Andreas Mannkopff

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Andreas Mannkopff (* 17. Mai 1939 in Berlin; † 9. Oktober 2015 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Mannkopff absolvierte ein Studium der klassischen Schauspielerei bei Fritz Kirchhoff in seiner Heimatstadt Berlin und widmete sich zunächst am Düsseldorfer Kom(m)ödchen sowie in Heidelberg und Berlin dem politischen Kabarett. Danach trat Mannkopff in zahlreichen Schauspielrollen zunächst am Theater auf. Er spielte unter anderem am renommierten, von Boleslaw Barlog geprägten Berliner Schlosspark Theater und an den anderen staatlichen Schauspielbühnen, beispielsweise unter Hans Lietzau, Boy Gobert, Heribert Sasse und Alfred Kirchner. 1968 wurde er über Nacht bekannt durch den Thriller Das Geständnis eines Mädchens. Anschließend trat er in zahlreichen Spiel- und Fernsehfilmen auf und stand meist nach Drehschluss ganzjährig auf der Theater- und Musicalbühne. Ein weiterer Bekanntheitsschub folgte 1976 durch den Film Jack the Ripper – Der Dirnenmörder von London, in welchem er an der Seite von Klaus Kinski den resoluten Scotland-Yard-Direktor spielte, der den Frauenmörder jagte; ein Film, der Mannkopff auch im europäischen Raum bekannt machte. Weitere Filmrollen erhielt Mannkopff unter anderem in Fabian, Otto – Der Film und Samba in Mettmann.

Grabstätte auf dem Waldfriedhof Dahlem

Mannkopff war einer der meistbeschäftigten deutschen Film- und Fernsehschauspieler der 1970er und 1980er Jahre. Er erlangte einen größeren Bekanntheitsgrad durch Rollen in verschiedenen Fernsehserien, insbesondere in einigen Weihnachtsserien des ZDF, die besonders hohe Einschaltquoten hatten, beispielsweise seine Paraderolle in Jack Holborn, Oliver Maass und Patrik Pacard. Weitere Rollen hatte er in Die Wicherts von nebenan und als Hauptbootsmann Wutzki in Nicht von schlechten Eltern. In vielen Serien hatte er Gastauftritte, wie in Der Landarzt, Lokaltermin, Beschlossen und verkündet, Tatort, Großstadtrevier, Die Männer vom K3, Der Fahnder, Die Schwarzwaldklinik, Das Traumschiff, Die lieben Verwandten, Ein Fall für zwei und einer Gastrolle als Pastor in Lukas.

Neben seiner Tätigkeit als Theater-, Fernseh- und Filmschauspieler arbeitete Mannkopff auch als Synchronsprecher und Sprachkünstler für Film und Fernsehen. So lieh er beispielsweise dem Schauspieler John Candy in zehn Filmen seine Stimme, darunter in Der kleine Horrorladen, Mel Brooks’ Spaceballs oder Wer ist Harry Crumb?, darüber hinaus Benny Hill in der Benny Hill Show, Garfield oder auch Kenneth Connor in der britischen Carry-On-Filmreihe. 1968 sprach er aufgrund seiner Stimmähnlichkeit mit Wolfgang Gruner (der die Rolle 1964 bzw. 1965 in den beiden Realfilmen Yeah Yeah Yeah und Hi-Hi-Hilfe! der Beatles gesprochen hatte) Paul McCartney im Zeichentrickfilm Yellow Submarine. In den 1960er bis 1980er Jahren war Mannkopff auch ein häufiger Gast als Sänger in den Radio- und Fernsehsendungen von und mit Hans Rosenthal wie Opas Schlagerfestival (RIAS/WDR), Dalli Dalli oder dem Schlagerfestival der zwanziger Jahre (ZDF). 1987 wurde sein Sohn Daniel geboren.

Andreas Mannkopff erntete auch als Underground-Filmer mit dem satirischen Film Nie wieder Alkohol (1993) Anerkennung, an der Seite von Barbara Schöne und Christiane Maybach. Mannkopff schrieb das Buch, führte Regie und war Hauptdarsteller. In einem neueren Projekt stand Mannkopff, der auch ein Gesangsstudium absolviert hatte, als Milchmann in Anatevka auf der Bühne. Zuletzt war Mannkopff Ensemble-Mitglied der Faust-Festspiele Kronach unter Intendant Daniel Leistner und spielte im Sommer 2015 in Der Florentinerhut.

Am 9. Oktober 2015 starb Andreas Mannkopff im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit in Berlin.[1] Seine letzte Ruhestätte erhielt er auf dem Waldfriedhof Dahlem.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronsprecher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallace Shawn
Edward Brophy
Terry Gilliam
Charles Grodin
weitere

Musicalrollen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • La Cage aux Folles
  • Anatevka
  • Die drei von der Tankstelle
  • My Fair Lady
  • 1, 2, 3

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aus dem Tagebuch eines Hundes / 1. Teil – Ein hündischer Hör-Monolog für Herrchens Frauchen und Frauchens Herrchen, von Peter Eckhart Reichel gelesen von Andreas Mannkopff mit Musik von Niels Fölster, hoerbuchedition words & music, 2009, ISBN 978-3-9811778-5-5.
  • Aus dem Tagebuch eines Hundes / 2. Teil – Ein hündischer Hör-Monolog für Herrchens Frauchen und Frauchens Herrchen, von Peter Eckhart Reichel gelesen von Andreas Mannkopff mit Musik von Niels Fölster, hoerbuchedition words & music, 2009, ISBN 978-3-9811778-6-2.
  • Scheerbartiana – Andreas Mannkopff liest Prosatexte von Paul Scheerbart, hoerbuchedition words & music, 2007, ISBN 978-3-9811778-1-7.
  • Ubu Rex Saxonia – Hörspiel von Peter Eckhart Reichel frei nach dem Theaterstück Ubu Roi von Alfred Jarry, hoerbuchedition words & music, 2008, ISBN 978-3-9811778-7-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Mannkopff. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 10. Oktober 2015.
  2. Detektei Sonderberg & Co, auf der Webseite hoerspatz.de, abgerufen am 20. Juni 2016