationsausschuss die einzelnen Bewerbungen und nimmt eine Vorselektion vor.[4]

Andere Kandidatenstädte waren Pyeongchang (Südkorea) und Salzburg (Österreich). Bern (Schweiz) zog seine Kandidatur zurück, nachdem sich die Bevölkerung in einem Referendum zu 80 % gegen die Ausrichtung der Spiele ausgesprochen hatte. Zuvor hatte die Evaluationskommission des IOC bereits die Bewerbungen von Andorra la Vella (Andorra), Harbin (Volksrepublik China), Jaca (Spanien) und Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) nicht zugelassen. Anlässlich des 115. IOC-Kongresses, der in Prag stattfand, wählten die IOC-Mitglieder Vancouver am 2. Juli 2003 in der zweiten Runde. Bereits im Februar desselben Jahres hatte in Vancouver eine Volksabstimmung stattgefunden; 64 % stimmten damals für die Ausrichtung Olympischer Spiele.[5]

Wahlresultate
Stadt Land 1. Runde 2. Runde
Vancouver Kanada Kanada 40 56
Pyeongchang Korea Sud Südkorea 51 53
Salzburg Osterreich Österreich 16

Logo, Maskottchen und Motto

Datei:Mascots Quatchi Miga and Sumi.jpg
Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2010, von links nach rechts: Quatchi, Miga und Sumi

Das 2005 entworfene Logo der Spiele stellt einen Inuksuk dar und trägt den Namen Ilaanaq (Inuktitut für „Freund“). Ein ähnlicher Inuksuk befindet sich seit der Expo 86 am Strand von English Bay in Vancouver.

Die offiziellen Maskottchen heißen Miga (ein mythischer Seebär, teils Orca, teils Kermodebär), Quatchi (ein Bigfoot) und Sumi (ein Fabelwesen mit den Flügeln eines Thunderbirds (deutsch: Donnervogel) und den Beinen eines Schwarzbären). Als zusätzlicher Werbeträger kommt Mukmuk (Vancouver-Murmeltier) als Plüschtier in den Verkauf. Die Maskottchen sind traditionellen Kreaturen der First Nations nachempfunden.[6]

Das Motto dieser Olympischen Winterspiele thematisiert die offizielle Zweisprachigkeit Kanadas. Es wurden zwei Auszüge aus der kanadischen Nationalhymne O Canada gewählt: Das englischsprachige Motto lautet „With glowing hearts“ (deutsch: „Mit glühenden Herzen“) und das französischsprachige Motto „Des plus brillants exploits“ (deutsch: „Der außergewöhnlichsten Leistungen“).[2]

Fackellauf

Arnold Schwarzenegger trägt die Fackel am 12. Februar 2010 in Vancouver

Nach der Entzündung der Olympischen Flamme am 22. Oktober 2009 in Olympia begann der Fackellauf am 30. Oktober 2009 von der Provinzhauptstadt Victoria auf Vancouver Island aus durch ganz Kanada.[7] Sie legte dabei 45.000 Kilometer zurück. Zuerst ging es in nördlicher Richtung durch die drei Territorien in der kanadischen Arktis. Auf den Queen Charlotte Islands wurde sie von den Haida in einem traditionellen Kanu transportiert.[8] Den nördlichsten Ort im Yukon erreichte die Fackel am 4. November in Old Crow, als sie mit einer Boeing 737 eingeflogen wurde.[9] Ab St. John’s (Neufundland) wurden die zehn Provinzen in Ost-West-Richtung durchquert. Dabei wurden 118 traditionelle Gebiete der First Nations (Indianer) durchquert.[10] Die Ankunft in Vancouver erfolgte am 11. Februar 2010.

Es wurde mit rund 12.000 Fackelträgern gerechnet, die zu Fuß, auf Hundeschlitten, auf Schneemobilen, zu Pferd, in Flugzeugen und mit anderen Fortbewegungsmitteln unterwegs waren. Allerdings musste die Route aufgrund von Protesten in Reservaten der Irokesen, genauer der Oneida of the Thames bei London, geändert werden.[11] Andere Gruppen entschieden sich, Olympische Spiele und Kritik an der Indianerpolitik ihrer jeweiligen Provinz nicht zu vermischen, sondern feierten, wie die Aamjiwnaang First Nation in Ontario, die Ankunft der Fackel.[12]

Wettkampfstätten

Im Austragungsort selbst sollen die Wettbewerbe in den Sportarten Eishockey, Shorttrack, Curling und Eiskunstlauf in insgesamt vier Hallen ausgetragen. Im südlich angrenzenden Vorort Richmond werden die Wettbewerbe der Eisschnellläufer, im 20 km entfernten West Vancouver jene der Ski-Freestyler und Snowboarder stattfinden. Im 125 km von Vancouver entfernten Whistler werden die alpinen und nordischen Skiwettbewerbe ausgetragen, ebenso die Wettbewerbe in den Sportarten Biathlon, Bob, Rodeln und Skeleton.

