„Rainer Maria Woelki“ – Versionsunterschied

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Rainer Woelkis Eltern sind [[Ostpreußen|ostpreußische]] [[Heimatvertriebene]], gebürtig aus [[Frombork|Frauenburg]] im [[Ermland]], die 1945 in den Westen Deutschlands flohen. Aufgewachsen ist er in der Kölner Bruder-Klaus-Siedlung im Stadtteil Mülheim.<ref name="domradioint" /> Nach seinem Abitur am Städtischen Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mülheim 1977<ref>gloria.tv: [http://all.gloria.tv/?media=171607 ''Der neue Berliner Erzbischof wollte mal „ganz normaler Pastor“ werden'']</ref> leistete er seinen [[Wehrdienst]] im [[Panzerartillerie|Panzerartillerielehrbataillon 95]] in [[Munster (Örtze)]] und studierte von 1978 bis 1983 an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] und an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]] [[Katholische Theologie]] und [[Philosophie]]. In Bonn gehörte er 1979 zu den Wiederbegründern der [[Aktivitas]] der [[Studentenverbindung]] St.V.k.Th. Rhenofrankonia Bonn.<ref>Christoph Biskupek: [http://www.rhenofrankonia.de/widerbegruender.html ''Die Neubegründung der Activitas am 07.11.1979'']; Artikel auf der Homepage der Rhenofrankonia.</ref>
Rainer Woelkis Eltern sind [[Ostpreußen|ostpreußische]] [[Heimatvertriebene]], gebürtig aus [[Frombork|Frauenburg]] im [[Ermland]], die 1945 in den Westen Deutschlands flohen. Aufgewachsen ist er in der Kölner Bruder-Klaus-Siedlung im Stadtteil Mülheim.<ref name="domradioint" /> Nach seinem Abitur am Städtischen Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mülheim 1977<ref>gloria.tv: [http://all.gloria.tv/?media=171607 ''Der neue Berliner Erzbischof wollte mal „ganz normaler Pastor“ werden'']</ref> leistete er seinen [[Wehrdienst]] im [[Panzerartillerie|Panzerartillerielehrbataillon 95]] in [[Munster (Örtze)]] und studierte von 1978 bis 1983 an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] und an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]] [[Katholische Theologie]] und [[Philosophie]]. In Bonn gehörte er 1979 zu den Wiederbegründern der [[Aktivitas]] der [[Studentenverbindung]] St.V.k.Th. Rhenofrankonia Bonn.<ref>Christoph Biskupek: [http://www.rhenofrankonia.de/widerbegruender.html ''Die Neubegründung der Activitas am 07.11.1979'']; Artikel auf der Homepage der Rhenofrankonia.</ref>


2000 wurde er an der [[Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz|Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz]] in [[Rom]], die unter der Trägerschaft der rechtsgerichteten Laienorganisation [[Opus Dei]] steht, mit einer [[Dissertation]] zum Thema ''Die Pfarrei&nbsp;– ein Beitrag zu ihrer ekklesiologischen Ortsbestimmung'' zum [[Doctor Theologiae|Doktor der Theologie]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>[http://www.faz.net/artikel/C30190/katholische-kirche-koelner-weihbischof-woelki-wird-erzbischof-von-berlin-30453444.html ''Kölner Weihbischof Woelki wird Erzbischof von Berlin'']. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 2. Juli 2011. Abgerufen am 2. Juli 2011.</ref>
2000 wurde er an der [[Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz|Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz]] in [[Rom]] mit einer [[Dissertation]] zum Thema ''Die Pfarrei&nbsp;– ein Beitrag zu ihrer ekklesiologischen Ortsbestimmung'' zum [[Doctor Theologiae|Doktor der Theologie]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>[http://www.faz.net/artikel/C30190/katholische-kirche-koelner-weihbischof-woelki-wird-erzbischof-von-berlin-30453444.html ''Kölner Weihbischof Woelki wird Erzbischof von Berlin'']. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 2. Juli 2011. Abgerufen am 2. Juli 2011.</ref>


