Richard Williamson

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Richard Williamson (2015)
Wappen

Richard Nelson Williamson (* 8. März 1940 in London) ist ein altritualistischer Vagantenbischof aus der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX), gegenwärtig tätig für die St.-Marcel-Initiative.[1]

Williamson wurde am 30. Juni 1988 zusammen mit Bernard Tissier de Mallerais, Alfonso de Galarreta und Bernard Fellay durch den emeritierten Erzbischof Marcel Lefebvre gegen päpstliche Anweisung, allerdings gültig, zum Bischof geweiht und zog sich deswegen die Exkommunikation als Tatstrafe zu.[2]

Die Aufhebung der 1988 festgestellten Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft durch Papst Benedikt XVI. im Januar 2009 löste starke internationale Reaktionen und auch innerhalb der römisch-katholischen Kirche Betroffenheit und Empörung aus, da Williamson wiederholt den Holocaust geleugnet hatte. Am 24. Oktober 2012 schloss ihn die Bruderschaft wegen Ungehorsams als Mitglied aus.[3] Nach seinem Ausschluss widmete sich Williamson der Gründung und Betreuung der Priestergemeinschaft Marcel Lefebvre (informell auch FSSPX Resistance genannt), bestehend aus Dissidenten der Piusbruderschaft, die sich einer von ihnen befürchteten Annäherung der FSSPX an die römisch-katholische Kirche widersetzen.

Am 19. März 2015 weihte Williamson unerlaubt Jean-Michel Faure und am 19. März 2016 den Prior des Benediktinerklosters Santa Cruz in Nova Friburgo, Tomás de Aquino OSB (bürgerlich Miguel Ferreira da Costa), zu Bischöfen. Mit der Weihe 2015 zog sich Williamson erneut die Exkommunikation als Tatstrafe zu.[4] Insgesamt hat er bisher acht Bischöfe ohne päpstliches Mandat geweiht.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Williamson wurde als zweiter von drei Söhnen anglikanischer Eltern geboren. Nach seinem Studium an der Universität Cambridge, wo er mehrere Magisterabschlüsse – unter anderem in Englischer Literatur – erwarb, erteilte er sieben Jahre lang Unterricht in Literatur und übte diesen Beruf zeitweise auch in Ghana aus. Im Alter von 30 Jahren konvertierte Williamson zum Katholizismus.

Im Oktober 1972 trat Williamson in das „Internationale Priesterseminar St. Pius X.“ in Ecône in der Schweiz ein und wurde nach vier Jahren Studium von Marcel Lefebvre (1905–1991) zum Priester geweiht. Von 1976 bis 1981 war er Professor am Seminar in Ecône, ab 1979 dessen Subregens. 1983 wurde er Regens des Priesterseminars der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) in Ridgefield in den Vereinigten Staaten. Seit dem Jahr 2003 war Williamson Regens des Priesterseminars Nuestra Señora Corredentora der FSSPX in La Reja bei Moreno in Argentinien.

Empfang der Bischofsweihe und erste Exkommunikation 1988[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Juni 1988 wurde er mit drei anderen Priestern durch den Gründer der Priesterbruderschaft St. Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre, sowie Mitkonsekrator Bischof Antônio de Castro Mayer zum Bischof geweiht. Da diese Bruderschaft seit 1975 keinen kanonischen Status in der römisch-katholischen Kirche mehr hat und diese Weihen somit gegen den ausdrücklichen Willen des Papstes erfolgten, zogen sich unmittelbar durch dieses Vergehen Lefebvre, de Castro Mayer und die vier von ihnen Geweihten die Tatstrafe der Exkommunikation als Kirchenstrafe zu (excommunicatio latae sententiae), was wegen der Schwere des Vergehens im Motu proprio Ecclesia Dei von Papst Johannes Paul II. am 2. Juli 1988 nochmals bekräftigt wurde. Trotzdem ist diese Bischofsweihe sakramental aufgrund der Wahrung der apostolischen Sukzession gültig. Die Priesterbruderschaft bestreitet das Eintreten der Exkommunikation mit Berufung auf einen „Kirchennotstand“, weswegen Bischof Richard Williamson innerhalb der FSSPX weiterhin Sakramente, vor allem Firmungen und Weihen, spendete.