Das Olympische Dorf in Vancouver

Es gibt zwei olympische Dörfer, am False Creek liegt das olympische Dorf in Vancouver und das andere in Whistler. Als Medienzentrum ist das Vancouver Convention & Exhibition Centre vorgesehen. Das überdachte BC Place Stadium wird Austragungsort der Eröffnungs- und der Schlussfeier sein, womit diese Zeremonien erstmals überhaupt nicht unter freiem Himmel stattfinden werden.

Vancouver

Richmond

West Vancouver

Whistler

Teilnehmer

Die bei den Winterspielen 2010 teilnehmenden Staaten sind grün gekennzeichnet

Zeremonien

Eröffnungsfeier

Empfang durch die vier First Nations

Die Eröffnungsfeier der XXI. Olympischen Winterspiele fand am Abend des 12. Februar 2010 im überdachten BC Place Stadium in Vancouver statt. Vor Beginn verkündete die Hallensprecherin, dass die Feier im Gedenken an den wenige Stunden zuvor tödlich verunglückten Rennrodler Nodar Kumaritaschwili aus Georgien stünde. Es folgte ein Einspielfilm, in dem ein Snowboarder aus den Bergen nahe Vancouver hinunter Richtung Stadt fährt. Am Ende springt der Snowboarder durch die Olympischen Ringe in der Halle. Daran schloss sich die Begrüßung des IOC-Präsidenten Jacques Rogge und der Generalgouverneurin Michaëlle Jean sowie der Einzug der kanadischen Fahne in das Stadion an. Die Flagge wurde gehisst, während die Sängerin Nikki Yanofsky die kanadische Nationalhymne sang. Es folgte der Einzug der Chiefs der vier an der Austragung der Spiele beteiligten First Nations in die Halle. Vier Willkommens-Totems erschienen in der Mitte der Halle, um die herum indianische Tänze und Gesänge dargeboten wurden, die an traditionelle Feste bei großen Zusammenkünften erinnerten (Potlatch). Dabei sprachen die vier Gastgebernationen Squamish, Musqueam, Lil’wat und Tsleil-Waututh Begrüßungsworte in ihren Sprachen. Die ersten beiden Stämme repräsentierten dabei die Kultur der Küsten-Salish, eine von Fischerei und monumentalen Schnitzwerken geprägte Kultur der Pazifischen Nordwestküste, die letzteren die der Binnen-Salish, die stärker von Jagd und Reiternomadismus geprägt ist.

Nelly Furtado und Bryan Adams
Einmarsch der kanadischen Sportler

Es folgte der Einmarsch der teilnehmenden Nationen, der früher als gewöhnlich stattfand. Traditionell eröffnete die griechische Mannschaft diesen Programmpunkt. Als die georgischen Sportler die Halle betraten, erhoben sich die Zuschauer, um ihre Trauer und Anteilnahme zu zeigen. Fahnenträger der deutschen Mannschaft war André Lange, für Österreich Andreas und Wolfgang Linger, für die Schweiz war es Stéphane Lambiel und für das Gastgeberland Clara Hughes. Nach dem Einmarsch sangen Bryan Adams und Nelly Furtado gemeinsam Bang the Drum, woran sich die Zuschauer mit dem Schlagen von Trommeln beteiligten. Es folgte ein unter dem Leitmotiv landscape of a dream stehender Showteil[13], der stark von der indianischen Vergangenheit und Geschichte Kanadas geprägt war. Dargestellt wurden unter anderem ein schwebender Kermodebär, die von den Indianern verehrten Sternbilder der vier Himmelsrichtungen sowie die Meeresfauna mit insbesondere den Walen und Lachsen. Zu einem Lied von Sarah McLachlan trat das Alberta Ballet auf. Ein weiterer musikalischer Beitrag beinhaltete Violinenspiel und Stepptanz während des Indian Summers in Ostkanada. Ein Darsteller, der über die symbolisierte Prärie lief und dann über ihr schwebte sowie eine Darstellung der Rocky Mountains schlossen sich an: An den nachempfundenen Bergen, auf die Sportbilder projiziert wurden, schwebten Darsteller entlang, die die olympischen Wintersportarten imitierten. Das Ende des Showteils markierte ein Slam-Poet, der den Charakter Kanadas einzufangen versuchte.

