Club-Mate

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0,5-Liter-Flasche

Club-Mate [ˈklʊp ˌmaːtə] (anhören/?) ist ein koffein- und kohlensäurehaltiges, alkoholfreies Erfrischungsgetränk der Brauerei Loscher aus Münchsteinach in der Metropolregion Nürnberg. Es basiert auf der Mate-Pflanze. Das Getränk hat einen Koffeingehalt von 20 mg pro 100 ml,[1] dies entspricht in der typischen Konsumform einer 500-ml-Flasche etwa dem Koffeingehalt von 125 ml Filterkaffee.[2] Der Zuckergehalt beträgt 5 g/100 ml[3] und der physiologische Brennwert liegt bei 83,7 kJ/100 g (20 kcal/100 g).

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name leitet sich von der Yerba-Mate ab und nicht vom englischen Begriff „mate“ ['meɪt] (anhören/?; dt. Kamerad oder Kumpel). Das Getränk gilt als Kultgetränk in Hackerkreisen[4] und unter jungen Leuten respektive Hipstern. Durch die Bekanntheit, die Club-Mate in der deutschen Hackerszene erreicht hat, ist sie inzwischen auch auf ausländischen Hackerveranstaltungen erhältlich.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ursprüngliche Name des Getränks lautete „Sekt-Bronte“,[6] welches seit 1924 produziert wurde, allerdings nur regional bekannt war.[7] In den 1950er Jahren wurde das Getränk in Club-Mate umbenannt.[8] Auch 2014 ist jedoch „Bronte“ regional noch als Begriff für das Getränk im aktiven Wortschatz. Das Rezept für Club-Mate kam mit dem Kauf der Limonadenfabrik Geola Getränke in Dietenhofen bei Nürnberg 1994 in den Besitz der Firma Loscher.[9] Mit der Übernahme begann man, es überregional zu vertreiben. Da es nie große Werbekampagnen für Club-Mate gab, stieg der Bekanntheitsgrad der Marke nur langsam.[10] Nach der Hackerszene wurde Club-Mate in den 2000er Jahren in der Party- und Festivalszene bekannter. Während Club-Mate in vielen Gebieten Deutschlands weitgehend unbekannt ist, gehört sie in einigen Städten, insbesondere auch solchen mit größeren Universitäten, inzwischen zum Standardsortiment von Kiosken, Spätis und einigen Supermarktketten (Rewe, Edeka) sowie Diskotheken.[11][12] 2011 kam es zu einem Lieferengpass seitens der Brauerei Loscher, da nicht genügend Pfandflaschen zurückgegeben wurden. Daraufhin wurde bei Facebook die Selbsthilfegruppe Matecalypse now gegründet, die dazu aufrief, leere Pfandflaschen abzugeben.[13]

Im Dezember 2007 wurde eine Club-Mate-Winter-Edition mit Gewürzen auf den Markt gebracht, die seitdem jeden Winter für kurze Zeit im Handel erhältlich ist.[14] Seit 2009 ist eine Cola unter dem Markennamen erhältlich und auch eine Eisteevariante ist seit einiger Zeit unter dem Namen ICE-T-Kraftstoff zu erwerben. Bei dieser Version wurde der Koffeingehalt auf 22 mg pro 100 ml erhöht und auch der Zuckergehalt ist weitaus höher, als es beim ursprünglichen Mate-Produkt der Fall ist.[15] Seit 2013 wird mit Club-Mate Granat in den Sommermonaten eine Granatapfelvariante vertrieben. Inzwischen gibt es auch die zuckerfreie Variante Club-Mate Zero.

Mate-Mixgetränke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschunk

Der Tschunk [tʃʊŋk] (anhören/?) (seltener auch in der Schreibweise Chunk) ist ein Cocktail aus Rum, Rohrzucker, Limetten und Club-Mate. Der Cocktail wurde höchstwahrscheinlich in den 1990er Jahren im Umfeld des Ostberliner „Club Forschung“ erfunden[16] und ist überwiegend in der Hackerszene verbreitet (u. a. bei Mitgliedern des CCC).[17]

Club-Mate wird in der Gastronomie auch als Longdrink in Verbindung mit einer Spirituose wie z. B. Wodka oder als Mischgetränk mit Sektanteil angeboten. Hierfür haben sich in der Clubszene Namen wie „Turbomate“ oder „Matoka“ etabliert.[18]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine abgewandelte Version des Markenlogos wurde vor allem in Rostock unter dem Namen Club-Molli – Leicht zu bauender Brandsatz für den Widerstand auf der Straße zur Bewerbung von Molotowcocktails verwendet. Das Plakat wurde auch in Blogs im Internet verbreitet, worauf die Herstellerfirma von Club-Mate dies per Abmahnung als Aufruf zur Gewalt zu unterbinden versuchte. Später bezeichnete die Brauerei dies als Missverständnis.[19]