Aufhebung der ersten Exkommunikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Bitte des Generaloberen der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, vom 15. Dezember 2008, hob die Kongregation für die Bischöfe durch Kardinalpräfekt Giovanni Battista Re die Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft, darunter Williamson, am 21. Januar 2009 auf.[5][6] Dies geschah im Auftrag Papst Benedikts XVI., der einst als Kardinalpräfekt der Kongregation für die Glaubenslehre für Papst Johannes Paul II. Verhandlungen mit Lefebvre geführt hatte.[7] Williamson wurde damit nicht rehabilitiert, sondern blieb wie seine drei Kollegen weiterhin suspendiert.[8][9] Kirchenrechtlich sind Williamson und seine Amtskollegen wegen der anhaltenden Suspendierung weiterhin an der Ausübung ihrer bischöflichen und priesterlichen Funktionen gehindert.[10]

Laut Zeit Online vom 9. Februar 2009 wurde Williamson durch den lateinamerikanischen Distriktoberen der Piusbruderschaft, Christian Bouchacourt, als Leiter des Priesterseminars in Argentinien abgesetzt.[11] Die argentinische Regierung forderte ihn dann am 19. Februar 2009 auf, das Land binnen zehn Tagen zu verlassen, andernfalls würde er ausgewiesen.[12] Als Begründung für die Ausweisung gab der argentinische Innenminister Florencio Randazzo Williamsons Holocaust-Leugnung an, die „die Argentinier, das jüdische Volk und die ganze Menschheit“ beleidigt habe. Weiterhin gebe es „Unregelmäßigkeiten“ in Williamsons Aufenthaltspapieren, da er die wirklichen Gründe für seinen Aufenthalt in Argentinien verschwiegen und angegeben habe, dass er für eine Nichtregierungsorganisation arbeite.[13] Am 24. Februar 2009 verließ er Argentinien am Flughafen Buenos Aires-Ezeiza in Richtung London.[14] In London wurde er von der bekannten Holocaust-Leugnerin Michèle Renouf in Empfang genommen.[15]

Die Aufhebung seiner Exkommunikation löste in der Öffentlichkeit,[7] aufgrund der zeitgleich bekannt gewordenen Holocaustleugnung Williamsons (in Deutschland ein Offizialdelikt),[16] Unverständnis und Empörung aus; Menschen in vielen Ländern protestierten (unter anderem der oberste Rabbiner von Rom).[17] Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nannte die Entscheidung des Papstes eine Rehabilitierung, um einen Holocaustleugner „gesellschaftsfähig“ zu machen. Dies sei „unverzeihlich“ und zeige, „dass er die Versöhnung mit den Juden, die seine Vorgänger vorangebracht haben, in Frage stellt“.[18] Der israelische Minister für Religionsangelegenheiten, Jizchak Cohen, drohte dem Vatikan mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.[19]

Die Neue Zürcher Zeitung berichtete unter Berufung auf katholische Theologen, dass die Leugnung des Holocausts nach dem katholischen Kirchenrecht kein Grund für eine Exkommunikation sei:[17] Die Strafe der Exkommunikation trete nur bei schweren Vergehen gegen kanonisches Recht ein, nicht bei Vergehen gegen weltliches Recht. Ähnlich argumentierte der Kirchenrechtler Stephan Haering: „Dazu ist festzuhalten, dass die Aufhebung der Exkommunikation der vier betroffenen Bischöfe in keinerlei Zusammenhang mit den historischen Kenntnissen und Urteilen von Williamson steht und keineswegs diesen so etwas wie ein Gütesiegel verleiht. Dummheit oder auch Bosheit sprechen für sich, sind aber keine kanonischen Straftatbestände“.[20]

Der für die Belange der Piusbruderschaft zuständige Kurienkardinal Darío Castrillón Hoyos erklärte, dass der Vatikan bei Aufhebung der Exkommunikation „absolut nichts“ von der Holocaustleugnung Williamsons gewusst habe und vor Bekanntwerden des Interviews das entsprechende Dekret bereits der Piusbruderschaft ausgehändigt worden sei.[21]

Der damalige Regensburger Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller erklärte in einem am 6. Februar 2009 veröffentlichten Hirtenbrief zur Zukunft der Bischöfe der Piusbruderschaft:

„Wenn sie jetzt zur vollen Gemeinschaft der katholischen Kirche zurückkehren wollen, müssen die vier illegal geweihten Bischöfe auf die Ausübung der bischöflichen Weihevollmachten verzichten. Meiner Überzeugung nach können sie allenfalls als einfache Priester eingesetzt werden.“[22]

Zum ausgelösten Eklat veröffentlichte der Vatikan am 10. März 2009 eine Erklärung Papst Benedikts XVI.[23] Später bekannte der schwedische Bischof Anders Arborelius, dass er den Vatikan bereits im November 2008 über Williamsons Holocaustleugnungen unterrichtet habe.[24] Kardinal Castrillón Hoyos, der als Schlüsselfigur bei der Aufhebung der Exkommunikation Williamsons gilt,[25] widersprach dieser Darstellung.[26]