Zu Beginn des offiziellen Teils der Eröffnungsveranstaltung sprachen der IOC-Präsident und der Präsident des Organisationskomitees, John Furlong, ihr Beileid und ihre Trauer über den Tod des georgischen Rennrodlers aus. Dann folgte Furlongs Eröffnungsansprache, in der er die Sportler willkommen hieß, deren Vorbildcharakter und den Rückhalt der Spiele in Kanada beschwor. Jacques Rogge dankte in seiner Ansprache Kanada, den Four Nations und allen Verantwortlichen sowie Freiwilligen und mahnte die Einhaltung der olympischen Waffenruhe an. Zudem erinnerte er die Sportler an die olympischen Werte. Dann erklärte die Generalgouverneurin Kanadas die Olympischen Winterspiele von Vancouver für eröffnet.

Entzünden des Olympischen Feuers

Während K. D. Lang Leonard Cohens Halleluja sang, wurden Friedenstauben projiziert, womit ein altes Symbol der Eröffnungsfeiern aufgegriffen wurde. Dann trugen Bobby Orr, Donald Sutherland, Jacques Villeneuve, Barbara Ann Scott, Anne Murray, Roméo Dallaire, Julie Payette und die Mutter des an Krebs verstorbenen Marathonläufers Terry Fox die Olympische Fahne in die Halle, die zu den Klängen der von Measha Brueggergosman gesungenen olympischen Hymne gehisst wurde. Daran schloss sich eine Schweigeminute für Kumaritaschwili an. Hayley Wickenheiser sprach den olympischen Eid für die Athleten auf Englisch, Michel Verrault jenen für die Kampfrichter auf Französisch. Anschließend sang Garou das Lied Un peu plus haut, un peu plus loin.

Letzter Programmpunkt war das Entzünden des olympischen Feuers. Der ehemalige Behindertensportler Rick Hansen fuhr die Fackel in die Halle, wo das Feuer an Catriona LeMay Doan, Steve Nash, Nancy Greene und zuletzt Wayne Gretzky übergeben wurde. Als das Feuer entzündet werden sollte, klemmte eine Schachtöffnung, so dass eine eine von den vier die Flammenschale haltenden Stützen nicht ausgefahren werden konnte. Zum Abschluss gab es nach der Entzündung über der Halle ein Feuerwerk, während Wayne Gretzky seine Fackel aus der Halle in die Stadt trug, wo er eine Kopie der olympischen Feuerschale entzündete.

Schlussfeier

Sportarten, Zeitplan und Resultate

Zeitplan der Olympischen Winterspiele 2010
Februar 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 G
Eröffnung
Biathlon •• •• •• 10
Bobsport 3
Curling 2
Eishockey 2
Eiskunstlauf 4
Eisschnelllauf •• 12
Freestyle-Skiing 6
Rennrodeln 3
Shorttrack •• ••• 8
Skeleton •• 2
Ski Alpin 10
Skilanglauf •• •• •• 12
Skispringen 3
Nordische Kombination 3
Snowboard 6
Abschluss
Entscheidungen 5 5 6 6 7 6 4 6 6 4 4 6 5 7 7 2 86
• = Medaillenentscheidungen

Wettbewerbe

Über die genaue Durchführung des Programms entschied der IOC-Exekutivrat bei seiner Sitzung im November 2006 in Kuwait. Alle in Turin 2006 durchgeführten Wettbewerbe bleiben im Programm der Winterspiele 2010. Zusätzlich wird ein Skicross-Wettbewerb im Freestyle-Skisport durchgeführt. Neugestaltet wird das Eishockeyturnier der Herren. In drei Gruppen mit jeweils vier Nationalteams werden drei Gruppensieger und ein bester Gruppenzweiter ermittelt. Diese Teams sind direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Die übrigen acht Mannschaften spielen in einem Play-off die vier weiteren Viertelfinalteilnehmer aus. Durch den neuen Modus wird die Anzahl der Spiele von 38 auf 30 reduziert.

Nicht ins Programm aufgenommen wurden Teamwettbewerbe im Rennrodeln, im Bobsport, im Skeleton und im alpinen Skisport, Mixed-Curling sowie Skispringen für Frauen. Insbesondere das Frauen-Skispringen sorgte für eine Kontroverse. 15 Skispringerinnen, darunter Weltmeisterin Lindsey Van, klagten im April 2009 vor dem Obersten Gerichtshof der Provinz British Columbia gegen das Organisationskomitee VANOC und forderten die Aufnahme ihrer Sportart ins Wettkampfprogramm. Das Gericht kam im Juli 2009 zum Schluss, dass allein das IOC verantwortlich für die Zusammenstellung des Wettkampfprogramms sei, dieses aber nicht dem kanadischen Gesetz unterworfen ist.[14] Die Klägerinnen zogen vor den Obersten Gerichtshof Kanadas und machten eine Verletzung des Gleichstellungsartikels in der Kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten geltend. Die höchste richterliche Instanz des Landes lehnte jedoch im Dezember 2009 eine Beurteilung des Falles ab.[15]

