Bovist

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Fruchtkörper (Radius 1 cm) eines Bovisten
Bereits bei geringer Berührung platzt der Fruchtkörper explosionsartig und schießt seine Sporen in die Umgebung

Als Boviste werden verschiedene Pilze mit mehr oder weniger kugelförmigem Fruchtkörper bezeichnet, bei denen die Bildung der Sporen in einer Gleba im Innern des Fruchtkörpers (angiocarp) stattfindet. Dies stellt eine Anpassung an trockene Lebensräume dar und kommt in verschiedenen Pilzgruppen vor; es sind also Beispiele konvergenter Evolution. Entsprechend ist die deutsche Bezeichnung Bovist unsystematisch und wird für verschiedene, zum Teil nicht näher miteinander verwandte Pilze benutzt.

Als Bovist werden Pilze folgender Gruppen bezeichnet:

Ableitung des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Bovist ist vom frühneuhochdeutschen Wort vohenfist (aus „vohe“ Füchsin und „vist“ Bauchwind, also „Fähenfurz“ oder „Fuchsfurz“) abgeleitet, aber bald nicht mehr verstanden und zu Bovist latinisiert. Der ursprüngliche Name nimmt Bezug auf das charakteristische Geräusch beim Entweichen des Sporenpulvers (früher auch „Rattenvist“ genannt[1]), der Name der Gattung Lycoperdon bedeutet ebenfalls „Wolfsfurz“.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Marzell: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. 5 Bände, Leipzig, ab Band 3 Stuttgart/Wiesbaden, Band 2, S. 1461–1467.