Ausschluss aus der Piusbruderschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. Oktober 2012 erklärte der Generalobere der FSSPX, Bernard Fellay, Williamsons Ausschluss aus der Bruderschaft.[27] Als Grund gab das Generalhaus der Gruppierung an, dass Williamson sich weigere, dem rechtmäßigen Oberen den nötigen Respekt und Gehorsam zu erweisen. Williamson hatte das ihm auferlegte Äußerungs- und Veröffentlichungsverbot mehrfach ignoriert. Tage zuvor hat der erste Generalassistent der FSSPX, P. Niklaus Pfluger, der (der FSSPX nahestehenden) Monatsschrift „Kirchliche Umschau“ mitgeteilt, ein Ausschluss des Bischofs sei „unvermeidlich“, da sich dieser „durch krude Theorien ins Abseits manövriert“ habe und die Autorität des Generaloberen seit Jahren nicht anerkenne.[28]

Einreiseverbot in Australien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2014 verweigerte Australien Williamson die Einreiseerlaubnis, nachdem die zuständige Behörde über umstrittene Äußerungen des Bischofs informiert worden war. Das Erzbistum Canberra erklärte, nichts über Williamsons Einreisepläne gewusst zu haben.[29]

Spendung einer Bischofsweihe und zweite Exkommunikation 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. März 2015 weihte Williamson den Priester Jean-Michel Faure im brasilianischen Nova Friburgo unerlaubt zum Bischof. Daraus ergab sich seine erneute Exkommunikation als Kirchenstrafe latae sententiae (das heißt, ohne die Notwendigkeit eines Rechtsaktes durch den Papst). Faure wurde wegen des Empfangs der Weihe latae sententiae exkommuniziert.[4] Die Piusbruderschaft distanzierte sich von der Weihe.[30]

Weitere unerlaubte Bischofsweihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. März 2016 ordinierte der exkommunizierte Williamson in Nova Friburgo rechtswidrig einen weiteren Bischof: Tomás de Aquino OSB (bürgerlich: Miguel Ferreira da Costa).

Im Januar 2021 weihte Williamson ohne die notwendige Zustimmung der römisch-katholischen Kirche, aber sakramental gültig, den Priester Giacomo Ballini zum Bischof. Er berief sich dabei auf einen vorgeblich „von ihm festgestellten kirchlichen Notstand“. Der Vagantenbischof Ballini exkommunizierte sich durch den Empfang der Weihe selbst.[31]

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Williamson ist durch holocaustleugnende, andere antisemitische, frauenfeindliche und verschwörungstheoretische Äußerungen aufgefallen. Im Jahr 2000 behauptete er, seit 2000 Jahren hätten die Juden nichts unversucht gelassen, um die katholische Kirche zu unterwandern und Christus aus dem Christentum zu entfernen.[32] Im selben Jahr gab er an, die antisemitische Hetzschrift Protokolle der Weisen von Zion sei eine authentische Informationsquelle.[33][34] Im Oktober 2011 bezeichnete Williamson die Juden und deren Führer als „Haupttäter des Gottesmordes“. Die Konferenz Europäischer Rabbiner kritisierte diesen Text als Hassrede.[35] Im März 2020 beschuldigte Williamson Juden, vorsätzlich Börsencrashs auszulösen, um einen dritten Weltkrieg vorzubereiten. Zudem stünden Juden in direktem Kontakt zu Satan. Weiter äußerte er, das COVID-19 auslösende Virus SARS-CoV-2 sei „möglicherweise ein Werk von Juden“; es sei entwickelt worden, um „die Gesellschaft zum Stillstand zu bringen“.[36]

2001 äußerte er unter anderem die Ansicht, Mädchen bzw. Frauen sollten nicht an Universitäten studieren dürfen.[37] Im Dezember 2008 warnte Williamson öffentlich vor einer drohenden Sklaverei der Menschen durch allgegenwärtige Lügen. Er kritisierte außerdem die Entstehung des Polizeistaats, warf dem Vatikan vor, unter „satanischer Kontrolle“ zu sein, bestritt die offizielle Version der Terroranschläge am 11. September 2001 und äußerte die Verschwörungstheorie, die Bush-Regierung sei in die Anschläge involviert gewesen, um damit ihre Politik begründen zu können.[38] Im Juni 2008 erklärte Williamson vor 14-jährigen Firmlingen in München:

„Es kommt vielleicht zum Martyrium. Vielleicht wird sogar unser Blut notwendig sein, um die Reinigung der Kirche zu vervollkommnen. Es ist schon möglich, dass die bösen Mächte, die heute herrschen, einen Sündenbock suchen werden. Und die Traditionalisten, als ‚Fundamentalisten‘ bezeichnet, werden dieser Sündenbock sein. Dann kommen wir alle ins Gefängnis.“[39]

Ablehnung der Gleichberechtigung von Mann und Frau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Rundbrief vom September 2001, der auf den Internetseiten des Priesterseminars der Bruderschaft in Winona (Minnesota) veröffentlicht wurde, schrieb Williamson, Frauen hätten geringere Fähigkeiten und Rechte zum eigenständigen Denken, zu höherer Bildung und zur Selbstbestimmung:[40]

„Aufgrund aller Arten von naturgegebenen Gründen sollte nahezu kein Mädchen zu irgendeiner Art Universität gehen. […] Dass Mädchen die Universität nicht besuchen sollten, ergibt sich aus der Natur der Universität und der Natur der Mädchen. Echte Universitäten stehen für Ideen, Ideen sind nichts für richtige Mädchen, demzufolge sind echte Universitäten nichts für richtige Mädchen.“[41]

Holocaustleugnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im April 1989 leugnete Williamson bei einer Predigt anlässlich einer Heiligen Messe im kanadischen Sherbrooke die Vergasung von Juden im KZ Auschwitz-Birkenau und behauptete, der Holocaust sei eine Erfindung der Juden:

„Dort wurden keine Juden in den Gaskammern getötet! Das waren alles Lügen, Lügen, Lügen! Die Juden erfanden den Holocaust, damit wir demütig auf Knien ihren neuen Staat Israel genehmigen. […] Die Juden erfanden den Holocaust, Protestanten bekommen ihre Befehle vom Teufel, und der Vatikan hat seine Seele an den Liberalismus verkauft.“[32]

Ein Gottesdienstbesucher erstattete daraufhin Strafanzeige; zur Eröffnung eines Strafverfahrens kam es jedoch nicht, da sich Williamson nach dem Vorfall längere Zeit von der kanadischen Provinz Québec fernhielt.[32] Nach einem Bericht in der Toronto Star schrieb der Präsident der kanadischen Bischofskonferenz, Erzbischof von Halifax James Hayes, ein Telegramm an den Canadian Jewish Congress, in dem er die Äußerungen Williamsons verurteilte und erklärte, dass dieser als Bischof der Priesterbruderschaft St. Pius X. bereits exkommuniziert war.[42]

In einem Interview, das am Abend des 21. Januar 2009 im schwedischen Fernsehen in der Sendung Uppdrag granskning („Auftrag Nachforschung“) ausgestrahlt wurde und am 1. November 2008 im Priesterseminar der FSSPX in Zaitzkofen bei Regensburg geführt worden war, leugnete Williamson unter Berufung auf den pseudowissenschaftlichen Leuchter-Report die Existenz von Gaskammern und behauptete, im Zweiten Weltkrieg sei kein einziger Jude vergast worden. Es seien 200.000 bis 300.000 Juden in Konzentrationslagern umgekommen.[17][38][43]

„Sie haben vielleicht vom Leuchter-Report gehört? Fred Leuchter war ein Experte für Gaskammern. Er hat drei Gaskammern für drei der fünfzig US-Staaten zur Exekution von Kriminellen entworfen. Er wusste, wie aufwändig das ist, und er hat die angeblichen Gaskammern in Deutschland in den 1980er Jahren untersucht, das was von den angeblichen Gaskammern übrig war – die Krematorien von Birkenau und Auschwitz zum Beispiel – und sein Fazit als Experte war, dass es unmöglich sei, dass diese jemals für die Vergasung einer großen Anzahl von Menschen gedient haben könnten.“[44]

(Tatsächlich war Leuchter kein Experte und führte den Titel eines Ingenieurs zu unrecht.)