Biathlon

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Biathlon

Beim ersten Wettbewerb dieser Spiele, dem 7,5 km-Sprint der Frauen, eroberte die Slowakin Anastasia Kuzmina die erste Goldmedaille für ihr Land bei Winterspielen. Sie und die zweitplatzierte deutsche Läuferin Magdalena Neuner wiesen je einen Schießfehler auf, im Gegensatz zu ihren Konkurrentinnen auf den Plätzen drei bis neun, die alle fehlerfrei ins Ziel kamen.

Bei den Männern gewann einen Tag später im 10-km-Sprint der Franzose Vincent Jay vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen und dem Kroaten Jakov Fak. Der Wettbewerb wurde durch einen Schneeregenschauer in der Mitte des Wettbewerbs beeinträchtigt, wodurch die ersten Starter bevorteilt waren. Bester Deutscher wurde Christoph Stephan áuf Rang 19, noch hinter Ole Einar Bjørndalen, der auf Rang 17 landete. Bester Österreicher wurde Simon Eder auf Rang 11, bester Schweizer Thomas Frei auf Rang 13.

Bobsport

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Bob

Curling

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Curling

Eishockey

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Eishockey

Eiskunstlauf

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Eiskunstlauf

Eisschnelllauf

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Eisschnelllauf

Der erste Wettbewerb der Eisschnellläufer war der 5000-Meter-Lauf der Herren. Gewonnen wurde er von Sven Kramer, der sich gegenüber dem Südkoreaner Lee Seung-hun und dem Russen Iwan Skobrew durchsetzen konnte.

Im 3000-Meter-Lauf der Frauen gewann die Tschechin Martina Sáblíková vor der Deutschen Stephanie Beckert, Dritte wurde die Kanadierin Kristina Groves vor der Deutschen Daniela Anschütz-Thoms.

Freestyle-Skiing

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Freestyle-Skiing

Beim ersten Wettkampf der Freestyle-Skiier auf der Buckelpiste setzte sich die US-Amerikanerin Hannah Kearney vor der Kanadierin Jennifer Heil und ihrer Teamkollegin Shannon Bahrke durch. Bei den Herren gewann der Kanadier Alexandre Bilodeau vor seinem für Australien startenden Landsmann Dale Begg-Smith und dem US-Amerikaner Bryon Wilson.

Rennrodeln

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Rennrodeln

Wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier verunglückte Nodar Kumaritaschwili beim Abschlusstraining für das olympische Einzelrennen im Zielbereich, nachdem er in der Thunderbird-Kurve, der letzten der 16 Kurven der 1374 Meter langen Bahn, ins Schleudern geriet und nach der Kurve aus der Bahn geworfen wurde. Er prallte dabei gegen einen zur Bahn offen stehenden Stahlträger der Bahnüberdachung. Die letzte Geschwindigkeitsmessung kurz vor der bereits wieder leicht bergan führenden Zielkurve[16] hatte 144 km/h betragen. Trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen der Helfer im Whistler Sliding Centre verstarb Kumaritaschwili auf dem Weg ins Krankenhaus von Whistler. IOC-Vizepräsident Thomas Bach bestätigte den Tod von offizieller Seite.[17]

Bereits vor dem Unfall wurde Kritik an der Planung des Whistler Sliding Centre laut. Unmittelbar danach bezeichneten der deutsche Bob- und Skeleton-Trainer Raimund Bethge und der Präsident des internationalen Rennrodelverbandes Fédération Internationale de Luge de Course (FIL) Josef Fendt die Bahn als zu schnell. Zur Eröffnungsfeier fand eine Gedenkminute statt.[18]

Kurzfristig wurde von der FIL beschlossen, die Länge der Rennen zu verkürzen, so dass die Herren vom Damenstart begannen, die Damen und die Doppelsitzer vom Juniorenstart.

Das Herrenrennen gewannen schließlich die beiden Deutschen Felix Loch und David Möller vor dem italienischen Titelverteidiger Armin Zöggeler, Andi Langenhan wurde Fünfter.

Shorttrack

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Shorttrack

Der erste Short-Track-Wettbewerb waren die 1500 Meter der Herren, den der Koreaner Lee Jung-su vor den beiden US-Amerikanern Apolo Ohno und John Celski gewann.

