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Theatinerkirche (München)

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Theatinerkirche
St. Kajetan und Adelheid

Konfession: römisch-katholisch
Patrozinium: Kajetan von Thiene und Adelheid von Burgund
Weihedatum: 11. Juli 1675
Rang: ehem. Hof- und Stiftskirche, Ordenskirche
Orden: Dominikaner
Anschrift: Theatinerstr. 22, 80333 München

Koordinaten: 48° 8′ 31,6″ N, 11° 34′ 35,3″ O

Die Theatinerkirche, offiziell St. Kajetan und Adelheid, ist ein hochbarocker Sakralbau in der Theatinerstraße 22 in der bayerischen Landeshauptstadt München. Die im Jahr 1675 geweihte römisch-katholische Kirche war bis 1801 Hof- und Klosterkirche des Theatinerordens, ab 1839 Hof- und Kollegiatstift und wird seit 1954 vom Dominikanerorden betreut. Sie ist die erste im Stil des italienischen Hochbarocks erbaute Kirche in Altbayern. Das Kirchengebäude mit Doppelturmfassade liegt im Nordosten des Kreuzviertels gegenüber der Münchner Residenz und der Feldherrnhalle und gehört heute zum Ensemble des Odeonsplatzes. Ein wichtiger Vorbildbau war die Mutterkirche des Theatinerordens Sant’Andrea della Valle in Rom. Die Theatinerkirche wurde dann ihrerseits Vorbild anderer Kirchenbauten und steht am Beginn des italienisch geprägten Hochbarock in Bayern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theatinerkirche und -kloster um 1700, Stich von Michael Wening
Feldherrnhalle mit Theatinerkirche vor 1888, Bild von Gustav Seeberger
Theatinerkirche (1953)
Theatinerkirche am Odeonsplatz (2008)

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1659 legte Henriette Adelheid von Savoyen, Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria, das Gelübde ab, als Dank für die Geburt eines Erbprinzen die schönste und wertvollste Kirche errichten zu lassen. Diese sollte Hofkirche und Stiftskirche für die Theatiner werden.

Nachdem der Kurprinz und spätere Kurfürst Max II. Emanuel am 11. Juli 1662 geboren worden war, erhielt Agostino Barelli aus Bologna den Entwurfsauftrag. Als Bauplatz für Kirche und Kloster wurde die Nordostecke des Kreuzviertels direkt an Stadtmauer und Schwabinger Tor ausgewählt, die gegenüber der Residenz liegt. Bereits am 29. April 1663 erfolgte die Grundsteinlegung.

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barelli nahm sich als Vorbild die Mutterkirche der Theatiner, Sant’Andrea della Valle, in Rom. Als Raumtypus wurde für die Kirche eine Kuppelbasilika über dem Grundriss des lateinischen Kreuzes gewählt.

Während der Rohbauarbeiten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Barelli und seinem Bauleiter Antonio Spinelli, selbst Theatiner und Beichtvater Henriettes von Savoyen, die zur vorübergehenden Entlassung Barellis führten. Schließlich vollendete Agostino Barelli noch den Rohbau und verließ dann München.

Danach übernahm Enrico Zuccalli die künstlerische Leitung. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Außengestaltung. Zuccalli bestimmte die Form der 71 m hohen Tambourkuppel und später auch der beiden 65 m hohen Türme. Die Gestaltung der Schnecken unter den Turmhelmen wurde durch die Kuppel von Santa Maria della Salute in Venedig inspiriert. Das Hauptschiff weist eine Länge von 72,50 m, eine Breite von 15,50 m und eine Höhe von 28,55 m auf. Die Kuppel wurde mit einem Durchmesser von etwas unter 18 m etwas kleiner gestaltet als ursprünglich geplant. Die Laterne auf der Kuppel trägt als Wetterfahne einen Löwen.

Gleichzeitig arbeitete Zuccalli auch an der dekorativen Ausgestaltung des Kircheninnenraumes mit. Im selben Jahr 1674 begannen der Comer Giovanni Nicolò Perti und Giovanni Viscardi sowie Abraham Leuthner mit den Stuckarbeiten.

Am 11. Juli 1675 wurde die Kirche geweiht – sie war zu diesem Zeitpunkt weitgehend noch im Rohbauzustand.[1] Ausufernde Diskussionen über die endgültige Fassadengestaltung verzögerten die Fertigstellung; ein endgültiges Ergebnis wurde nicht gefunden. So errichtete Zuccalli zuerst zwischen 1684 und 1692 nach seinen Plänen die Türme, 1688 war die Innenausstattung vollendet. Ab 1692 bis zur Fertigstellung übernahm Giovanni Viscardi die Bauleitung. Henriette von Savoyen machte die Kirche zum Sitz ihrer Kongregation der Adeligen Dienerinnen Mariens. Sie verstarb 1676 und erlebte die Fertigstellung der Theatinerkirche nicht mehr.

Die Doppelturmfassade der Theatinerkirche blieb lange unvollendet. Erst rund 100 Jahre nach der Weihe entwarf François de Cuvilliés der Ältere 1765 eine Fassade im Stil des Rokokos mit nur leichten Veränderungen, die sein Sohn François de Cuvilliés der Jüngere vollendete.

Figuren an der Fassade
hl. Kajetan von Thiene (unten links)
hl. Maximilian von Celeia (unten rechts)
hl. Adelheid von Burgund (oben links)
hl. Ferdinand von Kastilien (oben rechts)

Kloster und Klosterbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Klosterbau trug die Handschrift Zuccallis, unter dessen Leitung der Baumeister Lorenzo Perti die Gebäude aufführte. Kirche und Kloster bildeten ein gewaltiges Viereck zwischen Stadtmauer, Schwabinger Gasse (der heutigen Theatinerstraße), Kuhgasse (der heutigen Salvatorstraße) und Salvatorplatz.