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Distriktobere der Piusbruderschaft, Pater Franz Schmidberger, erklärte, diese Äußerungen spiegelten nicht die Haltung der Priesterbruderschaft St. Pius X. wider.[45] In einer Stellungnahme bat der Generalobere der FSSPX Bernard Fellay den „Papst und alle Menschen guten Willens“ um Entschuldigung für den durch die Äußerungen hervorgerufenen Ärger. Außerdem erklärte Fellay, Williamson bis auf weiteres Stellungnahmen zu politischen oder historischen Themen verboten zu haben.[46]

Für alle Einrichtungen des Bistums Regensburg erteilte Bischof Gerhard Ludwig Müller Williamson ein Hausverbot.[47] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch verlangte eine Entschuldigung Williamsons und nannte es „unglücklich“, dass der Papst diese Äußerungen bei seiner Entscheidung zur Aufhebung der Exkommunikation nicht mit in Betracht gezogen habe.[48] Die FAZ kommentierte, der Papst und seine Berater hätten wissen müssen, dass die Piusbruderschaft in Frankreich von Anfang an mit der extremen Rechten sympathisiert hat.[49] Georg Kardinal Sterzinsky brachte seine Bestürzung über die Entscheidung des Papstes zum Ausdruck und forderte eine Überprüfung des Vorgangs.[50]

Der Sprecher des Vatikans Federico Lombardi distanzierte sich von Williamsons Äußerungen und sagte, wer den Holocaust leugne, „leugnet den christlichen Glauben selbst […], und das ist umso schlimmer, wenn es aus dem Mund eines Priesters oder eines Bischofs kommt.“[51] Williamson bedauerte am 28. Januar 2009 in einem Brief an Kardinal Castrillón Hoyos die von ihm verursachte „unnötige Bedrängnis und die unnötigen Probleme“ für den Papst, ohne sich jedoch von seinen Aussagen zu distanzieren.[52] Darin verwies er auf Jona 1,12 EU:[53][54]

„Nehmt mich und werft mich ins Meer, damit das Meer sich beruhige und von euch ablasse, denn ich weiß, dass um meinetwillen dieser große Sturm über euch gekommen ist.“

Am 4. Februar 2009 rief der Vatikan Williamson zum Widerruf seiner Äußerungen auf. Um zu bischöflichen Funktionen in der Kirche zugelassen zu werden, „müsse er sich auf unzweideutige und öffentliche Weise von seinen Stellungnahmen zur Shoah distanzieren“.[55]

Williamson war zunächst nicht bereit, seine Äußerungen zum Holocaust zurückzunehmen; er werde „zunächst die historischen Beweise prüfen“, was aber Zeit brauche, erklärte er.[56] Am 26. Februar 2009 erklärte er Berichten zufolge, er bedauere die getätigten Äußerungen, die er nicht getan hätte, wenn er um den „ganzen Schaden und den Schmerz“ gewusst hätte, die sie für die „Kirche, aber ebenso die Überlebenden und die Verwandten der Opfer der Ungerechtigkeit unter dem Dritten Reich“ verursachen würden, und bitte „alle, die sich aufgrund meiner Worte aufrichtig entrüstet haben, vor Gott um Vergebung“.[57] Es habe sich dabei um die Meinung eines „Nicht-Historikers“ gehandelt, die er sich „vor 20 Jahren auf Grundlage der damals verfügbaren Beweise“ gebildet habe. Welche Auffassung Williamson selbst nun zum Holocaust hat, bleibt offen, ausdrücklich widerrufen hat er die Holocaustleugnung nicht. Der Vatikan wies die Erklärung Williamsons als unzureichend zurück. Der Brief Williamsons erfülle „nicht die Bedingungen, die das vatikanische Staatssekretariat gestellt hat“, erklärte der Pressesprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi.[58] Kurienkardinal Walter Kasper nannte die Entschuldigung „billig“ und verlangte den Widerruf der Holocaust-Leugnung.[59] Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hält nach einem Bericht der Welt die Erklärung Williamsons für ungenügend. Die Entschuldigung sei „in keiner Weise befriedigend“, sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer dem Berliner „Tagesspiegel“.[60] In dem Bericht sagte Meyer ferner, von Williamson abgesehen bleibe der Kern des Problems bestehen: die antijudaistischen Tendenzen in der Piusbruderschaft, die solchen Äußerungen Vorschub leisteten.[61] Ähnlich äußerte sich der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer. Er forderte Williamson auf, die Holocaustleugnung unmissverständlich zu widerrufen, und wies darauf hin, dass Williamson mit seinem Antisemitismus nicht allein sei, die gesamte Piusbruderschaft vertrete eine antisemitische Haltung.[62][63]

Trotz der ihm entgegengebrachten Kritik und der angeblichen Bereitschaft, sich des Themas noch einmal genauer anzunehmen, hielt Williamson auch 2010 weiter an seinen Ansichten fest. Aus internen Mails der Bruderschaft ging nach einem Spiegel-Online-Bericht hervor, dass Williamson „die sechs Millionen Vergasten“ weiterhin für eine „Riesenlüge“ halte.[64]