=== Priesterliches Wirken ===
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=== Erzbischof von Berlin ===
=== Erzbischof von Berlin ===
Am 2.&nbsp;Juli 2011 bestätigte Papst [[Benedikt XVI.]] die Wahl Woelkis durch das Berliner [[Domkapitel|Metropolitankapitel]] und ernannte ihn zum Erzbischof von Berlin. Da das Erzbistum Berlin [[Kardinalstradition|tradionell]] mit der Kardinalswürde versehen ist, gilt Woelki als Anwärter auf das [[Kardinal]]at.<ref>''[http://press.catholica.va/news_services/bulletin/news/27780.php?index=27780&lang=ge#NOMINA%20DELL%E2%80%99ARCIVESCOVO%20METROPOLITA%20DI%20BERLIN%20%28GERMANIA%29 ''Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Berlin (Germania)]''; in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 2. Juli 2011.</ref>
Am 2.&nbsp;Juli 2011 bestätigte Papst [[Benedikt XVI.]] die Wahl Woelkis durch das Berliner [[Domkapitel|Metropolitankapitel]] und ernannte ihn zum Erzbischof von Berlin. Da das Erzbistum Berlin [[Kardinalstradition|tradionell]] mit der Kardinalswürde versehen ist, gilt Woelki als Anwärter auf das [[Kardinal]]at.<ref>''[http://press.catholica.va/news_services/bulletin/news/27780.php?index=27780&lang=ge#NOMINA%20DELL%E2%80%99ARCIVESCOVO%20METROPOLITA%20DI%20BERLIN%20%28GERMANIA%29 ''Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Berlin (Germania)]''; in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 2. Juli 2011.</ref>

== Parteiübergreifende Kritik an Ernennung wegen Haltung zur Homosexualität ==
Woelki hat in einem Gespräch mit dem katholischen Publizisten [[Georg Schwikart]] aus [[Sankt Augustin]] Homosexualität als Verstoß gegen die "Schöpfungsordnung" verurteilt.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77855741.html Gottes Wachhund] in [[Der Spiegel]] vom 04. April 2011.</ref> Der [[SPD]]-Bundestagsabgeordnete [[Johannes Kahrs]] sagte daraufhin "Die Katholische Kirche ist schlecht beraten, jemanden in die Hauptstadt zu schicken, der offenbar ein Problem mit Homosexuellen hat. (...) [Sie tut sich keinen Gefallen] wenn sie den Vertreter einer rückständigen Glaubensrichtung in Berlin zum Bischof macht, da dies dem Lebensgefühl der Menschen widerspricht". Auch der Arbeitskreis "[[Lesben und Schwule in der SPD]]" ([[Schwusos]]) bezeichnete die Ernennung Woelkis vor diesem Hintergrund als negatives Signal. Ferner äußerte sich die Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete [[Monika Grütters]], sie hoffe, dass Gerüchte über Woelkis Nähe zur katholischen Laienorganisation [[Opus Dei]] nicht zuträfen: "Das wäre verheerend.", da ein neuer Erzbischof "Offenheit für eine so heterogene Gesellschaft" wie die in Berlin brauche. Auch der kirchenpolitische Sprecher der Grünen, [[Josef Winkler]], sagte es werde sich unter anderem am Umgang mit dem Thema Homosexualität entscheiden, ob Woelki als Bischof in der Hauptstadt bestehen könne.<ref>[http://www.zeit.de/politik/2011-07/bischof-woelki-kritik Neuer Erzbischof wegen Schwulen-Äußerung in der Kritik] in [[Die Zeit]], 04. Juli 2011.</ref>


== Weitere Ämter ==
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Version vom 4. Juli 2011, 20:43 Uhr

Rainer Maria Woelki (* 18. August 1956 in Köln-Mülheim) ist ernannter Erzbischof von Berlin.[1]