Die Theatiner erlangten einen guten Ruf als Seelsorger und Gelehrte, bis sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein zunehmender Verfall der Zucht und Finanzen bemerkbar machte. Kurfürst Max IV. Joseph, der spätere König Max I. Joseph, hob am 26. Oktober 1801 das Kloster schon vor der Säkularisation auf. Während der Säkularisation kamen das Kloster wie auch gleichzeitig die Kirche in Staatsbesitz. Sie sind daher bis heute Eigentum des Freistaates Bayern. Die Theatinerkirche blieb in der Folge Stiftskirche und Hofkirche, während in das Konventgebäude die kurfürstlichen Departements (Ministerien) für Finanzen, Justiz und Geistliche Sachen verlegt wurden, nachdem bereits 1799 das Departement der Auswärtigen Angelegenheiten in das noch bestehende Theatinerkloster eingezogen war. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Theatinerkloster Standort der königlichen Regierung. Am Südwesttrakt des Klosters war bereits 1731 das Palais Minucci entstanden.

1839 wurde durch Gregor XVI. das neue Kollegiatstift zum hl. Kajetan errichtet.[2] 1855 wurde die Kirche zur Ordenskirche des St. Elisabethenordens bestimmt und der Stiftsdechant zum Zeremoniar ernannt.[3]

Zerstörung und Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Zweiten Weltkrieges, besonders in den Jahren 1944/45, wurde die Kirche teilweise schwer, das Kloster bis auf den Westtrakt sehr schwer zerstört. Das Altarbild Die Stiftung der Theatinerkirche durch das Kurfürstenpaar (Antonio Zanchi, 1675) wurde ebenfalls zerstört. Bereits 1946 begann der Wiederaufbau, der 1955 weitgehend abgeschlossen wurde. Seit 1954 betreuen Dominikaner die Stiftskirche und haben seitdem eine kleine Niederlassung an St. Kajetan. Die Wiederbebauung des ehemaligen Klostergeländes wurde 1973 abgeschlossen. Der so entstandene Gebäudekomplex beherbergt heute die Staatsministerien für Unterricht und Kultus für Wissenschaft und Kunst. Seit 2001 erfolgt eine Generalsanierung der Kirche, die 2019 abgeschlossen wurde.

Farbgestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der jüngsten Restaurierung wurde der gelbliche Ocker-Ton beibehalten. Ähnlich wie bei der Michaelskirche, deren Fassadenfarbe im Zuge der Renovierung geändert wurde, wird die Farbgebung der Fassaden jedoch diskutiert. Die Kirche ist als ehemalige Hofkirche ebenfalls im Eigentum des Freistaat Bayerns, der die Entscheidungen traf. Historiker hatten Hinweise, dass das Gotteshaus bereits ursprünglich grau war, in einem sandsteinfarbenen Ton. Das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising stand einem Wechsel der vertrauten Ansicht positiv gegenüber. Jedenfalls war die Theatinerkirche im 18. Jahrhundert bereits gelb gestrichen, in der Klenze-Zeit im Zuge des Baus der Ludwigstraße grau und ab Mitte des 19. Jahrhunderts wieder gelb.[4]

Allianzwappen zwischen Kurfürstentum Bayern und Sachsen + Union Polen-Litauen

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fassade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Doppelturmfassade umfasst im Hauptgeschoss sieben und im Ober- bzw. Giebelgeschoss drei Achsen. Ein Dreiecksgiebel fasst die mittleren Achsen beider Geschosse zusammen. Die Breite der Fassade wird durch Sockel, Gebälk und Attika betont, während die Pilaster und Säulen in dorischer (unten) und ionischer (oben) Ordnung die Fassade in die Höhe streben lassen. Das breite Gesims zwischen den beiden Geschossen bindet auch die Türme ein. Die zurückspringende Mittelachse nimmt unten das Hauptportal auf, darüber das durch eine Säulenädikula nobilitierte Obergeschossfenster und im gesprengten Giebel das von Engeln gehaltene Allianzwappen des damals regierenden Kurfürsten Max III. Joseph und seiner Gemahlin Maria Anna von Sachsen-Polen. Die sächsisch-polnische Union wird heraldisch in der Vereinigung der Hauptwappen des Herzogtums Sachsen und der Union Polen-Litauen zum Ausdruck gebracht. Dem polnisch-litauischen Wappen ist das sächsische mittig aufgelegt. Der weiße Adler mit Krone in rotem Feld steht für das Königreich Polen, der weiße Reiter mit Schwert und Schild (Vytis) in rotem Feld für das mit diesem verbundene Großfürstentum Litauen. Auf dem Waffenschild des litauischen Reiters befindet sich das Wappen der Dynastie der Jagiellonen. Der Schild mit diagonalem Rautenkranz über schwarzen und goldenen Querbalken setllt das Herzogtum Sachsen dar, das den Wettinern zusammen mit der sächsischen Kurwürde 1423 übertragen wurde.[5]

Die Türme wachsen ab dem zweiten Geschoss frei empor. Sie zeigen nur im Glockengeschoss reichere Gestaltung. Voluten umgeben das Oktogon des Glockengeschosses, die Gebälklagen sind stark verkröpft.

Die Bildhauer Roman Anton Boos und Ignaz Günther schufen die Figuren und den Dekor. In den Nischen stehen im ersten Geschoss der heilige Kajetan und Maximilian von Celeia, im Giebelgeschoss Adelheid von Burgund und Ferdinand von Kastilien. Ziervasenpaare besetzen die Abschlüsse der Außenachsen des Giebels sowie der Achsen zwischen Türmen und Mitte. Die Steigerung der Gestaltungsmittel zur Fassadenmitte ist typisch barock: Die Fassade gewinnt zur Mitte hin kontinuierlich an Plastizität, Tiefe und Reichtum der Detailformen.