Strafrechtliche Aufarbeitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Staatsanwaltschaft Regensburg leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung ein, da dieses Interview in ihrem Zuständigkeitsbereich aufgenommen wurde.[65] Im Oktober 2009 wurde gegen Williamson ein Strafbefehl in Höhe von 12.000 € erlassen. Nach seinem Einspruch kam es zur Hauptverhandlung, die darin erfolgte Verurteilung Williamsons zu einer Geldstrafe von 6.500 € wurde in der Revision aufgehoben, weil kein wirksamer Eröffnungsbeschluss vorgelegen habe. Da es sich bei dieser Einstellung um ein Prozessurteil handelte, war eine erneute Anklage möglich, die von der Staatsanwaltschaft auch betrieben wurde.[66] Am 11. Juli 2012 wurde erneut ein Strafbefehl wegen der begangenen Volksverhetzung beim Amtsgericht Regensburg beantragt.[67] Nach Widerspruch Williamsons ermäßigte das Amtsgericht später die erneut ausgesprochene Strafe auf 1.800 Euro (90 Tagessätze zu je 20 Euro). Dieses Urteil wurde durch Entscheid des Oberlandesgerichts Nürnberg 2014 rechtskräftig.[68] Am 31. Januar 2019 wies der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Williamsons Klage gegen die Verurteilung ab.[69] Anwalt Williamsons war im Kontext der Holocaust-Leugnungs-Prozesse zumeist der AfD-Politiker Maximilian Krah,[70][71] der zugleich jahrelang millionenschwere Vermögenstransaktionen der Piusbruderschaft tätigte.[72]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Richard Williamson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. About the St. Marcel Initiative | St. Marcel Initiative. Abgerufen am 12. November 2019 (amerikanisches Englisch).
  2. Codex des Kanonischen Rechtes, Titel III: Amtsanmassung und Amtspflicht-Verletzung (Cann. 1378–1389), hier Canon 1382, Libreria Editrice Vaticana.
  3. Offizielle Erklärung der FSSPX zum Ausschluss Williamsons (Memento vom 5. Februar 2013 im Internet Archive)
  4. a b Blog: Williamson hat Bischof geweiht, katholisch.de, 19. März 2015
  5. Dekret zur Aufhebung der Exkommunikation. Das Dekret im Wortlaut (Memento vom 2. Mai 2012 im Internet Archive)
  6. Vatikan: Exkommunikation aufgehoben. Radio Vatikan, 24. Januar 2009, archiviert vom Original am 4. Februar 2009; abgerufen am 25. Januar 2009.
  7. a b Gregor Hoppe, ARD-Hörfunkstudio Rom: Der Papst nimmt in Kauf, dass alle anderen davonlaufen. Archiviert vom Original am 31. Januar 2009; abgerufen am 30. Januar 2009.
  8. Kirchenrechtler Haering: Mitglieder der Piusbruderschaft bleiben suspendiert (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive); Meldung bei Radio Vatikan vom 29. Januar 2009
  9. Aufhebung der Exkommunikation gegen die Bischöfe der FSSPX; Kommentar auf Motu proprio: Summorum Pontificum vom 7. Oktober 2011.
  10. Aufhebung der Exkommunikation gegen die Bischöfe der FSSPX. Motu proprio: Summorum Pontificum, 7. Oktober 2011, abgerufen am 7. Oktober 2011.
  11. Zeit Online, 9. Februar 2009, Absetzung als Leiter des Seminars
  12. Argentinien weist Holocaust-Leugner Williamson aus
  13. vgl. Argentinien weist Williamson aus (Memento vom 20. Februar 2009 im Internet Archive) bei tagesschau.de, 19. Februar 2009 (aufgerufen am 20. Februar 2009)
  14. Holocaust-Leugner: Wütender Williamson auf dem Weg nach London, Spiegel Online vom 24. Februar 2009. Abgerufen am 24. Februar 2009.
  15. Holocaust-denial Bishop Richard Williamson arrives in Britain, Times online vom 25. Februar 2009. (englisch)
  16. Peter Wensierski: Problem für den Papst. In: Der Spiegel. Nr. 4, 2009 (online31. Januar 2009).
  17. a b c Papst rehabilitiert fundamentalistische Bischöfe. In: Neue Zürcher Zeitung. 24. Januar 2009, abgerufen am 25. Januar 2009.