Club-Mate ist inzwischen auch in einigen Geschäften und Clubs in New York erhältlich, der Club „Bossa Nova“ beispielsweise importiert das Getränk für seine Kunden. Ausgegangen ist diese Idee vom Betreiber des Clubs, John Barclay: „Wir verkaufen Club Mate, weil wir daran glauben, dass es eine metaphysische Beziehung zu Technomusik besitzt“.[20]

Sorten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Club-Mate
  • Club-Mate Ice-T Kraftstoff
  • Club-Mate Granat
  • Club-Mate Winter-Edition
  • Club-Mate Cola
  • Club-Mate Zero

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kathrin Ganz, Jens Ohlig & Sebastian Vollnhals: Hackerbrause. kurz & geek. O’Reilly, 2011, ISBN 978-3-86899-141-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Club-Mate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Club Mate Koffeingehalt - Koffein in Club Mate. Abgerufen am 17. Januar 2021.
  2. Koffeingehalt in Kaffee - Wie viel Koffein hat Kaffee? Abgerufen am 17. Januar 2021.
  3. snoopmedia GmbH, Hohe Str 93, D.-53119 Bonn, Germany http://www.snoopmedia.com: Club-Mate Mate-Eistee: 83,7 kJ/100 g (20 kcal) und Inhaltsstoffe - das-ist-drin. Abgerufen am 13. August 2022.
  4. heise online: 26C3: Hacker verbrauchen Rekord-Bandbreite. Abgerufen am 17. Januar 2021.
  5. Video auf podfiles.zdf.de (Memento vom 21. August 2012 im Internet Archive)
  6. Goldgrüne Flüssigkeit zum Saugen, Tagesspiegel vom 16. Januar 2006
  7. MEIKE LAAFF / ENRICO IPPOLITO / STEFFEN GRIMBERG: waaAAAAAACH!!Als Sekt-Bronte begonnen, als Einhornpisse geendet. In: Die Tageszeitung: taz. 27. Dezember 2011, ISSN 0931-9085, S. 13 (taz.de [abgerufen am 17. Januar 2021]).
  8. CLUB-MATE: Ein Getränk erobert Deutschland! (Memento vom 4. Juli 2013 im Internet Archive), Unternehmenswebsite
  9. MEIKE LAAFF / ENRICO IPPOLITO / STEFFEN GRIMBERG: waaAAAAAACH!!Als Sekt-Bronte begonnen, als Einhornpisse geendet. In: Die Tageszeitung: taz. 27. Dezember 2011, ISSN 0931-9085, S. 13 (taz.de [abgerufen am 17. Januar 2021]).
  10. Interview mit dem Geschäftsführer der Brauerei Loscher auf maclites.com (Memento des Originals vom 28. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/maclites.com
  11. Div. Beiträge zur Beschaffbarkeit von Club-Mate in Berlin, Stand 2006–2010
  12. Club-Mate „wesentliches“ Getränk auf Partyveranstaltungen (Memento des Originals vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de, Berliner Zeitung 19. Juni 2008
  13. Club Mate – Piratischer Lebenssaft (Memento vom 6. November 2012 im Internet Archive), CICERO 3. April 2012
  14. Sonderseite Winter-Edition auf clubmate.de
  15. Club-Mate Ice Tea Kraftstoff – Hackerbrause. Abgerufen am 17. Januar 2021 (deutsch).
  16. Die Hackerbrause. In: jetzt.de. 30. Mai 2011 (jetzt.de [abgerufen am 14. März 2018]).
  17. Spiegel Online: Hacker-Kongress 30C3: Ein Fall für die Chaospatinnen. Abgerufen am 9. Februar 2017.
  18. Kathrin Ganz, Jens Ohlig & Sebastian Vollnhals: Hackerbrause. kurz & geek. O’Reilly, 2011, ISBN 978-3-86899-141-3, S. 129.
  19. Julia Seeliger: Die Clubmate-Nicht-Abmahnung: Keiner will's gewesen sein. Die Tageszeitung, 10. Mai 2010, abgerufen am 11. August 2015.
  20. US-Clubkultur: Berlin tanzt in New York. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Juli 2014, abgerufen am 11. August 2015.