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grundriss zeigt einen Longitudinalbau, der sich aus fünf querrechteckigen Langhausjochen, einem Kuppelraum mit Querarmen und einem Chor mit rund schließender Apsis zusammensetzt. Im Langhaus ist die Jochfolge rhythmisiert: Drei tiefere Joche werden von zwei Schmaljochen eingefasst. Das westliche Schmaljoch nimmt Vorhalle und Orgelempore auf, das östliche leitet zum Kuppelraum über. An Gemeinderaum und Chor schließen sich seitlich Kapellen oder Abseiten an, die durch Durchgänge miteinander verbunden sind. Der Altarraum hat Langhausbreite.

Den Aufriss beherrscht eine Halbsäulen-Arkaden-Architektur in korinthischer Ordnung. Zwischen den mittleren Jochen stehen kannelierte Doppelsäulen, an den Schmaljochen einfache kannelierte Säulen. Die Scheitel der Abseitenarkaden erreichen nicht ganz Gebälkhöhe. Über dem Hauptgebälk ist eine Attika eingezogen. Darüber beginnt die Wölbungszone mit Lichtgaden und den gestelzten Gewölbegurten. Die niedrigen Kapellräume schließen mit Flachkuppeln ab. Gedeckt werden Hauptraum, Querarme und Chor von gurtgegliederten Stichkappentonnen im halbkreisförmigen Querschnitt. Im Vierungsbereich treten Doppelsäulen, Attika und Gurte hervor oder sind stärker ausgebildet.

Maße des Bauwerkes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Länge des Hauptschiffs: 72,50 m
  • Breite des Hauptschiffs: 15,50 m
  • Höhe des Hauptschiffs: 28,55 m
  • Höhe der Türme: 64,60 m
  • Höhe der Kuppel: 70,20 m
  • Durchmesser der Kuppel: 17,70 m

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der mächtige barocke Hochaltar ist ein viersäuliger Ädikula-Altar mit Opfergangstüren. Der gesprengte Giebel gibt den Blick auf ein Apsisfenster frei. Das Altargemälde zeigt eine thronende Maria mit dem Jesuskind und Heilige, eine sogenannte Sacra Conversazione, von Gaspar de Crayer (1646). Assistenzfiguren sind die vier Evangelisten.

Geschichte der Hochaltäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochaltar

Von der Einweihung der Kirche im Jahr 1675 bis zur Zerstörung des Chorraumes im Zweiten Weltkrieg wechselten vier Hochaltäre ab: Zur Einweihung am 11. Juli 1675 war ein Entwurf des damaligen Bauleiters und Theatiners, Antonio Spinelli, ausgeführt worden. Dieser erste, von der Kurfürstin Henriette Adelheid bei Spinelli am 15. Januar 1670 in Auftrag gegebene Altar bestand aus zwei überlebensgroßen knienden Engeln, welche ein großes Kugeltabernakel stützten.[6] Möglicherweise handelte es sich hier aber nur um ein provisorisches Modell, dessen finale Ausführung nie umgesetzt wurde (vergleiche Kugeltabernakel San Giorgio Maggiore Venedig). In seinem 1687 erschienenen Kurbayerischem Atlas beschreibt der Münchner Jurist Anton Wilhelm Ertl den Altar von 1675 im Ensemble mit den vier Evangelisten Ableithners wie folgt: „Neben dem Chor=Altar seynd zwey grosse Cherubim / und dann die vier heiligen Evangelisten über Manns Grösse.“[7]

In den 1720er-Jahren wurde dieser erste Hochaltar durch den zweiten, meist auf 1722 datierten, ersetzt. Dieser wies das bekannte rundtempelartige Tabernakel auf, welche damals noch mit der Mensa eine Einheit bildete. 1854 wurde dieser „Tempietto-Altar“ durch die mutmaßliche Rekonstruktion des ursprünglichen „Hochaltars von 1675“ ersetzt. Statt durch kniende Engel und ein Rundtabernakel zeichnete dieser dritte Hochaltar sich jedoch durch ein schrankartiges dreiteiliges Altarretabel aus.[8] 1928 bis 1930 wiederum wurde diese dritte Lösung durch einen Nachbau des „Tempietto-Altars“ von 1722 abgelöst. Er war es auch, der am 7. Januar 1945 zerstört wurde.[9]

Die üblicherweise als „Altar von 1722“ bezeichnete Fassung, welche den Kirchenraum am längsten (1720er bis 1854; 1930er bis 1945) schmückte, fügte sich, wie davor Spinellis kniende Engel mit Kugeltabernakel, hervorragend in das Gesamtkunstwerk der Theatinerkirche. Die „Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern“ stellen fest, der „gewaltige Hochaltar“ sei „von großer decorativer Wirkung“ gewesen. Er schied sich in einen vorderen und einen hinteren Teil. Altaraufbau und Mensa mit Tabernakel (vom Beginn des 19. Jahrhunderts) standen getrennt. Dazwischen lag der Musik- und Psallierchor. In der ursprünglichen Anordnung standen zu den Seiten der Mensa Portalbauten, die von überlebensgroßen Statuen der vier Evangelisten (von Balthasar Ableithner) eingerahmt waren: „Diese Gestalten, wie auch die flottgearbeiteten Engelsfiguren, welche beiderseits die Oratorien des Chores tragen, gleichfalls von der Hand Ableithners, stimmen harmonisch zu der decorativen Gesammtwirkung des Presbyteriums“ (Kunstdenkmäler, S. 960).

