Reinsdorf (Nebra)

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Reinsdorf
Wappen von Reinsdorf
Koordinaten: 51° 18′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 51° 17′ 59″ N, 11° 35′ 59″ O
Höhe: 114 m ü. NN
Fläche: 7,57 km²
Einwohner: 551 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 2010
Postleitzahl: 06642
Vorwahl: 034461
KarteWangenReinsdorfNebraBurgenlandkreis
Karte
Lage von Reinsdorf in Nebra (Unstrut)
Dorfkirche

Reinsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Nebra (Unstrut) im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinsdorf liegt an der Unstrut zwischen den Städten Halle (Saale) und Weimar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinsdorf wurde im „Breviarium Sancti Lulli“ 786 als „Reginhardesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. 1112 entstand das Benediktinerkloster Reinsdorf, das nach der Reformation aufgelöst wurde. Das Bamberger Ministerialengeschlecht „von Reinsdorf“ hatte hier seinen Stammsitz. Die Klosterweihe fand 1135 durch den Bamberger Bischof Otto I. statt. Der Ort birgt erhellende Stätten der deutschen Kulturgeschichte. So beispielsweise Relikte einer dreischiffigen Basilika mit Querhaus und Chor, die nach der Aufhebung des dazugehörigen Klosters von der Einwohnerschaft von Reinsdorf als Steinbruch genutzt wurde. Im Anschluss an die Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirchenruine zu einer Pfarrkirche neugestaltet und anno 1740 im barocken Stil restauriert.

Reinsdorf gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[1] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[2]

1994 wurde in der Nähe der Kirche die neue Unstrutbrücke für Fußgänger und der hier verlaufende Unstrut-Radweg eingeweiht. Dieses Amt übernahm der damalige Bundeskanzleramtsminister Friedrich Bohl. Auf der gegenüberliegenden Nebraer Seite der Unstrut wurde anno 1999 die neugestaltete Anlegestelle für Boote und Paddelboote freigegeben.

Am 1. September 2010 wurde Reinsdorf nach Nebra (Unstrut) eingemeindet.[3]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 21. Juni 1993 durch das Regierungspräsidium Halle genehmigt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L.F. Hesse: Das ehemalige Kloster Reinsdorf, in: Thüringen und der Harz, Band 8, 1844
  • Louis Naumann: Was ist aus den Gütern des Klosters Reinsdorf geworden?, 1921
  • Georg Plath: Die Klosterkirche von Reinsdorf: Eine Festschrift zu der am 29. Oktober 1893 vollzogenen Einweihung, Verlag W. Schneider, 1893
  • Georg Plath: Ein Tympanon aus Kloster Reinsdorf, in: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde, Band 26–27, 1893, S. 409ff
  • Georg Plath: Die Glocken der Benediktinerabtei Reinsdorf, in: Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde, Band 31, 1898, S. 300ff
  • Holger Kunde, Joachim Säckl: Das Benediktinerkloster Sankt Johannes Baptista in Reinsdorf und der Weinbau an der unteren Unstrut: von den Anfängen bis zur Gegenwart, Verlag Gemeinde Reinsdorf, 1998

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Reinsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34 f.
  2. Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010