Red Hat Linux

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Red Hat Linux
Red Hat Logo
Entwickler Red Hat
Lizenz(en) GPL und andere Lizenzen
Erstveröff. 31. Oktober 1994
Akt. Version 9 (31. März 2003)
Abstammung GNU/Linux
⌊ Red Hat Linux
Architektur(en) i586, PowerPC, AMD64
Sonstiges Eingestellt
www.redhat.de

Red Hat Linux [ɹɛd hæt ˈlinʊks] (RHL) war eine der bekanntesten Linux-Distributionen. Sie wurde von der Firma Red Hat zusammengestellt. Sie wurde im September 2003 eingestellt und ging im Fedora-Projekt und in Red Hat Enterprise Linux auf.

Geschichte der Distribution

Die Version 1.0 wurde am 3. November 1994 veröffentlicht. RHL ist damit nicht ganz so alt wie Slackware, jedoch älter als die meisten anderen Distributionen. Für RHL wurde das Red-Hat-Package-Manager-Paketformat entwickelt, das heute von den meisten kommerziellen Distributionen zur Verteilung von Softwarepaketen verwendet wird. Verschiedene andere Distributionen begannen ihre Geschichte ursprünglich als Zweig von Red Hat Linux, so z. B. das desktoporientierte Mandriva Linux (ursprünglich nicht mehr als ein „Red Hat Linux mit KDE“), Yellow Dog Linux (eigentlich ein „Red Hat Linux mit PowerPC-Unterstützung“), Red Flag Linux, Aurox Linux und ASPLinux („Red Hat Linux mit besserer Unterstützung für nicht-lateinische Zeichensätze“).

Red Hat Linux wurde traditionell ausschließlich innerhalb von Red Hat entwickelt, das einzige Feedback von Benutzern waren deren Fehlerberichte („bug reports“) oder (indirekt) Beiträge zu den enthaltenen Open-Source-Softwarepaketen. Dies änderte sich am 22. September 2003, als Red Hat seine Endanwender-Aktivitäten und damit Red Hat Linux in das communitybasierte Fedora-Projekt einbrachte. Dieser Schritt legte die Grundlage für ein offenes, eng mit der Community verzahntes Entwicklungsmodell einer neuen Distribution, die zukünftig die Basis der weiteren Produkte von Red Hat darstellen sollte. Dabei wurde gleichzeitig beschlossen, nur noch eine Enterprise-Version der kommerziellen Distribution herauszubringen und Red Hat Linux zugunsten von Red Hat Enterprise Linux auf der einen und Fedora auf der anderen Seite einzustellen.

Besonderheiten der Distribution

Red Hat Linux wurde mit einem grafischen Installer mit dem Namen Anaconda (Der Name ist eine Anspielung auf die Programmiersprache Python, in der die Applikation geschrieben wurde) installiert, der auch für Einsteiger leicht bedienbar ist. Für die Konfiguration der integrierten Firewall gab es das eingebaute Tool Lokkit. Das Design war beherrscht vom sowohl viel gelobten als auch kritisierten Desktop Theme Blue Curve, das ein einheitliches Look & Feel unter GNOME und KDE bot.

Seit Red Hat Linux 8.0 war Red Hat dazu übergegangen, nur noch Software einzubinden, die vollständig frei ist. Aus diesem Grund fehlten zum Beispiel die Fähigkeiten, MP3s abzuspielen oder auf NTFS-Partitionen zuzugreifen, da diese patentierte Verfahren beinhalteten. Eine weitere Besonderheit stellte die mit Red Hat Linux 8 erfolgte Umstellung auf UTF-8 dar. Red Hat Linux war damit eine der ersten Distributionen, die konsequent auf den Zeichensatz setzte.

Updates

Ende April 2004 hat Red Hat den Support für alle Red Hat Linux Versionen bis Version 9 beendet, um sich vollständig auf den Unternehmensbereich zu konzentrieren. Um aber die Lücke bis dahin zu füllen, stellen auf der einen Seite das Community-Projekt Fedora Legacy, auf der anderen Seite Progeny Updates für die alten Red-Hat-Linux-Versionen und auch für Fedora-Versionen zur Verfügung. Dabei ist Progeny ein kostenpflichtiges Angebot, das fünf Jahre Support garantiert. Fedora Legacy stellt Pakete zur Verfügung, so lange Menschen bereit sind, die notwendige Arbeit zu übernehmen.

Versionen

Die Release-Daten beziehen sich auf die öffentlichen Ankündigungen in der Newsgroup comp.os.linux.announce, und nicht auf die tatsächliche Verfügbarkeit im Handel. Für mehr Informationen über die Versionsnamen siehe Fedora- und Red-Hat-Versionsnamen.

Red Hat Linux
Version Name Datum Anmerkungen
1.0 Mother’s Day 3. November 1994
1.1 Mother’s Day 1. August 1995
2.0 -- 20. September 1995
2.1 -- 23. November 1995
3.0.3 Picasso 1. Mai 1996 ab 3.0.3 mit Alpha-Prozessor-Unterstützung
4.0 Colgate 8. Oktober 1996 ab 4.0 mit Sun-SPARC-Unterstützung
4.1 Vanderbuilt 3. Februar 1997
4.2 Biltmore 19. Mai 1997
5.0 Hurricane 1. Dezember 1997
5.1 Manhattan 22. Mai 1998
5.2 Apollo 2. November 1998
6.0 Hedwig 26. April 1999
6.1 Cartman 4. Oktober 1999
6.2 Zoot 3. April 2000
7.0 Guinness 25. September 2000
7.1 Seawolf 16. April 2001
7.2 Enigma 22. Oktober 2001
7.3 Valhalla 6. Mai 2002
8.0 Psyche 30. September 2002
9 Shrike 31. März 2003 Version „9“, nicht „9.0“.
letzte Version, von Fedora abgelöst.

Weblinks