Im Zweiten Weltkrieg zerstörte ein Luftangriff den Chorraum – Chorschranke, Altar und Tabernakel – sowie die Figur des hl. Matthäus. Während der hl. Lukas schwer beschädigt wurde, blieben die Figuren der hl. Evangelisten Markus und Johannes erhalten. Johannes und Markus wurden auf die Obergeschosse der beiden Querhausaltäre gestellt. Die nach dem Krieg geschaffene neue Chorraumgestaltung bestand aus einem schlichten, steinernen Altar mit Mensa und Tabernakel, der auf mehreren Stufen platziert war. Hinter dem Altar wurde der Chorraum durch einen an einem schmiedeeisernen Gitter befestigten Vorhang abgetrennt. Im Gefolge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde ein zusätzlicher Altar aus Holz aufgestellt. Dieser bis heute in der Kirche befindliche Altar fügt sich harmonisch in den Kirchenraum ein. Das Projekt „Neugestaltung des Altarraums“ führte bisher zu keinem Ergebnis – die Entwürfe von Friedrich Koller und Stephan Huber wurden nicht umgesetzt.

2004 kehrten die Evangelisten Markus und Johannes mit Unterstützung des Staatlichen Bauamts München I von den Obergeschossen der Querhausaltäre in den Altarraum zurück. Dank der finanziellen Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gelang die Ergänzung der bis dahin nur in Fragmenten erhaltenen Lukasfigur, deren Rekonstruktion der in Deggendorf lehrende Professor Jörg Maxzin ausführte. Von der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Matthäusfigur sind nur Schwarz-Weiß-Fotos erhalten – eine künstlerisch anspruchsvolle Kopie des verlorenen Originals war damit kaum möglich. Somit wurde der römische Bildhauer Giuseppe Ducrot von der katholischen Kirchenstiftung St. Kajetan mit einer Neuschöpfung beauftragt. Er schuf zunächst ein Modell, das der Südtiroler Bildhauer Gregor Prugger unter seiner Ägide in Lindenholz umsetzte. Die neue Figur schließt nun die Lücke am Hochaltar, wobei sie sich in Größe und Ausdruck den barocken Figuren anpasst, aber bewusst als Neuschöpfung erkennbar ist. Die gesamten Kosten der Matthäusfigur übernahm die Bauer’sche Barockstiftung. Somit nähert sich der aktuelle Zustand wieder dem originalen von 1722 an. Bereits 2004 wurden auch die beiden Torbögen in provisorischer Ausführung (aus Holz und Kunststoff) wieder errichtet. Im Frühjahr 2016 wurde der den Altarraum abtrennende graue Vorhang durch ein neues Provisorium in Holz- und Textilausführung ersetzt. Eine Wiederherstellung der 1944 zerstörten Chorschranke wird angestrebt.[10]

Gemälde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochaltarbild von Gaspar de Crayer (1646)

Die größten Werke finden sich an den drei Hauptaltären, also in der Apsis und in den beiden Querarmen. Den Hochaltar zierte einst ein Gemälde (1675) von Antonio Zanchi, das die Heiligen St. Kajetan und Adelheid, sowie die kurfürstliche Stifterfamilie kniend darstellte, sowie zwei Pagen, die ein Modell der Theatinerkirche in den Händen halten. Dieses Bild wurde aber im vorletzten Kriegsjahr 1944 zerstört.[11] Der Altar enthält nun ein Gemälde von Gaspar de Crayer, das eine thronende Madonna zeigt. Da es etwas kleiner ist als das Rahmenfeld des Retabels, wurde es mit einer Draperie umgeben, die die Zwischenraum ausfüllt.

Im linken Seitenaltar, also im Querschiff der Kirche, befindet sich ein Altarbild aus der Hand des renommierten Malers Joachim von Sandrart, das „Kajetans wunderbares Eingreifen bei der Pest zu Neapel“ zeigt. Das in dunklen Farben gehaltene, überdimensional große Werk (8,50 × 4,40 m) war im Jahre 1667[12] von den bayerischen Kurfürsten in Auftrag gegeben worden und seit seiner Vollendung 1671 schon vorhanden, bis es zur Einweihung der Kirche im Jahr 1675 seinen herausragenden Platz fand.[13] Im rechten Querhausaltar ein prächtiges Bild von Carlo Cignani, dass dieser 1676 nach München gesandt hat, mit der Darstellung der „Heiligen Sippe“ – ein Werk prächtig vitaler, oberitalienischer Barockmalerei, das von seiner Stimmung her genau das Gegenteil zum betrübten Gegenüber des Pestbildes darstellt.

Bedeutende Kunstwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Innigst geliebt und heftigst beweint“, so lautet die Inschrift unter dem Grabrelief für die Prinzessin Maximiliane Josepha Caroline von Bayern (1810–1821). Konrad Eberhard schuf es in den Jahren 1821–1825.

Stuck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Innenraum der Theatinerkirche ist reich dekoriert mit Stuck. Im Stile des Barock und Rokoko sind darin sowohl korinthische Säulenelemente mit Akanthusblättern als auch Ornamente und religiöse Figurationen eingearbeitet.

Orgeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Theatinerkirche gibt es drei Orgeln: die Hauptorgel von 1960 hinter dem Hochaltar im Chorraum, die Seitenorgel von 1950 in einer Loge rechts gegenüber der Kanzel[14] und eine Truhenorgel von 2018.[15]

Hauptorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptorgel der Theatinerkirche hinter dem Hochaltar
Fünfmanualiger Hauptspieltisch

Die Hauptorgel wurde 1960 von Ludwig Eisenbarth (Passau) erbaut und 1961 eingeweiht. Das Instrument hat 49 Register mit elektropneumatischer Traktur. Sie ist von einem fahrbaren fünfmanualigen Spieltisch spielbar, der sich im Chorraum befindet. Die Seitenorgel mit 17 Registern ist dem 4. und 5. Manual zugeordnet. Insgesamt verfügt die zweiteilige Orgelanlage über 66 Register. Zwischen 2003 und 2009 wurden beide Orgeln im Zuge der Innenrenovierung der Kirche ausgelagert und 2009 von Dieter Schingnitz (Iffeldorf) renoviert und umgebaut. Zusätzlich erhielt der Generalspieltisch eine externe Notebook-basierte Setzeranlage.[16] Langfristig ist ein Neubau der Hauptorgel geplant. Die aktuelle Disposition:[17]