  18. Friederike Freiburg: Israel droht Vatikan mit Abbruch der Beziehungen. In: Spiegel Online. 31. Januar 2009, abgerufen am 31. Januar 2009.
  19. Nach Rehabilitierung von Holocaustleugner: Israel droht Vatikan mit Ende der Beziehungen (Memento vom 1. Februar 2009 im Internet Archive)
  20. Stephan Haering: Die Pius-Bruderschaft, ihre Bischöfe und das Kirchenrecht, in: Wolfgang Beinert (Hrsg.): Vatikan und Pius-Brüder. Anatomie einer Krise, Freiburg i. Br. 2009, S. 91
  21. Vatikan: Niemand wusste von Williamson. Radio Vatikan, 30. Januar 2009, archiviert vom Original am 3. Februar 2009; abgerufen am 1. Februar 2009.
  22. Erklärung von Bischof Gerhard Ludwig Müller zur Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft und zur Kampagne gegen den Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI. (Memento vom 31. Dezember 2011 im Internet Archive)
  23. Ausführliche Erklärung des Papstes vom 10. März 2009
  24. Peter Wensierski: Vatikan war früher als bekannt über Holocaust-Leugnung informiert; Artikel auf Spiegel Online vom 23. September 2009
  25. Kolumbianischer Kurienkardinal Hoyos gestorben. In: Katholisch.de, 18. Mai 2018, abgerufen am gleichen Tage.
  26. Ex-Kurienkardinal Castrillon Hoyos attackiert Bischof von Stockholm. Der Standard vom 24. September 2009
  27. Offizielle Erklärung der FSSPX zum Ausschluss Williamsons (Memento vom 5. Februar 2013 im Internet Archive)
  28. kath.net/KNA: Ausschluss von Bischof Williamson wahrscheinlich
  29. Australien verweigert Holocaustleugner Williamson die Einreise, kath.net, 13. Juni 2014
  30. Piusbrüder verurteilen Weihe durch Holocaust-Leugner Williamson. kath.net, 20. März 2015
  31. Ex-Piusbruder Williamson weihte erneut unerlaubt Bischof. katholisch.de vom 12. Januar 2023, Abruf am 4. Februar 2023
  32. a b c Peter Wensierski: Wie die Piusbrüder gegen Juden, Muslime und Schwule hetzen. In: Spiegel Online. 3. Februar 2009, abgerufen am 3. Februar 2009.
  33. Anna Arco: Lefebvrists face crisis as bishop is exposed as ‘dangerous’ anti-Semite. In: The Catholic Herald. 5. März 2008, archiviert vom Original am 6. Juni 2009; abgerufen am 25. Januar 2009.
  34. Richard Williamson: Bishop Williamson’s Letters. 1. Mai 2000, archiviert vom Original am 10. August 2007; abgerufen am 25. Januar 2009.
  35. Gernot Facius: Holocaust-Leugner: Bischof Williamson gibt Juden Schuld an Jesus’ Tod; Die Welt, abgerufen am 21. Oktober 2011
  36. ‘Covid is creation of the Jews’: Bishop’s sick claim www.sundayworld.com, 26. September 2020
  37. Richard Williamson: Bishop Williamson’s Letters. 1. September 2001, archiviert vom Original am 26. Juni 2007; abgerufen am 25. Januar 2009.
  38. a b Stefan Eiselin: Papst begnadigt notorischen Holocaust-Leugner. In: Tages-Anzeiger. 22. Januar 2009, archiviert vom Original am 25. Januar 2009; abgerufen am 25. Januar 2009.
  39. Peter Wensierski: Katholische Hardliner: Wie die Piusbrüder gegen Juden, Muslime und Schwule hetzen; Artikel auf Spiegel-Online vom (3. Februar 2009)
  40. Girls at University
  41. Bishop Williamson’s Letters: Girls at University (Memento vom 2. November 2007 im Internet Archive); 1. September 2001
  42. Michael McAteer: Chief Canadian bishop denounces clergyman’s anti-Jewish comments. In: Toronto Star. 14. April 1989, archiviert vom Original am 9. Februar 2013; abgerufen am 8. Februar 2009.
  43. Webbextra: Längre intervju med Williamson. In: Sveriges Television. 21. Januar 2009, abgerufen am 9. September 2009.
  44. Rehabilitierter Bischof: Glaube nicht an Gaskammern (Memento vom 2. Januar 2017 im Internet Archive); Die Presse, 26. Januar 2009