Skeleton

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Skeleton

Ski Alpin

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Ski Alpin

Die infolge Regens um zwei Tage verschobene Abfahrt der Herren wurde vom Schweizer Didier Défago vor dem Norweger Aksel Lund Svindal und dem Amerikaner Bode Miller gewonnen.

Skilanglauf

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Skilanglauf

Die ersten Medaillen im Langlauf wurden bei den 10 Kilometer Freistil der Damen vergeben. Gold gewann die Schwedin Charlotte Kalla vor der Estin Kristina Šmigun-Vähi und der Norwegerin Marit Bjørgen.

Im ersten Langlaufwettbewerb der Herren - 15 Kilometer Freistil - holte der Schweizer Dario Cologna Gold. Er verwies den Italiener Pietro Piller Cottrer und den Tschechen Lukas Bauer auf die Plätze 2 und 3.

Skispringen

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Skispringen

Die ersten olympischen Medaillen wurden im Skispringen auf der Normalschanze vergeben. Es gewann der Schweizer Simon Ammann vor dem Polen Adam Małysz und dem Österreicher Gregor Schlierenzauer. Simon Ammann schaffte im zweiten Durchgang mit 108 Metern auch den weitesten Sprung aller Teilnehmer, nachdem er bereits den ersten Durchgang mit einer Weite von 105 Metern gewonnen hatte.[19]

Nordische Kombination

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Nordische Kombination

Nach dem ersten Wettbewerb der Nordischen Kombination wurde der Medaillenspiegel dieser Disziplin um zwei Länder erweitert. Hinter dem Sieger, dem im Weltcup führenden Franzosen Jason Lamy Chappuis, liefen Johnny Spillane (USA) und Alessandro Pittin (Italien) über die Ziellinie und eroberten dadurch für ihre Länder die ersten Medaillen überhaupt in einem olympischen Wettbewerb in der Nordischen Kombination.

Snowboard

Hauptartikel: Olympische Winterspiele 2010/Snowboard

Herausragende Sportler

Der lettische Eisschnellläufer Haralds Silovs war der erste Sportler bei Olympischen Spielen, der an einem Tag in zwei verschiedenen Sportarten an den Start ging. Am 13. Februar nahm er nur wenige Stunden nach einem 20. Rang im 5000 Meter-Eisschnelllauf-Wettbewerb an der 1500 Meter-Konkurrenz im Short-Track, in der er sich für das B-Finale qualifizieren konnte, teil.

Berichterstattung

Fernsehen

Die Olympischen Winterspiele 2010 werden weltweit von zahlreichen Fernsehstationen übertragen. Alle Übertragungsrechte sind Teil eines Pakets, das auch die Sommerspiele 2012 umfasst, so dass die Fernsehstationen zum größten Teil identisch sein werden. Die Produktion der Übertragungen übernimmt Olympic Broadcasting Services Vancouver, eine Tochtergesellschaft der IOC-eigenen Produktionsfirma Olympic Broadcasting Services (OBS). Die Winterspiele 2010 sind die ersten, bei denen OBS sämtliche Übertragungseinrichtungen bereitstellt.[20]

Im Gastgeberland Kanada wird erstmals nicht das öffentlich-rechtliche Fernsehen CBC/Radio-Canada die Olympischen Spiele übertragen, sondern ein neues Konsortium bestehend aus CTVglobemedia und Rogers Media.

In Deutschland werden die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF ihren hochauflösenden Fernsehbetrieb (HDTV) mit den Olympischen Winterspielen starten. Mit der Federführung der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung wurde der MDR beauftragt. Eurosport wird ebenfalls umfassend und live von den Wettbewerben berichten. Auch die übrigen deutschen Fernsehanstalten (RTL, Sat.1, ProSieben, usw.) werden ausführlich von den Spielen berichten.

In Österreich sendet der öffentlich-rechtliche Sender ORF von ca. 18:00 bis 06:00 bzw. 08:00 Uhr des folgenden Tages alle aktuellen Wettbewerbe und berichtet ausführlich darüber auch in ORF1 HD. In der Schweiz übernehmen SF zwei (deutsch), TSR 2 (französisch) und La 2 (italienisch) diese Aufgabe; darüber hinaus sendet HD suisse im hochauflösenden Format.

Die vier „Gastgebernationen“, kulturelle und kommerzielle Interessen

An Spielen wollen sich vier First Nations beteiligen, wie sich die Indianer Kanadas meist selbst bezeichnen. Sie werden als Four Host First Nations bezeichnet.[21] Zu ihnen zählen die Lil’wat, Musqueam, Squamish und Tsleil-Waututh. Ihre Vertreter waren bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2006 in Turin anwesend.

