DTS-CD

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DTS-CD
Dateiendung: .cda, .wav
Art: Audiodatei
Container für: Audiodaten
Erweitert von: Audio-CD
Erweitert zu: DVD-Audio
www.dts.com


DTS Komprimierte Audiodaten im WAV Kontainer

Logo von DTS Surround

Die DTS-CD (auch DTS Music Disc) ist eine Audio-CD, auf der bis zu sieben Kanäle im DTS-ES Discrete 6.1 Format mit 44,1 kHz Abtastrate gespeichert werden können. Ein ähnliches Verfahren ist mit AC-3-Inhalten möglich (AC-3 CD).[1]

Kodierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DTS-CD wird zum Schutz etwaiger Stereosysteme mit 12 dB reduzierter Dynamik (14 bit Amplitudenauflösung pro Sample, 1.234 kbit/s Datenrate) kodiert, jedoch mit 16-bit (1.411 kbit/s) von herkömmlichen CD-Playern ausgelesen. Diese können in der Regel nur PCM dekodieren, sodass ein DTS-fähiger AV-Receiver z. B. per S/PDIF an den Player angeschlossen werden muss. Die meisten DTS fähigen DVD-Player unterstützen die korrekte Wiedergabe von Haus aus. Es lassen sich bis zu 80 Minuten Musik in 5.1 Surround Sound auf einer CD speichern.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem SurCode DVD-DTS Encoder lassen sich bis zu 6 einzelne Mono-Wave-Dateien in eine 5.1-Wave-Datei kodieren.[2] Die Codierung im DTS-ES Discrete 6.1 Format erfolgt mit der DTS Surround Audio Suite oder der DTS-HD Master Audio Suite.[3][4] Anschließend lassen sie sich wie gewöhnliche PCM-Audiodateien als Audio-CD brennen.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommerziell wird die DTS-CD fast nicht vertrieben, weil DVD-Audio die Auswahl zwischen mehreren Tonspuren ermöglicht. Die im Kino zum Einsatz kommenden CDs mit DTS-Filmton unterscheiden sich in ihrer Struktur zur DTS-CDs (APT-X100 Kompression).

Wiedergabe an Computern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Computer können DTS-Wave-Dateien nur durch wenige Programme korrekt wiedergegeben werden. Als Beispiel unterstützt der VLC media player die meisten DTS-Dateien.[5] Eine andere Möglichkeit ist die direkte Ausgabe, z. B. über S/PDIF oder HDMI an einen externen Decoder(AV-Receiver).

Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gegensatz zu anderen Raumklangformaten, wie die Super Audio-CD oder DVD-Audio, die gesonderte Spieler benötigen, ist die DTS-CD zu den meisten CD-Spielern kompatibel und benötigt nur einen CD-Spieler mit Digitalausgang sowie einen DTS-Decoder, der heutzutage in die meisten Heimkino-Anlagen bereits integriert ist.
  • Im Vergleich zu Mehrkanalton, der im Stereoton Matrix codiert ist und mit einem Matrix Decoder (etwa Dolby Pro Logic, DTS NEO:6) decodiert wird, bietet die DTS-CD im Raumklang keine qualitativen Abstriche.
  • DTS-CDs sind Red-Book-konform, also als „normale“ Audio-CDs handhabbar.
  • Dank größerer Datenrate qualitativ der AC-3 CD überlegen.

Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wenn die DTS-CD in normalen CD Playern abgespielt werden, ist nur ein Rauschen zu hören. In einzelnen Fällen können Lautsprecher bei hoher Lautstärke dabei Schaden nehmen.
  • Nicht alle Musikanlagen mit DTS Decoder unterstützen die korrekte Wiedergabe, gerade bei Autoradios mit DVD Wiedergabeunterstützung kann es zu Problemen kommen.
  • DTS-Encoder Programme sind teuer in der Anschaffung, so dass die Eigenherstellung schwieriger als bei AC-3-CDs ist.
  • Crossfading, Dithering und Equalizing der DTS-Rohdaten ist nur bei vorherigem dekodieren möglich, was zu Qualitätsverlust führt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Raumklang im Eigenbau“, c’t 25/2002, S. 233
  2. SurCode DVD-DTS Encoder and Confidence Monitor. DTS, Inc., abgerufen am 3. Juni 2016 (englisch).
  3. DTS Surround Audio Suite. DTS, Inc., abgerufen am 3. Juni 2016 (englisch).
  4. DTS-HD Master Audio Suite. DTS, Inc., abgerufen am 3. Juni 2016 (englisch).
  5. VLC Features. VideoLAN, abgerufen am 3. Juni 2016 (englisch).