I Brustwerk C–g3
Nachthorn 8′
Quintade 8′
Italienisch Prinzipal 4′
Blockflöte 4′
Rohrquinte 223
Schwegel 2′
Terz 135
Sifflöte 113
Oktävlein 1′
Scharff IV 23
Rankett 16′
Krummhorn 8′
Tremolo
II Hauptwerk C–g3
Prinzipal 16′
Prinzipal 8′
Gamba 8′[A 1]
Gedeckt 8′
Oktave 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 223
Oktave 2′
Großmixtur V-VII 2′
Mixtur IV 12
Trompete 16′
Trompete 8′
Klarine 4′
III Schwellwerk C–g3
Gedacktpommer 16′
Prinzipal 8′
Rohrpfeife 8′
Zartflöte 8′
Schwebung (ab g0) 8′[A 2]
Praestant 4′
Koppelflöte 4′
Nachthorn 2′
Mixtur IV 113
Fagott 16′
Trompete 8′[A 3]
Oboe 8′
Feldtrompete 4′
Tremolo
Pedal C–f1
Akustischer Untersatz 32′[A 4]
Prinzipalbaß 16′[A 5]
Subbaß 16′
Oktavbaß 8′
Gedecktbaß 8′
Choralbaß 4′
Nachthorn 2′
Hintersatz V 223
Bombarde 32′[A 6]
Posaune 16′
Trompete 8′
Clairon 4′
  • Koppeln: II/I, III/I, I/II, III/II, IV/II, V/II, V/III, V/IV, I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P, Koppeln ab, General-Koppel (stillgelegt).
  • Spielhilfen: Crescendowalze, Handregister, 3 freie Kombinationen, 1 Pedalkombination, Zimbelstern, Einzelabsteller für die Zungenregister, Handregister aus Walze, Manual 16' ab, Zungen ab, Hauptwerk ab, Tutti Hauptorgel, Tutti Seitenorgel, Generaltutti.
  • Anmerkungen
  1. Schingnitz 2009, anstelle von Gemshorn 8' (Eisenbarth 1960).
  2. Schingnitz 2009, anstelle von Nasard 223′ (Eisenbarth 1960).
  3. Schingnitz 2009, anstelle von Terzzimbel (Eisenbarth 1960).
  4. Schingnitz 2009: Transmission von Gedacktpommer 16' III. Manual (C-H Quintschaltung Gedacktpommer 16'), anstelle von Zartbass 16' (Transmission Gedacktpommer 16' III. Manual, Eisenbarth 1960).
  5. C-H Eisenbarth (1960), c0–f1 Schingnitz (2009).
  6. Halbe Länge.

Seitenorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Seitenorgel befindet sich nahezu unsichtbar in der beleuchteten Kammer.
Spieltisch der Seitenorgel
Innenansicht der Seitenorgel

Die Seitenorgel wurde 1948 von Carl Schuster in einer Loge rechts gegenüber der Kanzel (ohne eigenen Prospekt) gebaut. Das Kegelladen-Instrument hat 17 Register und kann sowohl von einem eigenen zweimanualigen Spieltisch als auch vom 4. und 5. Manual des Generalspieltisches gespielt werden. Bei der Renovierung der Orgeln 2009 durch Dieter Schingnitz (Iffeldorf) wurde ein Register im I. Manual der Seitenorgel ausgetauscht und Umstellungen des Pfeifenwerks auf den Windladen vorgenommen. 2019 wurde die Seitenorgel durch Orgelbau Kaps (Eichenau) renoviert. Die Disposition:[18]

I. Manual (IV)[A 1] C–g3
Prinzipal 8′
Soloflöte 8′
Spielflöte 8′
Oktav 4′
Nazard 223
Oktav 2′[A 2]
Mixtur V 2′
II. Manual (V)[A 3] C–g3 C–g3

Gedeckt 8′
Salicional 8′
Prinzipal 4′
Rohrflöte 4′
Nachthorn 2′
Zimbel III 1′
Englisch Horn 8′
Pedal C–f1
Subbaß 16′
Zartbaß 16′[A 4]
Oktavbaß 8′
Choralbaß 4′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P. Suboktavkoppel: II/I (2009).
  • Spielhilfen: Registercrescendo als Balanciertritt, Handregister, 1 freie Kombination, Zungen ab, Pianopedal an.
  • Anmerkungen
  1. Viertes Manual am Hauptspieltisch.
  2. Schingnitz 2009, anstelle von Pommer 4' (Schuster 1950).
  3. Fünftes Manual am Hauptspieltisch.
  4. Abschwächung von Subbaß 16', seit 2009 stillgelegt.

Truhenorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einmanualige transportable Truhenorgel mit vier Registern wurde 2018 von Orgelbau Kaps (Eichenau) erbaut[19].

Manual C–d3
Gedeckt 8′
Rohrflöte 4′
Quinte 223′ (ab b0)
Prinzipal 2′ (im Prospekt)
  • Transponiereinrichtung (Halbton auf- und abwärts).

Kirchenmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Mehlhart, seit Januar 2012 (Kirchenmusiker, Chordirektor und Organist)
  • Riccardo Ricci, seit Juni 2023 (Organist)[20]

Grablege der Wittelsbacher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürstengruft, Sarkophag Kaiser Karls VII.
Fürstengruft, Sarkophag König Ottos I. von Griechenland
Fürstengruft, Sarkophag von Prinzregent Luitpold
Fürstengruft, Sarkophag von Kronprinz Rupprecht
Seitenkapelle, Sarkophag von König Maximilian II.
Seitenkapelle, Sarkophag von Königin Marie

Die Kirche besitzt seit Anfang an wegen ihrer Funktion als Hofkirche auch eine Fürstengruft, die neben der Kirche St. Michael und dem Frauendom eine der wichtigsten Grablegen des bayerischen Herrscherhauses der Wittelsbacher ist. In der Regel wurden jedoch nur die Körper der Verstorbenen hier beigesetzt; die Herzen wurden meist getrennt in der Altöttinger Gnadenkapelle bestattet. Von den toten Wittelsbachern in der Theatinerkirche ruhen die meisten in der Fürstengruft (derzeit 47 Familienmitglieder) in Metallsarkophagen:

  1. Herzogin Luise Margarete Antonie (18. September 1663 – 10. November 1665)
  2. Herzog Ludwig Amadeus Viktor (6. April 1665 – 11. Dezember 1665)
  3. ein tot geborener Prinz (4. August 1666)
  4. Herzog Kajetan Maria Franz (2. Mai 1670 – 7. Dezember 1670)
  5. Henriette Adelheid, Kurfürstin von Bayern (6. November 1636 – 13. Juni 1676) – (Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria)
  6. Kurfürst Ferdinand Maria (31. Oktober 1636 – 26. Mai 1679)
  7. Herzog Leopold Ferdinand (22. Mai 1689 – 25. Mai 1689)
  8. Herzog Anton (1690 – 28. Juni 1690)
  9. Herzog Wilhelm (12. Juli 1701 12. Februar 1704)
  10. Herzog Alois (21. Juni 1702 – 18. Juni 1705)
  11. Herzog Max Emanuel Thomas (21. Dezember 1704 – 18. Februar 1709)
  12. Herzogin Maximiliana Maria (1723 – 12. April 1723)
  13. Kurfürst Max II. Emanuel (11. Juli 1662 – 26. Februar 1726)
  14. Therese Kunigunde von Polen, Kurfürstin von Bayern (4. März 1676 – 10. März 1730) – (Gemahlin von Kurfürst Max II. Emanuel)
  15. Herzog Josef Ludwig (25. August 1728 – 2. Dezember 1733)
  16. Herzog Maximilian Joseph Franz (11. April 1720 – 28. April 1738)
  17. Herzog Ferdinand Maria Innozenz (5. August 1699 – 9. Dezember 1738)
  18. Kaiser Karl VII. (6. August 1697 – 20. Januar 1745)
  19. Herzogin Maria (1748 – 30. September 1748)
  20. Unbenannter Prinz (*/† 28. Januar 1753)
  21. Herzogin Maria Anna (1754 – 31. Mai 1754)
  22. Unbenannter Prinz (*/† 23. Juni 1755)
  23. Kaiserin Maria Amalie (22. Oktober 1701 – 11. Dezember 1756) – (Gemahlin von Kaiser Karl VII.)
  24. Herzog Clemens Franz de Paula (19. April 1722 – 6. August 1770)
  25. Herzogin Maria Anna (7. August 1734 – 7. Mai 1776) – (Tochter von Kaiser Karl VII.)
  26. Kurfürst Maximilian III. Joseph (28. März 1727 – 30. Dezember 1777)
  27. Maria Anna von Pfalz-Sulzbach (22. Juni 1722 – 25. April 1790) – (Gemahlin von Kurfürst Karl Theodor)
  28. Maria Anna von Sachsen, Kurfürstin von Bayern (29. August 1728 – 17. Februar 1797) – (Gemahlin von Kurfürst Max III. Joseph)
  29. Kurfürst Karl Theodor (10. Dezember 1724 – 16. Februar 1799)
  30. Herzog Maximilian Joseph Karl Friedrich (17. Oktober 1800 – 12. Februar 1803) – (Sohn von König Max I. Joseph)
  31. Prinzessin Maximiliana Josephe Karoline (21. Juli 1810 – 4. Februar 1821) – (Tochter von König Max I. Joseph)
  32. Max I. Joseph, König von Bayern (27. Mai 1756 – 13. Oktober 1825)
  33. Karoline Friederike, Königin von Bayern (13. Juli 1776 – 13. November 1841) – (zweite Gemahlin von König Max I. Joseph)
  34. Prinzessin Auguste Ferdinande von Österreich (1. April 1825 – 26. April 1864) – (Gemahlin von Prinzregent Luitpold)
  35. Otto I., König von Griechenland (1. Juni 1815 – 26. Juli 1867)
  36. Prinzessin Alexandra (26. August 1826 – 8. Mai 1875) – (Tochter von König Ludwig I.)
  37. Königin Amalie von Oldenburg (21. Dezember 1818 – 20. Mai 1875), Königin von Griechenland – (Gemahlin von König Otto I. von Griechenland)
  38. Prinzessin Irmingard (21. September 1902 – 21. April 1903) – (Tochter von Kronprinz Rupprecht)
  39. Prinz Arnulf (6. Juli 1852 – 12. November 1907) – (Sohn von Prinzregent Luitpold)
  40. Prinz Rudolf (30. Mai 1909 – 26. Juni 1912) – (Sohn von Kronprinz Rupprecht)
  41. Marie Gabrielle, Kronprinzessin von Bayern (9. Oktober 1878 – 24. Oktober 1912) – (Gemahlin von Kronprinz Rupprecht)
  42. Prinzregent Luitpold von Bayern (12. März 1821 – 12. Dezember 1912)
  43. Prinz Luitpold (8. Mai 1901 – 27. August 1914) – (Sohn von Kronprinz Rupprecht)
  44. Prinz Heinrich (24. Juni 1884 – 8. November 1916) – (Sohn von Prinz Arnulf)
  45. Prinzessin Therese (12. November 1850 – 19. September 1925) – (Tochter von Prinzregent Luitpold)
  46. Prinzessin Therese von Liechtenstein (28. Juli 1850 – 13. März 1938) – (Gemahlin von Prinz Arnulf)
  47. Kronprinz Rupprecht von Bayern (18. Mai 1869 – 2. August 1955) – (Sohn von König Ludwig III.)