Die Führer der vier First Nations haben mit dem Organisationskomitee der Spiele einen Vertrag geschlossen, der ihnen Urheberrechte an zahlreichen Symbolen und Logos und entsprechende Einnahmen an der Produktvermarktung zusichert. Aus diesen Einnahmen soll ein Drittel an die Ureinwohner ganz Kanadas, genauer an kulturelle, Bildungs- und Sporteinrichtungen fließen. So ist auch die Regierung von Nunavut, wo fast nur Inuit leben, durch Kunstwerke vertreten, wie etwa durch das Emblem der Spiele. Vorsitzender der vier First Nations ist der Squamish Tewanee Joseph.

Nicht nur die Flughäfen von Seattle und Vancouver werden vorbereitet, sondern auch regionale Flughäfen, Bahnhöfe und weitere Einrichtungen im Umkreis von rund 250 km. Da kein Wirtschaftszweig in Washington so schnell gewachsen ist, wie der Kulturtourismus, verspricht sich auch der Bundesstaat an der kanadischen Südgrenze erhebliche wirtschaftliche Wirkungen, ebenso wie die Indianer des Bundesstaates.

Die dortigen Lummi errichten nahe der Interstate 5, die Seattle und Vancouver verbindet, das Gateway Center, in dem sich neben einem Kulturzentrum Geschäfte ansiedeln. Zudem erwarten sie mehr Besucher im Reservat, insbesondere im Silver Reef Hotel Casino Spa. Es beherbergte 2007 über eine Million Besucher.

Auch zahlreiche Upper Skagit sind dort beschäftigt, ebenso wie im dem Stamm gehörenden Semiahmoo Resort Golf Spa, rund 55 km südlich von Vancouver und im Loomis Trail Golf & Country Club in Blaine nahe der kanadischen Grenze. In Bow, 115 km südlich von Vancouver, besitzen sie das Skagit Valley Casino Resort und das Skagit Ridge Hotel. Nur das Tulalip Resort Casino Hotel & Spa in Quil Ceda Village ist größer als diese Einrichtungen.

Am Rande des Gebiets, das unmittelbar von den Spielen profitieren möchte, liegt das Gebiet der Jamestown S’Klallam. Dieser Stamm erwarb den Dungeness Golf Course im Januar 2007, dazu zahlreiche Unterbringungsmöglichkeiten.

Kritik

Kritik an den Spielen kommt zum einen von den Ureinwohnern, auf deren Land die Spiele stattfinden. Zum anderen richtet sie sich gegen die Verschuldung, die auf umgerechnet rund eine Milliarde Euro geschätzt wird, Gelder, die vor allem dem IOC, sowie lokalen Bauunternehmen und Immobilienhändlern zufließen. Sie halten die Spiele für eine Subvention durch den Steuerzahler.

Indianische Kritik

Angehörige der umliegenden First Nations, wie die Indianer in Kanada genannt werden, protestierten bereits vor der Vergabe gegen die Ausrichtung der Winterspiele auf ihren Gebieten. Angehörige des Secwepemc-Stammes reisten 2002 in die Schweiz und baten das Internationale Olympische Komitee, die Spiele nicht nach Vancouver zu vergeben.[22] Sie forderten Athleten und Touristen auf, die Menschenrechte zu beachten und den Spielen 2010 fern zu bleiben. Die Erhaltung dieser Gebiete ist den Stämmen aus ökologischen Gründen wichtig, aber auch zum Erhalt ihrer traditionellen Lebensweise, und um mittels Ökotourismus ein wirtschaftliches Standbein aufzubauen.

Der rechtliche Hintergrund ist komplex. Der Oberste Gerichtshof Kanadas hatte 1997 entschieden, dass die Rechte der Ureinwohner durch die Staatsgründung Kanadas (1867) keineswegs ausgelöscht worden seien. Zudem entschied er, dass die Rechte sich auf das Land, seine Ressourcen und das Recht auf kulturelle Traditionen sowie auf politische Autonomie beziehen. Daraus leiteten die Gerichte, im Fall von baulichen Eingriffen in den traditionellen Territorien der Stämme, eine Pflicht zur frühzeitigen Konsultation mit dem jeweils betroffenen Stamm ab.