Leben

Werdegang

Rainer Woelkis Eltern sind ostpreußische Heimatvertriebene, gebürtig aus Frauenburg im Ermland, die 1945 in den Westen Deutschlands flohen. Aufgewachsen ist er in der Kölner Bruder-Klaus-Siedlung im Stadtteil Mülheim.[1] Nach seinem Abitur am Städtischen Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mülheim 1977[2] leistete er seinen Wehrdienst im Panzerartillerielehrbataillon 95 in Munster (Örtze) und studierte von 1978 bis 1983 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Katholische Theologie und Philosophie. In Bonn gehörte er 1979 zu den Wiederbegründern der Aktivitas der Studentenverbindung St.V.k.Th. Rhenofrankonia Bonn.[3]

2000 wurde er an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom mit einer Dissertation zum Thema Die Pfarrei – ein Beitrag zu ihrer ekklesiologischen Ortsbestimmung zum Doktor der Theologie promoviert.[4]

Priesterliches Wirken

Er empfing am 14. Juni 1985 durch Erzbischof Joseph Kardinal Höffner im Kölner Dom die Priesterweihe. Nach seelsorgerischer Tätigkeit als Kaplan an St. Marien (Neuss), Präses der Kolpingsfamilie Neuss-Zentral, Militärpfarrer in Münster-Handorf und Kaplan an St. Joseph in Ratingen wurde er 1990 Erzbischöflicher Kaplan und Geheimsekretär. Von 1997 bis 2003 war Rainer Woelki Direktor des Theologenkonviktes Collegium Albertinum in Bonn. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm am 21. November 1999 den Päpstlichen Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore).[5]

Weihbischof in Köln

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 24. Februar 2003 zum Titularbischof von Scampa in Albanien und bestellte ihn zum Weihbischof im Erzbistum Köln. Joachim Kardinal Meisner spendete ihm am 30. März 2003 im Kölner Dom die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren sein Amtsvorgänger Weihbischof Klaus Dick und der damalige Weihbischof in Köln und heutige Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle. Woelkis bischöflicher Wahlspruch ist Nos sumus testes („Wir sind Zeugen“).

Joachim Kardinal Meisner ernannte ihn zum Bischofsvikar für die Fragen der Glaubenslehre und Ökumene und beauftragte ihn mit dem Pastoralbezirk Ost des Erzbistums. 2003 wurde er zum Residierenden Domkapitular gewählt. Seit dem 1. Januar 2005 war Woelki Bischofsvikar für den Ständigen Diakonat und seit dem 1. Januar 2006 für den Pastoralbezirk Nord mit den Großstädten Düsseldorf und Wuppertal zuständig.

Erzbischof von Berlin

Am 2. Juli 2011 bestätigte Papst Benedikt XVI. die Wahl Woelkis durch das Berliner Metropolitankapitel und ernannte ihn zum Erzbischof von Berlin. Da das Erzbistum Berlin tradionell mit der Kardinalswürde versehen ist, gilt Woelki als Anwärter auf das Kardinalat.[6]

Weitere Ämter

Er ist Mitglied der Kommissionen IV „Geistliche Berufe und kirchliche Dienste“ und VIII „Wissenschaft und Kultur“ der Deutschen Bischofskonferenz und Konsultor der Kongregation für das Katholische Bildungswesen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ingo Brüggenjürgen: „Ich freue mich auf Berlin!“ Der Kölner Weihbischof Woelki wird neuer Hauptstadtbischof; Domradio 2. Juli 2011
  2. gloria.tv: Der neue Berliner Erzbischof wollte mal „ganz normaler Pastor“ werden
  3. Christoph Biskupek: Die Neubegründung der Activitas am 07.11.1979; Artikel auf der Homepage der Rhenofrankonia.
  4. Kölner Weihbischof Woelki wird Erzbischof von Berlin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juli 2011. Abgerufen am 2. Juli 2011.
  5. Dr. Rainer Maria Woelki - Weihbischof. Erzbistum Köln, abgerufen am 4. Juli 2011.
  6. Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Berlin (Germania); in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 2. Juli 2011.
VorgängerAmtNachfolger
Georg Kardinal SterzinskyErzbischof von Berlin
seit 2011
 
Weihbischof in Köln
2003–2011