In einer Seitenkapelle des Hauptschiffes sind folgende Grabstätten (in Steinsarkophagen) zu finden:

48. Maximilian II., König von Bayern (28. November 1811 – 10. März 1864)
49. Marie Friederike von Preußen, Königin von Bayern (15. Oktober 1825 – 17. Mai 1889) – (Gemahlin von König Max II.)


Siehe auch: Grabstätten europäischer Monarchen

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geläut besteht aus fünf Kirchenglocken. Bruchstücke des zerstörten Vierergeläutes von St. Michael sind in die Glockenspeise der Michaelsglocke eingeschmolzen worden.

Jeden Samstag um 15 Uhr wird für fünf Minuten mit allen Glocken der Sonntag eingeläutet. Zu den Sonntagsmessen läutet eine Viertelstunde vor Beginn die große Glocke, fünf Minuten vorher alle Glocken. Werktags wird nicht geläutet.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Ø
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
 
Inschrift
 
1 Kajetan 1967 Karl Czudnochowsky, Erding 1570 2384 h0 Vor Pest, Hunger und Krieg bewahre uns, Herr Jesus Christus, auf die Fürbitte des hl. Kajetan.
2 Michael 1950 Gebr. Oberascher, München 1400 ~1500 d1 Ich bin der tönende Rest der Glocken von St. Michael, im Flammenmeer vom 25. April 1944 verschmolzen. Ich wurde neu geformt im Heiligen Jahr 1950, als das Tonnengewölbe in St. Michael eingezogen wurde.
3 Allerseelen 1967 Karl Czudnochowsky, Erding 1200 1076 e1 Requiem aeternam dona eis, Domine.
4 Dominikus 1961 1020 661 g1 Loquamur cum Deo et de Deo.
5 Wetter 1953 890 ? a1 A fulgure et tempestate, liberanos Domine Jesu Christe.

Allerseelenbruderschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1615 in der Hofkapelle St. Laurentius im Alten Hof gegründete Allerseelenbruderschaft wurde nach Abbruch der Laurentiuskapelle 1816 in die Theatinerkirche übertragen und heißt seitdem Allerseelenbruderschaft bei St. Kajetan.[21]

Bekannte Mitglieder des Stiftskapitels (1839 bis 1954)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stiftsdekan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sebastian Staudhamer (* 1857), Kustos der Reichen Kapelle, Stiftsdekan ab 1923[22][23]

Kanoniker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenkanoniker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ignaz Bader (1854–1934), Ehrenkanonikus ab 1925
  • Adolf Christl (1874–1949), 1912–1914 Chorvikar bei Sankt Kajetan, Ehrenkanonikus ab 1941[38]

Chorvikare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Eggersdorfer (1879–1958), Chorvikar 1909–1911.[39]
  • Joseph Göttler (1874–1935), Chorvikar ab 1904[40]
  • Franz Jacobi (3. Dezember 1883-), Dr. phil., Chorvikar ab 1913, Stiftszeremoniar[41]
  • Franz Kendler (21. August 1891-), Dr. theol. et phil., Chorvikar ab 1927[42]
  • Josef Sellmair, (21. Februar 1896-), Dr. phil., Chorvikar ab 1928[43]
  • Konrad von Lengrießer (23. Februar 1891-), Chorvikar ab 1931[44]