Dieser Verpflichtung folgten manche Bauunternehmen nicht. Daher koordinierten die Stämme ihren Widerstand und blockierten gemeinsam die Ausbaupläne am Melvin Creek durch das Cayoosh Ski Resort-Projekt. Diese Ausbaupläne hingen unmittelbar mit den Winterspielen zusammen, und die Betreiber hatten schon zuvor Auseinandersetzungen mit den Secwepemc über einen 70-Millionen-Dollar-Ausbau des Sun Peaks Ski Resort bei Kamloops. 2002 beschwerten sich die Indianer offiziell beim Internationalen Olympischen Komitee.[23]

Vom 24. April bis zum 24. Juni 2006 blockierten N'Quatqua eine Straße bei D'Arcy, um 85 ha Urwald zu schützen. Die Lilwat hatten bereits 2004 angesichts umfassender Nutzungs- und Umwandlungsversuche ihrer Heimat einen eigenen Landnutzungsplan aufgestellt, in dem nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und historisch-kulturelle Aspekte berücksichtigt wurden.[24]

Das Lost Valley (Slala'xen) ist mit 10.000 Hektar Fläche der größte, noch nie abgeholzte Wald im Gebiet der Cayoosh Range. Dort befinden sich zahlreiche Culturally Modified Trees, Bäume also, die Bearbeitungsspuren aufweisen. Diese sind oftmals mehrere Jahrhunderte alt. Sie stellen eine Art historisches Archiv der schriftlosen Epochen dar. 2005 gestattete die Regierung von British Columbia dennoch die Abholzung umfangreicher Gebiete durch BC Timber Sales, ohne überhaupt Kontakt mit den Indianern aufgenommen zu haben. Zudem befindet sich das Unternehmen vollständig im Besitz der Provinz.

Ähnlich verlief die Entwicklung im Tal des Melvin Creek, in dem die Regierung den Bau eines Sportgebiets ebenfalls ohne jede Konsultation gestattete. Das Projekt konnte gestoppt werden, doch mit den Olympischen Winterspielen wächst wieder der Druck auf die Schutzgebiete.

Doch die Kritik bezieht sich nicht nur auf diese Fragenkreise sondern auch auf die Legitimation der vier „Gastgebernationen“. Für die Kritiker sind deren Führer, meist die Häuptlinge (chiefs) nur Regierungsvertreter, die durch das Indianergesetz (Indian Act) in ihr Amt gebracht worden sind.

Kritik aus Vancouver

In Vancouver entstand das Olympic Resistance Network (ORN), das dem Olympischen Komitee vorwirft, dass es sich bereichere.[25] So stehen ihm 20 Prozent des Gewinns zu, es lässt sich mehr als 50 Prozent der Erträge aus Fernsehübertragungen auszahlen sowie 7,5 Prozent der Gewinne aus dem Merchandising. Sie weisen darauf hin, dass Montreal die Schulden aus seinen Sommerspielen von 1976 erst nach 30 Jahren abbezahlt hat.

Des Weiteren kritisieren sie, dass rund 900 Überwachungskameras in der Nähe der Sportstätten installiert wurden, weitere 100 in den Partyzonen. Insgesamt wurden mindestens 100.000 Bäume gefällt. Die Demonstrationsfreiheit sei sowohl an den Spielstätten als auch an den Zufahrtstraßen stark eingeschränkt worden. Selbst der Luftraum über Vancouver ist für Spruchbänder verboten.

Die Integrated Security Unit unter Leitung von Bud Mercer, zu der 7000 Polizisten, 4500 Soldaten und 5000 Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste gehören, soll für Sicherheit und Ruhe sorgen. All diese Maßnahmen haben den Spielen den Beinamen „Überwachungsspiele“ eingetragen. Sie haben dazu geführt, dass die Befürworter der Spiele in British Columbia inzwischen von 63,5 % auf weniger als 50 % zurückgegangen sind.

Für das Olympische Dorf wurden günstige Quartiere abgerissen, die bisher von Obdachlosen bewohnt wurden. Es war geplant, einen Anteil der neuen Wohnungen nach der Veranstaltung als Sozialwohnungen zu nutzen – woraus aus Kostengründen doch nichts wird. Somit hat sich seit Vergabe der Spiele die Obdachlosenzahl auf 3000 verdreifacht. Durch die Spiele entstanden Kosten von über vier Milliarden Dollar.[26]

Ökologische Auswirkungen

Die Organisatoren hatten sich das Ziel gesetzt, die „grünsten Olympischen Winterspiele“ zu veranstalten und durch energiesparende Bauweisen sowie Kompensationsmaßnahmen CO₂-Neutralität zu erreichen, was jedoch nicht gelang. Die Autobahn British Columbia Highway 99 zum Austragungsort Whistler wurde ausgebaut und zu diesem Zweck ein Bergrücken weggesprengt. Die Umweltbilanz der eingesetzten Busse, darunter 20 mit Wasserstoffantrieb, fällt negativ aus, da der Wasserstoff vom 5100 km entfernten Québec angeliefert werden muss. Die Züge der Olympic Line, eine Straßenbahnlinie auf einer Kurzstrecke zum Viertel Granville Island, sind lediglich eine Leihgabe und müssen nach der Veranstaltung an den Hersteller zurückgegeben werden, obwohl der Streckenbau rund acht Millionen kanadische Dollar kostete. Für die Bobbahnen, Sprungschanzen und Pisten wurden mindestens 100.000 Bäume gefällt. Das Holz für das Richmond Olympic Oval wurde aus Gebieten mit Schädlingsbefall gewonnen, in dem geringere Vorschriften gelten.[26]