  45. Pater Franz Schmidberger: Stellungnahme von Pater Franz Schmidberger zum Artikel im Spiegel Nr. 4/2009, S. 32–33. In: piusbruderschaft.de. 20. Januar 2009, archiviert vom Original am 23. September 2011; abgerufen am 18. August 2010.
  46. Bernard Fellay: Stellungnahme des Generaloberen. In: piusbruderschaft.de. 27. Januar 2009, archiviert vom Original am 30. November 2010; abgerufen am 18. August 2010.
  47. Hausverbot für Holocaust-Leugner Williamson. In: Netzeitung. 28. Januar 2009, archiviert vom Original am 30. Januar 2009; abgerufen am 28. Januar 2009.
  48. Björn Hengst: Deutsche Bischöfe verstehen jüdische Kritik am Papst. In: Spiegel Online. 29. Januar 2009, abgerufen am 29. Januar 2009.
  49. Günther Nonnenmacher: Papst-Dekret – Ein Politikum. In: FAZ. 29. Januar 2009, abgerufen am 30. November 2011.
  50. Pressemitteilung des Erzbistums Berlin (Memento vom 7. Februar 2009 im Internet Archive) vom 3. Februar 2009
  51. Bischof Williamson entschuldigt sich beim Vatikan. In: Tagesschau.de. 30. Januar 2008, archiviert vom Original am 31. Januar 2009; abgerufen am 1. Februar 2009.
  52. Vatikan bekommt Leugner nicht in den Griff. In: Netzeitung. 30. Januar 2009, archiviert vom Original am 31. Januar 2009; abgerufen am 1. Februar 2009.
  53. Williamson entschuldigt sich. In: Die Zeit. 30. Januar 2009, abgerufen am 1. Februar 2009.
  54. 'El cura nazi' Williamson vor 'Rücktritt'? kath.net vom 30. Januar 2009, mit englischem Originaltext Williamsons
  55. Radio Vatikan: Vatikan: „Papst kannte Williamson-Äußerungen nicht“; Williamson muss widerrufen (Memento vom 7. Februar 2009 im Internet Archive) vom 4. Februar 2009
  56. Spiegel Online: Holocaust-Leugner Williamson lehnt Widerruf vorerst ab vom 7. Februar 2009
  57. Zenit.org: Holocaust-Leugner Williamson entschuldigt sich und nimmt seine Aussage zurück (Memento vom 3. März 2009 im Internet Archive); Domradio: „Ich bitte vor Gott um Vergebung“: Williamson entschuldigt sich offenbar für Aussagen zum Holocaust (Memento vom 26. September 2009 im Internet Archive); FAZ.net: Entschuldigung für Leugnung des Holocaust; alle 26. Februar 2006
  58. Die Welt: Vatikan nennt Williamson-Erklärung unzureichend (27. Februar 2009)
  59. EU-Haftbefehl gegen Williamson möglich
  60. Zentralrat weist „Bedauern dritter Klasse“ zurück; epd/Reuters-Meldung in der Welt, Ausgabe vom 27. Februar 2009
  61. Vatikan genügt Williamsons Entschuldigung nicht. Abgerufen am 27. Februar 2009.
  62. Zentralrat der Juden enttäuscht über Papst-Rede, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12. Mai 2009
  63. FAZ: Richard Williamson; Entschuldigung für Leugnung des Holocaust (26. Februar 2009)
  64. Spiegel Online: Williamson leugnet weiter den Holocaust vom 30. Januar 2010
  65. D: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pius-Bischof. Radio Vatikan, 23. Januar 2009, archiviert vom Original am 30. Januar 2009; abgerufen am 25. Januar 2009.
  66. Brigitte Caspary: Holocaust-Leugner soll erneut vor Gericht, Welt online, 22. Februar 2012
  67. Erneut Strafbefehl gegen Bischof Williamson (Memento vom 26. Oktober 2012 im Internet Archive), Bayerischer Rundfunk, 19. Juli 2012
  68. Holocaust-Leugner: Gericht bestätigt Geldstrafe gegen Richard Williamson Spiegel Online, 11. April 2014, abgerufen am gleichen Tage.
  69. Holocaust-Leugner Williamson scheitert in Straßburg. Vatican News vom 31. Januar 2019
  70. Die Piusbruderschaft und ihr Verhältnis zu Richard Williamson Er wollte doch nur spielen, Domradio 3. Juli 2011
  71. Williamson wieder verurteilt Geldstrafe für Holocaust-Leugner, Süddeutsche Zeitung 17. Januar 2013
  72. Umstrittene Kleriker: AfD-Europakandidat managte Millionentransaktionen für Piusbrüder. www.welt.de, 18. Mai 2019