Stiftsprediger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Simon Geiger (9. Mai 1885-), Dr. theol., Ehrenkanonikus, Stiftsprediger ab 1931[45][46]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Brunner/Alexander von Reitzenstein: Bayern. Kunstdenkmäler und Museen (Reclams Kunstführer, Bd. 1). 7. Auflage. Reclamverlag, Stuttgart 1970. S. 572–575.
  • Georg Dehio (Begr.), Ernst Götz (Bearb.): München und Oberbayern (Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler; 4). Deutscher Kunstverlag, München 1990, ISBN 3-422-03010-7, S. 705.
  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer).
  • Fabian Pius Huber, „Mut zu prächtigen Dingen“ Die Theatinerkirche in München. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2019, ISBN 978-3-95976-133-8.
  • Alfred Kaiser: Theatinerkirche St. Kajetan. München (= Kleine Kunstführer/Kirchen und Klöster). Schnell und Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-4023-7.
  • Joseph Koegel: Geschichte der St. Kajetans-Hofkirche, der Theatiner und des Königl. Hof- und Kollegiatsstiftes in München. Herder, München 1899.
  • Norbert Lieb/Franz Dieth: Die Vorarlberger Barockbaumeister. Schnell & Steiner, München, 1967, 2. Auflage, S. 67–68.
  • Christine Riedl-Valder, München, St. Kajetan – Hofkirche und Grablege der Wittelsbacher. Geschichte[47]
  • Bernhard Schütz: Die kirchliche Barockarchitektur in Bayern und Oberschwaben 1580–1780. Hirmerverlag, München 2000. ISBN 978-3-7774-8290-3, S. 67–68.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Theatinerkirche (Munich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reiser 2012 (s. u.), S. 95 zitiert hierzu aus dem Klostertagebuch von 1675: „fare la consecrazione alli 11 di luglio, giorno natale del Ser. Principe Elettorale.“
  2. München, St. Kajetan – Hofkirche und Grablege der Wittelsbacher. In: Haus der Bayerischen Geschichte. Abgerufen am 6. August 2023.
  3. Ernst von Destouches: Geschichte des Königlich Bayerischen St. Elisabethen-Ordens. 1873, S. 30 (google.com [abgerufen am 6. August 2023]).
  4. Gelb oder grau: "richtige" Farbe für die Theatinerkirche gesucht. In: Münchner Merkur. 11. Juli 2007, abgerufen am 14. Juni 2022.
  5. SKD | Online Collection. Abgerufen am 8. Dezember 2023.
  6. Die Skizze befindet sich heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv Plsg 7816; vgl. Gabriele Dischinger: Zeichnungen zu kirchlichen Bauten bis 1803 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, 2 Bde., Wiesbaden 1988, Bd. 1, S. 141.
  7. Anton Wilhelm Ertl: Kur=Bayerischer Atlas. Ansichten und Beschreibungen altbayerischer Städte aus dem Jahre 1687, S. 107 (Nachdruck: Passau 1968).
  8. So, mit der Datierung auf 1675, etwa in Richard Hoffmann: Bayerische Altarkunst, München 1923, S. 136.
  9. Zusammengefasst aus Thomas Reiser: St. Kajetan's of Munich 'Main Altar of 1675' in the Year 1675, in: Regnum Dei, Collectanea Theatina, 68 (2012), S. 77–108; und Erwin Emmerling: Die Chorschranken von St. Kajetan, ehem. Hofkirche München (Theatinerkirche), in Denkmalpflege und Instandsetzung, Vorträge Wintersemester 2004/2005, Technische Universität München 2004/2005, S. 67–99.
  10. Süddeutsche Zeitung: Auferstehung in der Theatinerkirche. Abgerufen am 20. September 2019.
  11. Hermann und Anna Bauer: Klöster in Bayern. Eine Kunst- und Kulturgeschichte der Klöster in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37754-8, S. 132 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).Eine Abb. dieses Werkes findet sich unter: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Die_Heilige_Dreifaltigkeit,_die_Heiligen_Adelheid_und_Cajetan_und_der_Kurf%C3%BCrst_Ferdinand_Maria_von_Bayern_mit_Familie_und_Gefolge,_Antonio_Zanchi.png
  12. Norbert Lieb: München. Die Geschichte seiner Kunst. 3. Auflage. Callwey, München 1982, S. 132.
  13. Kajetans wunderbares Eingreifen bei der Pest zu Neapel. In: Sandrart.net: Eine netzbasierte Forschungsplattform zur Kunst- und Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts. Thomas Kirchner, Alessandro Nova, Anna Schreurs u. a., abgerufen am 30. Mai 2013.
  14. Informationen zu den zwei Orgeln in der Theatinerkirche. www.theatinerkirche.de. Aufgerufen am 14. Mai 2018.
  15. Informationen zur Kaps-Truhenorgel auf www.organindex.de. Aufgerufen am 6. November 2018.
  16. fionic GmbH. www.setzeranlage.de. Aufgerufen am 14. Mai 2018.
  17. Hauptorgel der Theatinerkirche. www.organindex.de. Aufgerufen am 14. Mai 2018.
  18. Seitenorgel der Theatinerkirche. www.organindex.de. Aufgerufen am 14. Mai 2018.
  19. Informationen zur Kaps-Truhenorgel auf www.organindex.de. Aufgerufen am 6. November 2018.
  20. Bayerischer Rundfunk: Neuer Rektor der Musikuniversität im Vatikan: Münchner bringt frischen Wind nach Rom | BR-Klassik. 2. August 2023, abgerufen am 23. August 2023.
  21. Allerseelenbruderschaft bei St. Kajetan. Für die Verstorbenen beten, damit auch für uns gebetet wird. In: Theatinerkirche. Kirchenstiftung St. Kajetan, abgerufen am 30. Mai 2013.
  22. Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXIV
  23. Kurzbiographie Sebastian Staudhamer, in: Faulhaber Edition
  24. Kurzbiographie Eberle, in: Edition Faulhaber
  25. Werner Ebnet: Sie haben in München gelebt: Biografien aus acht Jahrhunderten. Allitera, München 2016, ISBN 978-3-86906-911-1, S. 179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. Staatliche Bibliothek Regensburg, Provenienzdatei
  27. http://www.faulhaber-edition.de/bestand_bs.html?doctype=bio&letter=H&idno=00542 Kurzbiographie Eberle, in: Edition Faulhaber
  28. Biogramm im Bundesarchiv zu von Henle
  29. Kurzbiographie Kasper in: Edition Faulhaber
  30. [1]
  31. Seite der Kath. theol. Fakultät der LMU über Schönfelder
  32. Susanne Schmidt-Tesch, Das Refugium eines Dichters, in: Augsburger Allgemeine, 2. September 2012
  33. [Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXV]
  34. Kurzbiographie Georg Schwaiger, in: Faulhaber Edition
  35. Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911-1952). Tagebucheintrag vom 1. Oktober 1919 EAM, NL Faulhaber 10003, S. 115–116. Verfügbar unter: https://www.faulhaber-edition.de/dokument.html?idno=10003_1919-10-01_T01. Letzter Zugriff am 16. Mai 2020
  36. Seite der Kath. theol. Fakultät der LMU über Silbernagl
  37. Kurzbiographie Walderdorff, in: Edition Faulhaber
  38. Kurzbiographie Christl, in: Edition Faulhaber
  39. Kurzbiographie Eggersdorfer
  40. Kurzbiographie Göttler In: Edition Faulhaber
  41. Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXV
  42. Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXV
  43. Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXV
  44. Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXV
  45. Schematismus der Geistlichkeit für das Erzbistum München und Freising für das Jahr 1933, Verlag des Erzbischöflichen Ordinariates, München 1933, S. XXV
  46. Simon Geiger, in: Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911-1952). Verfügbar unter: . Letzter Zugriff am 28. Juli 2020
  47. Christine Riedl-Valder, München, St. Kajetan – Hofkirche und Grablege der Wittelsbacher. Geschichte