Botschafter der Vereinigten Staaten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flagge eines Botschafters der Vereinigten Staaten

Die Botschafter der Vereinigten Staaten (US-Botschafter) sind Mitarbeiter der US-Regierung.

Ernennung und Entlassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Botschafter werden vom jeweiligen US-Präsidenten nominiert und müssen vom US-Senat bestätigt werden. Da Botschaften dem Außenministerium zugeordnet sind, unterstehen Botschafter dem Außenminister.

Seit 1915 gibt es im US-Außenministerium auch sogenannte Laufbahndiplomaten (Career Foreign Service Officers). Neben Diplomaten mit einer Beamtenlaufbahn im Außenministerium werden mit Rücksicht auf Parteienfinanzierung und internationale Verpflichtungen auch Quereinsteiger zu Diplomaten berufen (political appointees). Als Berufungsdatum gilt stets das Datum der Vereidigung auf das Amt, auch Commissioning (Beauftragung) bezeichnet, also nicht erst der Tag, an dem der Botschafter sein Beglaubigungsschreiben dem Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes überreicht.

Wie alle vom Präsidenten ernannten Amtsträger werden in den USA auch Botschafter bei Regierungswechseln in der Regel ausgetauscht;[1] so hat auch Donald Trump am Tag seines Amtsantritts alle Politischen Botschafter von ihrem Posten abberufen.[2] Dass die neu gewählten Präsidenten dabei oft Personen als Botschafter auswählen, die sie bereits im Wahlkampf etwa durch Spendensammlungen unterstützt haben, stößt im Ausland immer wieder auf Unverständnis[3] und führt immer wieder zum Vorwurf, manche der Nominierten verfügten nicht über ausreichende diplomatische Kenntnisse.[4]

Typischerweise wird bei der Entlassung Rücksicht auf persönliche Umstände des jeweiligen Botschafters genommen, die ihm den Amtswechsel erschweren (beispielsweise kleine Kinder, die vor Ort die Schule besuchen). Außerdem wird mit der Entlassung oft gewartet, bis ein Nachfolger gefunden und durch den Senat bestätigt worden ist, da dieser Prozess unter Umständen Monate dauern kann. Diese Gepflogenheiten berücksichtigte der 2016 gewählte Präsident Donald Trump nicht. Wie bei vielen Regierungswechseln blieben auch diesmal US-Botschafterposten in vielen Ländern über Wochen bis Monate unbesetzt. Dazu zählten unter anderem die Botschafterposten in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Kanada, der Volksrepublik China, Indien, Japan und Saudi-Arabien.[5][6]

Akkreditierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Akkreditierungsdatum gilt der Zeitpunkt, an dem ein Botschafter seinen Akkreditierungsbrief bei der Regierung seines Gastlandes vorlegt (Presented credentials = vorgelegte Beglaubigung). Obgleich der Botschafter aus amerikanischer Sicht mit der Bestätigung durch den Senat bereits im Amt ist, wird er nach außen hin aus Respekt vor dem Empfängerland als Ambassador-Designate bezeichnet, solange er dort sein Beglaubigungsschreiben noch nicht vorgelegt hat.

Üblicherweise sind Botschafter bis zum Verlassen des Gastlandes (Terminated mission) akkreditiert.

Abberufung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In manchen Fällen wird ein Letter of Recall eine Abberufung der Regierung des Gastlandes vorgelegt, was je nach Begründung, ob der Botschafter beispielsweise für einen anderen Ort berufen wurde, eine Form des diplomatischen Protestes darstellt.

Liste von Botschaftern der Vereinigten Staaten nach Empfangsstaat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste von Ständigen Vertretern der Vereinigten Staaten nach internationaler Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte US-Botschafter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Botschafter und ihre Einsatzländer waren:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In den Vereinigten Staaten ist es üblich, die Botschafter mit der Amtseinführung eines neuen Präsidenten auszutauschen. France Diplomatie (dt.) (Memento vom 11. November 2011 im Internet Archive); How does one become an ambassador? (engl.)
  2. Rachael Revesz: Donald Trump has fired all foreign US ambassadors with nobody to replace them. In: Independent.co.uk. 20. Januar 2017, abgerufen am 17. Februar 2017 (englisch).
  3. Neuer US-Botschafter: Barack Obamas 1,5-Millionen-Dollar-Mann - WELT. In: DIE WELT. 13. August 2013, abgerufen am 20. September 2016.
  4. syd/AP: Kritik von US-Abgeordneten: Obama soll designierten Botschafter in Norwegen zurückziehen. In: SPIEGEL ONLINE. 27. Juni 2014, abgerufen am 20. September 2016.
  5. Rachael Revesz: Donald Trump has fired all foreign US ambassadors with nobody to replace them. The Independent, 21. Januar 2017, abgerufen am 21. Januar 2017 (englisch).
  6. Dhaka Tribune: Donald Trump fires all politically appointed US ambassadors. 21. Januar 2017, archiviert vom Original am 24. Januar 2017; abgerufen am 29. Oktober 2022 (englisch).