Zum Zeitpunkt der Spiele herrschten in der Region akuter Schneemangel und Temperaturen um zehn Grad, ausgelöst durch das Wetterphänomen El Niño. Um die Wettbewerbe in Cypress Mountain nicht absagen zu müssen, lieferten die Organisatoren Schnee aus dem 250 Kilometer östlich gelegenen Manning Provincial Park an.[27] Sie ließen auch Rohre mit Trockeneis unter den Pisten verlegen, um die Schneedecke zu halten. Es entstanden Kosten in zweistelliger Millionenhöhe.[26]

Weblinks

Commons: 2010 Winter Olympics – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.vancouver2010.com/olympic-athletes/
  2. a b Olympic mottoes borrow lines from O Canada. CBC News, 25. Januar 2008, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  3. Zündende Idee: Catriona LeMay Doan konnte aus technischen Gründen den vierten überdimensionalen Eiszapfen nicht entzünden, da der hydraulische Mechanismus zum Herausfahren nicht funktionierte.
  4. Olympische Charta, Internationales Olympisches Komitee, 2007, S. 73–74.
  5. Long time coming, but the Games are finally here. Abbotsford Times, 5. Februar 2010, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  6. 2010 Vancouver Olympics' mascots inspired by First Nations creatures. CBC News, 27. November 2007, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  7. Eine interaktive Karte zum Fackellauf findet sich hier.
  8. Gallery: Torch relay is welcomed in Queen Charlotte Islands on Day 5. Times-Colonist, 4. November 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  9. Torch continues its travels in Canada's north; has ride on dogsled. Times-Colonist, 5. November 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  10. Olympic torch stokes warm pride and fiery protest among aboriginals. The Globe and Mail, 10. September 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  11. Martha Worboy: Torch Relay Blocked at Oneida. Torch relay makes brief detour, heads deeper into Ontario. Canwest News Service, 22. Dezember 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  12. Native community opts to celebrate torch. CTV, 24. Dezember 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  13. Canada unveils its ‘landscape of dreams’ to welcome athletes and world at the Opening Ceremony of the Vancouver 2010 Olympic Winter Games (www.vancouver2010.com)
  14. Ruling Keeps Women’s Ski Jumping Out of Games. The New York Times, 10. Juli 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  15. Supreme Court spurns women ski jumpers. CBC News, 22. Dezember 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  16. Interview mit Udo Gurgel, dem Konstrukteur der Eisbahn Sport-Bild, abgerufen am 16.02.2010
  17. Olympia-Rodler stirbt nach schwerem Sturz Spiegel online, abgerufen am 12. Februar 2010
  18. Georgier tödlich verunglückt. ARD, 12. Februar 2010, abgerufen am 13. Februar 2010.
  19. auf Sport-page
  20. About OBSV. Olympic Broadcasting Services Vancouver, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  21. Northwest Nations gear up for the Olympics. Indian Country Today, 13. Januar 2009, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  22. Gastgeber oder Regierungsdiener. Integration und Widerstand der Indianerstämme vor den Winterspielen. Neues Deutschland, 3. Februar 2009, abgerufen am 8. Februar 2010.
  23. Official Complaint by the Elders, Land Users and Native Yoth of Sutikalh and Skwelkwek'welt to the International Olympic Committee. (PDF, 1,1 MB) firstnations.de, Juni 2002, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  24. St'át'imc Preliminary Draft Land Use Plan. (PDF, 860 kB) firstnations.de, März 2004, abgerufen am 8. Februar 2010 (englisch).
  25. Dr. No und der Marktstalinismus. Die tageszeitung, 1. Februar 2010, abgerufen am 8. Februar 2010.
  26. a b c „Green Games“ in Vancouver? – Wie umweltfreundlich sind die Winterspiele? ZDF.umwelt, 14. Februar 2010, abgerufen am 14. Februar 2010.
  27. Trucks start moving snow to Cypress Mountain from Manning Park. The Vancouver Sun, 2. Februar 2010, abgerufen am 14. Februar 2010 (englisch).